Smartphone-MoDem(?) um W10-Maschine als Server zu verwenden

cumulonimbus8

Fleet Admiral
Registriert
Apr. 2012
Beiträge
19.142
Moin!

Dies soll ein Notnagel sein.
Eine W10-Maschine (Desktop) begnügt sich mit XAMPP um firmenintern (mehrere Standorte) gewisse Nützlichkeiten anzubieten [Gründe für dieses Tun gibt es].
Nun soll beim Ausfall des Providers ein Smartphone als nun (k.A., mit so was hatte ich nie zu tun: zu teuer und auf dem Lande sinnfrei lahm) MoDem oder Tethering den Zugriff von draußen stemmen.

1. Was muss da unter W10 evtl. eingerichtet werden; neben dem was WIN gnädig selbst tut?
2. Das SP ist irgendwas mit Android (da kenne ich mich ebenfalls nicht aus mit) - ich muss ihm mit Einstellungen verklickern das Internet durchs USB-Kabel weiterzugeben, korrekt?
3. Nun das für mich selbst Spannendste: wie kriege ich die äußere IP des SPs und muss ich (was sich potenziell gar nicht kann??) 80 und 437 durchzurouten?

Könnte also 4. auch lauten: kannste knicken.
Wenn es nämlich technisch nicht machbar ist, wenigstens so, ist das auch eine Auskunft. Ein Mobilfunkstick (teuer…), könnte der zu solchen Verrücktigkeiten herangenommen werden?

CN8
 
Kannst vermutlich knicken. Mobilfunkverbindugen sind normalerweise genated für die gesamte Zelle, darauf extern etwas erreichbar zu machen geht nicht. Wenn überhaupt gäbe es nur die Möglichkeit via IP 6, da werden je nach Provider und Region eigene IP Adressen für die Endgerät vergeben.
 
1: Das einfachste ist ein mobiler Hotspot und selbiges Telefon dann per WLAN ansteuern. Dazu braucht die W10-Maschine dann natürlich auch WLAN. Muss ja kein dauerhaft verfügbares WLAN sein, es reicht, dies nur im Ausfall bereitzustellen.
2: Hier habe ich leider keine Erfahrung, ich habe Internet bisher immer nur über WLAN verteilt, nie über USB.
3: Vermutlich gar nicht. Dein Smartphone kriegt ja keine eindeutige Adresse von draußen, sondern eine Unteradresse des Netzknotenpunktes, über den es das mobile Internet bezieht. Und ob du deinen Provider überredet kriegst, die Ports 80 und 443 auf dein Smartphone umzurouten, halte ich für unwahrscheinlich. Dazu kommt dann noch das Problem, dass du die Ports auch vom Smartphone zum PC weiterreichen musst, was sich auch als sehr schwierig erweisen dürfte.
4: Mobilfunksticks haben dasselbe Problem, die verbinden sich nicht mit dem Internet, sondern einem Netzknotenpunkt. Mit Mobilfunk ist sowas generell nur dann zu bewerkstelligen, wenn dein Provider dir das ermöglicht. Ohne entsprechende Rücksprachen ist das nicht machbar.

Nebenfragen: Warum Port 437? Das scheint mir willkürlich. Warum schreibst du Modem mit großem D? Ist dein kleines D kaputt?
 
Portfreigabe per LTE oder UMTS klappt sowieso nicht

Hatte so was auch mal versucht jedoch ohne Erfolg da sich mehrere Nutzer eine IP teilen
 
Wie schon geschrieben wurde kann man auf einer herkömmlichen Mobilfunkverbindung gar keinen Service hosten, weil man in der Regel keine eigene öffentliche IPv4 hat. Heißt im Klartext: Eingehende Verbindungen auf die vermeintliche öffentliche IPv4 des Smartphones enden irgendwo innerhalb des Provider-Netzwerks, vor dem Smartphone.

Da du aber von firmeninterner Nutzung und mehreren Standorten sprichst, empfiehlt sich hier sowieso ein VPN. Direkte Zugriffe auf die öffentliche IP der Standorte würde ich ehrlich gesagt niemals zulassen, da man das jeweilige Netzwerk angreifbar macht. Über ein VPN gäbe es verschlüsselte Tunnel zwischen den Standorten, an die ein Außenstehender nicht rankommt - zumindest nicht ohne die Rechenleistung eines mittelgroßen Rechenzentrums..

Wenn der Standort, der den VPN-Server stellen soll, über eine unzuverlässige Internetverbindung verfügt, richtet man den Server eben an einem anderen Standort ein. Ist die Zuverlässigkeit bei allen Standorten nicht gewährleistet, kann man sich einen (virtuellen) Server im Internet mieten, der dann quasi als zentraler, "öffentlicher" Knotenpunkt für das VPN fungiert. So verbinde ich beispielsweise die Familien-Netzwerke, über einen vServer für ~2€ im Monat.
 
@Raijin - du schießt am Ziel vorbei. es geht nicht um tagtägliche Zustände sondern um Ausfälle und Notmaßnahmen.

Nebenfragen: Warum Port 437? Das scheint mir willkürlich. Warum schreibst du Modem mit großem D? Ist dein kleines D kaputt?
437 - war eine Dummheit vom Amt Ging mehr um 3306, noch nicht mal 443…
MoDem ist ein Kunstwort - Modulator/Demodulator, ich schreibe ja auch StVO, MwSt ;)


Fazit
Geht nicht. Ist auch eine Auskunft die ich weitergeben kann.

CN8
 
Mag sein, dass es an deinen Zielen vorbeigeht, aber VPNs sind nun mal gängige Praxis bei Standortverbindungen. Das hat nicht zuletzt auch mit IT-Sicherheit zu tun, da Portweiterleitungen beliebiger Dienste eben auch beliebige Angriffsvektoren darstellen. Nicht alle Dienste sind gleich gut für den Zugriff aus dem Internet gesichert. 3306 ist zB MySQL und soweit ich weiß ist MySQL standardmäßig nicht adäquat verschlüsselt, wenn überhaupt. Es müssen daher unter Umständen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten. Dazu zählen zB verschlüsselte Zugriffe, auf einzelne Quell-IPs beschränkte Portweiterleitungen, etc.

Ein VPN deckt im Prinzip jedes Szenario ab, da der komplette Datenverkehr von der Quelle zum Ziel verschlüsselt wird, auch zuvor unverschlüsselte Verbindungen wie zB nacktes FTP. Für die Zukunft kann ich daher nur dazu raten, über VPNs zwischen den Standorten nachzudenken, da es in der Regel ja auch nicht lange bei einzelnen Remote-Diensten bleibt und man ohne VPN dann weitere Löcher in die Firewall reißen müsste - worst case: heute MySQL, morgen FTP, übermorgen Daten weg..

Wie dem auch sei, es sind eure Daten und aus der Ferne kann man bestenfalls Hinweise geben wie man es besser machen könnte. Im vorliegenden Fall wurde im Prinzip schon alles gesagt. An herkömmlichen Mobilfunkverbindungen kann man keine Dienste hosten, egal ob VPN, MySQL, Webserver oder was auch immer.. Wenn euer Server also hinter einer unzuverlässigen Internetleitung hängt, ist ein 08/15 Handy keine Lösung.


Eure Möglichkeiten:

1) Eine zweite Internetleitung zulegen
2) Mit einem Mobilfunkbetreiber sprechen und einen Business Tarif mit öffentlicher IP organisieren
3) Verbindungsweg umkehren und vom kritischen Standort zu den anderen die Verbindung herstellen (ginge dann auch via Mobilfunk)
4) VPNs nutzen, potentiell mit zentralem VPN-Gateway auf Mietserver.

Wenn ich eine Option vergessen habe, darf gerne ergänzt werden.
 
:D
1) Eine zweite Internetleitung zulegen - kostet doch Geld…
2) Mit einem Mobilfunkbetreiber sprechen und einen Business Tarif mit öffentlicher IP organisieren - kostet auch Geld weil zu selten nötig
3) Verbindungsweg umkehren und vom kritischen Standort zu den anderen die Verbindung herstellen (ginge dann auch via Mobilfunk) - ? Wie will das meinen abgenabelten Server erreichen?
4) VPNs nutzen, potentiell mit zentralem VPN-Gateway auf Mietserver. - kostet wieder Geld.
Du siehst woran es speziell hapert? Es kommt zu selten vor; ich müsste 4 Reservereifen mitnehmen wenn so ein TyreFit reichte. Notnagel eben. Soll Cheffe seines Glückes Schmied sein.
VPN würde ich hinkriegen, aber dann müsste mein Server(chen) es können und dann Laine trimmes sich so zu verbinden, kannste vergessen.

(Privat habe ich auch Dann und wann Aussetzer. Da muss der Mobilfunkstick ran. Passiert wann? Abends. Wird aber für diese 24h abgerechnet. Ein anteiliger Tag bis Reparatur ist verloren. Noch toller wenn man Modell »ich machs über den Browser« hat das dann noch alles andere Netzwerk mattsetzt.)


Trotzdem finde ich es gut wenn man mitdenkt und absolut vernünftige Vorschläge liefert die Mitlesern nützlich sein können!

CN8
 
Klar kostet das Geld. Inwiefern sich die Investition lohnt, kann ich natürlich nicht beurteilen, da ich nicht weiß - und auch nicht wissen muss/will - was für Daten/Dienste ihr nun genau zwischen den Standorten verschiebt bzw. nutzt.

Zu 3: Man könnte den Verbindungsweg umkehren, in dem man beispielsweise den Server von Standort A mit unzuverlässiger Verbindung nach Standort B mit zuverlässiger Verbindung verlegt. Oder man stellt an Standort B ebenfalls einen Server auf und lässt beide über einen Sync laufen. Inwiefern das sinnvoll/machbar ist, kann ich natürlich nicht beurteilen, ist nur eine Idee.

Eine 5. Variante habe ich übrigens doch noch: Den Internetprovider auf den Pott setzen. Wenn du schon über so eine Notlösung nachdenkst, scheint die Ausfallrate der Internetleitung ja relativ hoch zu sein. Im Zweifelsfalle würde ich daher mit dem Provider Kontakt aufnehmen und über die Stabilität der Verbindung sprechen.

Privat habe ich persönlich in den letzten 10 Jahren ca. 2 Tage Ausfall gehabt - soweit ich es bemerkt habe. Wenn's dir auch da häufiger passiert, würde ich ebenfalls beim Provider an die Tür klopfen...
 
Zurück
Oben