Software entwickeln zu zweit: Formloser Vertrag möglich?

[Mr.Blade]

Guten Abend,

wenn sich zwei Personen zur Entwicklung eines gemeinsamen Softwareproduktes zusammenschließen, besteht dabei die Möglichkeit, ein paar "Grundzüge" wie zukünftige Aufteilung (50/50), geistiges Eigentum (frontend/backend) sowie eine gemeinsame Zielverfolgung formlos zu vereinbaren?

Eine GbR ist vermutlich zu früh, da die Software noch nicht einmal in einer Pilotierungsphase ist.

Danke.

Gruß

 

[Idon]

Eine GbR kann beispielsweise bereits durch Geschäftstätigkeit und konkludentes Handeln begründet werden.

Insofern mag es Sinn ergeben bestimmte Dinge schriftlich zu regeln. Anwaltliche Beratung mag sich mittel- und langfristig bezahlt machen.

 

[DDM_Reaper20]

Zusätzlich zu Idons Ausführungen gebe ich noch das hier zu bedenken: Formlos ist gut und schön, aber wenn dann mal die Kohle reinkommt, kann es zu Querelen kommen. Dann ist man mit einem Vertrag (formuliert von jemandem, der sich damit auskennt) auf der sicheren Seite.

Das hat auch gar nichts mit Mangel an Vertrauen zu tun. Zu recht heißt es, "Bei Geld hört die Freundschaft auf."

 

[Idon]

Richtig! Ich meinte damit, dass es für das Vermeiden einer GbR bereits zu spät sein kann.

 

[Mextli]

...sowie eine gemeinsame Zielverfolgung formlos zu vereinbaren?

Auf jeden Fall etwas schriftliches vereinbaren! Ich hatte letzten Sommer mit einem Startup zu tun (wo einer mehr & der andere weniger Zeit investiert hat) und als die bei einem Pitch eine kleine Förderung von 10k gewonnen haben ging unerwartet Streit über die Verteilung los (der 'Minderleister' wollte 50:50, der andere naturgemäß nicht) und das Team ist tatsächlich daran zerbrochen.

 

[Droitteur]

So ein Streit entfacht sich ja gar nicht immer daran, dass ausgerechnet eine von beiden Parteien unfair ist, sondern daran, dass man sich ungerecht behandelt fühlt, und das liegt daran, dass unterschiedliche Vorstellungen bestehen, worüber man sich aber noch nicht klar war.

Es lohnt sich also auch deshalb, über all solche Dinge einfach mal qualifiziert zu sprechen, an die man aber von allein vielleicht nicht denkt. Das Ergebnis ist dann im Idealfall ein Vertragstext, den man niemals braucht.