[Softwarepatente] Abstimmung zum wichtigsten Europäer des Jahres

Benjamin_L

Commander
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Dez. 2004
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habe gerade eine Mail von der NoSoftwarepatents.com Kapagne bekommen:

am 6. Juli 2005 hat das Europäische Parlament einen Vorschlag zur
Legalisierung von Softwarepatenten in Europa abgelehnt. Doch unser Kampf
geht weiter.

Es gibt jetzt eine öffentliche Internetabstimmung, in der Sie gegen
Softwarepatente stimmen können. Jeder kann an der Wahl der “Europäer des
Jahres” teilnehmen. Das ist der wichtigste Preis in der Europäischen Union,
und Florian Müller, der Gründer der NoSoftwarePatents.com-Kampagne, hat eine
realistische Chance, ihn zu gewinnen.

Wenn Florian gewinnt, wird die große Nachricht in den Medien sein: “Gegner
von Softwarepatenten zum Europäer des Jahres gewählt”. Die Bedeutung unseres
Anliegens wäre klarer als je zuvor - für Politiker, Presse und
Öffentlichkeit. Florian hätte auch die Gelegenheit, eine Rede gegen
Softwarepatente vor einigen der mächtigsten Politiker Europas zu halten.

Bitte klicken Sie hier, um mehr über diese Chance zu erfahren, im Internet
gegen Softwarepatente zu stimmen:
http://www.nosoftwarepatents.com/de/m/ev50/index.html

Vielen Dank im voraus für Ihre Unterstützung. Dies ist wirklich eine
einmalige Chance für Sie und Ihre Freunde, Politikern zu zeigen, dass
Menschen auf der ganzen Welt in Softwarepatenten ein großes Problem sehen.
Jeder darf an der Abstimmung teilnehmen, auch Nichteuropäer, und wenn wir
gewinnen sollten, gehört der Sieg uns allen gemeinsam.

Beste Grüße,

Das NoSoftwarePatents.com-Team
Wäre also wirklich super, wenn ihr das Ganze unterstützen könntet, damit wir ein Zeichen setzen!
 
Ja, ich habe auch schon gewählt. Softwarepatente sind einfach keine gute Sache. Ich will auch weiterhin Linux verwenden dürfen. ;)

Was mich aber vor allem stört ist die Tatsache, dass dadurch mal wieder nur den Mega-Konzernen wie MS in die Tasche gespielt wird. Das sollte man finde ich auf jeden Fall verhindern bzw. es zumindest versuchen.
 
Ich bin nicht gegen Software-Patente im Speziellen, sondern gegen das derzeitige Patentrecht im Allgemeinen, beziehungsweise gegen das, wozu das Patentrecht mittlerweile verkommen ist. Überzogen gesagt, könnte man sich eine Kneifzange als Hosenöffner patentieren lassen - man muss lediglich glaubhaft machen, dass man der Erste ist, der auf diese Idee gekommen ist.

Was den Patentbehörden fehlt, ist eine realistische Definition des Begriffes ''Erfindung''. Zugegeben, die Grenzen sind zwar fließend, aber es sollte doch wohl in den meisten Fällen durchaus möglich sein, einen wirklich genialen Gedanken von einer lediglich netten Idee zu unterscheiden!? Nur weil Jemand eine technische Lösung erstmals einsetzt, muss das ja nicht unbedingt was Besonderes sein!

Wenn dagegen aber Jemand wirklich mal eine außerordentliche Idee hat, dann soll er die meinetwegen auch patentieren lassen können. Das gilt meines Erachtens auch für Software. Hier müsste man allerdings mit anderen ''Halbwertzeiten'' rechnen, als in vielen anderen Branchen. Eine Patentlaufzeit von 20 Jahren ist in der Software-Branche jedenfalls völlig absurd!

Fraglich bei Software ist zudem, ob man die Einhaltung von Patenten überhaupt gerecht sicherstellen kann. Viele Anwendungen sind schließlich dermaßen komplex, dass nicht mal die Entwickler selber durchblicken, wenn sie nicht jedes Detail intern dokumentieren.

Da sind dann wieder die Großen der Branche im Vorteil, die es sich leisten können, fremde Software haarklein zu analysieren. Ein kleiner Erfinder dagegen wäre damit restlos überfordert. Der kriegt in der Regel überhaupt nicht mit, wenn sein Patent gut versteckt missbraucht wird! Und ein kleiner Programmierer wird wegen der unüberschaubaren Zahl existierender Patente erst dann merken, dass er selber eines davon zufällig(!) verletzt, wenn ihm die Klageschrift in den Briefkasten flattert.

Das Ganze erninnert gewaltig an die Abzocke diverser Abmahnspezialisten.
 
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