Sonnenuntergang fotografieren, Gesichter dunkel, Himmel normal...

juwa

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Hallo.

Habe eine generelle Frage, wie kommen bessere Smartphones in schwierigen Situationen wie oben beschrieben heutzutage zurecht, also z.B. die überall gepriesenen Google Pixelteile?

Mir ist die Problematik natürlich bewusst, damit bei einem Foto von Personen vor einem Sonnenuntergang alles gut ausgeleuchtet ist, bräuchte man idealerweise einen fetten Blitz mit hoher Leitzahl, ähnliches gilt ja auch am Strand, hat man die Sonne direkt im Rücken, kneifen alle die Augen zu, ansonsten sind die Gesichter nicht richtig ausgeleuchtet bzw. werfen hässliche Schatten.

Kommen dank KI, Algorithmen etc. teure Telefone damit halbwegs zurecht oder kann deren Software und Aufnahmetechniken die Physik auch nicht überlisten?

Habe ein Billigtelefon und überlege mir es für Schnappschüsse durch ein teureres zu ersetzen.

Danke.
 
Kommt auf die Ansprüche an.

Natürlich gewinnt der Minisensor in einem Handy verglichen mit APS-C oder Kleinbild erstmal keinen Blumentopf, aber die Handys sind dafür deutlich intelligenter - da werden Belichtungsreihen im Hintergrund gemacht, dann einzelne Bereiche gezielt nachbearbeitet (Gesichter bspw. leicht retuschiert, aber Landschaftsdetails fett nachgeschärft) und dann noch ordentlich entrauscht, damit das Ergebnis passt - zumindest am Handydisplay halt.

In Groß verlieren solche Handyfotos oft sehr schnell an Qualität, weil man halt irgendwann sieht, dass das Quellmaterial nur mittelmäßig war. Und du hast am Handy meistens wenig bis keine Eingriffsmöglichkeiten in das, was dir die Elektronik hinzimmert - Apple ProRAW hab ich mangels passendem Gerät noch nicht testen können...
 
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Die Möglichkeiten, die da heute Handys bieten sind schon beeindruckend (Ich bin von IPhone 7 auf 11Pro umgestiegen - die Fotos und Einstellmöglichkeiten kein Vergleich!).

Auch solche schwierigen Lichtverhältnisse wie du geschildert hast, ergibt tolle Fotos.
 
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Der Punkt ist halt: Wenn du einen "Sonnenuntergang" fotografierst und im Vordergrund Personen hast, deren Gesichter auch entsprechend belichtet sein sollen, dann hast du halt quasi die Sonne als riesige Lichtquelle und die Gesichter der Personen, die ja defacto im Schatten liegen. Da geht eigentlich nichts ohne (manuelle) Nachbearbeitung. Meine Ansicht.
Gegenlicht ist halt immer der Endgegner. Und wenn dann nicht der Sonnenuntergang das Motiv sein soll, sondern die Personen im Vordergrund, sollte man wohl eher dafür sorgen, dass man sein Motiv halt nicht direkt in Richtung der Lichtquelle positioniert, sondern die Szene ändert.

Ich finde gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen die Fotos, die jedes Smartphone macht, eher so semi, weil die Bilder für meinen Geschmack extrem unnatürlich wirken und gerade bei schlechten Lichtverhältnissen sieht man dann am nächst größeren Gerät, dass das Bild auf einem Smartphone gemacht wurde.
 
@kachiri
Weiß ich doch, darum nimmt man in solchen Situationen beim klassischen Fotografieren mit einer "dummen" Kamera einen starken Aufhellblitz: also die Sonne wird normal belichtet und der Blitz hellt den Vordergrund auf. Die Blitzgeräte zum Aufhellen tagsüber brauchen eine hohe Leitzahl, sind also groß und schwer.

Dachte nun Algorithmen oder KI in teureren Smartphones könnten das Problem lösen, indem sie schnell mehrere Fotos machen und diesen dann in ein Bild kombinieren. Mein 180€ Telefon kann das jedenfalls nicht, deswegen meine Frage, wie es bei teuren Telefonen aussieht. Kenne auch niemand, der mir so ein Teil mal zum testen ausleiht und auch Google spuckt keine Ergebnisse dazu aus.

@M.Ing
Raw schön und gut, aber wenn etwas unterbelichtet wird, dann kann auch Raw kein Informationen dazu erfinden und das Bild retten, es ist also auch kein Allheilmittel.

Das Telefon ist ja eher eine Schnappschusskamera (also für mich wäre es das), das braucht einen starken Automatikmodus und mehr für mich nicht. Da groß erst was einzustellen und rumzufummeln was die Belichtung etc. angeht ist mir viel zu umständlich, das funktioniert mit einer normalen sowieso Kamera besser. Soweit ich weiß haben die Smartphones auch gar keine mechanische Blende, oder?
 
Ohne es genau zu wissen, da selbst nur Anwender in der Hinsicht. Aber nach meinem Verständnis macht HDR bei Smartphonekameras genau das. Ob danun per Software simuliert wird oder mehrere Bilder mit unterschiedlichen Blenden/Belichtungszeiten etc. "übereinandergelegt" werden, um diesen Effekt zu erzielen, kann ich nicht beurteilen. Aber eben genau das: Person vor einem hellen Hintergrund, z.B. Himmel klar erkennen zu können, gelingt mir erst seit Nutzung eines Smartphones, das HDR Aufnahmen unterstützt. Zuvor war entweder der Vordergrund dunkel, aber der Himmel klar zu erkennen (blau und Wolken sichtbar) oder die der Vordergrund war gut zu erkennen und dafür der Himmel nur eine weiße, grelle Fläche.
 
juwa schrieb:
Blitzgeräte zum Aufhellen tagsüber brauchen eine hohe Leitzahl, sind also groß und schwer.
Nein, da Du nur den nahen Bereich aufhellen willst, tut das auch ein kleiner Blitz. Ich nutze da bei Portraits oft die eingebauten Blitze. Bei Gruppenfotos wirds dann aber schnell eng. Da sollte man aber auch eher mit Reflektoren arbeiten...
Ergänzung ()

TheManneken schrieb:
macht HDR bei Smartphonekameras genau das.
ja, iwie schon, aber im Prinzip wird da nur ein zu großer Objekt-Dynamikumfang in einen kleineren Bild-Dynamikumfang gestopft. Das führt dann prinzipbedingt zu kontrastarmen Bildern, und bei HDR aus mehreren Aufnahmen meist zu sehr unschönen Helligkeitsverläufen. Schön ist anders ;-) zumindest bei Portraits
Ergänzung ()


Wenn man eine moderne System-Kamera, mit einem halbwegs großen Sensor nutzt, das fängt so bei m43 an, dann bringt es, wenn man denn keinen Blitz dabei hat, oder nicht benutzen will, am meisten, in RAW zu fotografieren, und dann die Aufhellung der Schattenbereiche und runterziehen der überbelichteten Highlights im Postprozessing, zb. mit LR oder jedem anderen RAW Entwickler zu machen. Der Dynamikumfang der Sensoren ist deutlich größer als der, der da in den JPG's verwendet wird.

Es gibt spezielle "Belichtungsverfahren" (ETR Expose to the right), die helfen, das maximale Licht "einzufangen", und so im Schatten noch die beste Zeichnung, und die Highlights nicht ausbrennen zu lassen.

Alles Dinge, die man mit einem Smartphone wegen der unhandlichen Bedienung nicht wirklich machen will. Wenn denn das Samartphone überhaupt RAW Aufnahmen, eine Histogramm-Anzeige und Belichtungskorektur in 1/3 Stops unterstützt...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Blende Up
Bei Portraits nimmt man idealerweise auch kein Smartphone, da braucht man auch eine längere physikalische Brennweite so um ~85mm, muss also entsprechend weiter weg. So ein Funzelblitz hilft da wenig, insbesondere mit der Sonne im Hintergrund, wobei bei Fotos der Sonne die Brennweite ja nicht lang genug sein kann. Und Tageslichtreflektoren oder Polfilter gegen Reflexionen sind natürlich auch hilfreich, aber um Studiofotografie ging es mir nicht, sondern um Schnappschüsse im A-Modus, da sind die Resultate meines 180€ Telefons eben wie die eines 180€ Telefons oder einer 08/15-Kompaktkamera bei solchen Situation. ;)

Ich frage mich da eben, wie viel besser die Topgeräte mit KI etc. sind, in Tests wird ja nur über Rauschen, Schärfe, Farbwiedergabe geredet, aber wie die Bilder bei "schwierigen Bedingungen" werden, dazu finde ich leider nichts.

@TheManneken
Soweit ich weiß haben Smartphones gar keine variablen mechanischen Blenden. Die ISO Einstellung bei Sensoren steuert eigentlich nur dessen elektrische Verstärkung der ausgelesenen Signale, was auch das Rauschen verstärkt. Einzig die Belichtungszeit ist variabel. Bei HDR werden mehrere Einzelaufnahmen eben zu einem Ölbildeffekt "dumm" aufaddiert, natürlich wirken die Aufnahmen dann meist nicht.
 
juwa schrieb:
Bei Portraits nimmt man idealerweise auch kein Smartphone,
Aber Du fragst doch im ersten Post genau danach? Personen vor Sonnenuntergang...

juwa schrieb:
So ein Funzelblitz hilft da wenig,
Moderne In-Kamera Blitze sind dafür tatsächlich meist ausreichend. zumindest wenn du ein Portrait machen willst, was üblicherweise auf Kopf und Schultern begrenzt ist, die Person also relativ nahe ist.


juwa schrieb:
wobei bei Fotos der Sonne die Brennweite ja nicht lang genug sein kann
Warum? Steht Deine Person Auf der Sonne? ;-)
Die Brennweite ist ja auch abhängig von der Sensorgröße. Ein 85mm ist gut für Portrait mit Vollvormat, bei m43 wären das 42mm, da wären 85 schon oft wieder too much. APSC entsprechend...

juwa schrieb:
Polfilter gegen Reflexionen
naja, schon, aber bei Portraits? Also da hab ich eher selten spiegelnde Oberflächen.
Bei viel Sonne eher mal einen ND Filter, damit ich die Blende aufmachen kann, damit ich noch ein Bokeh bekomme.
juwa schrieb:
m Schnappschüsse im A-Modus, da sind die Resultate meines 180€ Telefons eben wie die eines 180€ Telefons oder einer 08/15-Kompaktkamera bei solchen Situation
Naja, was soll ich sagen, es gibt "Kameras" die dafür entwicklet wurden. Mit so einem kleinen Sensor hast Du üblicherweise gleich mehrere Probleme, geringer Dynamikumfang, kein Bokeh, geringe Lichtempfindlichkeit, und damit hoher Rauschanteil. Da bekommt man die Physik nicht weg....

Aber viele der besseren Handy-Kameras bieten ja mittlerweile zumindest RAW als Speicherformat an. Da kann man dann ja immer noch besser als im JPG per Post die Schatten und Lichter ziehen.


juwa schrieb:
wie viel besser die Topgeräte mit KI etc. sind
Kauf dir ein Smartphone zum telefonieren, und eine Kamera zum Photografieren....
Ja, der Kreuzschlitz an meinem Taschenmesser kann auch Schrauben rein & rausdrehen....
Das tut aber weder der Schraube, noch mir gut....
 
@Blende Up
Als Beispiel eben Personen vor einem Sonnenuntergang hier an der Küste, weniger um die Sonne selbst aufs Bild zu bekommen, als die Lichtstimmung durch rosa und rot eingefärbte Wolken am Himmel mit aufs Bild zu bekommen. Ein Gruppenfoto ist auch kein Portrait.

Moderne oder alte Blitze, ist ja egal, nutzt man diese tagsüber braucht man eine möglichst hohe Leitzahl und auch eine möglichst große Licht ausstrahlende Fläche. Aber das hat mit Smartphone für Schnappschüsse ja nichts zu tun.

Mit 85mm bezog ich mich entsprechend der Abbildung im Kleinbildformat, je kleiner dann der Sensor, desto höher der Zoomfaktor. 85mm Brennweite sind immer 85mm Brennweite und das Bokeh bestimmt die Blende und die Unschärfe ist bei einem Objektiv von F1.4 immer gleich, egal bei welcher Größe der Sensor dahinter hat. Hat aber auch alles nichts mit Smartphones zu tun, denn die haben sowieso immer eine feste Blende, dort geht Auf- und Abblenden gar nicht.

Die möglichst große Brennweite braucht man bei Sonnenfotos, jedenfalls wenn man die Sonne nicht in Stecknadelgröße auf dem Foto haben will, es sollten da schon mindestens 200mm(KB) sein. Dann braucht man idealerweise noch ein Stativ...

Der Polfilter würde Hautreflexionen entfernen, braucht man aber eher nicht bei Portraits. Macht halt den Himmel blauer, die Wolken kontrastreicher und Wasser sehr viel schöner. Muss ein Schnappschusshandy im A-Modus auch nicht können.

ND-Filter sind insbesondere auch beim Filmen sehr nützlich, um die Stroboskopeffekte zu vermeiden. Das Bokeh ist alleine von der Blende abhängig, also dem Verhältnis Öffnung/Brennweite und nicht von der Größe des Sensors.

Habe mehrere "echte" Kameras, das Profilbild links meines Hundes in Pompeji würde mit einer Olympus m43 mit 9-18mm Objektiv (also 18-36mm an KB) gemacht. Die ist zwar nicht groß und sperrig, aber hat man allerdings auch nicht immer dabei, das Telefon schon eher.

Bei echten Langzeitaufnahmen z.B. in der Astrofotografie macht man mittlerweile auch eine Serie vieler Bilder mit relativ kurzen Belichtungszeiten (30s-3m) und addiert diese dann auf, diese Kameras haben auch keinen IR-Filter auf dem Sensor und werden aktiv gekühlt, um eben das Rauschen zu minimieren. Nach diesem Prinzip arbeiten wohl auch bessere Handykameras, so wie ich das verstehe, aber wenn sich im Bild was bewegt wird es ohne Korrekturen unscharf.

Bin hin- und hergerissen mir das Pixel 6 pro zu holen für 500€ aktuell... wenn ich es kaufen sollte, gibt es auf jeden Fall ein Feedback hier. ;)
 
juwa schrieb:
alles nichts mit Smartphones zu tun, denn die haben sowieso immer eine feste Blende, dort geht Auf- und Abblenden gar nicht.
ja, aber macht einen das nicht nachdenklich ;-)

juwa schrieb:
Die möglichst große Brennweite braucht man bei Sonnenfotos, jedenfalls wenn man die Sonne nicht in Stecknadelgröße auf dem Foto haben will, es sollten da schon mindestens 200mm(KB) sein. Dann braucht man idealerweise noch ein Stativ...
verstehe, ja, das ist korrekt, aber dann braucht man auch einen sehr breeeiten, oder laaaangen Strand, und Stativ, und das Objektiv für FF will man dann auch weder schleppen, noch kaufen müssen.....

juwa schrieb:
ND-Filter sind insbesondere auch beim Filmen sehr nützlich, um die Stroboskopeffekte zu vermeiden. Das Bokeh ist alleine von der Blende abhängig, also dem Verhältnis Öffnung/Brennweite und nicht von der Größe des Sensors.

Naja, da der Bildwinkel bei gegebener Brennweite von dem Sensor abhängig ist, spielt dass da schon mit rein. Je kleiner der Sensor, desto schwieriger wird es überhaupt ein Bokeh zu bekommen. Siehe Smartphone, überall scharf.
Was ich meinte, wenn es sehr hell ist, und bei niedrigstem ISO, die Offenblende zu einer Belichtingszeit führt, die Dein Verschluß nicht mehr mit macht, dann hilft einem ein ND weiter. jetzt nicht gerade eine ND 64 ;-)

juwa schrieb:
Bin hin- und hergerissen mir das Pixel 6 pro zu holen für 500€ aktuell... wenn ich es kaufen sollte, gibt es auf jeden Fall ein Feedback hier. ;)
Ach, dabei gibt es so schöne Sachen, auch schon in dem Bereich...
https://geizhals.de/?cat=dcam&sort=p&xf=392_24~8208_ja~86_0.99
:D

Na, auf alle Fälle wviel Spaß, so, oder so..... :daumen:

p.s.
aber ganz ehrlich, Du scheinst ja nun doch schon
a) ganz gut bewandert in dem Thema, und, sehr wichtig
b) sehr konkrete Vorstellung von Szenen die Du einfangen wollen würdest zu haben.

Warum kein Tool kaufen, das darauf spezialisiert ist? Und zwar physikalisch, und nicht mit pseudo-Software-Lösungen?
 
@Blende Up
Extra für Dich eine Änderung meines Profilbilds des "Italy's Best Dogmodel" ;)

Spontan fotografiert mit einem Xiaomi Redmi Note 9 "Billigklopper", etwas anderes war gerade nicht dabei... bei genügend Licht machen die ja alle relativ passable Fotos.

Die beste Kamera ist eben die, die man gerade dabei hat, möglichst in der Hosentasche.
 
Ja, schön. Mit nahem Fokus geht sogar da soetwas wie Bokeh!
Da ist halt was dran, mit dabei haben ;-) Wir (Schnecke und ich) nehmen halt auch "extra" mit. Also schon mit dem Ziel n paar gute Fotos zu machen. Und ansonsten muß halt auch das Handy reichen. Und ja, es wird auch immer besser mit der Zeit, aber die Haptik sag ich mal, ist halt überhaupt nicht da, nichtmal ansatzweise.

Grüüße an das "Model"
 
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