Hä? Natürlich geht das! Was sind denn das wieder für halbgare Antworten?
Natürlich muß man sich mit NTFS und dem Berechtigungsmodell von Windows auseinandersetzen. Das ist recht komplex. Aber so ein "Briefkasten", wie er modellmäßig hier benötigt wird, ist eins der klassischen Beispiele für ein Berechtigungsmodell.. insbesondere auch für NTFS!
=> Mal nach NTFS file permissions in Verbindung mit postbox, letterbox oder sonstigen Entsprechungen googlen.
Leider reicht der Platz hier für eine Einführung ins NTFS Permission Model hier nicht aus. Deswegen nur GANZ GROB umrissen was für Letterboxen relevant ist:
A wie schon erwähnt muß Vererbung aus. Das ist in praktisch allen Fällen so, wo man ein besonderes Modell benötigt.
B Windows trennt permissions auf in Ordner einerseits und Dateien andererseits. Dabei werden (entgegen Intuition) einzelne Rechte wiederverwendet, da muß man aufpassen.
C ganz GANZ wichtig: Verinnerlichen was der Unterschied ist zwischen Rechten (rights) und Berechtigungen (permissions). Ich empfehle da immer, sich an die englische Nomenklatur zu halten: "rights vs permissions" ist besser merkbar als "Recht vs Berechtigung".
D Ein ACL Eintrag in NTFS wird immer spezifiziert mit "This Folder Only; This Folder And its Children (one level); bzw This Folder and all its children (subtree)". Entsprechend muß man in Modellen wie für Letterbox überlegen, ob man mehrere ACLs benötigt mit unterschiedlichem Scope.
E ergänzend zu D und im Hinblick auf Punkt B oben kann -- muß! -- ich in NTFS sagen, wenn ich Datei- und Ordnerberechtigungen gegeneinander abwägen muß. Kurzes Beispiel: das Right WRITE. Da hab ich folgende Konstellationen (O = Ordner, F = File; X = erlaubt; N = nicht erlaubt). Dabei wird angenommen, daß der Scope nicht auf den Ordner selbst beschränkt ist, sondern zumindest die Dateien betrifft (anderenfalls wirds komplexer).
O = N; F = N => es können keine neuen Dateien angelegt werden. Existierende Dateien können nicht geändert werden.
O = X; F = N => es können neue Dateien (und Ordner) im Ordner angelegt werden. Wenn der Eintrag da ist, ist er aber fix wegen F = N.
O = N; F = X => genau andersherum. Es können keine Dateien erstellt, wohl aber existierende geändert werden.
O = X; F = X => im Hinblick auf Schreibversuche unbeschränkt.
Dabei ist zusätzlich aber noch zu beachten, daß es ein Zusammenspiel der einzelnen Rights gibt. Diese sind eigentlich so gewählt, daß sie unabhängig voneinander sind... aber ganz so einfach ist es in der Praxis nicht. Es kann mir also passieren, daß ich eine Datei hab, die ich nicht ÄNDERN darf, aber die ich LÖSCHEN und NEU SCHREIBEN darf; das ist im Sinne von ACL nicht dasselbe, aber im Hinblick auf das praktische Ergebnis macht es für den Anwender keinen Unterschied, nur daß es etwas aufwendiger wird. Dann darf er zwar die Datei nicht um ein zwei Zeilen ergänzen, aber er darf sie komplett neu schreiben.
Näheres verrät Microsoft in seiner Technet/MSDN und natürlich Tante Gockel.