highks schrieb:
Es ist doch genau anders herum: wenn alle Dokumente gleichzeitig veröffentlicht worden wären, dann wäre die Aufregung auch nicht größer gewesen - aber es hätte auf einen Schlag so viele Fakten gegeben, dass keiner mehr durchgestiegen wäre, und das meiste davon wäre untergegangen.
Gehe von einer Veröffentlichung von 1-2 Tagen aus, und das von dir Gesagte trifft zu, verteile es auf zwei Jahre und...
highks schrieb:
Wenn man dagegen wartet, bis die Aufregung über ein Thema ein bisschen abebbt und dann erst wieder einen neuen Hammer veröffentlicht, dann kann man das Thema insgesamt viel länger in den Medien behalten
..die Masse wird's nicht mehr interessieren. Brisant war in den vergangenen Wochen nur die Erkenntnis, dass uns das Bundeskanzleramt, Merkel inklusive, vor der letzten Bundestagswahl frech belogen hat und, dass die Wirtschaft/andere EU Länder in dieser Dimension ausspioniert werden: Folglich hatten wir wieder eine Häufung von Meldungen, was wiederum Aufregung erzeugte, die seit zwei Jahren, trotz kontinuierlicher Veröffentlichungen deutlich abgeebt war.
highks schrieb:
Außerdem ist es wahrscheinlich wirklich so, dass sehr viel ausgewertet und bewertet werden muss. ...Die müssen schon sehr genau hinschauen, was da veröffentlicht wird.
Richtig, das sagen die Beteiligten, wenn man die Frage stellt. Dazu musst du aber im Hinterkopf haben, wie mit Wikileaks seitens der Presse umgegangen wurde. Erst ein Hype, dann war Assange plötzlich igitt (und Wikileaks tot) und die Thematik (whistleblowing) landete im Giftschrank. Die Presse übernahm die Idee teilweise, dass man sich ihnen anonym anvertrauen könne, herausgekommen, an die Öffentlichkeit gelangt, ist dabei nichts. Wikileaks tauchte erst vor ein paar Wochen wieder auf, wieder vorbei an der Presse, der man scheinbar nicht vertrauen kann, was auch seine Hintergründe hat (siehe Zirkel, Vereine, die die zusammenarbeit mit den USA stärken sollen, u.a. auch Lobbyclubs sind, bei denen Köpfe der dt. Medien immer gerne mitmachen).
highks schrieb:
Wenn die uns etwas verschweigen wollten, dann hätte einfach niemand jemals etwas veröffentlicht, und Snowden würde heute noch für die NSA arbeiten. Bzw. er hätte niemanden gefunden, der die Dokumente für ihn veröffentlicht.
Es geht nicht um "verschweigen wollen", es geht um politische Auswirkungen, die man lenken will.
Solange man von Snowden kein Wort vernimmt, dass es sein Wille war, die Veröffentlichung häppchenweise über Jahre zu vollziehen, kann man diese These meinerseits wohl kaum entkräften.
Wenn man der Presse jedoch etwas zuspielt, wofür Redaktionen Jahre zur Auswertung brauchen, könnte man auch einfach den Wikileaks-Weg gehen und die Öffentlichkeit daran teilhaben lassen. Das ist aber gar nicht erwünscht, da könnten noch mehr peinliche Wahrheiten ans Licht kommen, wenn man Schwarmintelligenz nutzt.