Emploi schrieb:
Des halb liefert auch Samsung zu ihren SSD das Tool SSD Magician.
Die Einstellungen sind für Leute mit XP und vor allem Vista sinnvoll, da diese Systeme noch keine SSDs unterstützen, vor allem können die ihre SSDs damit auch trimmen. Die Systemeinstellungen die das Tool vornehmen will, halten sich aber leider die diese total unsinnigen Guides die man zu Hauf im Netz findet. Das stammt eben noch auf der Zeit von Vista und unglücklicherweise schreibt kaum einer der Autoren, dass das allermeiste seid Win7 unsinnig und allenfalls der eine oder andere Tipp zur Reduzierung des Speicherbedarfs von Windows noch nützlich ist. Aber haben auch alle ihr Nebenwirkungen, wer etwa die Systemwiederherstellung deaktiviert muss schneller mal mit einer Neuinstallation rechnen (dabei kann man auch einstellen, wie viel Platz Windows dafür verwenden darf und den zu reduzieren ist sinnvoller als das gleich ganz zu deaktivieren) und wer den Ruhezustand deaktiviert, der sollte gerade bei einem Notebook immer sehr auf den Akkustand achten.
Dann kommt immer wieder der Unsinn Services wie den Defragmentierdienst zu deaktivieren, dabei nimmt der SSDs sofort aus dem Zeitplaner herraus, sobald diese als solche erkannt wird. Wer aber auch noch eine HDD im Rechner hat, der möchte die HDD vermutlich schon automatisch defragmentiert haben. Bei Windows 8 ist das wieder anders, da ist es ein Optimierungsdienst und der mach bei HDDs eine Defragmentierung und bei SSDs ein TRIM über die freien Bereiche (wie der
Free Space Trimmer). Da ist es also normal und gut, das der läuft und auch die SSD im Zeitplan stehen.
Emploi schrieb:
MLC oder noch mehr TLC SSD haben eine Begrenzung der Schreibzykeln und die ist nicht all zu groß, ob du es wahrhaben willst oder nicht.
Die Mechanik von HDDs verschleißt auch, wenn Du es wissen willst, trotzdem macht sich da keiner Gedanken drum. Und nicht allzu groß ist relativ und hängt immer vom konkret verbauten NAND und dessen Qualität ab, den es gibt z.B. Microns 25nm NAND in Qualitäten die von einmal beschreibbar (was dann unter dem Label Spectek angeboten wird) über die normal als Micron gelabelten mit der Garantie bis 3000 P/E Zyklen bis zu den als eMLC genutzten mit 30.000 garantierten P/E Zyklen.
Samsung z.B. garantiert 1000 P/E Zyklen für die TLC NANDs der 840er und die hat
im Test 3556 P/E Zyklen erreicht und 432.92 TiB geschrieben, also mehr als die Octane oder Vertex4 und viel mehr als die garantierten 1000 Zyklen.
Bei 2626 Zyklen war noch kein Fehler aufgetreten was für die hohe Qualität der verbauten TLC NANDs spricht, auch wenn diese technologisch bedingt weniger Zyklen als MLC NANDs vertragen, die nur 2 Bits pro Zelle speichern. Umgekehrt haben die NAND der beiden OCZ offenbar nicht die Qualitätsstufe die Micron für seine eigenen Tier 1 NANDs erwartet und verwendet, aber OCZ kauft ja auch ganze Wafer und selektiert die NANDs selbst, da gibt es halt auch einige darunter, die Micron nur über seine Resterampe verramschen würde und die eigentlich in Spielzeugen, Gadget, billigen Smartphone oder USB Stick enden würden.
Aber schon die garantierten 1000 P/E Zyklen reichen bei 5 Jahren Nutzungsdauer jedenfalls um jeden zweiten Tag eine Zyklen verbrauchen zu können. Bei einer Write Amplification von 2 wäre das täglich über ¼ der Kapazität der SSD, also mehr als 30GB für eine 120er bzw. mehr also 60GB für eine 250GB 840er. Das ist weniger als andere SSDs ab können, aber wie lange will man die SSD denn wirklich nutzen und was lohnt es sich dafür extra zu bezahlen? Nach dem
Mooreschen Gesetz verdoppelt sich etwas alle 18 Monate die Kapazität die man für das gleiche Geld bekommt, wobei die Preise zuletzt sogar binnen 2 Jahren auf 1/3 gefallen sind. In 3 Jahren ist also eine 200€ teure SSD nur noch 50€ wert und wenn ich diese 50€ heute sparen kann, dann darf die billigere SSD auch nach 3 Jahren kaputt gehen und ich haben keinen wirtschaftlichen Schaden davon.
Emploi schrieb:
Du kannst natürlich auch deine Reifen fahren wie du willst, aber wenn du in jeder Kurve driftest, wirst du früher als später bei Regen außerhalb der Kurve auf dem Feld landen.
Toller Vergleich, die Reifen eines Autos sind ja nun nicht auf die Lebenserwartung eines Autos ausgelegt, eine SSD sollte dagegen so lange halten wie der Rechner und das tun die auch. Wenn eine SSD eine härtere Belastung als normal mit mehr als Verschleiß und geringere Geschwindigkeit beantwortet, dann das ein Schrottmodell, sowas habe ich aber bisher nur von der Vertex4 gelesen. Der Support hat das auch mit den Hinweis auf nicht normale Heimanwendung zurückgewiesen, aber wer sowas kauft, ist selbst schuld.
Emploi schrieb:
Einige Hersteller nehmen auch einfach die Geschwindigkeit raus, wenn man zu sehr auf sie einschreibt: Wir hatten hier einen Server der nach 3 Tagen nicht mehr benutzbar war, weil der Kollege(der auch immer alles besser weiß) so klug war die HD durch eine SSD zu ersetzen, da lag es am unoptimierten 2003.
Was für eine SSD war das? Wetten es war eine OCZ mit Sandforce Controller? Was Du da beschreibst ist das Verhalten des
Sandforce Life Time Throttling im Durawrite:
Das ist aber
seid langem bekannt und wird meines Wissens nur von OCZ bei allen seinen SSDs mit dem Sandforce aktiviert, aber sicher kann man da nie sein, denn es dient einzig dazu, SSD auch mit minderwertigen NANDs über die Garantiezeit zu bekommen.
Das ist so als würde ein Autohersteller 3 Jahre Garantie ohne km Begrenzung geben und wissen, dass sein Motor allenfalls 40.000km durchhält. Fährt der Kunden dann im Schnitt mehr als 1000km im Monat, wird der Motor bei knapp über Standgas abgeriegelt, bis der Durchschnitt wieder stimmt und damit der Kunden den Wagen ja nicht so oft benutzt, dass er am Ende in der Garantiezeit doch mehr km macht.
OCZ unnd Sandforce halt, war empfehle ich die wohl nicht? Warum hat sich der Kollege nicht informiert und eine ordentliche SSD gekauft?
Alle SSDs pauschal für den Schrott den einige Hersteller bauen zu verurteilen ist genau das, was ich überhaupt nicht mag. Mit dem Unsinn den einige wenige Hersteller verzapft haben, schaden sie dem Image von SSDs bis heute, wie man an Deinen Beiträgen wieder mal deutlich sieht. Deshalb ist es wichtig Aufklärungsarbeit zu leisten, damit die Kunden die Guten von den Schlechten unterscheiden können.