SSD oder SAS-HDD an PCIe Controller (Raid1)

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qupfer

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Wir haben ein Angebot vom ServicePartner der eingesetzten Praxissoftware, das mich fast vom Stuhl gehauen hat.

Wie auch immer, darin enthalten ist laut Angebot via Fax (Rückruf erst ab Montag möglich, um genauere Details zu erfahren)

Festplatte 2 x HDSAS 2.0 (6.0Gb/s) 2.5'' 600Gb (gespiegelt, speziell für Server- und Dauerbetrieb)
sowie
Adaptec RAID 6405E

Ein exaktes Modell der Platten kann ich leider nicht nennen.
Ist das jetzt prinzipiell besser oder eher schlechter als eine einfache SSD (via SATA)? Geschätzt an "üblichen" SAS-Platten?

Die Software nutzt im wesentlichen eine Oracle Datenbank, wo die Patientendaten drauf sind, was sich vereinfacht ja auch nur um "Text" handelt. Also keine große Datenmengen.
Ich bin mir eigentlich fast sicher, das eine einfache SSD wohl praktikabler sein würde, schon aufgrund der wesentlich geringeren Zugriffszeiten. Oder sind da SAS-Platten auf einem ähnlichem Niveau? Denke mal, auch trotz der 10 oder 15k RPM, nicht. Gibts es da auch aussagen bezüglich der Ausfallwahrscheinlichkeit? Also SAS-Platte vs. SSD.

Ansonsten mal grob zusammengefasst, was das "Angebot" beinhaltet:

Terra Medical Line Server 1178 - SAS
i5-3470
8GB DDR3
Fujitsu D3162-B
Adaptec 6405E
2x 600GB SAS Platten (Typ (noch) unbekannt)
SeaSonic 650W Netzteil
Windows Server 2012 Foundation

1731€+MwSt --> knapp 2100€

Denke, das werde ich ablehnen...bzw. ablehnen lassen ;)
 
Mhh, ich bin mir da nicht so sicher, ob die SSDs in deinem Anwendungsfall viel bringen. Wie groß ist denn die Praxis? Wenns nur um eine einzelne, niedergelassene Praxis mit 2000 bis 4000 Patientendaten geht, wirst du von einer flotteren Zugriffszeit nicht viel merken. Bei einer einzelnen niederglassenen praxis bräcuhte man vielleicht auch nicht unbedingt RAID - wenn der Rechner wegen HDD-Defekt mal ausfällt, kann man den einen Tag vielleicht auch mal per Hand festhalten und in die Datenbank eintragen, wenn der rechner wieder läuft. RAID1 an sich schützt ja prinzipiell nicht vor Datenverlust, dafür bräuchte man noch Checksumming der Daten, das entweder inder Datenbank oder im Dateisystem (ZFS) impementiert sein müsste. Backup hat man eh jeden Tag auf DVD und regelmäßig auf Streamer-Band.

Aber was ich jetzt gesagt habe, gilt für einzelne nidergelassene Praxen, die vieleicht auch nicht unbedingt eine Oracle-Datenbank verwenden - ich weiß nicht, ob das für deine Praxis auch gilt. SAS wird vom Service-partner sicherlich vorgeschlagen, weil ein SAS-RAID-Controller vorhanden ist und kein Mainboard-RAiD oder Software-RAID eingesetzt werden soll.
 
Die Praxis verdient mit den Computer und der Datenbank ihr Geld und die Sicherheit der Daten hat da Vorrang, deshalb auch die Server Hardware und die kostet nun mal Geld. Das darfst du auf keinen Fall mit deinen heimischen PC vergleichen.
 
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Eine SAS Festplatte ist im Dauerbetrieb zuverlässiger als SSDS und Enterprise SSDs sind deutlich teurer als die Consumergeräte die man im privaten Umfeld so einsetzt, dasselbe gilt für die gesammte restliche Hardware die in so einem Server verbaut ist. Außerdem sind Ersatzteile über einen deutlich längeren Zeitraum verfügbar, als die Consumergeräte. Ich hoffe ja, dass Euer Dienstleister euch auch direkt eine NAS/Bandsicherung/RDX mit verkaufen möchte. Kein Raid1/10/5 in einem Produktiveinsatz geht gar nicht. Selbst mit Backup kann man nicht mal eben einen Server neu aufsetzen. Und eine Platte geht schneller kaputt als man glauben mag.

Wortmann/Terra Server kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen. Laufen gut und Wortmann hat einen guten Service.
 
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jodd schrieb:
...Das darfst du auf keinen Fall mit deinen heimischen PC vergleichen.
Mach ich gar nicht, ich vergleiche mit Praxen in denen ich gearbeitet habe. Und Pragmatismus lebt in diesen Kleinunternehmen einfach länger, als Kanonen auf Spatzen. Ich sage, man könnte eventuell an dem Tag, an dem der Rechner mit der Patientendatenbank off ist, alles per Hand aufschreiben, und später in die Datenbank eintragen, weil ich das selbst schon gemacht habe.

Eine Einzelpraxis hat maximal drei Behandlungszimmer, die du an die Datenbank hängst - das darfst du auf keinen Fall mit einem Webserver vergleichen, auf den tausende zugreifen. Aber wie gesagt, eine Einzelpraxis dürfte auch keine Oracle Datenbak verwenden - da gibts auch günstigerere Praxissoftware.

P.S.
Und wie gesagt, RAID1 schafft keine Datensicherheit, sonern ausschließlich Verfügbarkeit. Für Datensicherheit bräuchte man neben RAID1 noch Checksumming, das entweder durch die Datenbanksoftware oder durch das Dateisystem implementiert werden müsste. Backup in einer niedergelassenen Praxis gibts, wie gesagt, täglich auf CD/DVD und regelmäßig auf einem Streamer-Magnetband - daran ändert SAS-RAID nichts.
 
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Das darfst du auf keinen Fall mit deinen heimischen PC vergleichen.

Dieser Satz war für den TE gedacht.
 
jodd schrieb:
Das darfst du auf keinen Fall mit deinen heimischen PC vergleichen.

Und trotzdem wird auch nur mit Wasser gekocht. ;)
Ich werde aber nochmal im Kaufberatungsbereich einen neuen Thread erstellen, der die ganze Thematik umfasst. Link wird dann hier eingefügt. Würde mich freuen, wenn ihr dann euch nochmal dazu äußern könntet. Denn wie so oft, wenn es kommt, kommt es richtig^^

So, etwas mehr Text geworden:
https://www.computerbase.de/forum/t...eukauf-vs-andere-ideen.1328360/#post-15437789
 
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