SSD spontan defekt? Datenrettung möglich?

Masterchief79

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Hallo CBler,
gestern hat sich offenbar die SSD meines Laptops verabschiedet (eine ältere Crucial 256GB 2,5" Sata). Der Laptop hat sich im Betrieb "aufgehangen" - im Sinne von: Ich konnte noch alles anklicken, die Maus funktionierte, aber es passierte eben nichts. Man merkte richtig, wie das Gerät auf eine Antwort vom SSD-Controller gewartet hat, aber es kam eben keine. So, wie wenn man eine externe Festplatte anschließt, und die erstmal anlaufen und hochdrehen muss bis sie sich meldet (nur dass die Meldung nie kam). Beim Neustart versucht der Laptop das OS zu laden und bluescreened dabei nach ein-zwei Minuten in einer Schleife.
Dasselbe Verhalten zeigt die SSD auch an anderen PCs, auch wenn von ihr nicht das OS ausgeführt wird. Dementsprechend komme ich jetzt nicht mehr an die Daten ran, da sich jeder PC, an den ich das Teil anschließe, sofort aufhängt. Das passiert übrigens auch bei Hot-Plug SATA im Windows - das Laufwerk taucht im Explorer zwar auf, aber die Angabe über die Größe der Platte fehlt und ich kann logischerweise nichts öffnen.
Allerdings wird die SSD im Bios noch ordnungsgemäß erkannt. Komme ich an die Daten noch irgendwie ran? Ich hatte noch die Idee, eine Windows-Installation von einer CD oder nem Stick zu laden und hoffentlich bis in das Menü zu kommen, von dem aus man die Platte formatieren kann. Dann könnte ich danach vielleicht mit Datenrettungssoftware ran. Aber ich bin Laie auf dem Gebiet und für Vorschläge offen. Natürlich ist mir das ganze an genau dem Tag passiert, an dem ich meinen USB-Stick mit den Sicherungen "verlegt" habe. :D
 
Unwahrscheinlich, ist halt defekt.
Höchstens eine professionelle Datenrettung kann da helfen, kostet aber vermutlich mehr als die Daten wert sind.
 
Backup ist deine Datenrettung wenns wichtig ist. Ansonsten kannst du da selbst kaum was machen.
 
Gib mal "Datenrettung Linux" oder lade dir schon mal eine Live Distrubition auf einen Stick.
Evtl. wird es sogar noch erkannt aber zumindest startet das System, weil Windows schon alleine beim versuch einen Datenträger korrekt zu mounten, scheitert
 
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SSD Datenrettung ist deutlich unwahrscheinlicher als von einer HDD. Weil SSDs sind rein elektrisch. Und wenn irgendwo kein Strom mehr fließt, dann kann keine Software der Welt das reparieren. Dazu müsste die Softwar Löten auf mikro Ebene.

Versuchen kannst du es, am Wahrscheinlichsten mit einer LIVE (Linux) DVD/USB Stick. Mit der DVD aus Post #5 habe ich auch gute Erfahrungen, was genau drauf ist kannst du auf der Seite nachlesen.

Wenn die Daten wichtig sind, Kroll Ontrack oder den Service aus meiner Signatur kontaktieren. Beim Signatur-Link bekommst du sofort einen Preis, nach Eingabe der Daten.
 
Nein, die SSD formatierst du nicht! Das bringt dich nicht weiter und löscht nur unnötig Daten, selbst ein Quickformat überschreibt etwas und markiert alle vorhandenen Daten als löschbar. Richtige Datenrettungstools lesen sowieso unabhängig von irgendwelchen Partitionen alle Speicherbereiche aus.

Ich würde erstmal versuchen, herauszufinden, was mit der SSD nicht stimmt. Liegt tatsächlich ein Problem auf Hardwareebene vor, oder ist nur die Partitionstabelle oder das Dateisystem beschädigt? Ein passendes Tool solltest du im Netz finden; ich weiß leider gerade nicht, was man dafür momentan verwendet. HD Tune war immer ganz nett anzuschauen :cool_alt:

Hast du die SSD verschlüsselt bzw. im Notebook-BIOS ein HDD-Passwort eingerichtet? Dann ist es klar, warum du an einem anderen Rechner keine Partitionsgröße mehr siehst; deshalb oder wegen einer defekten Partitionstabelle.

Wenn dann tatsächlich irgendwann doch klar sein sollte, dass ein Hardwaredefekt vorliegt und du nicht drei- bis vierstellige Beträge für eine zweifelhaft aussichtsreiche Datenrettung hinblättern willst, dann würde ich an deiner Stelle die SSD öffnen und die Platine mit einem Heißluftfön bearbeiten, um eventuell gebrochene Lötstellen wieder zu schließen. Das kann kurzzeitig helfen, um wieder an die Daten zu kommen.
 
Ich habe gute Erfahrungen mit ddrescue auf der SystemRescueCD (hier im Download) gemacht.
 
Klemm deine SSD mal nur an den Strom, das SATA Kabel ziehst du ab. Dann startest du den PC, gehst ins BIOS und wartest da 30 Minuten. Danach testest du ob die SSD erkannt wird. Falls nicht, wiederholst du das. Maximal drei Durchgänge. Einen Versuch ist es Wert.
Ansonsten kannst mir ne PM schicken, ich kann die Daten auch retten :-)
 
Danke für die ganzen Beiträge! Ich probier nachher mal einige Vorschläge durch. Sicherungen sind vorhanden, aber leider nicht tagesaktuell, deswegen wären die Daten schon praktisch - aber eine professionelle Rettung fällt definitiv flach.
 
Smily schrieb:
SSD Datenrettung ist deutlich unwahrscheinlicher als von einer HDD. Weil SSDs sind rein elektrisch. Und wenn irgendwo kein Strom mehr fließt, dann kann keine Software der Welt das reparieren. Dazu müsste die Softwar Löten auf mikro Ebene.

Versuchen kannst du es, am Wahrscheinlichsten mit einer LIVE (Linux) DVD/USB Stick. Mit der DVD aus Post #5 habe ich auch gute Erfahrungen, was genau drauf ist kannst du auf der Seite nachlesen.

Wenn die Daten wichtig sind, Kroll Ontrack oder den Service aus meiner Signatur kontaktieren. Beim Signatur-Link bekommst du sofort einen Preis, nach Eingabe der Daten.
Bei einer normalen hdd ist es nicht anders? Da kann auch keine Software löten.....Ob der Speicherort magnetisch oder durch andere mechanismen (Flash speicher ist nicht "leer" nur weil ein Controller abgeraucht ist) ermöglich wird, ist dabei doch völlig egal.
 
Nicht ganz. Klar, wenn bei HDDs die Elektro-Platine defekt ist, ist es das Selbe. Aber da gibt es noch die Möglichkeit, dass einzelne Bereiche der Speicherplatten defekt sind, und somit nicht mehr lesbar. Dann kann man mit dem Explorer nix mehr machen, aber Datenrettungsprogramme können es. Und bei einem leichten Headcrash geht es auch noch. Langsamer, aber es geht. Die Daten sind ja noch physikalisch da.
Im Labor kann man die Platten recht "einfach" ausbauen und auslesen.

Bei einer SSD ist aber alles elektronisch. Deswegen kann man mit einem Programm sehr selten was machen. Und defekte Speicherbausteine kann auch ein Labor nur schwer reparieren.
 
Smily schrieb:
Bei einer SSD ist aber alles elektronisch. Deswegen kann man mit einem Programm sehr selten was machen. Und defekte Speicherbausteine kann auch ein Labor nur schwer reparieren.
Vor allem löscht eine SSD die Daten blockweise.
Die neuen Daten kommen in einen anderen Block wegen der Belastungsverteilung.
Die alten sind dann richtig weg.

Bei einer Magnetfestplatte wird erst nur der erste Buchstabe der Bezeichnung der Datei duchgestrichen und durch ein anderes Byte ersetzt.
Die Daten der Datei sind immer noch da.

Das kann man besser wiederherstellen.
 
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