SSD - Wiederherstellungsfunktion abschalten?

klamost

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Bei einem SSD-Betrieb ist es Standard dieWiederherstellungfunktion abzuschalten. Sinn und Zweck dieser Maßnahme ist, die SSD vor zu häufigen Schreibzugriffen zu schützen und somit eine längere Lebendauer für die SSD zu erreichen. Ich frage mich aber, ob dies noch zeitgemäß und den neuesten Erkenntnissen entspricht.

Ich will damit sagen, dass die SSD`s weit höhere Schreibzugriffe vertragen als die Hersteller angeben. Das Unternehmens Techreport in Amerika wollte es genau wissen und hat in einem längeren Test mehrere SSD beschrieben bis dass sie ihren Geist aufgaben. herausgekommen sind bis zu 1,5 Petrabyte, >>>> richtig gelesen, kein Schreibfehler...., 1,5 Petrabyte. Eine unermesslich hohe und kaum fassbare Zahl!

Wenn man das weiß und diese Zahl auf sich einwirken lässt, so fragt man sich mehr denn je: Macht es überhaupt noch Sinn wegen einer geringfügig und minimalen Verlängerung an Lebendauer der SSD den Komfort einer Wiederherstellungsfunktion aufzugeben.

Für technisch Interessierte hier der Link:

http://www.pc-magazin.de/ratgeber/ssd-mythen-tipps-wahr-falsch-2945484.html

Absatz 5

Ich für meinen Teil, habe die Funktion "Wiederherstellung" wieder zugeschaltet.

Wie haltet Ihr das mit der Funktion Wiederherstellung?

Was ist eure Meinung?
 
die SSD vor zu häufigen Schreibzugriffen zu schützen und somit eine längere Lebendauer für die SSD zu erreichen.
ist mittlerweile überholt, da laut Test SSDs viel länger halten, als die Hersteller angeben

ich habe die Funktion auch an, die kann manchmal sehr nützlich sein
 
Es macht keinen Sinn irgendwelche "Systemoptimierungen" vorzunehmen, weil man die Lebensdauer einer SSD erhöhen will und eigentlich war das schon immer Nonsens. Als normaler Heimanwender wirst du eine SSD niemals totschreiben, wenn sie ausfällt, dann wegen eines Controllerdefektes o.ä. und da nützt es auch nichts, wenn man Schreibzyklen eingespart hat. Die SSD wird länger halten, als du sie nutzen wirst. Ich selber hab bei meiner 1. SSD auch ein paar dieser unsinnigen "Optimierungen" gemacht, das ist allerdings fast 7 Jahre her und den letzten 5 läuft bei mir alles mit den Standardeinstellungen von Windows. Ab Windows 7 wird eine SSD auch als solche erkannt, sodass hier nichts angepasst werden muss. Nur wer noch XP oder Vista verwendet, sollte Einiges beachten, aber das wird nur noch sehr Wenige betreffen.
 
Das sind alles uralte Tipps bzw. Mythen die man bei den ersten Generationen meinte zur Anwendung bringen zu können/ müssen um die SSD vor ungewollten Schreibzugriffen bewahren zu können.

Als normaler Anwender sollte eine SSD den jeweiligen PC mindestens überleben. Wenn sie ausfällt, dann meist, dass der Controller die Hufe hochreißt. Und was nutzt einem es die SSD vor 'unnötigen' Schreibzugriffen zu bewahren zu wollen, wenn sie den jeweiligen PC überlebt. Nach 3 oder 5 Jahren wird man die SSD eh meist austauschen, weil neuere Generation, mehr Kapazität, weil schneller, etc. pp..

Meine erste SSD mit wahnsinnigen 8GB Kapazität, sie lebt heute noch. Ohne irgendwelche Tuningmaßnahmen, etc. pp. Heute ist sie in einem 2,5" Gehäuse untergebracht und wird regelmäßig als 'USB-Stick' verwendet.

Bei den heutige SSDs ist so etwas schon lange nicht mehr nötig. Übrigens waren es nicht nur 1,5PB, schlussendlich waren es 2PB, siehe http://techreport.com/review/27909/the-ssd-endurance-experiment-theyre-all-dead
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
klamost schrieb:
... bis zu 1,5 Petrabyte, >>>> richtig gelesen, kein Schreibfehler...., 1,5 Petrabyte

Made my day - das hat mich echt zum laut Lachen gebracht.
Es sind Peta Byte, das hat nichts mit Petra zu tun :D
Nichts für ungut :daumen:

Zu Deiner Frage, macht es eigentlich keinen Sinn hier auf Komfort Funktionen zu verzichten. So wie es teilweise hieß, man soll die Indizierung deaktivieren. Die SSD's schaffen im Schnitt weit mehr, als vom Hersteller angegeben. Wenn etwas kaputt geht, ist es meistens eher der Controller, also sind sowieso alle Daten weg - deshalb, wie immer, Backup ist nichts optionales, sondern erste User Pflicht
 
@T3Kila

Da hast Du nicht ganz zu Ende gelesen. >>> Siehe meinen letzten Satz:

"Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance".
Winston Spencer Churchill (1874-1965)
 
klamost schrieb:
Bei einem SSD-Betrieb ist es Standard dieWiederherstellungfunktion abzuschalten. Sinn und Zweck dieser Maßnahme ist, die SSD vor zu häufigen Schreibzugriffen zu schützen und somit eine längere Lebendauer für die SSD zu erreichen.
Nein, dies wurde dann so uminterpretiert, der Sinn war primär Speicherplatz auf der SSD zu sparen, denn anfangs waren die SSDs sehr teuer und daher konnten sich viele allenfalls welche mit 32 oder bestenfalls 64GB leisten. Da muss man dann schon mit jedem Byte auf der SSD geizen. Dann waren frühe Controller bei zufälligen Schriebzugriffen sehr, sehr lahm, ähnlich wie es USB Sticks heute typischerweise noch sind. Der JM602 konnte sich dabei schon mal 2s Bedenkzeit gönnen und dies ist der andere Grund gewesen Schreibzugriffe auf SSDs möglicht zu vermeiden. Die Haltbarkeit war gerade bei den damaligen NANDs nicht das Thema und auch heute kein Problem für Heimanwender.

klamost schrieb:
Macht es überhaupt noch Sinn wegen einer geringfügig und minimalen Verlängerung an Lebendauer der SSD den Komfort einer Wiederherstellungsfunktion aufzugeben.
Also ich würde es nicht machen, aber wer regelmäßg ein Image zieht und dies im Zweifel, sollte ein Windows- oder Treiberupdate oder eine Programminstallation komplett rückgängig gemacht werden (etwa weil Malware dabei war), der kann leichter darauf verzichten als jemand der dann Windows, alle Treiber und Programme komplett neu aufsetzen müsste.
 
klamost schrieb:
Bei einem SSD-Betrieb ist es Standard, die Wiederherstellungsfunktion abzuschalten.
Dass das Standard sein soll, höre ich zum ersten mal. Hast du da Quellen zu, außer Forentipps? Bei meiner ersten SSD, der Intel Postville 2 aus 2009, bin ich auch auf alle möglichen Tipps gestoßen, die damals schon als überholt galten. Seitdem nutze ich SSDs ohne jegliche "Optimierungen".
Aktuellerer Test zur angeblichen Abnutzung von SSDs.
https://heise.de/-3755009
 
Das einzige, was ich gemacht habe war die Verschiebung von Temporären Ordnern für Aufnahmen (Geforce oder DVBViewer) auf eine normale Festplatte.
Das ist alleine aus Speicherplatzgründen sinnvoll, vermeidet aber auch völlig unnötige Schreiblast.
 
Habe ich auch gemacht. Alles was ständig Temp-Speicher zum Berechnen braucht, z.B. Video-Rendering etc., habe ich auf eine schnelle HDD ausgelagert. Hier werden ständig Gigabytes an Tempdateien erzeugt und wieder gelöscht. Klar kann eine heutige SSD das ab, aber trotzdem gefällt es mir nicht... :p

Ich möchte nicht das Thema umlenken, aber meine Frage passt gut dazu: Habt ihr bei euren SSDs auch das Over-Provisioning aktiviert? Bei mir sind fünf SSDs im PC verbaut und zusammengerechnet komme ich auf 250GB (10% pro SSD), die nicht aktiv genutzt werden können.

Wurde das für die Laufzeittests auch berücksichtigt oder war das komplett abgeschaltet?
Auf der einen Seite ist es ja nicht verkehrt, Speicherzellen zu reservieren, die im Notfall genutzt werden können. Aber auf der anderen ist es halt doch schon eine ganze Menge, die man besser nutzen könnte. :)

Danke für eure Meinung dazu!
 
Nein, habe kein Overprovisioning eingerichtet. Sehe aber auch zu, dass ich nach Möglichkeit nicht mehr als 90% der Kapazität nutze. Und wenn doch, die sind dafür da wie eine HDD be-/ genutzt zu werden. Und da soll das ja auch mal gelegentlich vorkommen, dass die vorhandene Kapazität (weitestgehend) ausnutzt.
 
Einen festen Bereich für OP unpartitioniert zu lassen, ist nur nötig wenn kein TRIM aktiv ist oder es gar nicht ausgeführt würde, weil keine Dateien gelöscht, sondern nur immer überschrieben werden und, denn die Performance leidet bei allen SSDs mehr oder weniger stark, je voller sie sind. Es ist also eine Kosten- Performance Abwägung die jeder für sich treffen muss.
 
Okay, danke euch für die Infos! :p
Ich werde mir überlegen, ob ich die Bereiche nicht doch noch freigebe.
Meine Samsung 840EVO hat schon 16TB geschrieben und steht noch bei 100% laut Crystal Disk.
Also halten die Dinger schon etwas aus...
 
Ja und 16TB sind gar nichts. Die 100% von CDI sind auch nicht wirklich aussagekräftig, da CDI für diesen Wert bei unterschiedlichen SSDs auch verschiedene Attribute heranzieht, bei einige die verbleibenden Reservesektoren und bei anderen die verbleibenden Spezifizierten P/E Zyklen, also den Media Wear Indicator. Letzerer Wert wird von SSD Herstellern auch unterschiedlich gehandhabt, bei Samsung SSDs fällt der nach dem ersten P/E Zyklus auf 99, da der Wert immer durch Abschneiden der Nachkommastellen abgerundet wird. Andere runden mathematisch und wieder andere immer auf. Dann gibt es auch noch Dinge wie bei Sandforce, wo der Wert intern bei 105 oder 110 beginnt, also lange bei 100 bleibt um dann umso schneller weiter zu fallen sobald er die 100 verlassen hat oder es wird beim Media Wear Indicator von viel mehr als den Spezifizierten P/E Zyklen ausgegangen und dafür werden die verbleibenden Reservesektoren mit berücksichtigt, fällt also ein NAND Block aus, fällt dann der Media Wear Indicator überproportional stark ab.
 
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