Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz

Bumelux

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Hallo zusammen.

Mal ein Paar Fragen zur "Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz" Ich mein so was hier.


1. Sollte man an so einer Steckdose sein geliebtes gutes Stück anschließen? (PC)

2. Auf was sollte man beim Kauf achten?

3.Hat ein modernes, bestenfalls platinium Netzteil, nicht schon einen Überspannungsschutz?

4. Ein moderner Schaltkasten im Hausanschluss hat doch schon die FI Schalter, welche beim Kurzschluss (Überspannung) den Strom abschalten. Wieso noch so eine Steckleiste? "Viel hält viel?"

5. Von was für Überspannung reden wir da eigentlich im Haushalt? Ist es nur der Blitzeinschlag? Oder ein Staubsauger, wo anstatt 300watt auf einmal 400Watt aus der Steckdose zieht?

Kann mich bitte ein Elektriker aufklären? Bitte um Berichtigung. ^^ Vielen Dank.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein FI-Schalter (Fehlerstrom) löst aus, wenn Strom über die Erde abfließt, nicht bei Überspannung. Dafür ist die Sicherung da. Die ist aber viel zu träge, um Spitzen durch einen Blitz o.ä. abzusichern.

Bei einem Blitzeinschlag können Spitzen von 100.000 Volt auftreten.
 
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Bumelux schrieb:
1. Sollte man an so einer Steckdose sein geliebtes gutes Stück anschließen? (PC)
Ich habe mein bestes Stück immer möglichst weit entfernt von Steckdosen. Aber da hat ja jeder seine eigenen Vorlieben :evillol:

Die große Frage ist eher: Was versprichst du dir davon? Einen Direkteinschlag vom Blitz wird auch so eine Steckdosenleiste nicht aufhalten. Aber evtl. wenn in der Nachbarschaft einer einschlägt.
In den Datenblättern der Hersteller steht im Normalfall drin, was sie absichern können und was nicht. Bei manchen sind die angeschlossenen Geräte sogar bis zu einem bestimmten Wert versichert.

Je mehr Barrieren man in den Stromweg einbaut, desto sicherer wird es, aber wie gesagt: Wenn die Sicherung zu spät oder zu langsam reagiert, hilft das deinen Geräten auch nicht. Oder wenn die Überspannung so groß ist, dass sie auch eine durchgeschmorte Sicherung überbrückt.
 
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Bumelux schrieb:
2. Auf was sollte man beim Kauf achten?
Marken wie Brennenstuhl kaufen

Bumelux schrieb:
3.Hat ein modernes, bestenfalls platinium Netzteil, nicht schon einen Überspannungsschutz?
ja hat es, nennt sich Varistor, hat jedes moderne Gerät direkt am Eingang aus dem Netz, selbst mein Z906 hat das und es ist kaputt gegangen, aber nicht durch überspannung

Bumelux schrieb:
4. Ein moderner Schaltkasten im Hausanschluss hat doch schon die FI Schalter, welche beim Kurzschluss (Überspannung) den Strom abschalten. Wieso noch so eine Steckleiste? "Viel hält viel?"
Genau der löst aus, wenn der Strom über PE abfließt und nicht über N. Auf Überspannung reagiert der oft nicht. Dazu hat ein Haus aber im Zählerschrank einen Überspannungsschutz als Hausnetzschutz eingebaut.

Die sind dann z.b. rot und es steht Dehnshield drauf, das ist jedenfalls ein sehr bekannter und verbreiterter Hersteller der Überspannungsschutz: https://www.google.com/search?q=deh...XQbsAKHVQ7Dh0Q_AUoAnoECAwQBA&biw=1920&bih=966

Einen expliziten Überspannungsschutz in der Steckdosenleiste braucht man meist nur, wenn man in einem Blitzreichen gebiet wohnt und das Hausnetz nicht durch sowas geschützt ist. Ansonsten ist es Schlangenöl, wie man so schön sagt.
 
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Physikbuddha schrieb:
um Spitzen durch einen Blitz o.ä. abzusichern.
würde eh schmelzen bzw überspringen. kommt aber drauf an wo im haus das ganze ist und wie groß das haus usw usw.
Jasmin83 schrieb:
Dazu hat ein Haus aber im Zählerschrank einen Überspannungsschutz als Hausnetzschutz eingebaut.
nicht unbedingt - bzw kA ob das inzwischen pflicht ist. würde mich überraschen, wenn es das inzwischen für privathaushalte ist.

1. kann man machen
2. markenhersteller
3. hat es (aber nicht gegen blitze)
4. wurde schon erläutert
5. sollte immer dran stehen - in deinem Beispiel 13.500 A, was schon Richtung Blitzschutz geht.
 
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zu 1.: Wurde in dem Haus die Elektrik seit Jahrzenten nicht mehr modernisiert -> Ja.
Falls eine moderne Elektroinstallation vorhanden ist kann man fast davon ausgehen, dass in der Hausverteilung ein Überspannungsschutz installiert wurde. Evtl. mal den Vermieter fragen.
Falls du in einem Eigenheim lebst kannst du ja mal ein Foto von der Verteilung hochladen um zu prüfen ob ein Überspannungsschutz eingebaut ist.

zu 2.: Lass dich von großen Zahlen und Marketing-BlaBla nicht blenden. Angaben wie 38.000 Ampere Ableitstrom werden in der Praxis nie erreicht. Diese Angaben beziehen sich immer darauf wie viel die verbaute Überspannungsschutzkomponente theoretisch aushalten würde ohne sich in Rauch aufzulösen.
Greif einfach zu bekannten Marken bei denen man zumindest brauchbare Qualität erhält (z.B. Brennenstuhl).

zu 3.: Das muss nicht zwangsläufig sein.

zu 4.: FI-Schalter sind kein Überspannungsschutz.
Kurze Info: Bei Fehlerstrom (der Strom fließt durch Erde ab) löst ein FI-Schalter aus. Bei Kurzschlüssen (ein zu hoher Strom fließt durch den regulären Stromkreis) löst ein Leitungsschutzschalter (Sicherung) aus.
Keine dieser Komponenten schützt vor Überspannung.
 
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Jasmin83 schrieb:
Einen expliziten Überspannungsschutz in der Steckdosenleiste braucht man meist nur, wenn man in einem Blitzreichen gebiet wohnt und das Hausnetz nicht durch sowas geschützt ist. Ansonsten ist es Schlangenöl, wie man so schön sagt.
Du kannst auch Geräte im eigenen Haushalt haben, die eine Überspannung produzieren und durch dein Stromnetz jagen, wenn da drin was ungünstig durchbrennt und schlecht abgesichert ist.
 
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Ein FI bzw. Fehlerstrom-Schutzschalter hat nichts mit Überspannung zu tun, dieser löst aus - sehr grob gesprochen - sobald Strom über den Schutzleiter fließt.
Gegen eine Überpannung hilft ein FI genau gar nicht.

Will man seine Elektroinstallation gegen Überspannungsschäden absichern, muss man weit mehr machen als eine entsprechende Steckdosenleiste kaufen.
Aber so was hilft natürlich das Gewissen zu beruhigen, dann würde ich aber was vernünftiges kaufen, z.B. von Brennenstuhl.
 
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Spar dir das Geld. Hatte meine Fritzbox mit einem Schutz von Brennenstuhl abgesichert. Blitz hat in die Stromleitung eingeschlagen (nicht Telefonleitung) => Fritzbox hat es nicht überlebt (nicht nur das Netzteil) => wollte bei Brennenstuhl Versicherungsleistung abrufen => haben sich geweigert und behauptet, ihre Steckdosenleiste sei einwandfrei und ich hätte die Fritzbox offensichtlich nicht über ihre Steckdosenleiste abgesichert (sonst wäre die Fritzbox ja nicht kaputt). Habe die Steckdosenleiste sogar zu Brennenstuhl zur Untersuchung geschickt. Da du im Schadensfall nachweisen musst, dass du ihr Produkt richtig genutzt hast (was man so gut wie nie kann), ist das ganze Versprechen mit den Versicherungsschutz nur Marketinglaberei.

Viele Grüße
 
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Mir hat ein Überspannungsschutz schon 2 mal wirklich den Hintern gerettet (kein Blitzschlag, Überspannungen im Hausnetz).
 
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Bumelux schrieb:
1. Sollte man an so einer Steckdose sein geliebtes gutes Stück anschließen?
Wenn du es vor Überspannung schützen willst ja.
Bumelux schrieb:
2. Auf was sollte man beim Kauf achten?
Eine Fachzeitschrift hat vor Jahren die mal mit Überspannung getestet und manche sind abgebrannt und manche haben gehalten. Die Qualität hat sich aber seit dem verbessert. Eventuell nach Tests suchen.
Bumelux schrieb:
3.Hat ein modernes, bestenfalls platinium Netzteil, nicht schon einen Überspannungsschutz?
Der Überspannungsschutz im Netzteil schützt aber nur die Komponenten im PC und nicht das Netzteil selber. Weiteres hast du bestimmt auch noch einen Monitor und ein Soundsystem.
Bumelux schrieb:
4. Ein moderner Schaltkasten im Hausanschluss hat doch schon die FI Schalter, welche beim Kurzschluss (Überspannung) den Strom abschalten. Wieso noch so eine Steckleiste? "Viel hält viel?"
Ein FI schaltet bei einem Fehlerstrom aus. Dieser kann entstehen wenn du den Außenleiter berührst, der Außenleiter eine Verbindung zum Schutzleiter hat oder wenn ein Überspannungsschutz im Falle einer Überspannung den Strom über den Schutzleiter ableitet.
Ein Überspannungsschutzkonzept besteht aus Grob-/Mittel- und Feinschutz. Die Steckdosenleisten bieten nur den Feinschutz. Die Schutzwirkung baut nur auf der vorherigen Stufe auf. Du benötigst daher auch im Schaltschrank einen Überspannungsableiter wenn du gegen Überspannungen geschützt sein willst.
Bumelux schrieb:
5. Von was für Überspannung reden wir da eigentlich im Haushalt? Ist es nur der Blitzeinschlag? Oder ein Staubsauger, wo anstatt 300watt auf einmal 400Watt aus der Steckdose zieht?
Wenn ein Staubsauger mehr zieht verursacht das keine Überspannung.
Überspannungen entstehen durch Blitzeinschläge in Leitungen oder in deren Nähe, durch einen nuklearen elektromagnetischen Puls (dann hast du vermutlich ein anderes Problem als deinen PC) und durch Schaltvorgänge (z.B. bei Motoren oder Leuchtstofflampen).
 
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Morgen.

Das ja super. Vielen dank an alle. Sehr informativ. Ich hab nun die bestellt, welche ich anfangs verlingt habe, da mein Sicherungskasten tatsächlich in Jahre gekommen ist.
 

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