Stiegennummer in Österreich

T

Tandeki

Gast
Hallo an alle Österreicher hier (gibt doch sicher ein paar...)!

Mich würde mal der Sinn und Zweck der Stiegennummer in einer Adresse aus Österreich interessieren. Was das ist, denke ich begriffen zu haben. So bedeutet z.B. Grenzweg 7/Stg.10/1 z.B. dass im Haus am Grenzweg 7 im 10. Stock die 1. Türe zur Wohnung des Empfängers gehört. Was ich mich aber frage, benötigt man wirklich Stiege und Tür, um jemandem in Österreich einen Brief zu schreiben? Reicht nicht wie in Deutschland "Vorname", "Nachname", "Straße mit Hausnummer", "PLZ" und "Stadt"?

Wäre schön, wenn mir ein paar Insider auf die Sprünge helfen könnten. ;)
 
Die Stiegennummer wird eigentlich nur bei großen Häuserblöcken wie Sozialbauten angegeben. Da kann es schon vorkommen, dass ein riesiges Gebäude nur eine Hausnummer hat und 50+ Wohnungen drin sind, eingeteilt in Stiegen.

Die Stiegennummer ist meines Wissens allerdings nicht verpflichtend, wenn du sie nicht hin schreibst, wird der meist Brief trotzdem zugestellt. Wird nur deutlich einfacher für den Postler.
 
Danke für die Info!

In Deutschland gibt es auch Häuserblöcke mit vielen Wohnungen. Allerdings steht am Briefkasten dann der Name des Empfängers. Ist das in AT nicht so?
 
Doch, aber hier sind die Briefkästen auf die Stiegen verteilt, meistens im Eingangsbereich bzw. im Erdgeschoss des Stiegenhauses zu finden.
Daher muss der Postler klarerweise wissen, in welcher Siege der Empfänger wohnt.
 
Wenn ein Gebäude mehrere Stiegen (=Stockwerke?) hat, ist die Briefkastenanlage in Deutschland meist im Eingangsbereich, sodass der Postbote nicht ins Haus muss, sondern alle Briefe an der Briefkastenanlage losbekommt. Hat ein Gebäude mehrere Stockwerke und mehrere Eingänge, so hat jeder Eingang eine andere Hausnummer. In Deutschland sieht also das Verteilzentrum anhand der Postleitzahl, wohin die Post muss. Der Postbote erkennt anhand der Straße, wo das Haus steht und anhand der Straßennummer, welcher Eingang es ist. Am dortigen Briefkaste wirft er dann aufgrund des Namens den Brief ein.

Wenn ich es richtig verstanden habe, kann das in AT auch so sein. Manchmal sind aber die Briefkastenanlagen auf dem Stockwerk/der Stiege, dann steht quasi der Postbote vor dem Haus und denkt sich "super, und auf welchem Stockwerk wohnt Erwin Schüttle nun?".

Richtig?
 
Zur zur Erklärung: mit "Stiegen" sind im weiteren Sinne die Stiegenhäuser gemeint. In großen Wohnbauten hat jeder davon einen eigenen Eingang inkl. Eingangsbereich, Briefkastenanlage, usw. Diese Stiegen kann man mehr oder weniger als "Haus im Haus" verstehen, da alle getrennt voneinander sind. Trotzdem sind alle in einem großen Gebäude untergebracht, und haben nur eine Hausnummer.

Ich schau mal, ob ich einen Plan finde, damit ich dir das besser erklären kann.
 
AW: Was ihr schon immer wissen wolltet... 4 (1. Beitrag beachten)

Vielen Dank, das wäre hilfreich!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was ihr schon immer wissen wolltet... 4 (1. Beitrag beachten)

Ich glaube was für die Österreicher eine Stiege ist, ist für die Deutschen ein Haus mit mehreren Eingängen, bei denen in Deutschland jeder Eingang seine eigene Hausnummer bekommt und in Österreich das ganze Gebäude nur eine Hausnummer hat, aber dafür in Stiegen unterteilt wird.
 
phil. war so unfreundlich, einen völlig sinnvoll verlaufenden Thread zu schließen und auf diesen Thread hier zu verweisen. Muss den Mods hier langweilig sein.
Dem Mod ist langweilig, deswegen hat er den Thread wieder geöffnet.
 
Tolle Sache! Danke an den gelangweilten Mod! Nee im Ernst: sorry für das Rumgezicke und danke. :)

Danke auch an Gizmo0815. Hm... in Deutschland gibt es manchmal ähnliche Phänomene. Da hat auch ein Haus mit mehreren Eingängen eine Hausnummer, die dann mit so genannten "Straßenzusatzinformationen" angereichert wird. Also Kühlbornstraße 4a, 4b usw.

Irritiert bin ich grundsätzlich erstmal davon, dass man das dann "Stiege" und nicht "Hauseingang" oder so etwas nennt. Und dann irritiert mich weiter, dass es dann in AT noch den Adressbestandteil "Türe" gibt. Man sollte doch meinen, dass Straße, Haus- und Stiegennummer ausreichen, um einen Brief zuzustellen.

Ist das eigentlich sehr stark verbreitet oder gibt es einfach ein paar Häuser mit Stiegen- und Türnummern? Und ist das eher ein veraltetes System, das jetzt weniger anzutreffen ist oder nimmt es eher zu?

Letzteres frage ich, weil Unternehmen für Adressbereinigungen in AT teilweise damit argumentieren, EU-Regelungen führten zu mehr Postkastentypen, die eine Stiegen- und Türnummernabgabe vermehrt nötig machen. Hier ein Artikel dazu:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1329257/Post_Alte-Briefkaesten-neue-Probleme

Die Anforderung an diese neuen Postkastentypen ist jedoch lediglich, dass auch alternative Anbieter zum Ex-Monopolisten ohne Schlüssel an die Postkästen kommen. Und das wären eben Standardpostkästen mit Schlitz und Namensschild, die vor dem Haus angebracht werden müssen. Da sollten doch Türnummern obsolet sein und Stiegennummern in vielen Fällen auch. Jedenfalls, falls eine Stiege tatsächlich ein Stockwerk beschreibt, denn das liegt ja dann hinter dem Eingang und damit nicht EU-konform hinter verschlossenen Türen.
 
Bei solchen Bauten ist ein Eingang immer mit einem Treppenhaus verbunden. Deswegen "Stiege". Die Türnummer wird eigentlich nur bei Paketen angegeben, um es dem Briefträger einfacher zu machen. Ist aber auch nicht zwingend nötig.
Im Prinzip ist die Stiegennummer also nur die Nummer des Eingangs.

Kurzform: Bei euch hat ein großer Wohnbau meist mehrere Hausnummern für mehrere Eingänge, bei uns hat ein solcher Bau nur eine Hausnummer, dafür ist er in Stiegen (Eingänge mit Treppenhäusern) unterteilt.

Die Adressangabe in der Form ist keineswegs veraltet, auch wenn es ein altes System ist. Eingeführt wurde das, wenn ich mich richtig erinnere, mit den großen Nachkriegsbauten in Wien. In Wien ist dieses Adresssystem auch durchaus geläufig, im Rest Österreichs eher selten.
 
Vielen Dank für Deine Erläuterungen!

Da zirka ein Viertel der Einwohner Österreichs in Wien leben, ist dieses System also durchaus relevant.
 
im rest österreichs haben "wohnblöcke" mit mehreren eingängen einfach aufeinanderfolgende hausnummern.
 
Das ist so. Das System findest fast nur in Wien. Und im Grunde is es ja das gleiche wie beu euch in D mit 4a, 4b 4c etc.. auch nicht viel logischer :D Man könnte statt Stiege auch Eingang sagen. Also Stockwerk1, Eingang Nr 4..
 
Deliberation schrieb:
Die Anforderung an diese neuen Postkastentypen ist jedoch lediglich, dass auch alternative Anbieter zum Ex-Monopolisten ohne Schlüssel an die Postkästen kommen. Und das wären eben Standardpostkästen mit Schlitz und Namensschild, die vor dem Haus angebracht werden müssen. Da sollten doch Türnummern obsolet sein und Stiegennummern in vielen Fällen auch. Jedenfalls, falls eine Stiege tatsächlich ein Stockwerk beschreibt, denn das liegt ja dann hinter dem Eingang und damit nicht EU-konform hinter verschlossenen Türen.

Nicht ganz. Die Richtlinie besagt eben, dass die Postkästen selbst ohne "Generalschlüssel" zugänglich sein müssen. Diese neuen Postkästen können sich allerdings weiterhin hinter der Haustür befinden. Aber der Postkasten hat dann einfach eine Klappe, durch die der Zusteller die Sendung in dne entsprechenden Postkasten einwerfen kann, ohne einen Schlüssel für den Postkasten zu brauchen.

Der Name "Stiege" kommt wohl daher, dass sich hinter so einem Eingang eben meist genau eine solchige befindet.
Die Angabe der Tür ist genauso nicht verpflichtend wie die der Stiege, erleichtert aber die Zustellung ungemein (bzw. vermeidet Fehlzustellungen). Die "Tür" ist einfach die Wohnungsnummer des Adressaten im entsprechenden Haus. Wenn jetzt am Postkasten kein (oder ein falscher) Name angeschrieben ist, dann kann der Brief mit der Tür-Nummer trotzdem zugestellt werden.

In der Regel muss man leider davon ausgehen, dass der Postbeamte an seine Aufgabe nicht gerade die allerhöchsten Ansprüche stellt - um so mehr Informationen man also angibt, um so eher findet der Brief hin. Wenn da nur ein Name drauf steht, und der Beamte diesen Namen nicht sofort findet, dann kanns schon mal sein dass eine Sendung zurück an den Absender geht...

mfg
 
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