Streamen von Videomaterial über VPN kaum möglich

phillow

Ensign
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Apr. 2012
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232
Hallo,

ich habe ein selbstgebautes NAS zu Hause:
https://www.technikaffe.de/anleitun...assiv_gekuehltem_apollo_lake_4_kern_prozessor

Zusätzlich hab ich ein VPN über PiVPN realisiert um von überall auf das NAS zugreifen zu können und um Backups auf ein örtlich getrenntes NAS zu fahren.

Internet über Kabel Deutschland, 100 Mbit Down, 50 Mbit Up.

Die Tage wollte ich von unterwegs eine Serie schauen, die ich auf dem NAS habe.
Video Gesamtbitrate: 1992 kBit/s
Alle paar Sekunden stockt das Video, lädt und läuft wieder ein paar Sekunden. Als App auf dem Smartphone nutze ich VLC.

Gerade einen Speedtest gemacht mit dem Handy und verbundenem VPN: Down 14,39 Mbps, Up 6,56 Mbps.

Das müsste doch problemlos laufen, oder hab ich hier einen Denkfehler.
Ich lese hier immer wieder, dass User sich ein ähnliches Szenario aufbauen, manchmal auch mit Raspberry Pi und PiVPN.
Ich weiß dass hier der Raspi begrenzt, aber laut Speedtest müsste ich doch reichlich Puffer haben, oder nicht?
 
Hallo. Wie hast du denn den Speedtest durchgeführt? Wie schnell kannst du das Video zu dir kopieren, statt anzugucken?
 
Gute Frage, Speedtest mit speedof.me. Kopieren geht deutlich langsamer.
Ich kopiere grad mit 400 KB/s. Das wären dann rund 3 Mbps.
Müsste doch trotzdem klappen? Und wo ist der Flaschenhals, wieso ist das so langsam?
 
Vermutlich ging der Speedtest gar nicht durch den VPN. Wie lang wäre die Videospieldauer des Videos im Vergleich zur Kopie? (Kannst du einen 90 Minuten Film in 90 Minuten herunterladen?). Die Videobitrate ist ja nur ein Anhaltspunkt, das Video wird in Blöcken kommen, gepuffert werden usw. das ruckelt dann trotzdem, gerade, wenn es so knapp durch den VPN passt.

Kannst du im Raspberry Pi gucken, wie stark ihn VPN auslastet, wenn du kopierst? Wieviel soll ein PiVPN allgemein schaffen können?

Edit: Du sagst zwar VLC, aber allgemein. Viele transkodieren auf dem NAS, damit der Stream zum Client kleiner wird (oder weil der Client mit dem rohen Video überfordert wäre.)
 
Ich würde für Streaming kein VPN verwenden. Meine Erfahrungen haben ähnliche Ergebnisse wie bei dir ergeben.
 
DerZock schrieb:
Ich würde für Streaming kein VPN verwenden. Meine Erfahrungen haben ähnliche Ergebnisse wie bei dir ergeben.
Kann ich nicht bestaetigen. Ich nutze seit Jahren FritzVPN und das reicht locker fuer VOD!
 
Könnte auch sein, dass die Videodateien nicht fürs Streaming optimiert sind.
Bei Variabler Bitrate muss man entsprechend aufpassen und dem Encoder eine Puffergröße mitgeben und die maximale Rate limitieren. Bei mp4 muss man noch auf Metadaten und Fragmentierung achten (ffmpeg -movflags faststart).
 
Würde eine Übertragung von einem FTP-Server auf einem Gerät im LAN zu einem FTP-Client auf dem Mobiltelephon (oder vice versa) testen, natürlich während das Mobiltelephon nicht mit dem heimischen WLAN verbunden ist, sondern ausschließlich eine Mobilfunkverbindung nutzt, die das ganze auch sättigen kann, um den Durchsatz zu bestimmen.

Nächster Kandidat auf der Liste ist VLC. Sein Pufferverhalten ist manchmal schon im LAN problematisch. Anderen Abspieler verwenden oder gleich auf etwas wie Plex umsteigen.
 
Ein Pi fürs VPN zu nutzen ist sowieso eine mäßige Idee, gerade OpenVPN braucht richtig viel Leistung die dem Pi fehlt.
Wenn dann noch ein parallelisierter Zugrif erfolgt, bricht die VPN-Performance halt ein.
Wenn eh der Homeserver da steht, den halt für das VPN nutzen, der sollte auch wesentlich schneller sein.
 
Läuft dein VPN auf nem Raspi? Falls ja auf was für einem, es gibt ja mehrere bzw was spricht dagegen, den VPN-Server auch auf dem NAS zu betreiben? Ansonsten mal die reine Performance des VPN-Tunnels testen, z.B. mit dem wunderbaren Tool iperf3.
 
Als modernere Alternative könntest du dir mal Wireguard anschauen. Das ist sehr schnell und einfach in der Einrichtung.
 
Hallo,
vielen Dank erstmal für den vielen Input.
Habe jetzt das Netzwerk und den VPN-Tunnel getestet.
Zunächst mit iperf. Der Einfachheit halber auf beiden Servern installiert, und nicht mit dem Handy.
Geschwindigkeit liegt bei ca. 7 Mbit/s.
Dann eine 1 GB Datei übertragen. Hier der Screenshot des rsync Jobs auf dem Backup Server.

1551515651044.png


Das ist ja fast mein kompletter Upload Speed, 40 Mbit, passt also meiner Meinung nach.

Das VPN läuft auf einem Raspberry Pi 3 B+. Hier läuft auch parallel ein PiHole.
CPU Auslastung während dem Rsync-Job bei ca. 70%, passt auch.

Ich lasse das VPN bevorzugt auf dem Raspberry laufen da der Server nicht 24/7 läuft sondern ca. 4-6h am Tag und bei Bedarf mit WOL geweckt wird.

Dann hab ich auf meinem Smartphone den MX Player installiert und siehe da, kurzer Ruckler am Anfang und dann lief das Video einwandfrei.
Liegt also scheinbar am VLC. Schade, mochte ich. Kennt ihr noch andere Alternativen für Android mit denen ich Dateien aus dem Netzwerk abspielen kann?
VLC war da schön einfach zu bedienen.
 
Cool, danke.
Den hatte ich für Android gar nicht auf dem Schirm obwohl ich Kodi hier selbst als Mediaplayer auf einem weiteren Raspi nutze.
Klappt mit Kodi für Android genau so gut und die Bedienung ist bekannt, klasse!
 
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