Stromsparen im Netzwerk / Telefonie (Zeitschaltuhr an Switch & Telefonanlage)

Chriz90

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Hallo liebes Forum,
da mir hier schon so oft kompetent geholfen wurde, wende ich mich nun wieder mal an euch.

Und zwar geht es darum mein Netzwerk im Büro stromsparender auszulegen. Da das Büro nur Montag - Samstag nur von ca. 07:00 - 19:00 Uhr genutzt wird, läuft die gesamte Peripherie im Hintergrund in der restlichen Zeit "umsonst".

Im Büro läuft ein NAS (Synology DS1618+), ein 24-Port-Switch (Netgear JGS524E), ein Dell-Server (PowerEdge T130), eine Fritzbox 7590 und eine Auerswald COMpact 2206 USB Telefonanlage.

Das NAS ist per Zeitschaltung so konfiguriert, dass es sich selbstständig ein- & ausschaltet, die Fritz!Box schaltet zumindest das WLAN aus; das ist also ok.

Konkret geht bei meiner Frage erstmal um Switch und Telefonanlage: Mittels Energiekostenmessgerät wurden hier Verbräuche um die 20W gemessen. Kann ich hier einfach eine Zeitschaltuhr zwischen stecken, die Switch und TelAnlage über Nacht vom Strom trennt? Oder kann hier auf Dauer durch das Ein- und Ausschalten ein Defekt auftreten?

Die Telefonanlage wird über Nacht eh nicht benötigt, der Anrufbeantworter läuft dann eh über die Fritzbox.
Am Rande: Den Server (größtes Energieeinsparungspotential) müsste ich noch so konfigurieren, dass er sich täglich selbstständig ein- und ausschaltet, bei Windows-Server bin ich aber nicht wirklich firm. Vielleicht kann mir hier später auch noch geholfen werden.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
 
Da Switch und Telefonanlage keine mechanischen Komponenten enthalten, sollte das nichts ausmachen.
Kritischer dagegen ist die Zeitschaltung einer NAS. Mehr als einmal pro Tag die HDs an und ausschalten schadet mehr als es nützt. Mir persöhnlich wäre aber das schon zu viel. HDs die ohne Stromunterbrechnung
durchlaufen halten am längsten und sind am wenigsten fehleranfällig (siehe auch Langzeittest von Server-HDs).
 
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Netzteile mögen es gar nicht wenn man ihnen den Strom kappt (Hard-Off)
Da leiden Die Elkos ziemlich drunter.

Moderne Hardware hat kaum noch nennenswerten Stromverbrauch wenn sie nicht genutzt wird.
für die 11 Stunden am Tag würde ich das nicht riskieren wollen. hast du mal ausgerechnet was du damit im jahr sparen kannst?

also verbrauch x 11h / 1000 * Strompreis * 365 = XX€/Jahr Ersparnis wobei du die kosten der Zeitschaltuhr wieder draufrechnen musst da diese ja auch mit Strom läuft...

Dann lieber die Mitarbeiter erziehen das die Stationen abends herunter gefahren werden.. ich kenne genug betriebe wo die MA einfach nach hause gehen und die PC anlassen oder nur die Monitore abstellen..
 
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Man muss eben aufpassen das man vor lauter Strom sparen am Ende dann doch nicht mehr bezahlt. Allein der Austausch einer defekten Festplatte kostet so viel, das bekommst du mit Stromersparnis nicht wieder rein.

Paradox ist auch das manche für 400€ ein PC Netzteil mit hoher Effizienz kaufen um Stromkosten zu sparen. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, jede "normale" HDD in einem Desktop oder gar Laptop wird auch so regelmäßig in den Standby versetzt, was mechanisch einem (kontrollierten) Ausschalten gleich kommt.
man muss schon ziemlich paranoid sein, um seinen HDDs das nicht einmal pro am Tag "antun zu wollen", meiner Meinung nach.

und es ist (wie so oft) traurig, dass zwar alle von "Energie sparen", "Grün" usw. usf. reden, aber sowie das eigene Portemonnaie oder Hardware betroffen ist, dann ist es mit den guten Vorsätzen vorbei, sollen doch die anderen sparen...

es wurden ja 20W genannt, bei 12 Stunden pro Tag summiert sich das im Jahr auf knapp 90kWh Stunden zusammen. Klar sind das jetzt keine riesigen Summen, aber es geht doch (sollte es nicht?) in erster Linie darum, "völlig sinnlos" verballerten Strom einzusparen.

Wobei hier vermutlich der größte Hebel beim "Server" zu sehen ist. Ich habe 37W im Idle gefunden. Das ist für solch einen Rechner zwar OK, es geht aber auch deutlich niedriger und es ist knapp das Doppelte von Telefon und Switch zusammen. Bedeutet aber auch, dass wenn man "alles" für 12 Stunden am Tag abschalten würde, bei (noch) 30Cent/kWh ca. 100€ sparen könnte.

jetzt kann jeder selber entscheiden, ob er ein besseres Gewissen dabei hat, wenn er diese Energie von der Technik in Wärme umwandeln lässt oder einen kleineren CO2 Fußabdruck hinterlässt, wenn man dafür richtig gut Steak essen geht ;)
 
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Es ist nur ein kleiner Unterschied ob ich meine Desktop HD quäle, die notfalls leicht zu ersetzen ist, oder
die HDs in einem teuren NAS mit 6 Einschüben (die Fehleranfälligkeit kann sich halt maximal versechsfachen)
in dem ein komplexes Raid läuft, das auf fehlerhafte HDs ziemlich bösartig reagieren kann (sollte es zufällig die HD treffen auf der das OS der NAS liegt viel Spaß damit !!).
Also bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
PS: so einen Unfug wie Standby bei Desktop-HDs schalte ich grundsätzlich aus.
 
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Mickey Mouse schrieb:
in Wärme umwandeln lässt oder einen kleineren CO2 Fußabdruck hinterlässt,
Auch da hat man das Problem wenn dadurch ein vorzeitigen Ausfall verursacht wird, das schadet der Umwelt um ein vielfaches. Das Teil muss entsorgt und ersetzt werden, beides zusammen ist bedeutend schlechter für die Umwelt.
 
ich will nicht streiten, ICH halte die Aussagen für falsch, Punkt!
jede normale HDD ist dafür ausgelegt, dass sie (mehrmals) am Tag an und ausgeschaltet wird.
auch wenn sie mit 24/7 beschrieben ist, dann bedeutet das etwas völlig anderes bzw. sogar genau das Gegenteil!
die HDD müssen sich z.B. auf Ausdehnungen durch Wärme kalibrieren. Manche machen das NUR beim Einschalten und müssen sogar von Zeit zu Zeit ausgeschaltet werden. Andere machen das im Betrieb, die können dann z.B. nicht für Überwachungskameras genutzt werden, bzw. werden die heute mit so großem Cache gebaut, dass sie die Zeit überbrücken.

also ich vergleiche hier nicht Äpfel mit Birnen, sondern da haben einige Leute hier meiner Meinung nach extrem paranoide und vor allem völlig falsche Ansichten!

um das mal zu untermauern:
eine WD Red ist mit 600000 load/unload cycles angegeben. zweimal pro Tag sind das "nur" etwas über 800 Jahre, herzlichen Glückwunsch...
 
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Mickey Mouse schrieb:
naja, jede "normale" HDD in einem Desktop oder gar Laptop wird auch so regelmäßig in den Standby versetzt, was mechanisch einem (kontrollierten) Ausschalten gleich kommt.
man muss schon ziemlich paranoid sein, um seinen HDDs das nicht einmal pro am Tag "antun zu wollen", meiner Meinung nach.

Es geht um die Netzteile nicht die Platte.. Die ElKos im behalten beim normalen Herunterfahren immer ihre Spannung, beim Abschalten an z.B. einer Mehrfachsteckdose oder halt einer Zeitschaltuhr entladen sie sich und sobald wieder Strom anliegt werden sie schlagartig geladen.

Das führt zu einer schnelleren Alterung. Hat nix mit Paranoia zu tun.

Stellt auf Ökostrom um oder kauft CO² Zertifikate wenn es um den Fussabdruck geht aber für 100€/Jahr Ersparnis ne Zeitschaltuhr verbauen ist doch Mumpitz wenn man die möglichen Ausfälle berücksichtigt.

Beim Server z.B. wenn der älter ist muss garantiert sein das alle Services zum Arbeitsbeginn wirklich laufen oder der interne IT Verantwortliche hat dann seinen Spass damit .. gerade ältere Server haben immer mal ihre Macken beim Restart. Dazu kommt das man Updates plant und beim Täglichen "Neustart" die Gefahr besteht das ungewollt ein Update durchflutscht das irgendwelche Komplikationen verursacht.

Weiter werden Server in der Regel am Abend oder in der Nacht gesichert. Da kannst den Strom nicht abstellen.

Oder der Exchange läuft darüber... dann gehen halt alle Nachrichten ins Nirvana die reinkommen während der Server aus ist.. :D
 
bitte nicht Wort im Mund umdrehen, es ging hier explizit um die HDDs!

Elkos ist etwas anderes. Da ist es ein Armutszeugnis für die Hersteller, wenn sie ihre Geräte nicht entsprechend auslegen. Synology bietet aber explizit die "Zeitschaltung" im OS an, da sollte man annehmen, dass man das auch nutzen "darf".
 
Natürlich sind das Äpfel mit Birnen verglichen. Ich habe eindeutig gesagt, das jeder nach Herzenslust
seine Desktop-HDs quälen kann. Aber ein 6-Einschub NAS mit RAID 5 ,10, oder ähnlich ist schon was anderes,
da sind die Gefahren zu groß und jeder der sowas ständig an und aussschaltet und dann auch noch ohne USV betreibt, sollte aber ein unbedingt ein tagesaktuelles Backup haben, sonst gute Nacht.
PS: nicht jede Funktion in jeder Software ist sinnvoll !!
 
Vielen Dank euch schonmal für die zahlreichen Antworten.
Ich wollte keine grundsätzliche Diskussion über Sinn und Unsinn beginnen - sorry dafür.

ExigeS2 schrieb:
Netzteile mögen es gar nicht wenn man ihnen den Strom kappt (Hard-Off)
Da leiden Die Elkos ziemlich drunter.
Das leuchtet ein. Das NAS wird mittels Zeitplan hoch und heruntergefahren, da wird natürlich nicht der Strom gekappt.

ExigeS2 schrieb:
Dazu kommt das Server in der Regel am Abend oder in der Nacht gesichert werden.
Backup läuft täglich einmal in der Mittagspause.
Das mit Dauerhaltbarkeit ist natürlich ein Thema, aber das ist auch ein wenig Glücksspiel.

ExigeS2 schrieb:
Oder der Exchange läuft darüber... dann gehen halt alle Nachrichten ins Nirvana die reinkommen während der Server aus ist.. :D
Das läuft über Office365. Ich hab mir schon meine Gedanken gemacht, ob das denn technisch überhaupt möglich wäre.

Eigentlich wollte ich nur wissen, ob es groß der Elektronik schadet, wenn man Hardware (welche nicht ausgeschaltet bzw. heruntergefahren werden kann), mittels Zeitschaltuhr vom Strom nimmt, was ja der Fall sein sollte.

Scheinbar ist die Mehrheit eher FÜR ein Laufen lassen über Nacht. Aber in Summe 200€/Jahr haben oder nicht haben ist halt auch so eine Sache. Da bin ich das Risiko eines Ausfalls dennoch fast gewillt einzugehen (wo auch täglich sowieso gebackupt wird)
 
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Das beste ist immer ein gesunder Kompromiss. Stromsparen um jeden Preis macht keinen Sinn, sondern schadet der Umwelt und dem Geldbeutel.
 
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Sämtliche Geräte, die eine Art von zeitgesteuertem Herunterfahren bieten, sollte man auch so nutzen, sofern die Möglichkeit besteht.

Eine Ausnahme wurde jedoch schon genannt: Festplatten (klassische, mechanische HDDs). Sofern das NAS nicht aus SSDs besteht, würde ich mir hier auch Gedanken machen, ob es das wert ist. Die Festplatten schalten sowieso nach einer Weile in den Ruhemodus, sodass zumindest der Lese/Schreibkopf in der Ruheposition sitzt und der Motor nicht oder nur sehr langsam dreht, aber selbst das ist immer noch weniger belastend für eine HDD, als wenn sie komplett aus dem Kaltzustand hochfahren und die Köpfe arretieren muss.

Von daher: beim NAS mit HDDs eventuell lieber einen dauerhaften Betrieb in Erwägung ziehen.

Die Fritzbox müsste ebenfalls zeitgesteuert ein- und ausschaltbar sein, nicht nur das WLAN - aus dem Stehgreif bin ich mir aber nicht zu 100% sicher.

Zu beachten beim Ausschalten eines Internet-Routers ist jedoch Folgendes:
Sofern z.B. eine Photovoltaikanlage mit Einspeisevergütung, Cloud-Strom, Lithiumspeicher und ähnlichen Dingen zum Einsatz kommt, so MUSS eine permanente Internetverbindung gewährleistet sein - das ist Vorgabe des Vertragspartners der PV-Anlage (Cloudspeicher) bzw. des Herstellers des Lithiumspeichers. In diesem Fall darf der Router nicht bewusst und längere Zeit vom Internet getrennt werden, die PV-Anlage (und besonders der Speicher) muss permanent über's Internet erreichbar sein, ob es einem passt oder nicht.

Der Hauptstromfresser ist in deinem Fall aber definitiv der Server, egal wie stromsparend er eingestellt ist. Server (besonders Dell PowerEdge und Konsorten) sind ganz gewiss nicht zum Stromsparen konzipiert worden, allein schon aufgrund ihrer meist redundanten Netzteile nicht. Hier solltest du also auf jeden Fall eine Routine hinterlegen, dass er selbständig herunterfährt und du ihn im schlimmsten Fall am nächsten Morgen manuell per Knopfdruck wieder startest.

Aber auch hier ist dann darauf zu achten, dass die verbauten Festplatten im Idealfall SSDs sind oder aber zumindest ein regelmäßiges Backup gefahren wird, sodass ein Ausfall einer (klassischen) HDD nicht allzu dramatisch wäre. Backups sind aber so und so immer ratsam, möglichst häufig durchgeführt und dezentral gelagert.

Desweiteren musst du immer den Aufwand (zeitlich sowie materiell) mit dem Nutzen vergleichen.

Ich bin zwar generell ein Freund von Green IT und sinkenden Stromverbräuchen, aber wenn man 100 Euro investiert, um im Jahr 5 Euro Strom zu sparen, wird vermutlich allein die gekaufte Hardware zum Stromsenken (Zeitschaltuhr, Messgerät etc) nicht nur finanziell fragwürdig, sondern auch einen schlimmeren Einfluss auf die Natur haben, als die 10-20 Watt einfach dauerhaft laufen zu lassen.

Unter'm Strich ist es also immer eine höchst individuelle Sache, die man von vielen Faktoren abhängig machen muss - und entscheiden tust am Ende du :)
Ergänzung ()

Helge01 schrieb:
Stromsparen um jeden Preis macht keinen Sinn, sondern schadet der Umwelt
So widersprüchlich das auch klingt, aber ich freue mich, dass es tatsächlich noch Menschen gibt, die die nötige Weitsicht besitzen :) Bravo und Hut ab! Habe ja selbst ein praktisches Beispiel dazu genannt (Anschaffung von Geräten z.B.).
Ergänzung ()

Eine Sache noch:
Du schreibst, dass du im Jahr ca. 200 Euro einsparen könntest, wenn du die genannten Geräte für den Rest des Tages auch noch abschalten könntest.

200 Euro bei ca. 30 Ct/kWh entspräche 667 Kilowattstunden an Verbrauch.

Gehen wir von der Hälfte des Tages, also 12 Stunden Nicht-Nutzung aus, so ergäbe das:
667 kWh / 365 Tage im Jahr = ca. 1,83 kWh am Tag

1,83 kWh am Tag / 24 Stunden * 2 (um auf die 12 Stunden Ersparnis zu kommen) = ca. 152 Watt Dauerstrom.

Von den von dir genannten Geräten, also NAS, Fritzbox, Switch, Telefonanlage, Server werden vermutlich die Hälfte auf die vier "kleinen" Geräte abfallen, die andere Hälfte auf den Dell-Server.

Das aber nur als grobes Rechenbeispiel für dich - was die Geräte an Strom verbrauchen, kannst du ja zum einen mit dem von dir erwähnten Messgerät ermitteln, zum Anderen stehen (maximale) Verbrauchsangaben in der Regel im Handbuch bzw. lassen sich diese auch anhand der Ausgangsspannung (Volt) und der Leistung (Ampere) des Geräte-Netzteils beziffern.
 
Zuletzt bearbeitet:
DJMadMax spricht noch ein wichtiges Thema an mit der dauerhaften Verbindung.

Da gilt es noch abzuklären ob es weitere Services gibt die permanent laufen müssen. z.B.:
  • Heizungssteuerung
  • Brandmeldeanlage
  • Alarmanlage
  • Videoüberwachung
  • Zutrittssysteme

Bei der Telefonanlage kann das mit z.B. Totmanntelefonen ebenfalls der Fall sein.


Und vielleicht mal mit der Buchhaltung sprechen wie die Stromkosten verbucht werden, vielleicht ist es sogar cleverer die Kosten auf einem höheren Niveau zu halten um den Gewinn vor Steuer zu schmälern :D

Bei uns z.B. arbeitet der CEO auch zwischen 16-02Uhr.. und am Wochenende/Feiertagen. Wenn er dann per VPN nicht auf den Server kommt klingelt am nächsten morgen das Telefon xD

Hach es gibt so viele spannende Möglichkeiten ohne die genauen Details eurer Firma zu kennen :D
 
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