Gawan schrieb:
Meinen allerbesten Dank für die Zeit die du da meinem Problem opferst !!
Gerne doch! Neben dem ganzen Consumer/Desktop Quatsch sind das hier doch die wirklich spannenden Fragen. Macht viel mehr Spaß sowas zu lösen, denn da geht es halt wirklich in Richtung richtige IT.
Gawan schrieb:
Soweit ich das auf die Schnelle sehe ist ein Hypervisor (z.B. VMWare vSphere) ja eine Softwarelösung.
Ist das sozusagen grundsätzlich die optimale Lösung egal auf welcher Hardwareplattform ?
Ein Hypervisor wie ESX (bzw. jetzt vSphere) ist ein eigenes Betriebssystem, das direkt auf der Hardware läuft. Die VMs laufen dann direkt auf dem Hypervisor. Im Moment hast du eine Hardware, darauf läuft Windows, da drin läuft die VMWare Workstation und da drin laufen deine VMs. Da rennt also ein vollwertiges Betriebssystem, obwohl du das meiste davon für den Betrieb der VMs garnicht bräuchtest. Mit dem ESX fällt das komplett weg.
So eine Lösung mit der VMWare Workstation hat natürlich trotzdem ihre Daseinsberechtigung für gewisse Fälle. Fürs erste kannst du das also lassen, aber in Zukunft kannst du bei neuen Projekten vielleicht mal darüber nachdenken, ob du nicht lieber einen ESX installierst.
Gawan schrieb:
Die VMs sind wie folgt konfiguriert:
VM 1: Wiki 1 GB Ram, 2 Processors
VM 2: Fileshare für Maschinendaten 2 GB Ram, 2 Procs.
VM 3: Kasperspy Suite Server 2 GB Ram, 1 Proc.
VM 4: Datenbank, SQL 2008, 8 GB Ram, 8 Procs
d.h. in Summe 13 GB Ram (von 16 physisch verfügbar) verteilt
die Procs hab ich eher nach Gefühl verteilt, laut Task Manager der Workstation hab ich 12 Instanzen, ich hab 13 verteilt seh ich grad
An der Stelle dann mal ein kurzer Ausflug in die Basics der Virtualisierung
Deine Virtualisierungslösung (egal ob Workstation oder richtiger Hypervisor) nimmt die physikalischen CPUs (pCPU) bzw. Kerne und verteilt Slots mit CPU Rechenzeit an die VMs.
Die pCPU ist einer der limitierenden Faktoren, denn sie hat, in dem Fall, nur sechs Kerne und daran kann man auch erstmal nichts weiter ändern. Dank HT kommen sechs weitere Threads dazu, sodass die CPU zwölf Threads insgesamt bearbeiten kann. Das ist auch das was dir mit den zwölf Instanzen angezeigt wird. HT ist aber nicht nur ein Vorteil, je nach Workload bringt das nicht viel und du bleibst bei den sechs Threads der sechs echten Kerne.
Man braucht jedoch nicht immer die komplette Leistung eines Kerns für eine Aufgabe. Durch Virtualisierung kann man jetzt mehrere virtuelle CPUs (vCPU) auf einer pCPU unterbringen. Das mögliche Verhältnis von pCPU zu vCPU, mit dem man arbeiten kann, schwankt je nach Workload. In extrem CPU-lastigen Szenarien kann man nicht mehr als 1:1 machen. 1:2 und 1:3 sind gute Richtwerte für allgemeine Aufgaben und bei Szenarien mit extrem niedrigen Anforderungen kann man auch mal 1:5 versuchen.
Für deine CPU sind also so 12 bis 18 vCPUs schon machbar. HT ignorieren wir mal vorerst. Das ist auch wichtig, weil man es nutzen kann, aber es bringt eine weitere Schicht an Komplexität in den Fall, daher lassen wir das erstmal zum Großteil weg.
Wichtig zu wissen ist jetzt aber, dass die vCPU der VM erst dann rechnet, wenn für alle ihre konfigurierten Kerne auch je ein Slot auf der pCPU zugeteilt sind. Wenn das nicht der Fall ist, dann wird halt so lange gewartet bis genügend Slots frei sind. Für eine VM mit acht vCPUs kann das schonmal schwierig werden, wenn es nur sechs pCPUs (+sechs HT) gibt.
Das Problem ist also garnicht die Menge der vergebenen vCPUs, sondern deren Verteilung. Es kommt nicht selten vor, dass eine VM langsamer wird, wenn man ihr mehr vCPUs gibt, weil seltener genug Slots zur selben Zeit frei sind. Du musst außerdem bedenken, dass du permanent gut eine pCPU verlierst, weil Windows zwischendurch ja auch mal bisschen was macht.
Ich würde also mal folgendes machen:
VM1: Um ein Wiki zu hosten braucht man nichts, hier muss eine CPU reichen.
VM2: Für einen Fileserver gilt das gleiche, stell auch hier erstmal nur eine CPU ein.
VM3: Kann bleiben.
VM4: Fang mal mit einer oder zwei CPUs an. Bei Bedarf kann man ja noch etwas höher gehen, aber acht vCPUs sind erstmal nicht so sonderlich gut in diesem Setup.
Gawan schrieb:
Der RAM ist eigentlich pausenlos randvoll - gerade eben hab ich 300 MB physisch frei von 16 GB. Da werde ich aber kurzfristig sowieso schon mal um 24 GB auf 40 GB aufstocken nächste Woche.
Windows nimmst sich den Rest zum cachen. Dein RAM ist also garnicht voll. Du hast 13 GB vergeben, bleiben drei GB für Windows. Das ist ok so, da würd ich erstmal nicht einfach so aufrüsten.
Gawan schrieb:
Ich hab natürlich grundsätzlich mal ein beschränktes Budget, aber eine sinnvolle Lösung kann schon was kosten.
Ich werde allerdings aus meinen bisherigen Recherchen nicht ganz schlau - einen "kleinen" VM-Server kann ich mir um 3000 EUR oder um 10.000 EUR kaufen und ich seh keine wirklich großartigen Unterschiede die den Preissprung rechtfertigen würden.
Preise schwanken je nach Ausstattung und Händler. Darüber kann man sich Gedanken machen, wenn du entschieden hast einen Server zu kaufen
