Suche Tischmikrofon mit Klinke

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Captain
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Hallo zusammen,

ich habe eine Creative Soundblaster Z und ein Beyerdynamic DT990 Pro.

Jetzt suche ich ein Mikrofon für Discord/Teamspeak und co.

Ich dachte an ein gutes Tischmikro dass keine Tippgeräuscht aufnimmt und mit Klinke angeschlossen wird, da ich ja schon eine gute Soundkarte habe.
Leider finde ich dazu nichts, irgendwie haben alle USB.

Würde mich freuen, wenn mir jemand bei der Kaufberatung helfen könnte.

Grüße
Jonny
 
Ein Mikro, das keine Nebengeräusche mit aufnimmt, gibt es nicht.
Die Empfindlichkeit lässt sich mit der Wahl der Richtcharakteristik (Niere < Superniere < Hyperniere) jedoch ein Stück weit beinflussen. Die meisten Sprecher- bzw. Gesangsmikrofone setzen zum Beispiel auf die Nierencharakteristik und blenden alles, was sich an der Hinterseite des Mikrofons befindet, weitestgehend aus.
In deinem Szenario würde dies bedeuten, dass sich das Mikro zwischen Mund und Tastatur befinden sollte, damit die Tippgeräusche gedämpft werden können.
Noch sinnvoller wäre ein Ansteckmikrofon, welches umso näher an den Mund herangeführt wird. Damit erhöht man nicht nur den Pegel der eigenen Stimme in Relation zur Umgebung, sondern hat auch den Vorteil, dass über das Tischstativ keine Vibrationen (z.B. Anschläge) an die Membran des Mikrofons übertragen werden können. Nutzer von USB-Mikrofonen mit einfachem (schallharten) Standfuß werden dir davon ein Lied singen können ;)

Problem an der Geschichte:
Günstige und zugleich qualitativ hochwertige Ansteckmikros mit Nierencharakteristik sind wirklich rar. Das prominenteste Beispiel, das den meisten Gamern denke ich schnell in den Sinn kommt, wäre das Antlion ModMic. Mit Blick auf die oben genannten Kriterien erfüllt das Mikro auch durchaus seinen Zweck. Davon abgesehen handelt es sich jedoch rein qualitativ um kein Mikrofon, dass über 20-25 Euro gehandelt werden sollte. Die Sprachqualität ist im Vergleich zu anderen Mikrofonen der Preisklasse eigentlich miserabel. Das ist leider der Kompromiss, den man für den magnetisierten Ansteckmechanismus inkauf nehmen muss.

Ansonsten finden sich noch einige gute Empfehlungen im Bereich der XLR- oder USB-Mikrofone. Je nach qualitativen Vorstellungen in einer Preisspanne von etwa 30-150 Euro. In der Regel sind diese jedoch etwas größer ("Studiomikrofon") und sollten an einen Schwenkarm befestigt werden:

51r-mJjjgtL.jpg


Etwas kompakter und zugleich noch angenehm günstig wäre das Samson Go Mic USB. Das hat meiner Erfahrung nach allerdings den Nachteil, dass trotz auswählbarer Nierencharakteristik die Hintergrundgeräusche nur mittelmäßig erfolgreich ausgeblendet werden können.

Von der Idee mit 3.5mm Klinke würde ich mich nicht zwingend abhängig machen, da die an Onboards und Soundkarten verbauten Mikrofon-Eingänge leider viel zu oft zum Flaschenhals werden.
 

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Das Problem bei so was ist, wenn du willst, dass man dich klar und deutlich versteht, müsstest du den Gain aufgrund des Abstandes so weit aufdrehen, dass die Qualität extrem leidet und man im Hintergrund selbst eine Nadel hören würde, welche auf den Boden fällt.
Also nein, sehr schlechte Idee.

Bei Tischmikrofonen empfiehlt sich je nach Budet auch ein Samson Meteor. Ist zwar USB, aber wie bereits Kabelbinder schon meinte, ist eine Klinke kein Kriterium. Zudem hätte man es nicht direkt vor dem Gesicht, sondern aufm Tisch, aber die Sprachqualität ist gut und es lässt sich recht flexibel positionieren.

Aber: du musst dir bewusst sein, dass auch ein Tischmikrofon relativ nahe (~30cm) vor dem Gesicht positioniert werden sollte damit die Stimme klar aufgezeichnet wird.
 
Mein Vorposter spricht da schon eine essenzielle Sache an:
je größer der Abstand zwischen Membran und deinem Mund, desto mehr musst du mit dem Gain (Verstärkung) hinterhergehen und desto mehr Raumanteile werden mit eingefangen. Je kleiner der Abstand, desto isolierter und lauter wird die Stimme. Deswegen ist wie gesagt auch ein Ansteckmikro ratsam, welches direkt an den Kragen oder sogar ans Kabel des Kopfhörer geklemmt werden kann. Headset-Mikros machen sich diesen Umstand ebenfalls zu Nutze. Bei denen wird das Mikro schließlich direkt vor den Mund gezogen und erhöht somit den Pegel der Stimme im Verhältnis zur (störenden) Umgebung.

In einem gewissen Rahmen kann man dem mit einer sehr engen Niere entgegengehen. Allerdings ist die Auswahl an für diesen Zweck komptabilen und zugleich noch annehmbar günstigen sowie qualitativ brauchbaren Lösungen da recht überschaubar. Einige Video-Mikros (Bauart "Shotgun") kämen da infrage. Allerdings hast du da wie gesagt das Problem mit dem Abstand und obendrein auch noch den Nachteil, dass die Super- oder Hyperniere kaum Bewegungsfreiheit lässt. Wenn man sich mal nach hinten oder zur Seite lehnt, wird man dann schnell zu leise.

Am einfachsten wäre wirklich ein Ansteckmikro mit Niere oder aber ein "Studiomikrofon" an einem Schwenkarm.

Von solchen Tischstativen halte ich nicht viel, da das Mikro dabei oft zu stark an den Untergrund angekoppelt wird und die Nähe zur akustisch reflektierenden Tischplatte einfach zu hoch ist. In beiden Punkten sind Verschlechterungen beim Klang zu erwarten.
 
Also nochmal vielen Dank für eure Ausführlichen antworten. Irgendwie stellt mich das nicht ganz zufrieden bzw. ist nicht so wie ich es mir vorgestellt habe.
Ich möchte natürlich auch kein Studio bei mir aufbauen. bzgl. Schwenkbarem Mikro am Tisch.

Anssteckmikro hab ich eins von Zalman, dann hat man aber immer zwei kabel.

Wenn ich mir jetzt ein Offenes Headset habe, dann ist wieder das Problem mit dem Tragekomfort und der Qualität. Ich hab mich schon sehr an mein DT 990 gewöhnt.

Vielleicht muss ich mich doch an mein Ansteck Mikro gewöhnen :/
 
Hallo,

du musst das Micro nicht direkt vor dem Mund haben, ich habe zB. meine Auna CM001 mittels Mikrofonarm über dem Monitor platziert. Das funktioniert wunderbar und durch den großen Abstand zur Tischfläche hört man dann auch keine Tastenklickst, ist aber natürlich auch eine Sache der Einstellung.
 
Es gibt keine ultimative Lösung, das hast du ganz richtig erkannt.
Ich bin selbst immer wieder auf der Suche nach geeigneten Systemen. Eine 100%ige Lösung für Jedermann gibt es allerdings nicht. Irgendwo muss man auf jeden Fall einen Kompromiss schließen - sei es nun bei der Sprachqualität, der Empfindlichkeit oder dem Nutzungskomfort.

So sehr ich das Preismodell von Antlion auch verachte, nimmt deren ModMic für Gamer aktuell eine recht komfortable Marktlücke ein. Es gibt nämlich kaum namenhafte Ansteckmikros mit Niere. Erst recht keine, die sich direkt am Kopfhörer befestigen lassen.

Habe selbst lang genug mit einem ModMic v4 gearbeitet und war von der "Noice-Cancellation" (in Analogie zu üblichen Headset-Mics) auch ziemlich überzeugt. Die mundnahe Platzierung in Verbindung mit der Nierencharakteristik funktioniert eigentlich sehr gut. Die Sprachqualität lässt angesichts des Preises jedoch zu wünschen übrig. Auch hat mich das ständige Gefummel mit der Magnethalterung und dem zusätzlichen Kabel immer wieder zur Weißglut gebracht.

Inzwischen bin ich bei einem Pronomic SCM-1 Kleinmembraner mit Niere und XLR-Anschluss gelandet, welches ich an einem völlig überdimensionierten Interface von RME betreibe :D
Die Sprachqualität ist für VoIP-Verhältnisse astrein und auch die Isolation der Stimme funtkioniert mit angepasstem Voice-Activation-Level eigentlich sehr gut. Das Mikro hängt bei mir an einem Schwenkarm links von mir, mit etwa 25-30cm Abstand zum Mund. Ins Sichtfeld des Monitors ragt es bei der bisherigen Platzierung nicht hinein (und das sage ich sogar als 21:9-Nutzer ^^).

Ähnliche Konstellationen ließen sich mit etwa 50-70 Euro schon realisieren. Das sähe dann in etwa so aus, wie oben im angehangenen Bild (Post #4).

Aber da muss jeder schauen, was für ihn am besten funktioniert.
Die Bewegungsfreiheit und Sprachqualität ist mir das jetzige Setup allemal wert. An den Arm habe ich mich wider Erwartens ganz gut gewöhnt. Aber da tickt sicherlich jeder anders ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Der Kabelbinder - Wie kannst du nur das ModMic "empfehlen"? Ich kanns nur immer wieder schreiben, war bisher das schlechteste Mic das ich je hatte und rate Jedem davon ab.
 
Wie gesagt, der Ansteckmechanismus ist ein Alleinstellungsmerkmal, das so (bisher) noch keiner bietet.
Die P/L ist ansonsten allerdings sehr dürftig, habe ich in der Form ja auch (nicht nur hier im Thread) verlauten lassen.
In so fern ist es also wieder nur eine (teure) Kompromisslösung ;)

So ein Teil kann ich mir so gesehen aber auch für 40 Euro mit einer weit besseren Elektretkapsel von z.B. Primo selbst zusammenbasteln.
Ist halt alles eine Frage des Engagements und der Kompromissbereitschaft.
 
Ich merk schon zufriedenstellend ist das ganze nicht.

Wieso gibt es das Beyerdynamic MX 300 nicht als offenes Headset?

Gibt es sonst noch gute offene Headsets die nicht "pseudo gaming" billig materialien verwenden?
 
Es gibt nicht allzu viele Headsets mit offener Bauweise. Wenn du was offenes möchtest, würde ich dir ganz klar zu einer Kombo aus Kopfhörer und Mikrofon raten.
Ob das dann ein ordentliches Tischmikro, ein Ansteckmikro oder ein Modmic ist, sei dir überlassen. Aber qualitativ hättest du mehr für dein Geld und kannst dir v.a. einen Kopfhörer aussuchen, der genau deinem Geschmack entspricht.
 
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