Ein Mikro, das keine Nebengeräusche mit aufnimmt, gibt es nicht.
Die Empfindlichkeit lässt sich mit der Wahl der Richtcharakteristik (Niere < Superniere < Hyperniere) jedoch ein Stück weit beinflussen. Die meisten Sprecher- bzw. Gesangsmikrofone setzen zum Beispiel auf die Nierencharakteristik und blenden alles, was sich an der Hinterseite des Mikrofons befindet, weitestgehend aus.
In deinem Szenario würde dies bedeuten, dass sich das Mikro
zwischen Mund und Tastatur befinden sollte, damit die Tippgeräusche gedämpft werden können.
Noch sinnvoller wäre ein Ansteckmikrofon, welches umso näher an den Mund herangeführt wird. Damit erhöht man nicht nur den Pegel der eigenen Stimme in Relation zur Umgebung, sondern hat auch den Vorteil, dass über das Tischstativ keine Vibrationen (z.B. Anschläge) an die Membran des Mikrofons übertragen werden können. Nutzer von USB-Mikrofonen mit einfachem (schallharten) Standfuß werden dir davon ein Lied singen können
Problem an der Geschichte:
Günstige und zugleich qualitativ hochwertige Ansteckmikros mit Nierencharakteristik sind wirklich rar. Das prominenteste Beispiel, das den meisten Gamern denke ich schnell in den Sinn kommt, wäre das Antlion ModMic. Mit Blick auf die oben genannten Kriterien erfüllt das Mikro auch durchaus seinen Zweck. Davon abgesehen handelt es sich jedoch rein qualitativ um kein Mikrofon, dass über 20-25 Euro gehandelt werden sollte. Die Sprachqualität ist im Vergleich zu anderen Mikrofonen der Preisklasse eigentlich miserabel. Das ist leider der Kompromiss, den man für den magnetisierten Ansteckmechanismus inkauf nehmen muss.
Ansonsten finden sich noch einige gute Empfehlungen im Bereich der XLR- oder USB-Mikrofone. Je nach qualitativen Vorstellungen in einer Preisspanne von etwa 30-150 Euro. In der Regel sind diese jedoch etwas größer ("Studiomikrofon") und sollten an einen Schwenkarm befestigt werden:
Etwas kompakter und zugleich noch angenehm günstig wäre das Samson Go Mic USB. Das hat meiner Erfahrung nach allerdings den Nachteil, dass trotz auswählbarer Nierencharakteristik die Hintergrundgeräusche nur mittelmäßig erfolgreich ausgeblendet werden können.
Von der Idee mit 3.5mm Klinke würde ich mich nicht zwingend abhängig machen, da die an Onboards und Soundkarten verbauten Mikrofon-Eingänge leider viel zu oft zum Flaschenhals werden.