Siffer schrieb:
Vielleicht, aber das ist doch sicher nicht die Norm. In diesem Forum gibt es glaube ich recht viele die den Beyer zumindest mal getestet haben, davon war aber noch nichts zu lesen?
Ich kann mich noch daran erinnern mit dem DT880pro @250 Ohm in F.E.A.R. echte Ortungsprobleme gehabt zu haben. Das Spiel ermöglichte es seitens der Entwickler durch das bessere Leveldesign schon Flankiermöglichkeiten für die KI. Dann gab es auch die Geisterlevel, aus der die Angreifer aus dem Dunkeln in 360° kamen. Da ging das Beyerdynamic völlig in die Knie. Die 600 Ohm Systeme machten es schon deutlich besser, weil die Systeme transparent für die richtungsbezogene Signalverarbeitung waren. Die können auch mit den Phasengangwechseln besser umgehen, was besonders für die hintere Ortung wichtig ist.
FEAR arbeitet mit sehr subtiler Audiowiedergabe, die ein wichtiger Spielbestandteil ist. Wenn man was umgeworfen hat oder wurde, hat es die Aufmerksamkeit des Spielers geradezu auf die akustische Quelle fixiert. Heutige Spiele können das trotz mit Gegenständen vollgestopfter Level nicht mehr.
In Prey 2017 ist die akustische Ortung miserabel. So eine Situation, wo man in einem Labor auf 5 getarnte Mimic trifft, die dann im flankierenden Wechselspiel sich enttarnen und tarnen und man wie wild die ganze Einrichtung zusammen schießt und alles rum fliegt, würde auch akustisch was her geben, bevor man sich entscheidet doch die Recycler Granate im Rückwärtsgang im Raum zu werfen.
In Dying Light ist die akustische Ortung durch die teils generisch eingesetzten Soundeffekte so schlecht umgesetzt wie das Konsolen Gaming halt selbst als Grundlage ist. Ist halt ein Mc Donalds für zwischendurch ohne echten Geschmack, wer wie bei einer Konsole auch noch sein Headset oder noch besser das Smartphone Headset direkt an den drahtlosen Controller an dessen Mitleidsklinke anschließt. Seit Konsolen tatsächlich die Spieleentwicklung für das Gaming zwischendurch bestimmen, ist die qualitative Klangausgabe komplett zusammen gestutzt. Die Publisher als Finanzier und Qualitätssicherer ihrer Produkte führen qualitativ sämtliche Titel dem Mülleimer zu und das wird bei professionellen Einsatz von Studioequipment beim Spieler auch hörbar.
https://unity3d.com/de/games-made-with-unity
Wenn Realspace 3D auf der Unity Engine diese Klangmöglichkeiten erlaubt, zeigen die ausgewählten Titel das Grauen der anscheinend so potenten Engine und was der Zielmarkt der Spieleentwicklung ist. Mobil und Gelegenheitsspiele. Make shit, make money.
Für den Themenersteller würde der Griff zum standardmäßigen DT770/990 nicht helfen. Mit den 600 Ohm Versionen kann man schon eher was anfangen, eher im negativen Sinne die Spiele akustisch durchzuleuchten, nur sollte man gleich einen Verstärker wie den SMSL SAP II am Realtek Audioceodec nach schalten.
Der Mist mit Dolby anderen, modernen proprietären 7.1 hilft nur den Firmen die Lizenzen über den Spieler einzutreiben. Für den Spieler hat es keinen qualitativen Mehrwert. Ordentliche HRTF Algorithmen werden schon mindestens seit einer Dekade durch gekaut und EAX hat hier viel selbst beigetragen. Aber Hardware DSP als Beschleunigung wird ja genauso verteufelt wie die ständig anspruchsvollere Grafikbeschleunigung, nicht wahr? Softwarerendering über die CPU müsste doch auch grafisch reichen, wenn es beim Sound reicht, nicht wahr?
Nimmt man noch das untere Video, hört gegen und jeder kennt aus seiner Stadt oder Dorf die sehr luftige und oft komplex, variierende Geräuschkulisse, braucht man keine weiteren Vergleiche anstellen, wie technologisch zurück geblieben Audioverarbeitung gehandhabt wird und bei Dolby braucht man nicht mal anfangen. Wer auch noch die komplexe Soundwiedergabe von Flugzeugen und Hubschraubern kennt und sich ertappt hat das Fluggerät zu hören, aber in eine völlig falsche Richtung durch die Laufzeitvarianz zu schauen, der wird Geräuschmodellierung in Spielen hoffentlich neu betrachten. Ein Hubschrauber klingt durch Häuserschluchten fliegend garantiert nicht wie im Video und erst recht nicht wie die raummodellierte Kloschüssel Dolby.
P.S.: Bei dem möglichen Krach hört man garantiert kein Vogelgezwitscher oder entfernte Sprache und erst recht nicht auf dem Schlachtfeld, weil Vögel wie im Kino im gemütlichen Nest bei einem Bier garantiert nicht auf Brandbomben und Raketenbeschuss warten und lieber weg fliegen.