System-Image-Backups unter Linux (Seufz!)

mchawk777

Lt. Junior Grade
Registriert
Okt. 2024
Beiträge
402
Ich möchte nur zur Sicherheit hier noch mal nachfragen:

Anscheinend gibt es unter Linux kein Backup-Programm, dass mit Programmen wie Acronis, Hasleo oder Macrium auch nur im Geringsten gleich ziehen kann - also System-Image-Backups aus dem laufenden Betrieb sauber und versioniert hinzubekommen.

Bei dd muss ich extra ein Skript schreiben - und die Ergebnisse auf meinem Raspi beim Speichern des Images waren eher durchwachsen.
Clonezilla wird bei Backups immer genannt - Nur eine LiveCD kann ich nicht automatisieren und muss den laufenden Betrieb unterbrechen.

Und nein: Im Gegensatz zu zig Nerds macht es mir überhaupt keinen Spaß Betriebssysteme neu zu installieren und aufzusetzen.

Wir schreiben das Jahr 2025 und Linux hat nach wie vor kein Programm (für allen Distros!) was mit einem über 20 Jahre alten Acronis True Image nicht mithalten kann.

Übersehe ich hier irgendwelche super Backup-Tools? 🤷‍♂️
 
Hmm, das soll jetzt keine blöde Anmache oder so sein, aber wozu braucht man versionierte Images? Da reicht doch eines alle paar Wochen mal - wichtige Sachen sichert man doch eh täglich und für fehlerhafte Updates reicht doch Timeshift?
Ich glaube nicht, daß du außer den eh schon genannten noch andere Tools finden wirst.

Es gab übrigens mal 'ne Linuxversion von Acronis; hat wohl niemanden interessiert...

Anekdotisch:
Ich selbst nutze Linux seit 2006 und habe noch nie ein Image gebraucht. Evtl hatte ich auch Glück bzgl verreckter Festplatten/SSDs. 🙅‍♂️
 
Code:
tar -cvpzf backup.tar.gz --exclude=/backup.tar.gz --one-file-system /
ein Backup im laufenden Betrieb.
 
mchawk777 schrieb:
Übersehe ich hier irgendwelche super Backup-Tools? 🤷‍♂️
Timeshift macht doch genau das. Sogar mit UI.
 
@pseudopseudonym Ich glaube nicht.
Einfach ausgedrückt sucht er n Programm was n backup im laufenden betrieb macht. Wo er danach die SSD komplett löschen kann, und mit dem backup komplett wiederherstellen kann. Ich glaube das kann timeshift nicht oder?

Soweit ich weiß laufen backup immer darauf hinaus, das man Linux dann erst mal neu installieren muss, und erst dann kann man seine backups zurück spielen. Unter Windows sogesehen entfällt der Punkt mit dem neu installieren da komplett.

Von veeam hab ich auch schon gelesen, konnte es nur nicht testen. Muss ich mal probieren.
 
fr13del schrieb:
Hmm, das soll jetzt keine blöde Anmache oder so sein, aber wozu braucht man versionierte Images?
In der Regel nutzt man sie dafür, um im Ernstfall schneller wieder ein laufendes System zu bekommen. Versionieren kann verschiedenen Zwecken dienen:
  • Um ein Point in Time Restore zu machen, weil die letzen Versionen schon ein beschädigt sind.
  • Das Backup selber geht schneller, wenn man nur die Änderungen seit dem letzten Mal sichert (so macht es z.B. Acronis unter Windows)
Marek72 schrieb:
ein Backup im laufenden Betrieb.
Ohne Snapshot kann das aber zu inkonsistenten Daten führen, wenn z.B. aktiv genutzte Datenbanken so gesichert werden.
Kasjo schrieb:
Soweit ich weiß laufen backup immer darauf hinaus, das man Linux dann erst mal neu installieren muss, und erst dann kann man seine backups zurück spielen.
Booten von einem Live Stick und von dort aus ein Restore zu starten würde ja reichen (nichts anderes machen die Recovery Medien von z.B. Acronis). Im Gegensatz zu Windows ist es bei vielen Linux Distributionen der direkte Start von einem ISO Image ja von Haus aus möglich.

Aber ich hatte kürzlich das Gleiche Problem wie der TE: Ein Tool, dass ein komplettes Image der System SSD mit allen Partitionen erzeugt habe ich nicht direkt gefunden.
Man kann sich halt selber was basteln, z.B. mit e2image (effektiver als dd…), aber damit bekommt man eben nicht die Partition Struktur gesichert. Alternativ kann man natürlich dd auf das gesamte Raw-Device (also z.B nvme0n1 anstatt nvme0n1p2) verwenden.
Geht so natürlich nur offline, wenn man kein inkonsistentes Filesystem in dem Image haben will. Dagegen hilft nur ein block-level Snapshot, den man z.B. machen kann, wenn man z.B. LVM verwendet - daran muss man aber vorher gedacht haben.

mchawk777 schrieb:
Und nein: Im Gegensatz zu zig Nerds macht es mir überhaupt keinen Spaß Betriebssysteme neu zu installieren und aufzusetzen.
Kann ich verstehen. Ich nutze Computer seit den 80ern und irgendwann ist Systemadminstration nur noch ein lästiges Ärgernis und kein Spaß mehr. Mein Workaround ist, dass ich für meine Entwicklungsprojekte nur noch Linux VMs verwende. Da kann ich einfach das komplette VM Image sichern, verschieben, kopieren, Snapshots machen usw.
Als „Frontend“ nutze ich mittlerweile überwiegend ein MacBook Air, das ist im Ernstfall innerhalb von einem Arbeitstag neu aufgesetzt.
fr13del schrieb:
Evtl hatte ich auch Glück bzgl verreckter Festplatten/SSDs.
Da hattest Du wirklich einfach nur Glück. Neben sterbenden Datenträgern gibt es aber ja noch andere Risiken. Zumindest mobile Geräte wie Laptops können z.B. auch mal gestohlen werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mchawk777
fr13del schrieb:
Hmm, das soll jetzt keine blöde Anmache oder so sein, aber wozu braucht man versionierte Images? Da reicht doch eines alle paar Wochen mal - wichtige Sachen sichert man doch eh täglich und für fehlerhafte Updates reicht doch Timeshift?
Wenn Du Image-Backups von Systemdatenträgern für unnötig hältst ist das natürlich Dein Bier.
Verzögert aber nur ein "Mimimi - Alles ist zusammengebrochen und ich muss viel Zeit darauf investieren alles wieder in Betrieb zu bekommen". Nix für ungut. 😉

Danke für den Hinweis bezüglich Timeshift. Es ist lt. eigenen Angaben vergleichbar mit der Systemwiederherstellung von Windows - und jene ist eben KEIN Backup - erst recht kein Imagebackup.

@redjack1000: Danke, werde ich mir mal anschauen. Kannte ich bisher nur von Windows und hatte Linux diesbezüglich nicht auf dem Schirm. 😅
Edit: Dürfte wohl nicht funktionieren, sobald man z. B. eine ARM-Plattform betreibt. Sorry, hatte ich vergessen zu erwähnen.

Kasjo schrieb:
Einfach ausgedrückt sucht er n Programm was n backup im laufenden betrieb macht. Wo er danach die SSD komplett löschen kann, und mit dem backup komplett wiederherstellen kann. Ich glaube das kann timeshift nicht oder?
So interpretiere ich die Angaben aus github ebenfalls.

Zumal: Wenn es vergleichbar mit den Window-Systemwiederherstellungspunkten ist, würden die Wiederherstellungsdaten auf dem gleichen Datenträger gespeichert, den ich eigentlich sichern wollte.

Zum genaueren Hintergrund:
Um die SD-Karte meines Raspis nicht regelmäßig auszubauen und z. B. mit dem USB-Image-Tool unter Windows ein Backup zu fahren, habe ich mir ein sh-Skrip gebastelt, dass mittels dd und crontab automatisiert ein Imagebackup auf eine gemountete Netzwerkfreigabe speichert.
Das scheint nicht so gut zu funktionieren, wie erhofft.
Der nächste Schritt wäre eh gewesen, mit euch mal das sh-Skript analysieren zu wollen.
Nur das befindet sich auf dem Backup der SD-Karte. Hoffe mal, dass eine ältere Version, die ich gerade zurück spiele funktioniert. Dauert aber mit balenaEtcher & Verify ca. 4 Stunden.
TomH22 schrieb:
Neben sterbenden Datenträgern gibt es aber ja noch andere Risiken. Zumindest mobile Geräte wie Laptops können z.B. auch mal gestohlen werden.
Nicht zu vergessen der große Bereich: Datenlöschung durch eigene Blödheit. Spreche da aus Erfahrung.😉
 
Kasjo schrieb:
@pseudopseudonym Ich glaube nicht.
Einfach ausgedrückt sucht er n Programm was n backup im laufenden betrieb macht. Wo er danach die SSD komplett löschen kann, und mit dem backup komplett wiederherstellen kann. Ich glaube das kann timeshift nicht oder?
Doch, kanns ziemlich sicher. Also musst die Partitionen selbst anlegen vorm Einspielen, aber der Rest geht. Schreibt dir sogar Grub neu.
Aber ist nur für System+Einstellungen gedacht, nicht für /home.
 
Ok, dann seid ihr alle professionellere Backupper als ich. :p
Timeshift kann aber definitiv auf andere Laufwerke sichern, tuts nämlich bei mir.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mchawk777
pseudopseudonym schrieb:
Doch, kanns ziemlich sicher. Also musst die Partitionen selbst anlegen vorm Einspielen, aber der Rest geht.
Aber das wäre ja dann immer noch nicht vergleichbar oder verstehe ich dich da grad falsch.


@mchawk777
Berichte bitte obs so klappt du denkst.
Wäre ja nice wenns endlich n tool in linux gibt was n abbild der OS Platte ausm laufenden betrieb mahen kann.
 
Wen es interessiert - ich habe mein Skript (mit Hilfe von chatGPT) etwas überarbeitet - aber noch nicht getestet. Im Augenblick läuft noch eine Recherche, welche der Images funktionieren - und das Warten auf eine neue SanDisk Extrem Micro-SD-Karte.

Hier der Quelltext:

#!/bin/bash
set -e # Beendet das Skript bei Fehlern

# Festplatte einbinden
mount -t cifs -o user=[Nutzername],password=[password],rw,file_mode=0744,dir_mode=0744 //192.168.178.111/Backups /mnt/nas || { echo "Mount fehlgeschlagen"; exit 1; }

# Variablen
BACKUP_PFAD="/mnt/nas/Raspberry"
BACKUP_ANZAHL="15"
BACKUP_NAME="Raspi4MariaDB"
DATEI="${BACKUP_PFAD}/${BACKUP_NAME}-$(date +%Y%m%d%H%M%S).img.gz"

# Prüfen, ob Zielordner existiert
if [ ! -d "$BACKUP_PFAD" ]; then
echo "Backup-Verzeichnis nicht gefunden: $BACKUP_PFAD"
exit 1
fi

# Backup erstellen (mit bs=4M für Performance-Boost)
dd if=/dev/mmcblk0 bs=4M | gzip > "$DATEI" || { echo "Backup fehlgeschlagen"; exit 1; }

# Alte Sicherungen löschen (nur wenn mind. BACKUP_ANZAHL vorhanden sind)
find "$BACKUP_PFAD" -name "${BACKUP_NAME}*.img.gz" -type f | sort | head -n -$BACKUP_ANZAHL | xargs rm -f

# Festplatte auswerfen
umount /mnt/nas || echo "Unmount fehlgeschlagen"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: fr13del
Ja unbedingt die Wiederherstellung testen... Von der SD sind Partitionen im laufenden System beschreibbar gemounted. In dem Zustand kannst du das Blockgerät nicht sauber kopieren, die kopierten Dateisysteme sind dirty und müssen beim nächsten Boot überprüft werden, ggf. hat man Daten verloren. Riskant, auch wenn es meistens funktioniert.

Dieses Problem ist grundsätzlich nur mit zusätzlicher Unterstützung durch das Datei- bzw. Betriebssystem zu lösen. Unter Windows nutzen die Image Backup Programme die Schattenkopien (VSS) damit bei Schreibzugriffen während dem Backup-Vorgang die Originaldaten in einem unsichtbaren Bereich erhalten bleiben und weiter gebackupped werden können. Äquivalente unter Linux sind z.B. die Btrfs Snapshots oder LVM Snapshots. Dafür gibts auch fertige Backup Scripts. Die Wiederherstellung ist aber nicht so elegant wie bei den Kauf/Mietsoftwares mit Boot-Stick u.Ä.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TomH22
mchawk777 schrieb:
Übersehe ich hier irgendwelche super Backup-Tools? 🤷‍♂️
JA!

Du denkst zu Windows mäßig, diesen Quatsch mit Images von Platten braucht man im wesentlich nur für Windows:

Rear restored bootfähig aus fast jedem Backup Tool:

https://relax-and-recover.org/
https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Relax_and_Recover
https://www.slideshare.net/slidesho...grationen-mit-relax-and-recover-rear/10581492

Konsistente Online Backups sind allerdings ein eigenes Thema.

Zur Einführung in das Thema: https://wiki.ubuntuusers.de/Ubuntu_umziehen/
Rear automatisiert das lediglich.

Marco01_809 schrieb:
Dieses Problem ist grundsätzlich nur mit zusätzlicher Unterstützung durch das Datei- bzw. Betriebssystem zu lösen. Unter Windows nutzen die Image Backup Programme die Schattenkopien (VSS) damit bei Schreibzugriffen während dem Backup-Vorgang die Originaldaten in einem unsichtbaren Bereich erhalten bleiben und weiter gebackupped werden können.
ACHTUNG: Anwendungsdaten sind nicht zwingend zu jedem Zeitpunkt konsistent.
 
Zuletzt bearbeitet:
foofoobar schrieb:
Du denkst zu Windows mäßig, diesen Quatsch mit Images von Platten braucht man im wesentlich nur für Windows:
Hui - selten so einen weltanschaulich, Linux-religiösen Ad Hominem-Satz vernommen. 🤷‍♂️
foofoobar schrieb:
Komplett an meinen Vorgaben vorbei.
Absolut nicht ungewöhnlich bei Personen, bei denen Linux mehr Weltanschauung denn Betriebssystem ist.
(Siehste, Ad Hominem kann ich auch!)
 

Ähnliche Themen

C
Antworten
10
Aufrufe
1.384
Zurück
Oben