Taktverhalten Ryzen 3600 auf MSI B350 Tomahawk

bernie2k6

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Wie bereits im Titel zu erahnen habe ich einen Ryzen 3600 auf nem MSI B350 Tomahawk verbaut und wundere mich über das Taktverhalten der CPU. Im idle schwankt der Takt zwischen 3,2 und 4,2 GHz wild umher und der Lüfter regelt ständig hoch und runter.
Wenn ich jedoch im MSI Command Center das Ratio auf z.B. 42 einstelle läuft er stabil bei deutlich geringerer Lüfterdrehzahl und niedrigeren Temperaturen, obwohl er dauerhaft bei 4,2 GHz läuft.

Kann sich das einer erklären? Oder gibt er Lösungsvorschläge?
 
Macht meiner auch.
Lüfterkurve anpassen.
 
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bernie2k6 schrieb:
Kann sich das einer erklären?
Zur Ryzen Temperatur

Wichtig ist, dass die maximale Temperatur nicht erreicht wird - gilt für CPU und Grafikkarte. Auf die Temperatur hat der Kühler einen entsprechenden Einfluss.

Die Temperatursensoren des Ryzen geben immer den Peak-Wert einer der vielen Sensoren zurück und keinen Durchschnitt. Wird gespielt und es werden nicht alle Kerne ausgelastet, dann boosten einige Kerne höher, die dann natürlich auch heißer werden. Bei Prime sind alle Peak-Werte logischerweise niedriger, auch wenn der Durchschnitt höher liegt.
bernie2k6 schrieb:
Oder gibt er Lösungsvorschläge?
Die Lüfterkurve also so einstellen, dass wenn die CPU an die maximale Temperatur herankommt der/die Lüfter mit 100% drehen - je früher je besser. Die Punkte für den Leerlauf und geringe Belastung muss jeder selbst festlegen, lieber ruhiger dafür höhere Temperatur oder mehr Drehzahl dafür leiser. Es hängt ja auch von den anderen verbauten Komponenten, wie Kühler, Grafikkarte, usw., und dem Luftstrom ab.

Ryzen taktet innerhalb kürzester Zeit sehr schnell hoch und runter, wodurch sich die Temperaturen schnell ändern. Bei MSI kann über 'step up time' eingestellt werden, dass eine kurze Takt-/Tempartursteigerung ausgeglichen wird. Daher prüfen, ob das Mainboard so eine Funktion hat.

Wie immer gilt CPU-Kühler und Luftstrom (Airflow) optimieren, oben offen und ein Lüfter bewirken einiges.

MSI B350 TOMAHAWK Manual
1589562739800.png

Fan Manage schrieb:
  • Fan step up/ down time - allows you to set the period of fan step up/ down
  • Smart Fan Modefield - allows you to drag the gradient points to configure the fan target values for Smart Fan mode. Smart Fan can control the fan speed automatically depending on the CPU temperature to keep it with in a specific range. If the current CPU temperature reaches to the target value, the Smart Fanfunction will be activated.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Kaputten Link entfernt (E7A34v1.3.pdf))
Danke schon mal für die ausführlich Antwort...meine Lüfterkennlinie ist eher auf nen leisen Betrieb ausgelegt, Luftstrom sollte eigentlich gut sein, habe auch keine Grafikkarte mit viel Leistung (Lüfter dort sind im Idle sowieso aus...)
Ich versuche es mal mit zwei Bildern kenntlich zu machen, was ich meine...

Fall 1: Quasi im "Auto-Modus" und die Taktrate passt sich ständig an, und die Temperaturen gehen relativ wirr hoch und runter, zusammen mit der Lüfterdrehzahl

Fall 2: Fix auf 4,2 GHz eingestellt und es läuft total ruhig...
 

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Warum hast du auf dem ersten Bild die Lüfter Regelung so durcheinander ( die grüne Line)??
 
howdid schrieb:
Warum hast du auf dem ersten Bild die Lüfter Regelung so durcheinander ( die grüne Line)??
Das ist der Verlauf der Temperatur, die sich durch das Hoch- und Runtertakten ergibt...also quasi der Ausgangspunkt meiner Frage...

Ich Korrigiere, es ist der Verlauf der Lüfterauslastung in Abhängigkeit der Temperatur...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es müsste irgendwo eine Verzögerung einstellbar sein. Da werden die Peaks übergangen und die Lüfter laufen smoother. Das ganze ist jedenfalls komplett normal, wie aber auch schon in x Foren beschrieben. Btw hat @Creeping.Death einen schönen Infothread dazu geöffnet.
 
bernie2k6 schrieb:
Fall 1: Quasi im "Auto-Modus" und die Taktrate passt sich ständig an, und die Temperaturen gehen relativ wirr hoch und runter, zusammen mit der Lüfterderhzahl
Wie geschrieben, taktet Ryzen sehr schnell hoch und runter.

Mal im UEFI als ersten Wert 45°C ggf. 50°C angeben und die 'Fan step up time' auf 0,2s oder etwas höher festlegen. Die Drehzahl hängt vom Kühler und dem Luftstrom und der Innenraumtemperatur ab. Den letzten Punkt bei 85°C angeben und den Lüfter mit 100% festlegen. Die Anderen beiden Punkte nach den eigenen Last-Szenarien.

Der AMD Ryzen 5 3600 hat eine Maximal-Temperaturen von 95°C.
 
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bernie2k6 schrieb:
Fall 1: Quasi im "Auto-Modus" und die Taktrate passt sich ständig an, und die Temperaturen gehen relativ wirr hoch und runter, zusammen mit der Lüfterdrehzahl

Fall 2: Fix auf 4,2 GHz eingestellt und es läuft total ruhig...

Deine Lüfterkurve ist ja auch Käse.
Du regelst bei 35 Grad schon hoch und nochmals bei 55 Grad stärker und
massiv stärker bei 65 Grad. Das ist für Ryzen 3000 nicht schön.
Wenn man ihn serienmässig boosten lässt, erreichen die Hotspots
jeh nach Gehäusetemp aus dem IDLE raus schon 55-65 Grad, was nicht schlimm ist,
weil dieser Hotspot ist tief im Chip und gibt kaum Hitze ab und ist auch nach ner Sekunde wieder vorbei.
Das ist also nicht die Durchschnittstemperatur des Cores, also kein Grund zur Sorge.
Wobei dein PB 600 auch ne ziemliche Sauna ist, daher wird die Temp eher höher sein.
Der CPU Kühler kann ja nur mit der Umgebungsluft im Gehäuse kühlen.

Ich würd die Grunddrehzahl mit diesen 650 RPM bei 55 Grad ansetzen nicht unnötig bei 35 Grad.
Ne leichte Steigerung auf 750 RPM bei 62 Grad, etwas grössere Steigerung
bei 73 Grad auf 1000 RPM und Vollgas bei 83 Grad. Mit 0.7 bzw. 1er Sekunde Stepup- und Downtime.
Damit ist man leise im Idle und bei kleiner Last und hat Kühlleistung wenn man sie wirklich braucht und
es bügelt über die Hotspots drüber.
Und da er 95 Grad darf, ist das auch alles kein Grund an den Energiesparplänen zu drehen oder
noch schlechter den Takt zu fixieren, weil das hat viele Nachteile.

Dann würd ich mir noch überlegen die Gehäusebelüftung zu optimieren.
Das PB 600 braucht durch die restriktive Front Lüfter mit Druck, damit da Luft rein kommt
und da sind die Purewings nicht besonders für geeignet.
Also 2x Arctic P14 PWM PST in die Front im Gehäuse montiert, nicht vor den Streben im Gehäuse.
Und die beiden Purewings einen hinten raus motieren und einen hinten oben raus montieren und
das Dach aufstellen. Dann klappts auch im Backofen mit dem Airflow und wird trotzdem leise bleiben.
 
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Du kannst entweder das Symptom durch Anpassung der Lüfterkurve weniger auffällig werden lassen, oder Du versuchst, die Ursache mit einem angepassten Energiesparplan aufzulösen (siehe Signatur).
 
Das Problem Temperatursprung ist nur ein Optisches.
WAYNE interessiert die Hotspottemp irgendwo im Kern die nach ner Sekunde wieder vorbei ist?

Das Symptom Lüfteraufheulen, ist mit ordentlicher Lüfterkurve eben nicht nur weniger auffällig,
sondern komplett weg.
 
Es ist eben nicht nur optisch, denn die CPU verbraucht durch die Boosts auch deutlich mehr.
 
Darüber liesse sich fabelhaft streiten, AMD macht die Boost ja mit Absicht, es wird zwar ganz kurz minimal mehr verbraucht, um sofort runter zu takten auf die 90% Kerntakt, wie im Ryzen Balanced zu sehen und sofort die Kerne schlafen zu lagen.
Und so viel mehr Verbrauch ist es eben nicht wenn geboostet wird. Die hohe Spannug wird nur auf den einen Kern logeslassen und die paar A mehr für den Einzelkernboost. (10-20A idle, 20-50A Boost)

Wenn also die Kerne nur ein paar Zehntel Sekunden länger an einem Problem rechnen weil sie nicht voll boosten, haben sie über die Zeit mehr Energie verbraucht als das Ganze Thema mit Boost gekostet hat. Weil sie schlicht länger an sind.

Nicht umsonst ist Race to Idle seit mehr als einem Jahrzeht der Weg der bei Smartphones gegangen wird.
 
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Mittlerweile habe ich bereit die Lüfterkurve schon angepasst mit höherer Grunddrehzahl und etwas späterem Hochdrehen, sowie der höchst möglichen Hystereseeinstellung. Die Lüfter drehen jetzt nicht mehr durch, die Grundlautstärke ist aber etwas höher als ich es gerne hätte. Wahrscheinlich ist das der Tribut, den man zahlen muss, wenn man was stärkeres einbaut :D

Mich wundert es aber trotzdem noch, dass bei fixem CPU (Boost)Takt die Temperatur im Schnitt geringer ist, als beim ständigen Hoch- und Runterboosten...kann mir das eigentlich nur erklären, dass er beim Hochboosten überschwingt und dadurch höhere Temperaturen erzielt...
 
bernie2k6 schrieb:
Mich wundert es aber trotzdem noch, dass bei fixem CPU (Boost)Takt die Temperatur im Schnitt geringer ist, als beim ständigen Hoch- und Runterboosten...kann mir das eigentlich nur erklären, dass er beim Hochboosten überschwingt und dadurch höhere Temperaturen erzielt...

Die CPU ist das geringere Problem, aber die A320 und B350 Boards haben in der Regel eine relativ schwache Ausstattung mit CPU-Spannungsreglern und die heizen sich sehr schnell auf. Dazu kommt das Problem der "Transienten" also die Geschwindigkeit wie schnell die Stromregler die Leistung verändern können. Ist diese Reglergeschwindigkeit zu langsam kommt es zur Schwingneigung (Prozessor taktet hoch, will mehr Strom, kriegt ihn nicht und taktet wieder runter und das Spiel beginnt von neuem).Wird auf vielen Hardwarekanälen ausführlich beschrieben. Deshalb bleibt er trotz höherem Boost-takt kühler und stabiler, weil die Regler weniger "pumpen" müssen und weniger Verlustleistung erzeugen.
Das B350 mit einem 3600'er zu betreiben wird dann schnell grenzwertig wenn der Luftstrom im Gehäuse grenzwertig ist. Falls die Spannungsregler einen Kühlkörper haben und du das Board schon 1-2 Jahre betreibst lohnt es sich auch mal die Wärmeleitpads durch neue zu ersetzen.
 
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@alteseisen Das mit den Spannungsreglern war mir so nicht bewusst. Dann werde ich mal zusehen, dass ich etwas mehr Luft über die Kühlkörper bekomme und bei Gelegenheit die Kühlpads tauschen (schon vor 3 Wochen bei Amazon bestellt aber noch nicht angekommen...).
 
@modena.ch
Deine Aussagen klingen in der Theorie wunderbar und logisch nachvollziehbar! In der Praxis ist es aber nicht ganz so einfach und schön. Bzw: In der Praxis wird die Theorie durch die offiziellen Energiesparpläne nicht konsequent umgesetzt. Den Rest mal lieber per PN, um den Thread nicht zu fluten ;)
 
bernie2k6 schrieb:
Mich wundert es aber trotzdem noch, dass bei fixem CPU (Boost)Takt die Temperatur im Schnitt geringer ist, als beim ständigen Hoch- und Runterboosten...kann mir das eigentlich nur erklären, dass er beim Hochboosten überschwingt und dadurch höhere Temperaturen erzielt...

Das kommt daher, dass der normale Boost höher taktet als dein fixer Takt und dabei auch eine höhere Spannung für den Kern anlegt.
Da es sich bei der angezeigten Temperatur aber nur um die Hotspottemperatur handelt, die irgendwo im Kern ist und nur sehr kurz da ist spielt das keine grosse Rolle.
Wie gesagt, das ist nur der Hotspot nicht die Durchschnittstemp des Kerns und daher irrelevant.

Wenn dir die Grunddrehzahl des CP Kühlers zu laut ist, senk sie einfach noch ein wenig ab.
 
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modena.ch schrieb:
Wenn dir die Grunddrehzahl des CP Kühlers zu laut ist, senk sie einfach noch ein wenig ab.

Ja, ich werde noch ein bisschen rumspielen, um die passende Einstellung für den normalen Office Betrieb zu finden.
Außerdem habe ich deinen Rat befolgt und mir zwei Arctic Lüfter bestellt, die ich dann vorne ins Gehäuse einbaue. Den Hinteren Lüfter oben einzubauen hat in einem schnellen Test übrigens schon einen positiven Effekt auf die Temperatur gehabt (ca. 2°C unter Last)! Da kommt dann letztendlich aber der 140er beQuiet Lüfter hin, der aktuell vorne verbaut ist, sobald die Arctic Lüfter da sind ;)
 
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Sehr schön, die Arctics sollten durch ihren Druck viel mehr Luft durch die Front ziehen
und die beiden BQ hinten sollten auch mehr Wärme raus bekommen als bisher.
Den Deckel oben nicht vergessen aufzustellen, das sollte auch noch einiges bringen.
 
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