Tastatur: Defekt auf Leiterfolie reparieren/überbrücken

[Hörbört]

Hallo zusammen,

ich bin heute über ebay-kleinanzeigen für ein paar Euro an eine Razer Ornata gekommen ("alles funktioniert", jaja).

Problem: Eine einzelne Taste funktioniert nicht (F5), weshalb ich das Stück mal aufgeschraubt habe.
An der entsprechenden Leiterbahn lässt sich auch eine Defekt-Stelle erkennen, als hätte dort mal irgendwas drüber gekratzt.
Glück im Unglück, immerhin ist der Defekt relativ weit von den anderen Leiterbahnen entfernt.

Bevor ich wegen den paar Euro nochmal den Verkäufer kontaktiere würde ich lieber erst versuchen den Defekt zu reparieren.
Gibts für solche Fälle etablierte Methoden wie man einen solchen Defekt am besten überbrückt?
Leitfähigker Kleber? Leitfähiger Marker?

Nachtrag zur Lösung:

1. Die "gut und richtig" Lösung scheint Silberleitlack zu sein
2. Die "quick'n'dirty Hausmittel"-Lösung hab in unten in einem Post beschrieben

 

[Y-Chromosome]

Da nimmst Du am besten Silberleitlack.

 

[Phrasendreher]

+1 Silberleitlack; den kann man bei manchen Elektro-Versendern bestellen, idR. wird das beworben, um damit die Leiterbahnen in Heckscheibenheizungen im KFZ zu reparieren.
Hab damit selber zweimal erfolgreich Tastatur-Leiterbahnen repariert, hält dauerhaft.

 

[McFritte]

Normalerweise macht man das mit Silberleitlack. Aber lohnt sich evtl. nicht für eine einmalige Sache. Beim Löten müsste man sehr vorsichtig sein, um die Folie nicht zu schmelzen. Ansonsten könnte man noch eine blanke Ader mit Tesafilm aufkleben oder versuchen die Stelle mit einem Bleistiftstrich zu überbrücken (das Graphit im Bleistift leitet).

 

[Michael-Menten]

Löten kann man vergessen.
Silberleitlack ist die einzige möglichkeit.

 

[Hörbört]

Danke für eure Antworten.
Der Favorit scheint ja klar der Silberleitlack zu sein.

Da ich dann aber noch die Lieferzeit abwarten müsste und der Lack für so eine Kleinigkeit inkl. VSK schon recht teuer ist hab ich nun erst mal die Lösung aus Bleistift + Tesafilm versucht.
Damit macht man zunächst auch nichts weiter kaputt (wenn man keine Adern kurzschließt) und siehe da ... die Variante löst das Problem perfekt, die Taste reagiert wieder als wäre nichts gewesen. 😁

Hier noch meine Arbeitsschritte als kleine Anleitung falls jemand per Suche auf diesen Thread stößt.

• Mittels Cutter etwas Graphit von einem Bleistift abkratzen und auf einer glatten sauberen Unterlage zu einer möglichst feinen Linie zusammen schieben.
• Einen Streifen Tesafilm so zurecht schneiden, dass dieser die defekte Stelle abdecken kann (rechtes Bild, rot markierte Fläche).
  (Tipp: An einer Seite den Tesa-Streifen umfalten, dass man einen nicht-klebenden Anfasser hat)
• Die Graphit-Linie mit dem Tesafilm-Streifen aufnehmen und über die Defektstelle kleben.
  Wichtig: Die Graphit-Linie schmal genug halten, sodass man keinen Kontakt zu anderen Leiterbahnen erzeugt.

That's it ... die quick-&-dirty Lösung mit "Hausmitteln", der elektrische Kontakt ist wieder hergestellt.

Wie langlebig die Lösung ist wird sich zeigen.
Nachtrag nach einem Jahr Benutzung: Die reparierte Tastatur funktioniert tadellos.


PS: Der Vorbesitzer der Tastatur hatte es tatsächlich geschafft die Leertaste so fest runter zu knallen, dass sowohl die Rubberdome-Gummischicht als auch die Plastikfolie mit den Leiterbahnen vom Taster durchtrennt wurde