(TCP-)Ports von Videostreams mittels Wireshark identifizieren --> QoS in FritzBox

cosmos321

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

ich nutze sehr intensiv XBMC (diverse Mediatheken, kostenpflichtige Videoportale, ...) mit verschiedenen Add-Ons um Videostreams anzuschauen. Nun habe ich das Problem, dass ich seit kurzer Zeit meine Internetverbindung (Gäste-WLAN meiner FritzBox 7240) mit meinen Nachbarn teile und daher öfters meine Streams ins Stocken kommen wenn meine Nachbarn zu "intensiv" surfen/downloaden/etc... Das ist natürlich bissel ärgerlich.

Daher dachte ich mir priorisiere ich den Datenverkehr von XBMC übers WebIf der FritzBox. Also wollte ich mittels Wireshark den TCP Port herausfinden, über welchen meine Anfragen geschickt werden.

Problem ist, dass sich dieser wohl (so sieht es zumindest aus) in einem sehr breiten Korridor bewegt. Kann das sein?

In Wireshark sieht es z.B. bei Abruf eines Streams folgendermaßen aus:

Meine "Anfrage"-Pakete:

Anfrage.jpg

Die entsprechenden "Antwort"-Pakete:

Antwort.jpg

zu sehen also, dass die Anfrage über Port 61905 zu Port 1936 geht. Antwort dann eben umgekehrt.

Habe ich das so korrekt gedeutet? Also meine Anfrage wird per TCP über den Port 61905 geschickt und bekommt über jenen eben auch die Antwort wieder hinein!

Wenn ich Wireshark richtig interpretiere, dann wäre das irgendwie blöd, da jeder Stream über sehr unterschiedliche Ports geht. Einmal irgendwo in den "1000er"-Regionen, mal in den "4000ern" etc..

Das heißt also, um meinen Datenverkehr zu priorisieren müsste ich ja quasi die gesamte "Range" an Ports freigeben womit das ja dann alles wieder keinen Sinn ergibt, da dann ja auch der normale Internetverkehr bzw. Downloads etc. auch wieder priorisiert werden und ich nichts davon habe!

Habe ich hier irgendwo einen Denkfehler, oder gibt es andere Möglichkeiten um sicherzustellen dass meine Videostreams priorisiert werden?

Wäre für Hilfe echt dankbar! So macht das ganze Schauen bei dem Gestocke irgendwie keinen richtigen Spaß mehr!

P.S. Wenn ich z.B. diesen Download von der CB-Homepage herunterlade (Apache OpenOffice 4.0.1) dann wird mir als SOURCE-Port die 62151 angegeben und als DESTINATION-Port eben die 80 (http). Das ist soweit ja auch korrekt oder?
 
Entscheidend ist der Port mit dem der Server läuft. ;)
Der bleibt immer gleich, zb. 80 bei http (Webserver).
Der Source Port legt jeder Client beim Aufbau einer TCP Verbindung zufällig fest, je nach dem welche frei sind.
 
Ich kenne XBMC nicht aber so wie ich das versteht rufst du ja die Inhalte über XBMC ab.
Und dieser läuft auf TCP Port 1936, von daher müsstest den priorisieren, theoretisch.
Ruft dieser jedoch die Inhalt nicht lokal ab sondern übers Internet wird das wohl ganz normal über Port 80 laufen und von daher nicht bringen.
 
Das heißt im Klartext, dass ich eigentlich gar keine Möglichkeit habe den (XBMC-)Verkehr zu priorisieren?

Ergo geht die voreingestellte aktivierbare Priorisierung von Diensten in der FritzBox (eMule, BitTorrent,SSH, Telnet, etc..) nur deshalb, weil die Kommunikation dieser Dienste über festgelegte Ports definiert ist und von diesen nicht abweicht?

Aber jeder Stream aus dem Internet quasi immer über http(80) hereinkommt?

Oh man das ist ernüchternd!
 
Ist dieser Mitschnitt oben beim Abruf eines Videos von einem Videoportals entstanden ?
 
Ja gerade vorher live in XBCM angeschalten und mitgeschnitten!
Ergänzung ()

So, wenn ich z.B. den Livestream von ADR/ZDF etc.. abrufe, dann gehen diese direkt über DESTINATION-Port 80 , so wie du es oben schonmal geschrieben hattest. Würde dann also wahrscheinlich nichts bringen diesen besagten Port 1936 zu priorisieren, da er die Inhalte dann ja wahrscheinlich wieder über den 80er-Port bezieht.

Ok, muss ich wohl so akzeptieren. Aber gibt es vlt. eine andere Möglichkeit die Streams im allgemeinen zu priorisieren? Hätte auch Freetz auf meiner FritzBox, falls tiefergehende Aktionen notwendig wären.
 
Ja, Webseiten laufen per Standard auf 80 bzw. 443.
Von daher wird es wirklich wohl nix bringen, oder schmeißt deinen Nachbarn wieder raus. :)
 
Hm, naja, erstmal DANKE für deine Hilfe/Aufklärung! Nachbarn rausschmeißen ist eigentlich auch keine Lösung bzw. will ich denen auch nicht antun, nach nur wenigen Tagen! Erstmal schauen wie's weitergeht!

Jetzt mal eine prinzipielle Frage zu Priorisierung: Wenn im Grunde genommen ja so ziemlich alles über http/https(80/443) läuft, dann bringt Priorisierung ja sowieso fast sogut wie nie was.

Aber ein Gedanke dazu von mir bzw. ein anderer Ansatz: Wenn ich mehrere Rechner habe und auf beiden einen Download starte, dann werden sich die Downloadraten in kurzer Zeit ja 50:50 aufteilen, da beide Rechner von der FritzBox gleich priorisiert werden.

Könnte ich nun diesen Umstand nutzen und der FritzBox quasi vorschreiben, dass Rechner A vor Rechner B (unabhängig nun über welchen Port die Datenströme an beide Rechner gehen) bevorzugt wird? Also eine Priorisierung nicht bzgl. der Datenströme auf Ports, sondern eben z.B "lokaler" IP-Adressen, welche ja fest den Geräten zugewiesen werden (DHCP ist zwar an, aber faktisch bekommen sie ja immer alle wieder diesselbe). Alternativ eventuell sogar eine Regelung über MAC-Adressen?

Wie gesagt, habe eine "gefreezte"-Firmware auf meiner FritzBox und daher auch uneingeschränkten Zugriff darauf und alles ist manipulierbar. Frage nur ob es technisch überhaupt realisierbar ist? Weiß dazu jemand was?
 
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Jetzt wird's interessant. Manchmal trifft das Motto "Probieren geht über Studieren" eben doch mal zu:

Habe nun einfach mal testweise diesen Port 1936 (JetCmeServer Server Port) sowohl für TCP als auch UDP in der Fritzbox (aus Quellport und Zielport-Sicht) in der Liste der Priorisierung (Echtzeitanwendungen) eingetragen:

Priorisierung.jpg

Die Auslastung sieht nun wie folgt aus (ist übrigens ein 720p-Stream):

Auslastung Down-Up.jpg

Schön zu erkennen, dass die Priorisierung greift und das "Echtzeitintervall" (wie auch bei Telefonaten) deutlich ansteigt. Ob das nun wirklich die Lösung war wird sich zeigen, wäre klasse wenn es auch wirklich funktioniert.

Werde das am Wochenende mal austesten und auf meinen anderen Rechnern schön für Auslastung im Download/Surfen sorgen.
 
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Es wird doch wohl die Möglichkeit geben, bestimmte lokale IP Ranges gegenüber anderen zu priorisieren? Die Priorisierung verschiedener Dienste via Ports hat einen ganz anderen use-case und ist in diesem Fall sicher nicht sehr effizient.
 
OK jetzt haben sich unsere Antworten etwas überschnitten.

Also erstmal @dup: Würde ich dann auch mal noch testen! Mal schauen wie sich meine Lösung schlägt! Denke auch dass es bzgl. Gäste-WLAN auch geht, da bei mir bei den "Netzwerkgeräten" auch die einzelnen Rechner/Android-Smartphones meiner Nachbarn auftauchen. Also wird die FritzBox auch diesbezüglich unterscheiden können!

@ luky37: Das denke ich mir eigentlich auch, habe aber jetzt noch nicht wirklich Google bemüht. Muss dazu erstmal recherchieren, wenn du mehr weißt, immer her damit :-)
 
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Ich würde es wie in o.g. Link beschrieben machen. D.h. die Clients der Nachbarn niedriger priorisieren. Ob das in Verbindung mit Gäste-WLAN geht ist wie gesagt die Frage.
 
Ja ich werde jetzt noch zusätzlich diese Regelung treffen. Die andere lasse ich vorerst trotzdem mal. Kann ja nicht schaden!
 
Der Traffic von Youtube, ARD Mediathek etc läuft über Port 80 bzw. 443. Daher bringt deine ursprünglich angedachte Regel nichts. Mach es wie in meinem vorherigen Beitrag erwähnt.
 
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So habe jetzt deine Regel zusätzlich mit aufgenommen und zwar bei den "Priorisierten Anwendungen". Damit habe ich jetzt das optimale Ergebniss: Meine Aktivitäten werden gegenüber den Nachbarn priorisiert und außerdem habe ich den Bonus, dass meine Videostreams die über den JetCmeServer - Port 1936 reinkommen auch noch gegenüber meinen eigenen Downloads priorisiert werden, d.h. ich bremse mich selbst nicht mal mehr aus :-)

Kombination perfekt.jpg

Download voll ausgelastet: Ein normaler Datei- Download, ein Videostream (über Port 1936).

Mein Datei-Download bremst meinen Videostream nicht aus, da dieser in "Echtzeit" priorisiert wird und der Datei-Download nur als "Priorisierte Anwendung" im Rahmen dessen, dass jetzt mein Rechner als priorisiert gilt. Die Grafik verdeutlich es schön und man erkennt ab welchem Zeitpunkt ich den Stream eingeschalten habe!

Mein Stream läuft jetzt ruckelfrei durch. Einfach perfekt. DANKE euch für eure Hilfe!
 
Ich hätte eher die Clients der Nachbarn als Hintergrundanwendungen definiert.
 
Macht das einen Unterschied? Kommt ja am Ende auf's Gleiche raus oder nicht?
 
Wie gesagt, ich halte deine XBMC Regeln für überflüssig. Nach außen verbindet es sich zu Port 80 bzw. 443. Wenn diese Regeln wegfallen bist du m.M. mit o.g. Vorgehensweise besser bedient. Letztendlich möchtest du ja nur das deine Datenübertragung nicht stockt wenn die Nachbarn etwas runterladen oder Videos streamen. Wenn keiner deiner Clients aktiv ist bekommen die Nachbarn die volle Bandbreite, was ja auch okay ist.
 
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