News Teardown: Im neuen MacBook steckt ein NVMe-SSD-Controller von Apple

MichaG

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Die Bastler von iFixit haben nicht nur enthüllt, dass das neue MacBook sehr schlecht zu reparieren ist, sondern sind auch auf eine Überraschung beim verbauten Massenspeicher gestoßen. In einem einzelnen Chip-Gehäuse steckt nicht nur DRAM-Cache, sondern auch ein von Apple entwickelter PCIe-SSD-Controller mit NVMe-Unterstützung.

Zur News: Teardown: Im neuen MacBook steckt ein NVMe-SSD-Controller von Apple
 
estros schrieb:
Das hat noch kein anderer Hersteller vor Apple geschafft?

Einen vernünftigen SSD Controller zu entwickeln ist aber auch nicht gerade das einfachste auf der Welt, was jede Firma mal so nebenbei macht. Deshalb ist es schon eine Meldung wert, dass Apple jetzt offenbar eigene Controller herstellt.
Gute Controller im Consumerbereich gab es ja bisher eigentlich nur von Samsung und Micron, Sandforce und Indilinx gehen vielleicht noch so - aber sonst? Intel hat die Produktion eigener Controller eingestellt und setzt auf Sandforce - Apple geht jetzt genau den entgegengesetzten Weg. Meiner Meinung nach schon eine interessante Neuigkeit.

@alle "das ist keine News wert": warum nicht? CB ist eine Seite, die über Neuigkeiten bei Computerhardware berichtet. Nur weil euch die Firma Apple nicht passt, berichtet CB trotzdem auch über Neuigkeiten bei der Firma Apple. Wenn Microsoft morgen einen eigenen SSD Controller rausbringt, dann möchte ich das genau so wissen, wie wenn es Apple tut. Also bitte, lest die News einfach nicht, wenn es euch nicht interessiert!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gute Controller im Consumerbereich gab es ja bisher eigentlich nur von Samsung und Micron, Sandforce und Indilinx
Micron hat keine Consumercontroller. (Fast) alle Micron SSDs nutzen Marvell. Für Budget SSDs gibts mittlerweile Phison und Silicon Motion.
Sandforce ist Seagate, Indilinx Toshiba.

Apple ist die erste Firma für Notebooks die einen eigenen Controller für ihre Notebooks bauen lässt. Samsung hat auch Controller und Notebooks aber die Controller sind nicht für ihre Notebooks. Deswegen ist das definitiv eine Meldung wert. Lenovo, HP, Dell, Asus, etc. verbauen keine eigenen Chips, schon gar nicht eigene SSD Controller.
Und egal wer heute einen NVMe Controller im Handel mit Endkundenprodukten hat ist eine Meldung wert: derzeit ist das grade mal Intel via deren Enterprise Controller. Auch Samsung hat afaik nur eine Ankündigung und keine lieferbaren Produkte. So gesehen ist Apple mehr oder weniger weltweit Erster, ähnlich wie mit ihrem 64bit ARM SoC.
 
Finde auch, dass es der korrekte Weg ist. Apple muss die Dinger ja nicht selber bauen aber das Design hat schon Vorteile wenn man genau weiß was man über das OS ansprechen kann.
 
Worin liegt der Vorteil in der Bauweise? Bzw. worin die Nachteile der herkömmlichen Fertigung?
 
500 Mio hingeblättert für einen Chip, nicht schlecht
 
Faszinierend, wie nun NVMe in den Markt drückt. Bald ist es im Mainstream (Intel Skylake Release?!) angekommen.
 
@HominiLupus
So war das nicht gemeint, es geht aus dem Artikel nicht genau hervor, ob sie die ersten sind, die die Kombination geschafft haben. Darum meine Frage. Erstaunlich finde ich es auch sehr, sie gehen ähnliche Wege wie bei der SoC Fertigung Apple A. Alles wahnsinnig teuer und da arbeitet viel Wissen.
 
Pitt_G. schrieb:
500 Mio hingeblättert für einen Chip, nicht schlecht

Woher weist du, dass der Kauf nur diesen einen Chip zu Tage gebracht hat?
 
Interessante News. Prinzipiell hat Apple ja das Geld sich alles selbst zu entwickeln, daß sie es jetzt tatsächlich anfangen finde ich schon interessant. Weil prinzipiell müssten sie bei ihren Abnahmemengen ja endgeilste Rabatte der Hersteller kriegen, also Geld alleine kann es nicht gewesen sein warum sie den Chip entwickelt haben.
 
estros schrieb:
Das hat noch kein anderer Hersteller vor Apple geschafft?
Doch natürlich. Die Controller die Toshiba derzeit verbaut sind Chips von Marvell mit einem RAM Chip im gleichen Gehäuse und dem Toshiba Logo drauf und vorher war das Toshiba Logo auf Chips von JMicron. Trotz Transcend Logo auf dem Controller der Transcend 370 ist es ein SMI Controller. Was für einen Design der Controller nun hat und wie viel Apple oder wie viel von einem anderen Anbieter drin ist, kann man deswegen noch lange nicht sagen.

Das RAM gleich mit ins Gehäuse zu packen oder auf dem Die unterbringen macht ja auch Sandforce seid jeher, der SF hat ja auch RAM, angeblich SRAM was für eine Integration auf dem Die sprich, nur eben nicht als externen Chip. Ein Controller ist eine CPU und keine CPU kommt ohne RAM aus.

Es gibt ja nicht nur Samsung mit dem NVMe PCIe 3.0 x4 Controller der SM951, auch Marvell (88SS1093) und Phison (PS5007) haben schon entsprechende Controller vorgestellt.

Nebuk schrieb:
Worin liegt der Vorteil in der Bauweise? Bzw. worin die Nachteile der herkömmlichen Fertigung?
Der Vorteil ist die geringe Fläche die man auf der Platine benötigt, je kompakter das Gehäuse sein soll, umso wichtig ist das. Der Nachteil ist die fehlende Flexibilität, man muss entweder unterschiedliche Chips fertigen um unterschiedliche Cachegrößen zu realisieren oder allen die maximal Cachegröße spendieren, denn in den Caches wird ja vor allem die Mappingtabelle verwaltet und deren Größe steigt eben mit der Kapazität der zu verwaltenden NANDs an. So etwa 1GB pro 1TB NAND sind ja nicht unüblich, einige kommen mit weniger aus, andere brauchen mehr, aber bei 1TB braucht man eben etwa doppelt so viel wie bei 500GB.

Pitt_G. schrieb:
500 Mio hingeblättert für einen Chip, nicht schlecht
Das ist für Apple gar nicht, die haben über 100 Mrd auf der hohen Kante und die haben ja das Geld für die Firma Anobit bezahlt, die eine wundersame Steigerung der NAND Haltbarkeit verspricht, wobei die NAND Hersteller diese Tricks auch selbst kennen, nur kann das eben auch Nebenwirkungen haben, wie die Leseschwäche der 840 Evo zeigt. Die ist genau das Ergebnis so einer Maßnahme zur Steigerung der Haltbarkeit.
 
Holt schrieb:
Das ist für Apple gar nicht, die haben über 100 Mrd auf der hohen Kante und die haben ja das Geld für die Firma Anobit bezahlt, die eine wundersame Steigerung der NAND Haltbarkeit verspricht, wobei die NAND Hersteller diese Tricks auch selbst kennen, nur kann das eben auch Nebenwirkungen haben, wie die Leseschwäche der 840 Evo zeigt. Die ist genau das Ergebnis so einer Maßnahme zur Steigerung der Haltbarkeit.

Ein paar Firmen sind derzeit in richtigen Luxus-Problem-Situationen: zuviel Cash in der Kasse. Und bevor das Begehrlichkeiten bei den Aktionären weckt (Stichwort: Gewinnausschüttung), schaut man, wie/wo man investiert. Neben Apple trifft das auch auf Google & Microsoft zu.
 
Anobit wurde 2006 gegründet und hat derzeit 200 Mitarbeiter. Da sind 500 Millionen Dollar Kaufpreis ganz schön viel Geld. Die Integration in Apple ging ja auch ziemlich schnell. 2011 übernommen und jetzt schon in den Produkten im Regal. :D Da muss ich meinen Hut ziehen.
 
Faust2011, die Aktionäre sind die Eigentümer der Firmen, die haben mal das Geld aufgebracht um die Firma überhaupt zu gründen, bzw. waren es dann meist deren Vorgänger die ihnen ihr Unternehmensanteile verkauft haben. Von daher haben die Aktionäre auch jedes Recht begehrlich zu sein, da ihnen die Frima gehört und damit auch deren angesammelte Gewinne. Das wird leider gerne ebenso übersehen wie die Tatsache, dass Aktien ja Sachwerte sind, eben genau ein Anteil an einer Firma.

Mr.Seymour Buds, das ist Neuer Markt XXL was da teilweise für Preise für Technologieunternehmen bezahlt wurde und wird, die teilweise nicht ein Produkt auf den Markt geworfen oder zumindest noch nie einen Cent damit verdient haben. Das ist eben die Hoffnung auf die Gewinne die sie eines Tages mal erwirtschaften könnten, die die Bewertungen so treibt. Wenn ich sehe das Tesla mit 24 Mrd. Euro und dem 1100fachen des für 2015 erwarteten Gewinnes bewertet ist, obwohl die Firma Tesla noch nie einen Gewinn erwirtschaftet hat und pro Aktie im letzten letzten Jahr etwa 25€ Umsatz und 2,36€ Verlust gemacht hat, dann ist für mich eine Bewertung mit zeitweise über 200€ mehr als nur sportlich. Man stelle sich vor was für eine glorreiche Zukunftsentwicklung nötig ist um so eine Bewertung jemals zu retchtfertigen und dann kann man sich vorstellen wie schnell so eine Bewertung auch einbricht, wenn auf nur irgendetwas sich nicht so optimal entwickelt wie erhofft. Das sind eben Papiere die in Deutschland das Image der Börse als Zockerbude prägen.
 
Es gibt ja nicht nur Samsung mit dem NVMe PCIe 3.0 x4 Controller der SM951, auch Marvell (88SS1093) und Phison (PS5007) haben schon entsprechende Controller vorgestellt.

Der Unterschied ist, Apple kann an Endkunden liefern, sonst kann das keiner. "Vorstellen" ist nicht "Produkt haben". Siehe Sandforce...
Deswegen ja: keiner hat das vor Apple geschafft. Intel hat auch was im Verkauf, aber das passt nicht in Laptops.
 
Faust2011 schrieb:
Neben Apple trifft das auch auf Google & Microsoft zu.

Hmm, MS zahlt gut 10 Mrd.$ im Jahr an Dividende und Apple knapp 11 Mrd.$ (und betreibt daneben noch das größte Aktienrückkaufprogramm aller Zeiten).
Google zahlt an die Aktionäre nichts und finanziert dafür die ausgesprochen teuren Hobbys der Gründer Larry Page und Sergey Brin.

Wie man sieht, alle Aktionäre sitzen im gleichen Boot, nur manche halt in der Bilge... :D
 
HominiLupus schrieb:
Deswegen ja: keiner hat das vor Apple geschafft.
Ist das neue MacBook wie der Samsung SM951 erschienen? Die SM951 gab es wohl nur auf Verlangen der OEMs erstmal nur mit AHCI, die NVMe kommt ja jetzt erst und es bleibt die Frage wie viel Apple in dem Controller steckt, das Label alleine sagt darüber weniger aus. Es würde ich auch nicht wundern, wenn der eigentliche Controller in dem Chip der von der SM951 ist, da Apple sehr häufig Samsung SSDs verbaut hat, aber wie Anandtech schreibt:
Letztlich kann es uns aber egal sein, die Komponenten der SSD sind ja fest auf dem Mainboard verlötet und man kann sie also weder ausbauen noch umbauen oder austauschen, damit bekommen nur Kunden des entspechend ausgestatteten MacBooks so eine SSD und kein sonst.
 
smalM,

man kann es auch anders sehen.

Apple hat zwar Geld, aber denen fehlen neue Ideen. Deswegen gibt es satte Dividenden. Google hat Ideen und nutzt das Geld, deswegen gibt es keine Dividenden. Was ist besser? ;)
 
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