Testdisk findet keine Partition bei 2 Sticks

datalukas

Captain
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Hallo liebe Community,

habe hier gleich zwei USB-Sticks mit defektem Dateisystem liegen. Wie üblich zeigt Windows dann "

Sie müssen den Datenträger in Laufwerk F: formatieren, bevor Sie ihn verwenden können." und "Auf dem Datenträger befindet sich kein erkanntes Dateisystem."
Chdsk identifiziert die Datenträger jeweils als RAW-

Hab dann zunächst mal mit Testdisk versucht, das Ganze wiederherzustellen.
Beide Datenträger haben eigentlich 2 GB, Testdisk zeigt jedoch lediglich den einen als sdb mit 1993 MB, den anderen als sdbc mit 8388 KB an.
Testdisk meldet auch sofort den Fehler:
partition sector doesn't have the endmark 0xaa55
Danach werden weder bei Quick Search noch bei Deeper Search Partitionen gefunden:
No partition found or selected for recovery.
Bei Stick Nummer 1 werden dazu jeweils die 241 Sektoren untersucht, bei Stick Nummer 2 (der mit angeblichen 8 MB) kommt diese Anzeige nicht, es wird einfach gleich gar nichts angezeigt.

Das Menü Advanced bringt auch keinen weiteren Möglichkeiten mit:
No partition available.

Die beiden Sticks werden sowohl unter Windows 7 und Linux Mint benutzt, falls das was zur Sache tut. Ich werfe sie eigentlich immer aus, die andere Person, mit der ich mir den Stick teile, leider nicht. Wahrscheinlich ist das auch der Grund für dieses Problem.

Habe so das Gefühl, dass hier nicht mehr viel geht. Liege ich da richtig?

Gruß
datalukas
 
Zuletzt bearbeitet:
Haben die überhaupt Partitionstabellen gehabt oder wurden sie als Supperfloppy genutzt, also ohne Partitionstabelle?
 
Kann ich leider nicht sagen. Sie wurden einfach normal über das Windows Formatierungstool formatiert, da da vorher auch schon mal Live-Linuxe drauf waren.
 
Formatieren und Partitionieren sind zwei Paar Schuhe, die USB Sticks können eben mit und ohne Partitionierung verwendet werden, ohne ist dann eben im Superfloppy Format und damit halt ohne Partitionstabelle.
Dann kann Testdisk halt auch keine Partitionen finden. Probiere es mit dem Deep Search und vielleicht auch mal mit PhotoRec.
 
Photorec hat zumindest bei dem einen Stick noch etwas gefunden. Die Größe des anderen wird auch gar nicht mehr richtig angezeigt. Liegt hier ein Defekt des ganzen Sticks nahe?
Gibt es da so ein Analyse Tool wie Crystal Disk Info?

Vielen Dank für die Hilfe übrigens bis jetzt! :)
 
Wenn es sich bei beiden Sticks um normale USB Sticks handelt, dann werden Tools wie CrystalDiskInfo die auch gar nicht anzeigen weil es bei den USB Stick meist keine S.M.A.R.T. Werte gibt, außer bei denen die einen SSD Controller haben wie z.B. den SanDisk Extreme USB3 Sticks, bei denen kann man S.M.A.R.T. Werte auslesen.

Andernfalls brächte man dann spezifische Tools für den dort verbauten Controller, wobei man den erst einmal wissen müsste und Du schreibst ja nicht einmal welche Sticks es sind. Wurden die Sticks wenigstens vorab einmal komplett mit h2testw auf Fehlerfreiheit geprüft?
 
Der eine Stick ist endgültig kaputt, den kann man nicht mal mehr formatieren. Den anderen schon, doch h2testw zeigt Fehler an:
Warning: Only 1896 of 1897 MByte tested.
The media is likely to be defective.
1.8 GByte OK (3881358 sectors)
825 KByte DATA LOST (1650 sectors)
Details:0 KByte overwritten (0 sectors)
0 KByte slightly changed (< 8 bit/sector, 0 sectors)
825 KByte corrupted (1650 sectors)
0 KByte aliased memory (0 sectors)
First error at offset: 0x00000000012b5410
Expected: 0x2313d8120714d510
Found: 0x2313d8162714dd10
H2testw version 1.3
Writing speed: 3.19 MByte/s
Reading speed: 13.9 MByte/s
H2testw v1.4

Wie gesagt, sind beide die gleichen No Name Sticks und wohl eher ein Werbegeschenk. Können solche Defekte aber trotzdem durch "Nicht sicheres Entfernen" entstehen?
 
Ja das können sie, denn NANDs mögen es nicht wenn die Spannungsversorgung bei Schreib- oder Löschvorgängen unterbrochen wird. Durch das Sichere Entfernen sollte Windows dem Controller des Sticks mitteilen das er gleich keine Spannung mehr bekommen wird und der wird daraufhin jegliche Schreib- und Löschvorgänge im unterlassen.
 
Gut, dann werde ich das dann mal anderen Nutzern von dem Stick mitteilen. Spielt eigentlich die Marke eine große Rolle bei der Halbbarkeit von Sticks? D.h., dass Markenprodukte auch wirklich länger halten als No Name-Produkte?
 
Ja die Marke ist wichtig, gute NANDs sind immer noch knapp und teuer auf dem Markt, auch wenn sich das wohl demnächst ändern könnte, wenn die Vorhersagen von Marktforschern stimmen. Daher landen meist die NANDs der schlechtesten Qualität in den USB Sticks, gerade bei Herstellern ohne eigene NAND Fertigung. Das ist die Mehrheit, NANDs fertigen nur Intel, Micron, Samsung, SanDisk, SK Hynix und Toshiba. Crucial und Lexar sind Töchter von Micron und die anderen Anbieter da außer Lexar und SanDisk kaum (attraktive) oder gar keine USB Sticks anbieten, wähle ich Sticks nur noch zwischen Lexar oder SanDisk aus.
 
Wie sieht es denn mit Kingston, Transend, Intenso, Verbatim, Mushkin oder OCZ aus?

Solche Sachen wie Hama, Ultron oder TrekStor sind wohl eher zu meiden.
 
Von den im letzten Post genannten ist nur OCZ inzwischen eine Tochter vom NAND Hersteller Toshiba geworden, aber machen die überhaupt noch USB Sticks? Die meisten OCZ Sticks dürften wohl noch aus der Zeit davor stammen. Ansonsten habe ich doch schon in #10 genannt, welches die NAND Hersteller sind, die dort genannten teilen sich so 98% des Marktes, der Rest sind Spezial-NAND Hersteller deren Produkte sich kaum in USB Sticks verirren dürften.
 
Wobei man bedenken sollte, dass auch bei den Sticks der NAND-Hersteller eher Bausteine aus der Resterampe verarbeitet werden sollten. Da stellen Anbieter, wie Lexar und Sandisk, denke ich, keine große Ausnahme dar. USB-Sticks sind nun mal alles andere als zuverlässige Datenspeicher.
 
Wobei auch da die Frage ist, was sich so in der Restekiste findet und wie tief man da reingreift. Wenn Hersteller schon Qualitäten in SSDs verbauen die nur einige Hundert P/E Zyklen schaffen, dann möchte ich mir nicht vorstellen, was bei denen in den billigen USB Sticks steckt. Dagegen kann es bei Lexar sogar vorkommen, dass da SLC NAND verbaut ist, eben solches welches von der Güte für Enterprise SSDs nicht genügt, aber das dürfte für einen Stick noch mehr gut genug sein.
 
Holt schrieb:
Dagegen kann es bei Lexar sogar vorkommen, dass da SLC NAND verbaut ist, eben solches welches von der Güte für Enterprise SSDs nicht genügt, aber das dürfte für einen Stick noch mehr gut genug sein.
Denkst du dir das oder weißt du es? Wenn du es sicher weißt, dann woher?
 
Stand mal im Lexar Forum, aber den Link dazu habe ich nicht aufgehoben.
 
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