testdisk und fdisk

switzel

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Hallo,

auf meiner Festplatte ist eine Partition (genauer: ein logisches Laufwerk) gelöscht worden (ich weiß nicht genau wodurch), jedoch war es die letzte auf der Platte und so dachte ich, ich könnte sie leicht mit fdisk wiederherstellen indem ich sie vom ersten leeren Block bis zum Schloss erzeuge. Dies war jedoch nicht von erfolgreich und nachdem ich testdisk darüber habe laufen lassen, spuckt es folgende Tabelle aus:

1 P Linux 0 1 1 7775 254 63 124921377
2 * HPFS - NTFS 7776 0 1 15502 254 63 124134255
3 P Linux Swap 15503 0 1 16475 254 63 15631245
4 E extended 16476 0 1 121600 254 63 1688833125
5 L Linux 61683 1 1 69077 254 63 118800612
X extended 69078 0 1 121600 254 63 843781995
test_FAT : Boot sector doesn't have the endmark 0xAA55
6 L FAT32 LBA 69078 1 1 121600 254 63 843781932
6 L FAT32 LBA 69078 1 1 121600 254 63 843781932

Es sieht also so aus, als ob fdisk die Partition nicht bei head 0 erzeugt hat, wo sie einmal war (oben als "X extended" aufgeführt), sondern bei head 1. Die Frage ist jetzt also, wie ich die Partition genau an dieser Stelle erzeugen kann. Nicht nur, dass das mit fdisk nicht geht, sondern es verwendet auch noch eine andere Nummerierung, so dass die Tabelle (ohne die fehlende Partition) folgendermaßen aussieht:

Nr AF Hd Sec Cyl Hd Sec Cyl Start Size ID
1 80 1 1 0 254 63 1023 63 124921377 83
2 00 254 63 1023 254 63 1023 124921440 124134255 07
3 00 254 63 1023 254 63 1023 249055695 15631245 82
4 00 254 63 1023 254 63 1023 264686940 1688833125 0f
5 00 254 63 1023 254 63 1023 726250518 118800612 83

(hier wird wenn ich das richtig sehe ein Hack angewandt, wo der Zylinder auf 254 gesetzt wird und der tatsächliche Zylinder in den freien Blöcken am Anfang der Partition gespeichert wird - testdisk macht das offenbar für den Benutzer transparent).
Ich arbeite unter Linux mit fdisk version 2.13.1 und testdisk 6.8.
Achso: zu der Frage warum ich nicht einfach in testdisk den Partitionstyp der extended Partition auf "L" (logisch) setze: es geht nicht; ich kann nur P, * oder D setzen :-?.

Mich würde nun also interessieren, ob es ein Partitionierungswerkzeug gibt, mit dem ich auf den Sektor genau die Partitionsgrenzen einstellen kann und dass am besten noch die gleiche Adressierung wie testdisk verwendet. Alternativ bin ich natürlich auch für andere Lösungsvorschläge offen.

Danke!
Stefan
 
Wenn Partitionen doppelt gelistet sind, weist es zumeist auf ein Bootsektorproblem hin.
Siehe hier;
test_FAT : Boot sector doesn't have the endmark 0xAA55
6 L FAT32 LBA 69078 1 1 121600 254 63 843781932
6 L FAT32 LBA 69078 1 1 121600 254 63 843781932
Auch die Meldung Boot sector doesn't have the endmark 0xAA55 besagt eundeutig, das kein Bootsektor vorhanden ist oder nicht gültig ist.

Im Fall hilft die tiefere Suche Deeper Search, da FAT32 LBA ein Backup vom Bootsektor hat und der gesucht wird.
Logische Laufwerke befinden sich in einer erweiterten Partition und fangen immer bei 1 an.
Infos;
http://www.cgsecurity.org/wiki/Partitionserkennung_primär_und_logisch

Mache mir mal eine Diagnose mit Testdisk nach dieser Anleitung.
Schrteibe aber erstmal nichts, da du Bootmanager wie Grub überschreiben würdest.
Testdisk arbeitet im Fall nach Intel-Standard.
Infos folgen später.

Lade bitte Testdisk Version 6.10 beta für Windows.
Link dazu gibt es hier;
https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/festplatten/testdisk/
Starte Testdisk bestätige bei dem Log-Datei-Screen mit Enter, wähle deine betroffene Festplatte aus und bestätige mit Enter, bestätige bei Partition Table Typ Intel, bestätige bei Analyse mit Enter und setze mir einen Screenshot.
Bestätige bei Quick Search und setze mir auch einen Screenshot (bestätige bei Vista-Check entweder mit y oder n).
Markiere mal die betroffenen Partitionen und drücke p auf der Tastatur ob deine Daten angezeigt werden oder eine Fehlermeldung.
Zurück kommst du mit q drücken.

Wenn keine Partition mit Daten gefunden wurde;

Bestätige weiter bis du zum Menü kommst wo unten steht [Quit] [Deeper Search] [Write] und gehe mit dem Pfeil im Fall auf [Deeper Search] (tiefere Suche) und lasse es laufen.
Setze mir auch einen Screenshot.
Die betroffene Partition sollte wenn du den Screen machst markiert sein.
Markiere mal die betroffenen Partitionen und drücke p auf der Tastatur ob deine Daten angezeigt werden oder eine Fehlermeldung.
Zurück kommst du mit q drücken.

Viele Grüße

Fiona
 
Super, danke für die Schnelle Antwort! Ich werde das mal ausprobieren, allerdings muss ich dazu erstmal ein lauffähiges Windows zustande bringen (die o.g. zweite Partition bootfähig zu kriegen war das Projekt an dem ich gestern gescheitert bin ;) ).
Achso: um grub mache ich mir keine Sorgen, den hat Windows schon x-mal überschrieben und ich wiederhergestellt.

Viele Grüße,
Stefan

edit: oh, da ist ja auch eine Live-CD - dann nehme ich wohl die
edit2: hm, das ist aber eine .exe. Was wäre denn, wenn ich die Linux version benutzen würde? Ich fang mal damit an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Vereinfachung wurde die BootCD so kreiert, das der User noch noch Doppelklick auf die Exe in Windows machen mußt.
Da ist ein Brennmodul integriert.
Du wirst dann aufgefordert ein Rohling einzulegen und brennt sich selber.
Dann brauchst du davon nur booten.
Hat gegenüber andere den Vorteil, das Freedos lange Dateinamen unterstützt und auch Daten auf FAT kopiert werden können.
Du kannst auch auch eine Linux-LiveCD benutzen.
Sollte in deinem Fall ausreichen.

Booten ist sicherlich ein anderes Problem.
Bei Grub solltest du auf deine erste NTFS-Partition fixmbr ausführen.
Infos auch hier unter Wie ein System wieder bootfähig gemacht werden kann;
http://www.cgsecurity.org/wiki/Nach...tem_wieder_bootf.C3.A4hig_gemacht_werden_kann

Viele Grüße

Fiona
 
Da ich jetzt gerade kein Windows zur Hand hatte, um die .exe auszuführen, habe ich es erstmal mit dem Linux-testdisk versucht. Das Ergebnis ist recht überraschend, gegeben die obigen Informationen:

Code:
TestDisk 6.10-WIP, Data Recovery Utility, April 2008
Christophe GRENIER <grenier@cgsecurity.org>
http://www.cgsecurity.org

Disk /dev/sda - 1000 GB / 931 GiB - CHS 121601 255 63
     Partition               Start        End    Size in sectors
D Linux                    0   1  1  7775 254 63  124921377
D HPFS - NTFS           7776   0  1 15502 254 63  124134255
D Linux Swap           15503   0  1 16475 254 63   15631245
D FAT32 LBA            16476   0  1 31773 254 63  245762370 [NO NAME]
D Linux                61683   1  1 69077 254 63  118800612
D FAT32 LBA            69078   0  1 121600 254 63  843781995 [NO NAME]

Structure: Ok.  Use Up/Down Arrow keys to select partition.
Use Left/Right Arrow keys to CHANGE partition characteristics:
*=Primary bootable  P=Primary  L=Logical  E=Extended  D=Deleted
Keys A: add partition, L: load backup, T: change type, P: list files,
     Enter: to continue
FAT found using backup sector!, 432 GB / 402 GiB

Vielleicht zwei Worte zur Entstehung: mir ist zu spät wieder aufgefallen, dass man ja nur vier primäre Partitionen haben darf, deshalb habe ich die FAT32-Partition mit gparted verkleinert (Eintrag 4 oben) und in eine erweiterte Partition kopiert. Das Ergebnis ist Eintrag 6. Ist es also denkbar, dass gparted nicht weiß, dass logische Partitionen bei head 1 anfangen? (Andererseits ist Eintrag 5 auch die Kopie einer primären Partition mittels gparted)
Wie auch immer, ich bin froh, dass die Partition gefunden wurde, sieht auch gut aus (list files) und jetzt muss ich mir noch überlegen wie ich die Platte neu aufteile. Es ist wohl nicht möglich, eine primäre Partition nach der erweiterten zu haben? (Dann würde ich die swap-Partition löschen und als erweiterte neu erstellen).

Zum Booten: fixmbr (und andere naheliegende Sachen) habe ich schon ausprobiert (daher die grub-Neuinstallationen). Das ist aber auch nicht so dramatisch, vielleicht installiere ich es nochmal neu.

Jedenfalls vielen Dank für die freundliche Hilfe, insbes. die Info zu Anfangs-heads von primären und logischen Partitionen und den Hinweis auf die Deep Search (ich hatte vorher den Zeitaufwand gescheut und dafür ohne Erfolg gpart probiert)!

Viele Grüße,
Stefan
 
Es geht durchaus eine primäre Partition als vierte Partition hinter einer erweiterten. Kenne jedenfalls keine Regel die dagegen spricht, die Einschränkung ist lediglich maximal 4 primäre, wozu auch die erweiterte Partition zählt.
 
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