The Eagle has landed
oder
In den Weiten des Gehäuse Universums
Inhaltsangabe
Nachdem ich schon die ungewöhnlichen Kühler SilentFlux und Sunon Waturbo hier hatte, hat mich der 15 Jahre Rückblick zum Thermalright IFX-14 (Homepage über wayback machine) erneut neugierig gemacht.
Dank @AgentPayne gab es den auch zum guten Kurs in tadellosen Zustand.
Der IFX-14 ist ein massiger Towerkühler, der stolze 790g auf die Waage bringt. Zum Vergleich, der SilentFlux liegt bei 313g und der intel Boxed Kühler mit Kupferkern und Lüfter 446g.
Der Tower Kühler nutzt vier Heatpipes und zwei einzelne Tower, zwischen denen ein 120 oder 140 mm Lüfter montiert werden kann. Zusätzlich kann man einen weiteren Kühler außerhalb der Türme befestigen.
Jeweils 54 Lamellen sorgen für eine riesige Kühlfläche, in Verbindung mit einem 120mm Lüfter kann diese Kombi geräuscharm ihren Dienst verrichten, ohne dass ein Standard Quad Core ins Schwitzen gerät.
Bis hierhin ist es ein ganz normaler Kühler, der in meinem Enermax V770 schon leichte Platzprobleme bekommt.
IFX-14 auf dem ASRock Board montiert
Jetzt kommt aber der eigentliche Clou ins Spiel: der HR-10.
Beim ersten Blick dachte ich, das dieser Kühler im Bereich des Heatspreader installiert wird. Aber nein, er kommt auf die Unterseite des Boards.
Ausgestattet mit zwei Heatpipes und 25 Lamellen (Kühlkörper ca. 80 x 80mm) soll er Wärme von der Mainboard Rückseite abführen. Mit passendem Montagematerial kann man einen 70 oder 80mm Fan installieren, um die Kühlleistung auf die Spitze zu treiben.
Leider schweigt sich die Thermalright Homepage von 2007 dazu aus, woher man die Drahtbügel bekommt. Gelistet sind nur welche für 90mm+.
HR-10 im Vordergrund
Kommen wir zum größten Problem: der Platz zwischen Mainboard und Gehäuse ist sehr begrenzt, mit einem Acrylgehäuse schaut es besser aus, aber auch hier lässt sich kein „normaler“ Kühler installieren.
Also mussten die Ingenieure sich etwas einfallen lassen. Heraus kam die besagte Heatpipe Konstruktion, die mit entsprechender Länge (ca. 120mm) oberhalb des Mainboards genügend Spielraum hat.
Mein ASRock Board hat dadurch gerade einmal 80mm zum Deckel – so viel Platz bietet nicht mal mein Endorfy Gehäuse, mit möglicher Radiator Montage unter dem Deckel.
Es kann sein, dass bei einem SF-ATX Netzteil genügend Platz gelassen wird.
Rückseite des ASRock, noch mit Backplate des Sunon Waturbo(!)
Zum Glück kann man die Backplate montieren, wie man Lustig ist, diese also um 90° gedreht und der HR-10 kommt jetzt seitlich unter dem Mainboard hervor. Das Board hätte aber echt nicht breiter sein dürfen und glücklicherweise benötige ich den IDE-Anschluss nicht.
Zwischen Board und Heatpipe kommt ein Wärmeleitpad und zwischen Heatpipe und Backplate doppelseitiges Klebeband.
Ganz vergessen, damit die Heatpipes nicht verrutschen können, ist an deren einem Ende eine rechteckige Platte angelötet, die perfekt in eine Aussparung der Backplate passt.
Thermalright Backplate
Auf der Oberseite des Mainboards sah es platztechnisch leider auch nicht rosig aus. Wenn ich den Tower um 90° drehe, liegt der eine Haltebügel auf Kondensatoren auf.
Naja, für einen Test wird es schon halten. Die Schrauben sind nicht fest angezogen, so dass der Druck minimal ist.
Wie sich zeigen wird, reicht es aber aus.
Der Kühler wird mit zwei Schrauben befestigt, die über Federn den gewünschten Druck aufbauen.
Ein einzelner 120mm Lüfter wird mit zwei Halteklammern an einem der Tower befestigt – das war echt eine Fummel Arbeit, das bekommen moderne CPU-Kühler besser hin.
Vor dem Einbau des Mainboards muss noch der 4-Pin Anschluss für die CPU montiert werden, genauso wie das normale ATX-Kabel.
Anstatt von 6, lassen sich nur 5 Schrauben nutzen, der Kühler blockiert die oben links.
Passt...
Für mich das Größte Ärgernis zeigt sich aber erst jetzt: meine passiven Grafikkarten kollidieren mit dem HR-10.
Autsch, dabei bietet sich gerade diese Kombi perfekt an: eine lautlose Geforce 8800 GT oder Radeon HD 3850.
... nicht
GeForce 8800 GT von Sparkle
Geforce 7900 Serie von XFX
Im Leerlauf liegen 39°C bei ca. 22°C Raumtemperatur an. Unter reiner CPU-Last steigt sie auf 43°C – der Kühler lacht über den Prime95 Stresstest.
Schaltet man Furmark dazu, steigen die Temperaturen auf 50°C und pendeln sich knapp da drunter ein.
50min 3DMark 06 beenden die Quadro mit 100°/92,5°C und der Quad Core mit 44°C.
Die Graka ist frisch reingekommen und hat noch keine neue WLP und Pads gesehen. Naja, wenigstens habe ich schon ein paar Ergebnisse für den Benchmark Thread.
Obwohl man den 120mm Lüfter aus dem System nicht raushört und der Kühler auch nicht korrekt montiert wurde, ist der Core 2 Q8300 kein würdiger Gegner für dieses Ungetüm.
95W TDP? Passt
Thermalright hätte am HR-10 aber definitiv noch Hand anlegen müssen. Entweder durch eine Verkürzung der Heatpipes oder, für eine seitliche Montage nochmals 5mm drauf packen.
Und bitte seht es mir nach, dass ich das ganze Testsystem nicht wieder auseinanderreiße, um die CPU ohne HR-10 zu testen.
Ich gehe mal davon aus, dass der Effekt geringer ist, als man sich 2007 erhoffte.
Kommt gut in den Tag
oder
In den Weiten des Gehäuse Universums
Inhaltsangabe
Einleitung
Nachdem ich schon die ungewöhnlichen Kühler SilentFlux und Sunon Waturbo hier hatte, hat mich der 15 Jahre Rückblick zum Thermalright IFX-14 (Homepage über wayback machine) erneut neugierig gemacht.
Dank @AgentPayne gab es den auch zum guten Kurs in tadellosen Zustand.
Testsystem
- intel Core 2 Quad Engineering Sample (entspricht Q8300, 4x 2,5 GHz, 4MB L2 Cache)
- ASRock G31M-GS, Sockel 775
- 2x 2 GB DDR2 Exceleram
- nVidia Quadro FX 3700 (ca. GeForce 8800 GT)
- 80mm Lüfter im Seitenteil
- Windows 7
IFX-14
Der IFX-14 ist ein massiger Towerkühler, der stolze 790g auf die Waage bringt. Zum Vergleich, der SilentFlux liegt bei 313g und der intel Boxed Kühler mit Kupferkern und Lüfter 446g.
Der Tower Kühler nutzt vier Heatpipes und zwei einzelne Tower, zwischen denen ein 120 oder 140 mm Lüfter montiert werden kann. Zusätzlich kann man einen weiteren Kühler außerhalb der Türme befestigen.
Jeweils 54 Lamellen sorgen für eine riesige Kühlfläche, in Verbindung mit einem 120mm Lüfter kann diese Kombi geräuscharm ihren Dienst verrichten, ohne dass ein Standard Quad Core ins Schwitzen gerät.
Bis hierhin ist es ein ganz normaler Kühler, der in meinem Enermax V770 schon leichte Platzprobleme bekommt.
IFX-14 auf dem ASRock Board montiert
HR-10
Jetzt kommt aber der eigentliche Clou ins Spiel: der HR-10.
Beim ersten Blick dachte ich, das dieser Kühler im Bereich des Heatspreader installiert wird. Aber nein, er kommt auf die Unterseite des Boards.
Ausgestattet mit zwei Heatpipes und 25 Lamellen (Kühlkörper ca. 80 x 80mm) soll er Wärme von der Mainboard Rückseite abführen. Mit passendem Montagematerial kann man einen 70 oder 80mm Fan installieren, um die Kühlleistung auf die Spitze zu treiben.
Leider schweigt sich die Thermalright Homepage von 2007 dazu aus, woher man die Drahtbügel bekommt. Gelistet sind nur welche für 90mm+.
HR-10 im Vordergrund
Die Probleme
Kommen wir zum größten Problem: der Platz zwischen Mainboard und Gehäuse ist sehr begrenzt, mit einem Acrylgehäuse schaut es besser aus, aber auch hier lässt sich kein „normaler“ Kühler installieren.
Also mussten die Ingenieure sich etwas einfallen lassen. Heraus kam die besagte Heatpipe Konstruktion, die mit entsprechender Länge (ca. 120mm) oberhalb des Mainboards genügend Spielraum hat.
Mein ASRock Board hat dadurch gerade einmal 80mm zum Deckel – so viel Platz bietet nicht mal mein Endorfy Gehäuse, mit möglicher Radiator Montage unter dem Deckel.
Es kann sein, dass bei einem SF-ATX Netzteil genügend Platz gelassen wird.
Rückseite des ASRock, noch mit Backplate des Sunon Waturbo(!)
Zum Glück kann man die Backplate montieren, wie man Lustig ist, diese also um 90° gedreht und der HR-10 kommt jetzt seitlich unter dem Mainboard hervor. Das Board hätte aber echt nicht breiter sein dürfen und glücklicherweise benötige ich den IDE-Anschluss nicht.
Zwischen Board und Heatpipe kommt ein Wärmeleitpad und zwischen Heatpipe und Backplate doppelseitiges Klebeband.
Ganz vergessen, damit die Heatpipes nicht verrutschen können, ist an deren einem Ende eine rechteckige Platte angelötet, die perfekt in eine Aussparung der Backplate passt.
Thermalright Backplate
Platzmangel
Auf der Oberseite des Mainboards sah es platztechnisch leider auch nicht rosig aus. Wenn ich den Tower um 90° drehe, liegt der eine Haltebügel auf Kondensatoren auf.
Naja, für einen Test wird es schon halten. Die Schrauben sind nicht fest angezogen, so dass der Druck minimal ist.
Wie sich zeigen wird, reicht es aber aus.
Der Kühler wird mit zwei Schrauben befestigt, die über Federn den gewünschten Druck aufbauen.
Montage
Ein einzelner 120mm Lüfter wird mit zwei Halteklammern an einem der Tower befestigt – das war echt eine Fummel Arbeit, das bekommen moderne CPU-Kühler besser hin.
Vor dem Einbau des Mainboards muss noch der 4-Pin Anschluss für die CPU montiert werden, genauso wie das normale ATX-Kabel.
Anstatt von 6, lassen sich nur 5 Schrauben nutzen, der Kühler blockiert die oben links.
Passt...
Für mich das Größte Ärgernis zeigt sich aber erst jetzt: meine passiven Grafikkarten kollidieren mit dem HR-10.
Autsch, dabei bietet sich gerade diese Kombi perfekt an: eine lautlose Geforce 8800 GT oder Radeon HD 3850.
... nicht
GeForce 8800 GT von Sparkle
Geforce 7900 Serie von XFX
Kommen wir zu den Temperaturen
Im Leerlauf liegen 39°C bei ca. 22°C Raumtemperatur an. Unter reiner CPU-Last steigt sie auf 43°C – der Kühler lacht über den Prime95 Stresstest.
Schaltet man Furmark dazu, steigen die Temperaturen auf 50°C und pendeln sich knapp da drunter ein.
50min 3DMark 06 beenden die Quadro mit 100°/92,5°C und der Quad Core mit 44°C.
Die Graka ist frisch reingekommen und hat noch keine neue WLP und Pads gesehen. Naja, wenigstens habe ich schon ein paar Ergebnisse für den Benchmark Thread.
Fazit
Obwohl man den 120mm Lüfter aus dem System nicht raushört und der Kühler auch nicht korrekt montiert wurde, ist der Core 2 Q8300 kein würdiger Gegner für dieses Ungetüm.
95W TDP? Passt
Thermalright hätte am HR-10 aber definitiv noch Hand anlegen müssen. Entweder durch eine Verkürzung der Heatpipes oder, für eine seitliche Montage nochmals 5mm drauf packen.
Und bitte seht es mir nach, dass ich das ganze Testsystem nicht wieder auseinanderreiße, um die CPU ohne HR-10 zu testen.
Ich gehe mal davon aus, dass der Effekt geringer ist, als man sich 2007 erhoffte.
Kommt gut in den Tag