iNFECTED_pHILZ schrieb:
Scheinen halt keinen Fuß in die Tür bekommen zu haben. Oder andere können einfach günstiger bzw mit weniger Marge leben.
Oder andere haben am Markt besser agiert.
Dass sie es einstellen und nicht verkaufen ist der eigentliche "Hammer". Also sieht Intel kein Markt für diese Produkte oder erwartet angesichts der Konkurrenz keinen Kaufpreis der den Aufwand einen Käufer zu suchen lohnt.
iNFECTED_pHILZ schrieb:
Die Aussage sich aufs Kerngeschäft reduzieren zu wollen ist bei einem so ausgekoppelten Produkt natürlich reines Marketingsprech.
Man gewinnt ja keine Kapazitäten für eben das foundry Geschäft durch das einstampfen der Tiefenkameras.
Man schließt eine kleine Abteilung. Ich gehe davon aus dass man den Beschäftigten andere Jobs bei Intel angeboten hat. Wenn es gute Leute sind, werden sie nach einer Einarbeitungszeit in ihrer neuen Abteilung effektiv arbeiten.
Aber auch eine kleine Abteilung erfordert Aufmerksamkeit der Führungsebene. Und wenn die kein Potential hat stört die auf Dauer nur.
Jedi123 schrieb:
Um Kapazität geht es auch bestimmt nicht. Es geht drum, dass Intel die Nebenschauplätze beendet und sich auf seine historische Kernkompetenz mit vollem Fokus konzentriert.
Man redet immer von Managementkapazität von Unternehmen, die ist begrenzt und kann nicht beliebig ausgebaut werden. Gerade kleine Einheiten die unabhängig im Markt agieren müssen binden viel Managementkapazität. Das ist auf Dauer nur bei ausreichendem Potential vertretbar und in Krisenzeiten muss man sich rechtzeitig davon trennen. Am besten als Ausgründung oder Verkauf.
Dann geht auch Managementkapazität, aber auf den Ebenen über der Ausgründung wird Kapazität frei.
estros schrieb:
Ein Satz, was die Kameras bzw. Module genau können, hätte noch geschrieben werden können.
Ist doch eigentlich egal, weil sie eingestampft werden.
iNFECTED_pHILZ schrieb:
Aber wenn das beenden dieser Nebenschauplätze keinen benefit für die Kernkompetenz bringt, dann verliert man nur Umsatz.
Das beenden der Nebenkriegsschauplätze bringt Nutzen, weil man sich um die wirklich wichtigen Sachen kümmert. Hätten die nennenswert Umsatz gemacht, hätte man es wohl verkaufen können. Dass der Chef der Abteilung gegangen ist, spricht Bände.
Salutos schrieb:
Wenn die Kasse voll ist kann man sich solch teure Ausflüge erlauben und die tatsächlichen Kosten nach außen schön kaschieren.
Das ist auch notwendig, um neue Märkte zu erschließen. Aber nicht jeder Versuch klappt.
Salutos schrieb:
Meine Prognose, Intel wird auch abermals mit seiner angestrebten Fremdfertigung scheitern.
Wendigkeit gehört eben nicht zu den Stärken eines 400m Containerschiffes.
Das ist möglich. Aber die Probleme bei Intel sind eher die dubiosen Geschäftsmethoden. Partnerschaftliche Zusammenarbeit, Ehrlichkeit sind keine Eigenschaften die Intel auszeichnen.
Hinzukommt, dass Intel mit einigen großen Kunden von Fremdfertigern in direkter Konkurrenz steht. Diese werden mit dem Kerngeschäft nicht zu Intel gehen.
Vor allem verwirren mich die Gerüchte, dass Intel bei TSMC Kapazität von N3 gebucht haben soll. Das passt vor allem nicht zur Roadmap die neulich vorgestellt wurde.
Aber ganz trocken: Schauen wir ob Intel jetzt seine Halbleiter-Prozesse in den Griff bekommt. Wenn dies klappt und sie die Kapazitäten billig genug anbieten, werden sie Kunden finden.
markox schrieb:
"Mobileye",... wäre dann wohl auch der dickste Brocken der nicht zum Kerngeschäft gehört. Da bin ich mal sehr gespannt, ob Intel damit mal durchhält und später vielleicht ein großer Wurf gelingt, oder ob sie auch wieder vor dem Ziel aufgeben.
Mobileye ist mit 327 Mio $US ein großer Brocken, der zudem sehr schnell wächst.
markox schrieb:
Wenn Intel knall hart aufs Kerngeschäft setzt müssten sie Mobileye eigentlich auch innerhalb der nächsten Monate abstoßen.
Dass sie die SSD-Laufwerkssparte abgestoßen haben und nicht Mobileye, zeigt dass Intel Mobileye als Strategisches Geschäftsfeld sieht.
markox schrieb:
Ich fände das aber schade und würde Intel hier endlich mal einen Erfolg abseits vom Kerngeschäft wünschen.
Ich denke Mobileye hatte sehr viel Know How benötigte jemand mit tiefen Taschen um das Wachstum zu finanzieren. Das scheint zu funktionieren.
Viel dramatischer ist die PSG (ehemals Alterna) sie gehört zum Kerngeschäft konnte sich aber nicht entwickeln. Hier haben wohl die Produktions-Engpässe von Intel viel kaputt gemacht.
markox schrieb:
Das Thema kommt ja nun gerade erst so richtig in Gang und bietet enormes wirtschaftliches Potenzial. Wenn Intel es schafft da nicht abgehängt zu werden und möglichst viel Technik aus eigener Hand zu verbauen könnten sie in einigen Jahren Viel Geld verdienen das dann dem gesamten Unternehmen und der Entwicklung zu Gute käme.
Das ist die Krux mit diversifizierten Unternehmen:
Der große Vorteil ist dass man breit aufgestellt ist und viele Wachtumsfelder hat. Ein großes Unternehmen kann auch mehr investieren als ein kleines Unternehmen.
Der große Nachteil ist, dass man in viele Wachstumsfelder investieren muss und im Unternehmen oft ein Hauen und Stechen darum herrscht, wo und wieviel investiert wird. Große Unternehmen verpassen so oft den richtigen Zeitpunkt.
Und damit sind wir wieder am Anfang, wenn man sich von den unwichtige Aktivitäten ohne Potential trennt, entfallen viele Managemententscheidungen. Das große Unternehmen wird einfacher zu führen und kann schneller entscheiden. Und der abgespaltene Rest kann sich ums Tagesgeschäft kümmern und verplempert nicht Zeit und Energie beim Streit um die Budgets. Deshalb folgt auf jede Fusionswelle ein paar Jahre später eine Abspaltungswelle.