News Tiefenkameras & Co: Intel gibt RealSense zugunsten des Kerngeschäfts auf

Volker

Ost 1
Teammitglied
Registriert
Juni 2001
Beiträge
18.788
Intel schließt seine Abteilung rund um die RealSense-Kameras, die viele Jahre interessante, aber vom Markt kaum umgesetzte Lösungen hervorgebracht hatte. Sie passt nicht zum neuen Geschäftsmodell, welches rund um die Kernthemen von Intel aufgebaut und von dem neuen Foundry-Geschäft unterstützt wird.

Zur News: Tiefenkameras & Co: Intel gibt RealSense zugunsten des Kerngeschäfts auf
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Salutos, BrollyLSSJ und Onkel Föhn
Auf jeden Fall gut für Intel den Fokus wieder auf Chips und die Foundries zu setzen.

Sieht ja schon mal aus, als ob der neue CEO einen Plan hat für Intel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Onkel Föhn
Jedi123 schrieb:
Auf jeden Fall gut für Intel den Fokus wieder auf Chips und die Foundries zu setzen.

Sieht ja schon mal aus, als ob der neue CEO einen Plan hat für Intel.
Scheinen halt keinen Fuß in die Tür bekommen zu haben. Oder andere können einfach günstiger bzw mit weniger Marge leben.
Die Aussage sich aufs Kerngeschäft reduzieren zu wollen ist bei einem so ausgekoppelten Produkt natürlich reines Marketingsprech.
Man gewinnt ja keine Kapazitäten für eben das foundry Geschäft durch das einstampfen der Tiefenkameras.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Fritzler
iNFECTED_pHILZ schrieb:
Man gewinnt ja keine Kapazitäten für eben das foundry Geschäft durch das einstampfen der Tiefenkameras.

Um Kapazität geht es auch bestimmt nicht. Es geht drum, dass Intel die Nebenschauplätze beendet und sich auf seine historische Kernkompetenz mit vollem Fokus konzentriert.
 
Ein Satz, was die Kameras bzw. Module genau können, hätte noch geschrieben werden können.

Zukunftsweisend ist der Markt ganz klar, aber es gibt genug andere spezialisierte Unternehmen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ueg
Jedi123 schrieb:
Um Kapazität geht es auch bestimmt nicht. Es geht drum, dass Intel die Nebenschauplätze beendet und sich auf seine historische Kernkompetenz mit vollem Fokus konzentriert.
Aber wenn das beenden dieser Nebenschauplätze keinen benefit für die Kernkompetenz bringt, dann verliert man nur Umsatz.
Daher die Annahme dass sie sich schlicht nicht gegen die Konkurrenz haben durchsetzen können um gewibbeingwbd am Markt teilhaben zu können.
Die Pressemeldung klingt halt weniger nach scheitern , liegt ja in der Natur der Sache.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: epospecht
Wenn die Kasse voll ist kann man sich solch teure Ausflüge erlauben und die tatsächlichen Kosten nach außen schön kaschieren.
Meine Prognose, Intel wird auch abermals mit seiner angestrebten Fremdfertigung scheitern.
Wendigkeit gehört eben nicht zu den Stärken eines 400m Containerschiffes.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA
Hat mich schon gewundert warum die überhaupt sowas gemacht haben... Aber schade wir haben die im Einsatz...
 
"Mobileye",... wäre dann wohl auch der dickste Brocken der nicht zum Kerngeschäft gehört. Da bin ich mal sehr gespannt, ob Intel damit mal durchhält und später vielleicht ein großer Wurf gelingt, oder ob sie auch wieder vor dem Ziel aufgeben. Wenn Intel knall hart aufs Kerngeschäft setzt müssten sie Mobileye eigentlich auch innerhalb der nächsten Monate abstoßen. Ich fände das aber schade und würde Intel hier endlich mal einen Erfolg abseits vom Kerngeschäft wünschen. Das Thema kommt ja nun gerade erst so richtig in Gang und bietet enormes wirtschaftliches Potenzial. Wenn Intel es schafft da nicht abgehängt zu werden und möglichst viel Technik aus eigener Hand zu verbauen könnten sie in einigen Jahren Viel Geld verdienen das dann dem gesamten Unternehmen und der Entwicklung zu Gute käme.
 
Ich muss gestehen dass ich nicht wusste dass Intel hier aktiv. Dieses kleine mittelständische Unternehmen überrascht mich immer wieder :freaky:

Dennoch ist besonders das Foundrygeschäft eine der mächtigsten Zweige der Zukunft solange diese Knappheit herrscht. Unabhängig davon wie Konkurrenzfähig ihre Chips sind, Intel kann mit ihnen den Markt Fluten. Die Kapazität die die für die Herstellung haben ist wahnsinnig.

Anders lässt sich das nicht ausdrücken. Aber abschreiben sollte man diese Firma nie ^^
 
Geht es hier um Lichtfeldkameras? Da gab es doch mal einen Hersteller vor etlichen Jahren… Technik faszinierend, aber Auflösung < 1 Megapixel oder so 😜

/edit: Lytro hießen die…
 
Zuletzt bearbeitet:
iNFECTED_pHILZ schrieb:
Scheinen halt keinen Fuß in die Tür bekommen zu haben. Oder andere können einfach günstiger bzw mit weniger Marge leben.
Oder andere haben am Markt besser agiert.
Dass sie es einstellen und nicht verkaufen ist der eigentliche "Hammer". Also sieht Intel kein Markt für diese Produkte oder erwartet angesichts der Konkurrenz keinen Kaufpreis der den Aufwand einen Käufer zu suchen lohnt.
iNFECTED_pHILZ schrieb:
Die Aussage sich aufs Kerngeschäft reduzieren zu wollen ist bei einem so ausgekoppelten Produkt natürlich reines Marketingsprech.
Man gewinnt ja keine Kapazitäten für eben das foundry Geschäft durch das einstampfen der Tiefenkameras.
Man schließt eine kleine Abteilung. Ich gehe davon aus dass man den Beschäftigten andere Jobs bei Intel angeboten hat. Wenn es gute Leute sind, werden sie nach einer Einarbeitungszeit in ihrer neuen Abteilung effektiv arbeiten.

Aber auch eine kleine Abteilung erfordert Aufmerksamkeit der Führungsebene. Und wenn die kein Potential hat stört die auf Dauer nur.
Jedi123 schrieb:
Um Kapazität geht es auch bestimmt nicht. Es geht drum, dass Intel die Nebenschauplätze beendet und sich auf seine historische Kernkompetenz mit vollem Fokus konzentriert.
Man redet immer von Managementkapazität von Unternehmen, die ist begrenzt und kann nicht beliebig ausgebaut werden. Gerade kleine Einheiten die unabhängig im Markt agieren müssen binden viel Managementkapazität. Das ist auf Dauer nur bei ausreichendem Potential vertretbar und in Krisenzeiten muss man sich rechtzeitig davon trennen. Am besten als Ausgründung oder Verkauf.
Dann geht auch Managementkapazität, aber auf den Ebenen über der Ausgründung wird Kapazität frei.

estros schrieb:
Ein Satz, was die Kameras bzw. Module genau können, hätte noch geschrieben werden können.
Ist doch eigentlich egal, weil sie eingestampft werden.

iNFECTED_pHILZ schrieb:
Aber wenn das beenden dieser Nebenschauplätze keinen benefit für die Kernkompetenz bringt, dann verliert man nur Umsatz.
Das beenden der Nebenkriegsschauplätze bringt Nutzen, weil man sich um die wirklich wichtigen Sachen kümmert. Hätten die nennenswert Umsatz gemacht, hätte man es wohl verkaufen können. Dass der Chef der Abteilung gegangen ist, spricht Bände.


Salutos schrieb:
Wenn die Kasse voll ist kann man sich solch teure Ausflüge erlauben und die tatsächlichen Kosten nach außen schön kaschieren.
Das ist auch notwendig, um neue Märkte zu erschließen. Aber nicht jeder Versuch klappt.
Salutos schrieb:
Meine Prognose, Intel wird auch abermals mit seiner angestrebten Fremdfertigung scheitern.
Wendigkeit gehört eben nicht zu den Stärken eines 400m Containerschiffes.
Das ist möglich. Aber die Probleme bei Intel sind eher die dubiosen Geschäftsmethoden. Partnerschaftliche Zusammenarbeit, Ehrlichkeit sind keine Eigenschaften die Intel auszeichnen.

Hinzukommt, dass Intel mit einigen großen Kunden von Fremdfertigern in direkter Konkurrenz steht. Diese werden mit dem Kerngeschäft nicht zu Intel gehen.

Vor allem verwirren mich die Gerüchte, dass Intel bei TSMC Kapazität von N3 gebucht haben soll. Das passt vor allem nicht zur Roadmap die neulich vorgestellt wurde.

Aber ganz trocken: Schauen wir ob Intel jetzt seine Halbleiter-Prozesse in den Griff bekommt. Wenn dies klappt und sie die Kapazitäten billig genug anbieten, werden sie Kunden finden.
markox schrieb:
"Mobileye",... wäre dann wohl auch der dickste Brocken der nicht zum Kerngeschäft gehört. Da bin ich mal sehr gespannt, ob Intel damit mal durchhält und später vielleicht ein großer Wurf gelingt, oder ob sie auch wieder vor dem Ziel aufgeben.
Mobileye ist mit 327 Mio $US ein großer Brocken, der zudem sehr schnell wächst.
markox schrieb:
Wenn Intel knall hart aufs Kerngeschäft setzt müssten sie Mobileye eigentlich auch innerhalb der nächsten Monate abstoßen.
Dass sie die SSD-Laufwerkssparte abgestoßen haben und nicht Mobileye, zeigt dass Intel Mobileye als Strategisches Geschäftsfeld sieht.
markox schrieb:
Ich fände das aber schade und würde Intel hier endlich mal einen Erfolg abseits vom Kerngeschäft wünschen.
Ich denke Mobileye hatte sehr viel Know How benötigte jemand mit tiefen Taschen um das Wachstum zu finanzieren. Das scheint zu funktionieren.
Viel dramatischer ist die PSG (ehemals Alterna) sie gehört zum Kerngeschäft konnte sich aber nicht entwickeln. Hier haben wohl die Produktions-Engpässe von Intel viel kaputt gemacht.
markox schrieb:
Das Thema kommt ja nun gerade erst so richtig in Gang und bietet enormes wirtschaftliches Potenzial. Wenn Intel es schafft da nicht abgehängt zu werden und möglichst viel Technik aus eigener Hand zu verbauen könnten sie in einigen Jahren Viel Geld verdienen das dann dem gesamten Unternehmen und der Entwicklung zu Gute käme.
Das ist die Krux mit diversifizierten Unternehmen:
Der große Vorteil ist dass man breit aufgestellt ist und viele Wachtumsfelder hat. Ein großes Unternehmen kann auch mehr investieren als ein kleines Unternehmen.
Der große Nachteil ist, dass man in viele Wachstumsfelder investieren muss und im Unternehmen oft ein Hauen und Stechen darum herrscht, wo und wieviel investiert wird. Große Unternehmen verpassen so oft den richtigen Zeitpunkt.

Und damit sind wir wieder am Anfang, wenn man sich von den unwichtige Aktivitäten ohne Potential trennt, entfallen viele Managemententscheidungen. Das große Unternehmen wird einfacher zu führen und kann schneller entscheiden. Und der abgespaltene Rest kann sich ums Tagesgeschäft kümmern und verplempert nicht Zeit und Energie beim Streit um die Budgets. Deshalb folgt auf jede Fusionswelle ein paar Jahre später eine Abspaltungswelle.
 
Schon spannend, daß es scheinbar komplizierter war, RealSense als spin-off auszulagern als es einfach einzustellen. Nehme Mal einfach an, daß Intel so viel der IP exklusiv behalten wollte (für Mobileye?) daß für RealSense als eigenständige Firma nicht genug übrig war.
Abgesehen davon ist es schon gut, daß Intel sich auf Chips konzentrieren will; Konkurrenz belebt das Geschäft.
 
eastcoast_pete schrieb:
Schon spannend, daß es scheinbar komplizierter war, RealSense als spin-off auszulagern als es einfach einzustellen. Nehme Mal einfach an, daß Intel so viel der IP exklusiv behalten wollte (für Mobileye?) daß für RealSense als eigenständige Firma nicht genug übrig war.
Mobileye hat einen ganz anderen Schwerpunkt. Ich denke nicht, dass die Produkte von Realsense zu Mobileye passen. Auch das LiDAR von Realsense scheint eher auf industrielle Anwendungen ausgelegt, als für mobile Anwendungen.

Hätte Mobileye bisher Produkte von Realsense verwendet, wäre diese Sache anders verlaufen.

So wie ich die Sache verstehe wurde das komplett eingestellt und begraben.

eastcoast_pete schrieb:
Abgesehen davon ist es schon gut, daß Intel sich auf Chips konzentrieren will; Konkurrenz belebt das Geschäft.
Die Margen im Kerngeschäft bröckeln. Da ist es wichtig all die kleinen und großen Verlustbringer zu bereinigen.

Witzig ist:
"Mobileye has a long-standing cooperation with STMicroelectronics (STM) for implementation of the EyeQ devices Leveraging its substantial experience in automotive-grade designs, STM provides support in state-of-the-art physical implementation, as well as automotive-grade memories, high-speed interfaces, and system-in-package design to ensure that the EyeQ devices meet the full qualification process according to the highest automotive standards."
https://www.mobileye.com/our-technology/evolution-eyeq-chip/
 
Zurück
Oben