News Trendfocus: Western Digital dank SanDisk zur Nr. 2 bei SSDs

MichaG

Redakteur
Teammitglied
Registriert
Juli 2010
Beiträge
13.346
Das planare NANDs den Löwenanteil ausmachen ist doch kein Wunder, gibt es doch bisher praktisch nur von Samsung wirklich 3D NANDs zu kaufen, die anderen fangen ja gerade erst an und auch da gibt es bisher nur SSDs (bis jetzt eigentlich mit der MX300 nur eine SSD) mit 3D NANDs von IMFT überhaupt zu kaufen.
 
Sind eigentlich die aktuellen "spürbaren" Unterschiede bei SSD so groß? Ich hab nen Cousin mit einer SSD von Samsung und im Vergleich zu meinen alten Postvilles von Intel merke ich da jetzt keinen großen Unterschied beim Booten. Ich denke die Raten werden schneller sein, aber auch nicht wirklich signifikant oder?

3D Nand bringt quasi ja auch den Vorteil, dass mehr Chips gestapelt werden und so die Kapazitäten ausgebaut werden können, aber gibt es auch in Sachen Geschwindigkeit neue spürbare Veränderungen?
 
Smulpa2k schrieb:
Sind eigentlich die aktuellen "spürbaren" Unterschiede bei SSD so groß?

Natürlich ist die Leistung einer SSD auch immer von ihrer Anbindung limitiert. Eine herkömmliche SATA SSD kann nunmal nicht mehr Leistung bieten, als der SATA Port ermöglicht.

Auf PCIe Ebene mit NVMe sind SSDs allerdings deutlich schneller und da machen sich auch neuere Technologien eher bemerkbar.
 
Smulpa2k schrieb:
Sind eigentlich die aktuellen "spürbaren" Unterschiede bei SSD so groß? Ich hab nen Cousin mit einer SSD von Samsung und im Vergleich zu meinen alten Postvilles von Intel merke ich da jetzt keinen großen Unterschied beim Booten. Ich denke die Raten werden schneller sein, aber auch nicht wirklich signifikant oder?

Nur bei Nischennutzungen wie Videoeditieren, echten großen Datenbanken, etc. Für deinen heimischen PC der etwas spielt und sonst eben nur Windows bootet und surft ist der Unterschied marginal. Die Unterschiede sind da, aber das sind dann eben so was wie 15,5 Sekunden booten mit alter SSD und 15,1 Sekunden mit neuester NVMe SSD.
3D NAND gibt mehr Kapazität bei billigeren Herstellungskosten, keine wirklichen Geschwindigkeitsgewinne.
http://images.anandtech.com/doci/8747/TurboWrite_575px.png das ist die Datenrate der 850 Evo, während die 840 Evo ohne 3D NAND bei 400MB/s max lag. die 120GB Version bei 140MB/s sustained statt jetzt ~160MB/s. Ja es ist mehr, aber unterhalb der normalen Wahrnehmungsgrenze.

Kauf nach Preis für Kapazität, "Qualität" der SSD, was natürlich sehr schwammig ist, und bei Notebooks nach Stromaufnahme.
Geschwindigkeit kommt erst dahinter, wenn "Preis spielt keine Rolex" und du auch wirklich ein Nutzungsszenario hast was davon profitiert. Ansonsten sind schnelle SSDs viel viel zu teuer derzeit. Eine NVMe SSD kostet meist doppelt so viel wie eine SATA SSD: das ist es normalerweise nicht wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
HominiLupus schrieb:
3D NAND gibt mehr Kapazität bei billigeren Herstellungskosten, keine wirklichen Geschwindigkeitsgewinne.

Wenn 3D NAND günstiger wäre zum jetzigen Zeitpunkt, dann gäbe es keine 750 EVO. Shrinken macht NAND billiger aber gleichzeitig eben auch schlechter.
 
Die Kosten sind anfangs höher: neue Maschinen, mehr Herstellungsschritte. Aber da man höhere Kapazität in den gleichen Chip einbauen kann, ist es am Ende wieder geringer pro Bit.
Das ist bei allen Halbleiterfertigungsprozessen so: ein 16nm Speicherchip ist teurer herzustellen als 32nm, aber trotzdem billiger am Ende pro Bit.
 
Smulpa2k schrieb:
im Vergleich zu meinen alten Postvilles von Intel merke ich da jetzt keinen großen Unterschied beim Booten.
Die Bootzeit wird vor allem von der Zeit für die Initialisierung der HW bestimmt und da kostet jeder Controller und jede Platte eben Zeit, jedes USB Gerät ebenso. Schau Dir die Post Time der ASRock Z97 Extreme 6 bei Anandtechs Review an, normal ist die 19,6s und wenn man alle nicht unbedingt nötigen Controller abschaltet nur noch 6,9s! Den Unterschied kann keine SSD ausmachen, daher ist die Bootzeit eben auch komplett ungeeignet eine Aussage über die Performance einer SSD zu treffen und ebenso sollte man sich von einer schnelleren SSD nicht automatisch eine kürzere Bootzeit erwarten.

Smulpa2k schrieb:
3D Nand bringt quasi ja auch den Vorteil, dass mehr Chips gestapelt werden
Nein, damit hat das nichts zu tun, bisher sind wohl immer noch 16 Dies in einem Package das Limit, nur sind beim 3D NAND eben Zellen auch übereinander gestapelt. Das ermöglicht größere Diesize und damit höhere Kapazitäten.
Smulpa2k schrieb:
gibt es auch in Sachen Geschwindigkeit neue spürbare Veränderungen?
Das hängt von den jeweiligen NANDs ab, die 3D NANDs sind ja nicht alle gleich und dann kommen eben noch die Controller ins Spiel.

HominiLupus schrieb:
3D NAND gibt mehr Kapazität bei billigeren Herstellungskosten, keine wirklichen Geschwindigkeitsgewinne.
Das hängt von den jeweiligen NANDs ab, die V-NANDs von Samsung sind performanter als planare NANDs, aber auch teurer in der Herstellung und erst mit der 4. Generation mit 64 Layern dürfte bei den Kosten dann Gleichstand herrschen, mit noch mehr Layern wird es dann sogar billiger werden. Bei anderen Herstellern mag das anderes aussehen, da könnten 3D NANDs auch mit weniger Layern schon Kostenvorteile haben, wobei ich aber zumindest bei Toshiba/WD davon ausgehen würde, dass auch die erst mit 64 Layern einen Kostenvorteil erwarten, da es die anderen 3D NANDs von denen mit weniger Layern ja offenbar nie in die Massenfertigung geschafft haben.
HominiLupus schrieb:
Kauf nach Preis für Kapazität
Wenn Du meinst, aber den Rat würde ich niemandem geben, sondern immer wenigstens eine SSD von einem NAND Hersteller oder dessen Tochterfirmen zu kaufen.
Shadow Complex schrieb:
Wenn 3D NAND günstiger wäre zum jetzigen Zeitpunkt, dann gäbe es keine 750 EVO.
Eben!
Shadow Complex schrieb:
Shrinken macht NAND billiger aber gleichzeitig eben auch schlechter.
Es soll wohl noch ein Shrink mit viel Mühe machbar sein, aber dann wären die Zellen und Zellanstände schon sehr, sehr gering und daher probiert das wohl auch keiner mehr, zumal 3D NAND eben viel mehr Potential verspricht.
 
Holt schrieb:
Eben! Es soll wohl noch ein Shrink mit viel Mühe machbar sein, aber dann wären die Zellen und Zellanstände schon sehr, sehr gering und daher probiert das wohl auch keiner mehr, zumal 3D NAND eben viel mehr Potential verspricht.

Es hieß doch beim Samsung 3D NAND daß die Zellen dadurch auf einmal wieder sehr viel größer seien als beim planaren. Ich hab nie ganz verstanden wie das Chip-stapeln Zellen vergrößert aber seis drum. Ist dieser Effekt schon wieder aufgebraucht?

Zum Preis/Kapazität: das ist meist schon der Hersteller weil die anderen eigentlich nicht billiger sein können. Ich hätte wohl das mit dem Hersteller an erste Stelle schreiben sollen oder die "Qualität"besser erläutern sollen.
 
Da grad die Antwort kam, ein Mini-Update:

Nachtrag: Auf Nachfrage hat Trendfocus bestätigt, dass die Zahlen von Lite-On auch den Absatz von Plextor-SSDs enthalten, bei Micron ist auch Markentochter Crucial inklusive.

Bei älteren Zahlen von Trendfocus kam mal die Frage auf, ob bei Micron Crucial mit drin ist, da der Anteil so gering erschien.
 
MichaG, Danke für den Hinweis.

HominiLupus schrieb:
Es hieß doch beim Samsung 3D NAND daß die Zellen dadurch auf einmal wieder sehr viel größer seien als beim planaren.
Das hängt vom jeweiligen 3D NAND ab, die sind ja nicht alle gleich gebaut. Samsungs V-NANDs haben im Vergleich zu planaren NANDs sehr große Zellen und Zellabstände.
HominiLupus schrieb:
Ich hab nie ganz verstanden wie das Chip-stapeln Zellen vergrößert aber seis drum. Ist dieser Effekt schon wieder aufgebraucht?
Die 48 Layer V-NANDs haben 48 Zellen übereinander, aber trotzdem nur etwa die doppelte Datendichte und eben nicht die 48 fache! Pro Ebene sind also bei planaren NANDs 24 mal so viele Zellen wie bei Samsungs 3D V-NAND der dritten Generation, auch wenn der Prozess nun vielleicht dem 21nm Prozess entspricht und damit die kleinsten Strukturen eben viel kleiner sein können als bei den 40nm V-NANDs der 2. Generation. Geschrumpft wurden vor allem die Logikschaltungen, nicht aber die Zellen.
 
MichaG schrieb:
Bei älteren Zahlen von Trendfocus kam mal die Frage auf, ob bei Micron Crucial mit drin ist, da der Anteil so gering erschien.

Das hat mich gerade auch gewundert, dass Crucial/Micron so abgestürzt ist. Eine Zeit lang waren Crucial SSDs ja ganz vorne mit dabei bei den Verkaufsschlagern.

Wobei sich die Zahlen eigentlich auch mit meiner persönlichen Erfahrung decken: die letzten Crucial SSDs, die ich angeschafft habe, waren Crucical M500, danach dann nur noch Samsung (habe beruflich diverse SSDs für Videoschnittplätze angeschafft, deshalb sind es seither schon 15 Stück oder sowas um den Dreh gewesen).
Privat habe ich sogar schon seit der m4 keine Crucial SSDs mehr gekauft, sondern nur noch zwei Samsung und eine Sandisk.

Crucial hatte seither einfach keine besonders verlockenden Angebote mehr, die Samsung EVO Modelle waren preislich immer vorne, und seit 3D-NAND sind sie sogar von der Haltbarkeit besser geworden, als der normale TLC.
Sandisk hatte hin und wieder mal einen Preiskracher, so z.B. die Sandisk Ultra II, die ich mir letztes Weihnachten in 960 GB zum Kracherpreis von 199,- bei Amazon geholt habe (war glaube ich das erste Mal, dass eine SSD in der Größe unter 200 zu haben war).
Crucial dagegen ist einfach so vor sich hin gedümpelt. Zwar im Prinzip nicht schlecht, aber preislich einfach nicht mehr so interessant.
 
Die 3D TLV V-NANDs in der 850 Evo sind mit ihren 3000 P/E sogar besser als so manche MLC SSD, denn der BX100 hat Crucial nur noch 2000 P/E Zyklen in den S.M.A.R.T. Werten hinterlegt.
 
Zurück
Oben