Trinkgeld für Handwerker

WhiteShark

Admiral
Registriert
Mai 2002
Beiträge
9.949
Nabend,

Ich bin vor kurzem umgezogen und daher waren ab und an mal die Handwerker da (strominstalation, neues Waschbecken, Klo usw). Einer kam sogar nach seinem Feierabend noch schnell vorbei (20uhr)
Für mich ist es selbstverständlich da ein Trinkgeld zu geben, schließlich haben mir die Leute geholfen und waren freundlich.

Aber irgendwie wollte bisher niemand mein Trinkgeld annehmen.

Ist es mittlerweile unüblich bei sowas Trinkgeld zu zahlen? Oder dürfen die das Geld nicht annehmen?
Sollte ich drauf verzichten oder in Zukunft zumindest als Geste der Dankbarkeit weiterversuchen?
 
Zu erst dein Verhalten ist aller ehren wert, ich habe einen ähnlichen Fall gehabt, der Handwerker meinte, dass er es nicht annehmen mag, weil er `nur` seinen Job mache. Ich biete halt immer Kaffee und oder kalt Getränke an.
 
Ich hatte mal Möbelpackern jeweils nen 5er in die Hand gedrückt als sie meine Couch die Treppen hochgewuchtet hatten, das nahmen sie auch dankbar an. Aber das ein Handwerker Trinkgeld ablehnt halte ich sogar für ungewöhnlich. Ein anderer Fall ist es bei Bediensteten der Städte und Gemeinden, in Hamburg gab es letztes Jahr zu Weihnachten die klare Ansage das ua. auch Müllmänner keine Nettigkeiten und Geld annehmen dürfen, per Gesetz.

Bei mir wurde letztes Jahr das Bad gemacht tagsüber, und da ich nicht zu Hause war habe ich den Jungs am Ende jeweils 2 Flaschen Bier hingestellt, die waren am Abend leer :).
 
Hm, in den letzten Jahren meiner Handwerkerzeit war Trinkgeld zwar seltener als in der guten vor-Euro Zeit, kam aber dennoch ab und zu mal vor. Ich selbst gebe Handwerkern i.d.R. Trinkgeld, und bislang hat das auch noch keiner abgelehnt. ^^
 
Egal wer...es gibt immer Trinkgeld, wurde bisher nie abgelehnt, sind eher etwas verduzt, scheint also nicht mehr die Regel zu sein.

Zusätzlich bekommen zu Weihnachten die Müllabfuhr, die Christa von der Post, die Zeitungs-Erna und die Prospekt-Tante ihren Obulus.

Ich freue mich...wenn ich anderen damit eine Freude machen kann.
 
kommt darauf an, wird einem schnell geholfen, gibts auch Trinkgeld!
Sonst eher Kaffee und Getränke evtl. ein Stück Kuchen zum Kaffee, wenn der Job sehr langwierig / schwierig / aufwendig ist!
Neulich hat einer zum Mittag eine von uns selbsthergestellte Kohlroulade mit Begeisterung verzehrt - der war wohl offensichtlich von zuhause nur Fertiggerichte gewohnt, hat sich ausführlich bedankt und beim nächsten Besuch sogar noch mal davon erzählt wie gut die doch war!

Aber generell gebe ich jetzt auch kein Trinkgeld mehr, weil ich bei einigen doch auch die Feststellung gemacht habe, dass einige ihre Stunden ziemlich unfair abrechnen oder sogar patzig sind - im schlimmsten Fall kann der Lohnsklave für die Abrechnung gar nix und erntet nur die Empörung!?!
 
Als vor Monaten die Dachdecker da waren, um ein Flachdach mit Dachpappe neu zu decken, haben wir Kaffee und belegte Brötchen für die Frühstücks- und Mittagspause gemacht und am Nachmittag ein paar Flaschen Bier hingestellt, die sie dann nach Feierabend getrunken hatten. Trinkgeld selbst gab es nicht. Ich finde das auch in Ordnung so.
 
Als vor Monaten die Dachdecker da waren, um ein Flachdach mit Dachpappe neu zu decken, haben wir Kaffee und belegte Brötchen für die Frühstücks- und Mittagspause gemacht und am Nachmittag ein paar Flaschen Bier hingestellt
Ja, da haben wir multiple Fehler gemacht!
Wir hatten auch ein relativ großes Carport ~80 m2 vor einiger Zeit zu bedecken.
Wir haben eine Kiste Bier und ne Kiste Wasser hingeschleppt, in Gedanken, dass die 3 sich da je 1-2 Flaschen nehmen. Ich bin dann zur Arbeit und wie mir die Nachbarn versicherten, hat sich der Chef der Truppe einen Stuhl geholt und den ganzen Nachmittag das Bier getrunken zusammen mit einem Kollegen der bestenfalls ein paar Handlangerarbeiten ausführte. Die ganze Arbeit machte der Azubi und abends als ich nach Hause kam war die Kiste Bier alle, die Kiste Wasser voll!
Die Dachrinne verbrannt und ein Loch in der Dachpappe.

Dann habe ich den Chef antanzen lassen! Was das denn für ein Pfusch ist - vom Bier habe ich nichts gesagt. Der hat dann gejammert, den Schaden instandgesetzt und die Rechnung dennoch viel zu hoch ausgestellt!

Also als Tip, wer hofft, dass sich Handwerker beschränken wenn man Getränke anbietet, der sollte vorsichtig sein......;)
 
Ich bin Klempner. Trinkgeld gibt es selten, wird aber gern angenommen :) Manchmal gibt es 2 bis 5 Euro. Ein Mal habe ich sogar 50 Euro bekommen :) Ich arbeite hauptsächlich auf dem Land; in der Grossstadt mag es anders aussehen.

Ich habe diese Woche bei einer 94 jährigen Dame den Kessel raus gerissen und eine neue Therme eingebaut. Sie hat mir und meinem Lehrling je 20 Euro gegeben. Eine sehr nette Geeste!
 
Also ein Wasser oder ein Kaffee ja, aber mehr nicht.

Hier in der Großstadt nehmen sich die Handwerker(firmen) teils so einiges raus.

- Hat man ein Anliegen, so muss man einen Termin (mind. +14 Tage) machen, um dann wieder einen Termin zu machen, da sie an dem ersten Termin ja nur eine Aufnahme machen. Auch wenn sie nur ne Waschbeckenamatur tauschen sollen.
- Ein EILT Termin kann man evtl. auch schon in 7 Tagen durchboxen, mit Feiertagen dazwischen muss man das ganze allerdings mit 2 Multiplizieren.
- Die Termine werden grundsätlich nur zwischen 9-15 UHR gemacht.
- Werden sie von der Hausverwaltung beauftragt und sollen sich mit dem Kunden (Mieter) in Verbindung setzten, wird man nie angerufen. Der Kunde muss schon selbst anrufen und auf nen Termin pochen.
- Kommt ein Klempner und macht den Fliesenspiegel ab um den Abflussschließmechanismus der Badewanne zu tauschen, musste extra noch ein Termin mit einem Fliesenleger der Firma gemacht werden, damit der die Fliese wieder richtig dran macht. Sowas bekommt man dann am Tag der Arbeit gesagt, weiß man ja nicht vorher, Fliesen hat man wohl beim Aufnahmetermin nicht gesehen wa? :D


Alles in allem war ich bisher mit jedem Handwerkertermin, Klempner, Dachdecker, Fenstermonteure unzufrieden. Nicht immer mit dem handwerklichen Ergebnis aber immer mind. mit dem gebotenen Service. Und dann gibts einfach kein Trinkgeld, wozu auch.
 
Ich habe den Umzugsmittarbeitern jeweils 10,-- in die Hand gedrück, quasi für ne currywurst oder so, weil die echt gute und schnelle Arbeit geleistet haben.
Letzte Woche war ich Reifen wechseln, da hab ich auch überlegt ob man da wohl Trinkgeld gibt, hab dann aber keines gegeben, weil das einfach ein 0815 Job war und es ja auch deren Aufgabe ist.
 
Da bin ich ja beruhigt, dass es noch mehr Leute gibt die Trinkgeld geben.
Würde mich auch irgendwie schäbig fühlen einen freundlichen Handwerker ohne eine Geste heimzuschicken.

Das mit dem Kaffee anbieten ist auch ne gute Idee. Hätte ich wahrscheinlich sogar gemacht, aber die Handwerker waren immer vor dem Umzug da, da gabs keine Kaffeemachine :-)
 
Ich arbeite mit meinen Kollegen öfters für Privatkunden.

Wenn wir Kaffee angeboten bekommen, freu ich mich schon sehr drüber, obwohl wir meist gar nicht die Zeit für ne Pause zwischendurch haben, und egal wann, auch meist gerade dann der Chef kommt:-)

Ab und an bekommen wir auch Trinkgeld, wo von 2 € - 50 € für jeden schon alles dabei war.

Ich bin auch der Meinung , dass ich '' nur '' meine Arbeit mache, freu mich aber immer wieder über die Anerkennung der Kundschaft, obwohl sie ja trotzdem die Rechnung auch noch bezahlen müssen.

Mein Chef sieht das alles natürlich nicht soo gern ;-)
 
5-10 Euro sind ok wenn die Arbeit auch ok war. Je nach Geldbeutel darfs auch etwas mehr sein, ich hab dann immer noch den Spruch dazu - für ne Schachtel Zigaretten oder ein Bier nach Feierabend.
 
Trinkgeld is inzwischen wohl leider die ausnahme. Vereinzelt bekomme ich noch etwas aber eher selten!
 
kruemelgirl schrieb:
Ich bin auch der Meinung , dass ich '' nur '' meine Arbeit mache, freu mich aber immer wieder über die Anerkennung der Kundschaft, obwohl sie ja trotzdem die Rechnung auch noch bezahlen müssen.

Mein Chef sieht das alles natürlich nicht soo gern ;-)

Ich sehe das auch so. Ich erwarte definativ kein Trinkgeld; ich mache ja nur meine Arbeit. Wenn der Kunde aber Trinkgeld gibt, finde ich das sehr nett.

Warum sollte dein Chef was dagegen haben Trinkgeld anzunehemen?
 
Das war auch eher in Bezug auf angebotenen Kaffee und dergleichen geschrieben.

Gegen Trinkgeld hat er eher nix, im Gegenteil, ich habe schon mit Ihm von einem Kundschaft 10 € bekommen, die ich mit ihm teilen wollte. Er hat dankend abgelehnt und mir alles überlassen.........
 
Lars_SHG schrieb:
Ja, da haben wir multiple Fehler gemacht!
Wir hatten auch ein relativ großes Carport ~80 m2 vor einiger Zeit zu bedecken.
Wir haben eine Kiste Bier und ne Kiste Wasser hingeschleppt, in Gedanken, dass die 3 sich da je 1-2 Flaschen nehmen. Ich bin dann zur Arbeit und wie mir die Nachbarn versicherten, hat sich der Chef der Truppe einen Stuhl geholt und den ganzen Nachmittag das Bier getrunken zusammen mit einem Kollegen der bestenfalls ein paar Handlangerarbeiten ausführte. Die ganze Arbeit machte der Azubi und abends als ich nach Hause kam war die Kiste Bier alle, die Kiste Wasser voll!
Die Dachrinne verbrannt und ein Loch in der Dachpappe.

Dann habe ich den Chef antanzen lassen! Was das denn für ein Pfusch ist - vom Bier habe ich nichts gesagt. Der hat dann gejammert, den Schaden instandgesetzt und die Rechnung dennoch viel zu hoch ausgestellt!

Also als Tip, wer hofft, dass sich Handwerker beschränken wenn man Getränke anbietet, der sollte vorsichtig sein......;)

Das klingt für mich aber nach nem Extremfall. Habe selbst mal ein halbes Jahr aushilfsweise auf dem Bau gemacht und da hat niemand, weder vom Betrieb noch von den Zimmerleuten, Dachdeckern, Heizungsbauern und was da noch so rumlief vor Feierabend irgendwelchen Alkohol angefasst. Das ist wohl heute einfach nichtmehr so üblich wie es mal war und wird von Bauherrn, Architekten und Chefs auch eher nicht mehr geduldet.
Zum Thema: Kaffee und/oder Kuchen während der Arbeit ist natürlich immer nett. Wenn jemand mal seinen Handwerkern richtig ne Freude machen will, ist eine Flasche Schnaps nach Fertigstellung schon so das Nonplusultra (aber für den Handwerker in der Wohnung der nur zweimal kommt sicher übertrieben). Eine kleine Aufmerksamkeit ist sicherlich nicht erforderlich, aber doch immer nett irgendwie. Es gibt auch Bauherrn, die sich weigern ein Baustellen-Urinal zu organisieren und dann den Arbeitskräften verbieten, in die Büsche/Hecke zu pinkeln :D
 
Trinkgeld habe ich bisher auch nicht bekommen, aber bei ein paar Kunden, die wir doch öfter mal besuchen wird schon nichtmehr gefragt, ob wir ein Käffchen wollen. Das schönste Erlebnis war der Umbau einer Arztpraxis - ich bin neu dazugekommen und die gute Frau war an dem Tag auch gerade da "Du bist neu hier!?" "Ja, wieso?" "Also da steht die Kaffeemaschine. Wenn du willst, zieh dir ein Käffchen, auch mal zwischendurch. Aber sei doch so freundlich, dann mal Wasser nachzufüllen". So kann man arbeiten! :D
Leider erlebt man auch schonmal das Gegenteil... am Freitag, schon deutlich nach Feierabend beim Kunden hängen, eine vermeintliche Kleinigkeit erledigen, damit seine Produktion am Mo nicht steht - und dann wird noch gemault, ob das nicht schneller ging.

Ich erwarte nun keine solchen Nettigkeiten, auch wenn schon ein Kaffee wirklich ein feiner Zug ist. Natürlich ist das alles 'nur' unsere Arbeit, aber wenn es danach geht, könnte man gleich komplett auf Trinkgeld verzichten, auch ein Kellner/Pizzafahrer/... macht ja bloß seinen Job...

Was so Bier etc angeht, geht das bei uns schonmal garnicht - Elektroinstallationen verhauen kann ja doch ernsthaft gefährlich werden, aber auch andere Gewerke sehe ich höchst selten mal zwischendurch mit einem Bier. Wenn man da so die Stories von damals hört, hat sich da wohl so einiges getan...
 
Zurück
Oben