News TSMC sucht Standort für Fabrik in den USA

Volker

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Bereits seit Wochen und Monaten wird über einen möglichen Abgang von Apples Aufträgen zur Fertigung von Tablet- und Smartphone-Chips bei Samsung spekuliert, jetzt dürfte dieses Feuer nochmals neue Nahrung erhalten. Der Hintergrund ist der angestrebte Bau einer Fabrik von TSMC in den USA.

Zur News: TSMC sucht Standort für Fabrik in den USA
 
Ich finde die Entwicklung sehr interessant, dass immer mehr (große und namhafte) Unternehmen nach Standorten und Produktionsmöglichkeiten in den USA suchen!

Ich war vor Kurzem erst fast einen Monat "da drüben" und was ich im Allgemeinen gesehen habe (war auch in größeren Vertrieben zu Gast), hat mich schon sehr schockiert.

Das Land ist eigentlich pleite, wenn man es in einem Wort umschreiben will. Dort gibt es auch keine wirkliche, aufstrebende Wirtschaft, die Menschen sind ja nichtmal bereit, für ihre Altersvorsorge, geschweige denn eine Krankenversicherung zu bezahlen.

Entweder gibt es hier also massive Subventionierungen seitens der Regierung oder aber es wird mit den (tatsächlich lächerlichen, im Vergleich zu unserem Durchschnittsbrutto) Gehältern der zukünftigen Angestellten spekuliert.

Achja:
Selbst in Las Vegas:
Strom und vor Allem WASSER kostet sowohl den Privatmenschen als auch ein Unternehmen so gut wie garnix (ebenfalls im Vergleich zu uns hier).

Cya, Mäxl
 
ist mir auch schon aufgefallen .. was wollen die plötzlich alle in den USA ?
Na Strom und Benzin ist da schon immer billig,das kann den plötzlichen Sinneswandel nicht auslösen,vielleicht gibts da jetzt tüchtig Kohle von Papa Staat.
 
DJMadMax schrieb:
die Menschen sind ja nichtmal bereit, für ihre Altersvorsorge, geschweige denn eine Krankenversicherung zu bezahlen.

Die sind nicht nicht bereit dazu, die allermeisten können es sich gar nicht leisten. Da alles total frei dem Kapitalismus überlassen wird, bezahlen die Unternehmen natürlich gerne Mindestlohn ohne weitere Dreingaben. Wenn jemand schon zwei Jobs braucht, um überhaupt über die Runden zu kommen, womit soll er denn da noch die Krankenversicherung bezahlen?

Die Tatsache ist, dass die USA durch die Krise zu einem Niedriglohnland geworden sind, und die Menschen dort aus Angst vor Verarmung zu Bedingungen und Löhnen arbeiten, die China und Thailand in nichts nachstehen.

Und natürlich subventioniert die Regierung - die Steuerbelastung für Großverdiener und Unternehmen ist unglaublich gering, man hat es ja bei Mitt Romney gesehen, der seine Steuerausgaben offen legen musste. Als Multimilliardär hatte er im Bereich von 13-15% Steuern gezahlt, und das sind die offiziellen Zahlen.
 
Euer US Bashing ist ja schlimmer als das gegen Apple. Is gut jetzt.

Allgemein ist das eine wirklich gute Nachricht.
 
etheReal schrieb:
Die sind nicht nicht bereit dazu, die allermeisten können es sich gar nicht leisten. Da alles total frei dem Kapitalismus überlassen wird, bezahlen die Unternehmen natürlich gerne Mindestlohn ohne weitere Dreingaben. Wenn jemand schon zwei Jobs braucht, um überhaupt über die Runden zu kommen, womit soll er denn da noch die Krankenversicherung bezahlen?

Die Tatsache ist, dass die USA durch die Krise zu einem Niedriglohnland geworden sind, und die Menschen dort aus Angst vor Verarmung zu Bedingungen und Löhnen arbeiten, die China und Thailand in nichts nachstehen.

Und natürlich subventioniert die Regierung - die Steuerbelastung für Großverdiener und Unternehmen ist unglaublich gering, man hat es ja bei Mitt Romney gesehen, der seine Steuerausgaben offen legen musste. Als Multimilliardär hatte er im Bereich von 13-15% Steuern gezahlt, und das sind die offiziellen Zahlen.
1) Die Amis haben einen "Human Development Index" von 0,91 und das BIP pro Einwohner bei 48.387 $ laut wikipedia. Deutschland dagegen hat einen Index von 0,905 => also schlechter!!! und ein BIP pro Einwohner von 43.742 $ => auch schlechter!!! Natürlich ist der Reichtum ungleichmäßig verteilt, doch das ist bei uns ebenso (der Mittelstand sinkt kontinuierlich).
2) Die USA mit einem Billiglohnland zu vergleichen (China ist auftstrebend und bald keines mehr) ist etwas verwegen.
3) Subventionen gibt es bei uns auch genügend: Kohle (jetzt nicht mehr, aber früher), Automobilindustrie, Halbleiterindustrie in Sachsen, Solarindustrie in Sachsen und Thüringen und so weiter und so fort.

Fazit: Den Amis geht es gar nicht mal so schlecht. Was fehlt ist halt eine gesetztliche Kranken- und Rentenversicherung, wobei Obama bei ersterem schon auf dem richtigen Weg ist. Zum Glück ist er wiedergewählt worden, sonst hätten die Republikaner das ganze Vorhaben (das ja erst in den nächsten Jahren zu greifen beginnt) wieder gecancelt!

LG,
Martin
 
Ich finde die Entwicklung sehr interessant, dass immer mehr (große und namhafte) Unternehmen nach Standorten und Produktionsmöglichkeiten in den USA suchen!

Hab persönlich kein Problem damit, wenn die USA untergehen. Aber es ist definitiv eine gute Sache, wenn nicht mehr einfach alles Jobs nach China ausgelagert werden. Es kann ja nicht sein, dass Europa zu einer reinen Dienstleistungsgesellschaft wird. Leider ist das schon mehr Tatsache als Vision.

Die neuen Jobs hätte ich aber lieber in Europa als in den USA.

Die Amis und die Europäer sind übrigens selber schuld: Einerseits weil unsere lieben geldgeilen Abzock-Manager aus Geldgier alle Jobs in Billig-Lohn-Länder ausgelagert haben und andererseits (bei den Amis) weil die Amis lieber in Rüstung und eine handvoll Angriffskriege investiert haben als in ihre mittlerweile marode Infrastruktur. Kann mittlerweile sogar verstehen warum viele Amis einen SUV fahren: Wenn man sich mal die äusserst schlecht unterhaltenen Strassen an vielen Orten in den USA anschaut, dann kann man sich ausmalen, warum ein Geländewagen besser ist...
 
Die USA mit einem Billiglohnland zu vergleichen (China ist auftstrebend und bald keines mehr) ist etwas verwegen.

naja, aber darüber zu spekulieren, dass es in zukunft anders sein wird ist berechtigt. das jetzt 2 große firmen standort USA aussuchen, könnte ein indiz dafür sein, dass die USA ein niedriglohn land wird ... mehr als sie es eigtl. jetzt schon sind.

das steckt doch eigtl. hinter der globalisierung, flexibel in der wahl der produtkoinstätten zu sein. immer dahin zu wandern, wo es sich am günstigsten produzieren lässt.
 
Onlinehai schrieb:
.. was wollen die plötzlich alle in den USA ?

Was man will? Chinesische Kunden, klingt komisch, ist aber so ;)
Die chinesische Mittelschicht kauft gerne "Made in USA". Allerdings muss man für "Made in USA" auch wirklich dort produzieren ansonsten gibt es nur ein "Assembled in USA"
 
Onlinehai schrieb:
ist mir auch schon aufgefallen .. was wollen die plötzlich alle in den USA ?
Na Strom und Benzin ist da schon immer billig,das kann den plötzlichen Sinneswandel nicht auslösen,vielleicht gibts da jetzt tüchtig Kohle von Papa Staat.

Um sich vor Zöllen im Handelkrieg zwischen den USA und China zu schützen.
 
Desti schrieb:
Um sich vor Zöllen im Handelkrieg zwischen den USA und China zu schützen.

Und das Interessante dabei ist, dass ein global agierendes Unternehmen Möglichkeiten hat sich diesen Regelungen zu entziehen ;)
Anders ausgedrückt... Warten wir noch ein paar Jahrzente und schauen wer wem gesetzliche Regelungen ins Gesetzesbüchlein ditkiert ...
 
Was die in den USA wollen? Ist viel praktischer als in China! ;) Zum Herstellen von Chips, Wafern etc. braucht man ja nunmal nicht viele billige Arbeitskräfte, sondern teure Maschinen und hochqualifiziertes Personal, dass sich drum kümmert. Natürlich lohnt es sich da, so eine Fabrik da hinzubauen, wo man die besseren Arbeiter hat und z.B. auch das Warten der Maschinen leichter ist, weil Ersatzteile und eben das Personal zur Hand ist.
 
DJMadMax schrieb:
Achja:
Selbst in Las Vegas:
Strom und vor Allem WASSER kostet sowohl den Privatmenschen als auch ein Unternehmen so gut wie garnix (ebenfalls im Vergleich zu uns hier).

Der Punkt ist übrigens nicht zu verachten - hab vor einiger Zeit einen Bericht gesehen, da ging es um ein VW-Werk in den USA das eine Variante des Passats für den US-Markt produziert.
Für ein Vergleichbares Werk zahlt VW in den USA gerade mal 40% der Energiekosten im Vergleich zu einem Werk in DE.

Dazu kommt das Fracking, die USA wird aller Voraussicht nach, ab dem Jahr 2020 wieder Öl & Gas in rauen Mengen exportieren.
 
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