Ubuntu 13.10: Programme (Wine;Keepass) installieren ohne Internet?

S

S3veny

Gast
Guten Morgen;

Habe mich jetzt entschieden, nach langer Zeit auf Linux umzusteigen und mit meinem EEE angefangen. Doch schon nach kurzer Zeit bin ich hier am verzweifeln, es will mir einfach nicht gelingen Programme zu installieren. Folgendes Problem, mein W-LAN hat ein langes Passwort das in Keepass gespeichert ist. (64 Zeichen lang.) Um daran zu kommen muss ich auf Ubuntu Keepass oder eben Wine installiert haben. Tjah aber ohne Internet-Zugang gehts anscheinend nicht.

Ich versteh nicht was der Schwachsinn soll, alles basiert auf die Terminal-Befehle um Pakete aus dem Netz zu ziehen. Will man so offline irgendwas haben, - Nein gibts nicht, selbst verschiedenste Webseiten verweisen nur auf Befehle und Listen ohne Ende. Selbst das Software-Center ist eigentlich nur eine Art Online Linux-Store - Klasse. Der Paket-Manager Synaptic der mir angeblich helfen soll ist nicht mal vor installiert, um den zu installieren haben wir wieder dasselbe Problem.

Dann hatte ich jetzt ein paar Archive, selbst hier von CB, aber mit denen kann ich nichts anfangen. Da wird dann einfach ein Archiv-Manager gestartet und das wars. Kann die Dateien entpacken, ja aber mit compilieren ist nicht.

Das kann es doch jetzt echt nicht sein, so habe ich mir das nicht vorgestellt...
Wie kann ich denn jetzt Programme installieren ohne einen Internet-Zugang ?

Wäre echt klasse wenn ihr mir helfen könnt.
Viele Grüße
 
Erstmal: Schön, dass du dich mit Linux beschäftigst, du kriegst die Gelegenheit ein OS zu benutzen, über dass du sehr viel mehr Kontrolle hast, als unter Windows und hast außerdem noch die Chance einiges zu lernen, dass du mit Windows nicht gelernt hättest.

Hier ein paar Infos für den Start: Die Stärke der modernen Programmierung ist es Funktionen wiederzuverwenden. Dazu liegen sie in Bibliotheken. Viele Programme brauchen die gleichen Bibliotheken. Wie geht man mit solchen Abhängigkeiten um? Windows hat keine Komponente, die alle Programme und ihre Abhängigkeiten verwaltet, also liefert jedes Programm einen Installer der die Bibliotheken entweder mitbringt oder dich auffordert etwa die .NET-Runtime herunterzuladen usw.. Dieser Ansatz hat 1000 Nachteile. Was ist, wenn eine Bibliothek eine Sicherheitslücke hat? Hat Programm A ein Update mit der neuen Version der Bibliothek und Programm B vielleicht nicht?
Bei den meisten Linuxdistributionen kümmert sich der Paket-Manager um die Abhängigkeiten. Deshalb gibt man zum Beispiel den Befehl: apt-get install libreoffice ein und es werden 40 Programme installiert, die von libreoffice irgendwie benötigt werden.

Dieser Ansatz hat einen Nachteil: Du wirst Probleme mit dem Versuch haben Programme offline zu installieren. Wenn du ein Programm installieren willst, lädst du unter Ubuntu eine .deb-Datei. Die legst du in einen Ordner, öffnest das Terminal und gibst ein: dpkg -i name.deb . Dann beschwert er sich vermutlich über eine fehlende Abhängigkeit, die wiederum Abhängigkeiten hat und so weiter. Es gibt Distributionen, wie Debian, die DVDs mit Tausenden Paketen zum Download oder Versand anbieten um Offline-Installationen zu ermglichen...

Mein Tipp: richte eine provisorische Internetverbindung ein. Am einfachsten geht das über USB-Tethering mit einem Smartphone, dass über Internetzugang verfügt. Alternativ hängst du deinen Laptop mit dem Netzwerk-Kabel an den Router, solange, bis du dich ins WLAN einloggen kannst (wie ich sehe musst du keepass2 btw. über ein ppa- installieren. Schlage nach, wie das geht, bevor du es irgendwie anders versuchst).

Selbst wenn man einen Internet-Zugang hat, läd man übrigens keine Pakete manuell herunter. Die Qualität und Sicherheit von Programmen ist vor allem dadurch gewährleistet, dass sie automatisch aus vertrauenswürdigen Quellen installiert werden. Alles andere ist unsauber und kann zu merkwürdigen Problemen führen.
 
Wie mein Vorposter schon gesagt hat: Unter Linux läuft alles über die Paketverwaltung als zentrales "Organ". Du musst nicht wie bei Windows auf Webseiten browsen und irgendwelche Suspekte Downloadseiten nutzen.

Allerdings benötigst du dazu eine Internetverbindung, das ist der einzige Haken. In deinem Fall wird das nicht einfach, weil Keepass nicht zur Standardinstallation gehört. Das Problem hättest du aber mit jedem Betriebssystem.

Du kannst aber die gewünschten Pakete auf einem anderen Rechner herunterladen und diese mit einem USB-Stick auf den EEE kopieren. Über diesen Link das Programm suchen, Downloaden und mit
sudo dpkg -i PAKETNAME
installieren. apt beginnt seine Arbeit und installiert dir das Paket.

http://packages.ubuntu.com/

Hier sind alle Pakete gelistet die auf Ubuntu direkt über das Softwarecenter oder synaptic installierbar sind.

Probiers mal aus, falls was nicht klappt melde dich bitte noch mal.
 
Die Offline-Installation geht wie schon geschrieben auch. Kann allerdings umständlich sein, wenn man etwaige Abhängigkeiten manuell herunterladen und auch installieren muss. Alternativ eine Distro mit großem Archiv auf DVD, falls das Programm enthalten ist.

In diesem speziellen Fall besteht aber wohl noch Zugriff auf die Keepass-Daten auf einem anderen Rechner? Warum also nicht das Password auf einen Stick kopieren und auf das NetBook übertragen?
 
Mit KeePass hast Du genau das beschriebene Problem mit den Abhängigkeiten, da KeePass auf Mono basiert, welches wiederum einen ganzen Haufen weiterer Abhängigkeiten mit sich bringt. Mit Glück ist Deine KeePass-Datei noch im alten Format der Version 1. Dann könntest Du Dir alternativ das Programm KeePassX runtterladen und die Datei damit öffnen.

Da Du aber hier im Forum schreibst, hast Du offensichtlich noch ein internetfähiges Gerät, wie PC oder Smartphone. Warum öffnest DU die Datei nicht dort, kopierst den Schlüssel in eine Textdatei und diese dann auf den Ubuntu-Rechner.

Zedar schrieb:
Du musst nicht wie bei Windows ... irgendwelche Suspekte Downloadseiten nutzen.
Stimmt, bei apt muss man manchmal nur irgendwelche suspekten Repositories für die Paketverwaltung eintragen. :D
 
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Zwei Möglichkeiten:

1. Der EEE hat doch sicherlich einen LAN-Port. Kabel anschließen, statt W-LAN.
2. Vorübergehend das 64-stellige Passwort des W-LAN-Routers durch ein einfaches kurzes ersetzen.

Noch ein Tipp: Der EEE ist vermutlich etwas schmalbrüstig. Ich würde mit Xubuntu oder Lubuntu (xfce bzw. lxde als leichtgewichtige Desktops) anfangen, jedenfalls Unity außen vor lassen.
 
ph274 schrieb:

Kein schlechter Tipp, aber kein Grund für eine Neuinstallation (ich merke das nur an, weil du das über die Namen der kompletten Ubuntu-Versionen mit diesen DEs vorschlägst). Xfce (den Desktop von Xubuntu, den ich btw. sehr zufrieden unter Debian verwende) bekommst du mit sudo apt-get install xubuntu-desktop und lxde entsprechend mit sudo apt-get install lubuntu-desktop .
 
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fuyuhasugu schrieb:
Stimmt, bei apt muss man manchmal nur irgendwelche suspekten Repositories für die Paketverwaltung eintragen. :D

Müssen muss man gar nix. Außerdem ist der Löwenanteil interessanter Software eh in den Core-Repositories enthalten.
Wem dann Drittanbieter-Repos (z.B. Launchpad PPAs) suspekt sind, der kann alles andere auch problemlos(tm) von Hand kompilieren. Wenn man dann noch Werkzeuge wie Checkinstall verwendet wird am Ende trotzdem ein .deb bzw. .rpm draus.
 
Daaron schrieb:
Na dann ist ja doch wieder alles so wie bei anderen Betriebssystemen. Da heißen die "Core-Repositories" nur vertrauenswürdige Downloadseiten, also z.B. die größerer IT-Zeitschriften. Der Anteil derer, die Compilieren können und dabei auch noch im Detail wissen, was sie tun, ist nun wirklich verschwindend gering, und ich vermute der TE gehört nicht dazu.
 
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Die Unterschiede zwischen "ich muss regelmäßig für n paar dutzend Installer.exe nach neuen Versionen suchen" und "ich drück auf Update und ALLES ist wieder frisch" sind trotzdem gewaltig. Der Windows-Weg ist umständlicher, langsamer und unsicherer...

Und nicht jedes Drittanbieter-Repository ist fragwürdig.... eher quasi gar keins.
 
Du kannst nicht die Repositories der großen Distributionen mit Downloadarchiven von IT-Seiten vergleichen. Gut, die Chance sich einen Virus einzufangen ist gering, aber ich habe schon öfters miterlebt wie man sich da Bloat- oder Adware mitinstalliert. Und du musst trotz allem die Datei herunterladen, je nach vertrauen gegenüber der Seite den Virenkiller drüberlaufen lassen und das Programm installieren. Dann musst du hoffen, das es eine vernünftige Deinstallationsroutine gibt. Alles schon erlebt.

Mal ein Praxibeispiel. Installation eines gängigen Programms:

Schwiegervater mit WinXP unterwegs. Benötigt Software A. Google Suche spuckt 20 Seiten aus, auf 18 der Seiten kommen Popups. Auf diesen 18 waren auch Anzeigen geschaltet die Abos mit derjenigen Downloadseite (Premiumdownload o.ä.). Auf manchen Seiten wurde man sogar auf eine andere Seite weiterverlinkt, bevor man herunterladen durfte. Vor allem auf den der IT-Zeitschriften.

Downloadgeschindigkeit Serverseitig gedrosselt auf 100 kbit/s...

Selbiges Vorgehen mit ubuntu/Debian/Mint apt-get install PAKETNAME, ersetze für openSuse apt-get mit zypper, bei Arch mit pacman -S. Programm wird installiert ohne nervige Bloatware und ohne klicken zu müssen dass ich die AskToolbar nicht installieren möchte. Die Server geben Erfahrungsgemäß 2,5-4 Mbyte/s - mehr gibt meine Leitung nicht her.

Die Core Repositories von den großen Distributionen zählen mittlerweile über 30000 (!) Pakete, manche haben sogar schon weit über 50000. PPAs sind nur für erfahrene Anwender gedacht, gleiches gilt für das AUR oder ähnliche Dinge.

Wenn du Anforderungen hast an ein Programm, sagen wir mal ein Nichtlineares Videoschnittprogramm, geht der Spass erst richtig los. Internetsuche. Welches Programm ist überhaupt geeignet? Ich hatte damals 6 verschiedene Programme, ich kann dir sagen es war ein Spass das zu installieren/deinstallieren.

Im Linux Weg musste ich auch erst suchen, allerdings mit Hilfe vom Paketmanager. Das einzige was du herausfinden musst ist der Name.

Leute die sich gegen einen zentralen Paketmanager sperren habe noch keinen benutzt. Das ist für mich der objektive Vorteil von Linux gegenüber Windows.
 
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Zedar schrieb:
Du kannst nicht die Repositories der großen Distributionen mit Downloadarchiven von IT-Seiten vergleichen. Gut, die Chance sich einen Virus einzufangen ist gering, aber ich habe schon öfters miterlebt wie man sich da Bloat- oder Adware mitinstalliert.
Ich sag nur "Sourceforge"... Die sind aktuell mit ihrem Bundle-Kram sowas von in Ungnade gefallen, aus dem Loch kommen die in Jahren nicht mehr raus.

Wenn du Anforderungen hast an ein Programm, sagen wir mal ein Nichtlineares Videoschnittprogramm, geht der Spass erst richtig los. Internetsuche. Welches Programm ist überhaupt geeignet? Ich hatte damals 6 verschiedene Programme, ich kann dir sagen es war ein Spass das zu installieren/deinstallieren.

Im Linux Weg musste ich auch erst suchen, allerdings mit Hilfe vom Paketmanager. Das einzige was du herausfinden musst ist der Name.
Noch nicht einmal den Namen brauchst du.
Wenn ich bei Synaptic einfach "video" eingebe krieg ich als 2. Hit z.B. OpenShot, einen nichtlinearen Videoeditor. Ein Stück weiter unten (ohne zu scrollen) findet sich noch Kdenlive.
 
fuyuhasugu schrieb:
Downloadseiten ... größerer IT-Zeitschriften
Das ist das was die meisten kennen und wo sie am ehesten suchen werden. Sourceforge ist auf dem Gesamtmarkt der Downloadseiten eine Randerscheinung, und das maximal in der westlichen Welt und auch da nur in in bestimmten Kreisen.
 
Und auch diese IT-Seiten sind mit Werbung etc. verseucht bis zum Gehtnichtmehr.
Wenn dann einer der Werbeanbieter OpenX verwendet hast du ganz schnell & oft den Salat: Deine ach so legitime IT-Zeitung pumpt dich mit Drive-By - Viren voll.

Und auch wenn das grad mal nicht passiert, gerade die größeren Portale, die unter den Top 10 in den Suchmaschinen auftauchen, ballern dich in schöner Regelmäßigkeit mit Toolbars zu. Wenn du dann DIESES Riff umschifft hast enthält der Windows-Installer wieder 5 notwendige Checkboxen, die man abschalten muss, um nicht automatisch n halbes Dutzend Toolbars und "Performance Tools" zu installieren.

Nenene, der Windows-Weg ist 1000x beschissener als ein Repository. Wer was anderes behauptet ist wohl schlichtweg zu blöde, Repositories zu bedienen oder hat noch nie in eines rein geguckt.
Kleiner Tip: Die App Stores von iOS, Android,... sind am Ende uach nur solche Repositories. Warum muss niemand auf nem Android erst eine "angrybirds.exe" irgenwdo runterladen und per Hand installieren? Genaaaaaau... weil dieser Weg schlichtweg kompliziert, frustrierend und fehleranfällig ist.
 
Na dann mach mal ganz schnell die computerbase-Seite zu, nicht dass Du Dir noch was einfängst, wo doch gerade Erkältungssaison ist. :lol:
 

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