[Ubuntu] Frage zur Partitionierung und dem Dateisystem

Xethon

Lieutenant
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Hallo,

ich bin gerade dabei auf meinem alten Desktop-Rechner (P4 mit 2,1 GHz, 1GB RAM) Ubuntu 12.04 zu installieren, weil ich es einfach mal ausprobieren will, wie das so ist.
Jetzt hänge ich aber in der Installation bei der Partitionierung.

Ich habe bis jetzt eine Root-Partition (ext4) erstellt und eine Swap-Partition. Jetzt ist die Home-Partition dran und ich würde gerne wissen, welches Dateisystem ich dafür benutzen sollte. Ich habe ein wenig gelesen und die einen benutzen ebenfalls ext4 und andere widerrum XFS. Was empfehlt ihr mir?

Damit wäre dann die eine Festplatte aufgeteilt. Jetzt habe ich aber noch eine 2. Festplatte mit 200GB. Wie sollte ich diese partitionieren? Unter Windows mache ich mir immer Partitionen für Musik, Spiele, Programme, usw.
Geht das unter Linux/Ubuntu auch? Welche Dateisysteme und Einbindungspunkte sollte ich für diese Partitionen benutzen?

Vielen Dank im Vorraus für eure Hilfe :)
 
Grundätzlich kannst du auch unter Linux zusatzliche Partitionen erstellen.
Bezüglich des Formats... Mit ext4 bin ich bis jetzt immer gut gefahren.
 
Nimm ext4. xfs hat Vorteile, wenn du fast nur riesige Dateien hast. Ansonsten würde ich ext4 nehmen.
Ich würde nicht alles in unzählige Partitionen aufteilen. Wenn du magst, kannst du das natürlich tun. Unter Linux hast du ja den Vorteil, eine Partition an einem beliebigen Ort einhängen zu können.

Daten kommen unter /home und wenn du magst, kannst du dir unter /media/music ja noch eine Musikpartition einbinden, etc. etc.
 
Gut, die Home-Partition habe ich jetzt als ext4 angelegt, aber was mache ich jetzt mit der 2. Festplatte? Was würdet ihr tun?
 
Wie groß ist denn die erste Festplatte?
Wenn du parallel noch Windows benutzt, kannst du zweite Platte ja mit NTFS formatieren und zum Datenaustausch verwenden. So mache ich das auch. /home/user/Musik ist bei mir dann ein Symlink auf /media/data/Musik.
Persönlich habe ich noch eine ext4-Partition, auf die rsnapshot-Backups kommen und die ab und an auf eine externe Festplatte gespiegelt wird.
 
Eine interessante, wenn auch zum aktuellen Zeitpunkt etwas riskante, Option wäre noch Btrfs. WENN Btrfs endlich mal "stable" wird, wird es wohl schlagartig zum besten verfügbaren Dateisystem für Linux. Das Ding hat aktuell noch ein paar Stabilitätsprobleme, die mich persönlich abschrecken. Dafür ist es selbst nach etwas älteren Benchmarks mit riesigem Abstand das schnellste FS. Aktuelle Btrfs-Versionen dürften da eher noch etwas zugelegt haben.

Was deine andere Platte angeht: Ext4, eine große Partition.
Einem Linux-System ist es ja eigentlich schnurz, wie die Daten in den Partitionen sortiert sind. Im Endeffekt kannst du über Mountpoints und Symlinks eh alles so zurechtbiegen wie du es brauchst. Kann mich düster daran erinnern, dass man sogar Ordner mounten kann.
Angenommen, deine 2. Platte ist /dev/sdb, mit einer Partition sdb1, gemountet als /media/verschiedenes... dann kannste einen hypothetisch vorhandenen Ordner /media/verschiedenes/Musik ja per Symlink nach /home/deinname/Musik leiten. So ähnlich mach ichs bei mir zuhause.
 
Ok, das hört sich alles interessant, aber ich bin totaler Neueinsteiger bei Linux und kann mir unter dem "Einbinden" und "Mounten" wovon ihr die ganze Zeit sprecht nicht wirklich was vorstellen, bzw. habe keine Ahnung wie ich das umsetze.

Meine 1. Platte mit 120 GB habe ich ja nun unterteilt (20 GB System, 1,3 GB Swap, Rest /home).

Die 2.(200 GB Festplatte) muss ich nun auch irgendwie unterteilen (ist alles derzeit Freier Speicherplatz). Windows möchte ich parallel eigentlich nicht nutzen.

Ich hoffe ihr versteht mein Problem und könnt mir sagen,wie ich vorgehen soll. Wie gesagt, ich habe davon überhaupt keine Ahnung und möchte die 2. Platte einfach nur sinnvoll unterteilen, um meine Dateien (Musik, Spiele, Programme) dort einzuordnen.

Edit: Habe mich jetzt entschlossen, aus den 200 GB eine Partition zu machen. Welchen Einbindungsort bekommt diese?
 
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Der Vergleich hinkt etwas, aber man könnte sagen:
Mounten oder Einbinden = Einen Laufwerksbuchstaben für eine Partition vergeben

Mit dem Unterschied, dass man unter Windows nur A-Z: zur Auswahl hat und unter Linux einer Partition
einen beliebigen Ordner zuweisen kann.
1. Partition = /
2. Partition = /home
3. Partition = /media/Musik
4. Partition = /mnt/Backup
5. Partition = /home/Anton (eigene Partition für "Anton", weil der soviel Platz braucht :) )
Usw...
 
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Also könnte ich der 2. Festplatte als Einbindungsort ebenfalls /home geben und dann dort Ordner wie z.B. Spiele, Programme, etc. anlegen (statt wie in deinem Beispiel Anton)?
Oder welcher Einbindungsort würde für die mehr Sinn machen?
Interessant finde ich ja aus deinem Beispiel das /media.Das habe ich bei der Installation aber gar nicht als Einbindungsort zur Verfügung oder habe ich einen Denkfehler?
 
In Linux-Systemen ist jedes Ding, dass an deinem PC hängt, ein Device-Eintrag (so gesehen eine Datei) in /dev/ . Deine Platten (wenns SATA's sind) heißen jetzt sicherlich sda und sdb, mit ihren Partitionen sda1, sda2,...
Genauso liegen da natürlich noch viele andere Devices, eine Webcam wäre z.B. /dev/video0, dein Netzwerkport ist /dev/eth0,... du verstehst das Prinzip.

"Mounten" ist die Fähigkeit, einen Datenträger innerhalb des Dateisystems einzubinden, und zwar an einem frei wählbaren Ort. Automatisch mounten viele Distributionen Datenträger nach /media/DATENTRÄGERNAME. Wenn du z.B. einen USB-Stick ansteckst oder ne CD einlegst werden die automatisch nach /media/... gemountet. Dabei ist /media aber nicht der einzige Ort, wohin gemountet werden kann. Wenn man entsprechend konfiguriert kann man JEDEN Datenträger an JEDEN beliebigen Ort (Ordner) im Dateisystem mounten.
Interessant wird es dann, wenn man erkennt: In Unix-Systemen ist alles ein Ordner oder eine Datei. Wenn ich hier ein CD-Image (z.B. als iso) hab, dann kann ich das über einen kleinen Befehl genau so behandel, wie ich ein physisches CD-ROM, eine Festplatte oder einen USB-Stick behandeln kann (die ja auch nur Dateien in /dev sind).

Wenn du dich damit auseinander setzen willst, dann kannst du dir die Datei /etc/fstab angucken (und als root entsprechend ändern). Wenn du dich nicht damit auseinander setzen willst, dann genieße die recht intelligenten Auto-Mountings sowie Mount Manager - Tools (gibts einige).


Oh, und was Symlinks angeht: Symbolic Links sind in etwa das, was unter Windows Verknüpfungen sind... nur n Zacken mächtiger. Ein Symlink verweist nicht auf die Datei, für das System IST der Symlink die Datei (bzw. Ordner).
Erstellt werden sie meist über die Konsole: ln -s ZIEL QUELLE
also z.B. ln -s /home/ichselbst/Musik /media/Musikpartition/Musikordner


Edit:
Die einzige Grenze für Mounting und Symlinks ist: Das Ziel darf noch nicht existieren bzw. nix enthalten.
/home existiert ja schon und enthält ja schon die User-Ordner und -Dateien. Du kannst aber wie gesagt nach /home/deinuser/DeinWunschOrdner mounten.
Du wirst aber nie in die Verlegenheit kommen, dir Ordner für Programme oder Spiele anzulegen. In Windows installiert alles wohin der User wünscht und sieht am Ende aus wie Kraut und Rüben. In unixoiden Systemen hat alles seine feste Ordnung, an der nicht gerüttelt wird. Installierst du etwas, dann verteilt es sich automatisch über /bin, /sbin, /usr/bin, /usr/share und einige andere Ordner
 
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Also wie Daaron sagt finde ich auch nicht, dass es Sinn macht, Partitionen für Spiele und Programme zu erstellen, denn Programme werden automatisch an vorgesehene Plätze installiert.

Im Ordner /home gibt es für jeden Benutzer einen persönlichen Ordner. "Anton" war nur ein Beispielbenutzername und /home/Anton ist der persönliche Ordner von Anton mit zb. /home/Anton/Bilder oder /home/Anton/Dokumente.

Das Auswählen der Ordnernamen während der Installtion gab es mal in der "manuellen Partitionierung" im Ubuntu-Setup. Ich weiß nicht, ob das in der aktuellen Version noch so ist, aber wie Daaron ja schon erwähnt hat, kannst Du das auch nach der Installation noch konfigurieren. Schau mal im ubuntuusers.de wiki nach "fstab". Du kannst also auch nachträglich noch eine Partition auf deiner 2. Festplatte erstellen und z.b. unter /media/Musik einbinden.


Zwei Partitionen können aber nicht den gleichen Einbindungsort haben.
2. Partition = /Home
3. Partition = /Home
Geht also nicht. Das mit /Home/Anton würde gehen, weil das ja ein anderer Ort ist (nämlich ein Unterordner von /Home).
 
Troublegum schrieb:
Das Auswählen der Ordnernamen während der Installtion gab es mal in der "manuellen Partitionierung" im Ubuntu-Setup. Ich weiß nicht, ob das in der aktuellen Version noch so ist,
Been there, done that...
Man kann immer noch entweder die geführte Installation nehmen (nur / und /swap), oder manuell Partitionen/Laufwerke den Mountpoints zuweisen. Letztens erst wieder gemacht, weil ich mir ne SSD eingebaut hab und bei der Gelegenheit mein System mal beräumen wollte.
 
also ich kann von Btrfs als Hauptpartition oder worauf wichtige Daten sind nur abraten,

ich setze es seit den letzten paar Wochen und Monaten ein und treffe immer noch ab und an auf Probleme - bei mir ist es jetzt mittlerweile nicht mehr zu Datenverlust gekommen - ich traue dem Frieden jedoch nicht so ganz (v.a. weil ich momentan kein suspend-to-ram einsetze, wo das immer wieder spätestens nach dem 3. bis 4. Mal aufgetreten ist - in der Hinsicht soll sich was getan haben aber für Spielchen ist mir momentan die Zeit zu schade)

andere in der Mailing List berichten über Datenverluste und Korruption, wobei diese jedoch seit dem 3.2 kernel und früher das Dateisystem einsetzen


auf Partitionen, wo es nicht weh tut und schadet (z.B. bei mir auf /usr/portage wovon ich auch regelmäßig Backups anlege) ok aber z.B. auf /home wäre ich vorsichtig, besonders, wenn man den Rechner bzw. Laptop für das Studium, Schule, Beruf, etc. einsetzt und wichtige Daten darauf hat, auf die man nicht so gut verzichten kann


ergo: auf zweiter, dritter Platte zum Testen als zusätzliches Backup, in Ordnung - "ohne Netz und doppelten Boden" (alternatives Backup auf ext4, ext3, reiserfs, xfs, etc.) würde ich das Risiko (noch) nicht eingehen



nimm eine /boot partition relativ am Anfang der Platte bzw. primär,
/ (root, worauf das system rennt)
und /home worauf die Daten sind, dann kannst du später auch die Distro platt machen und eine andere testen - ohne gleich die Daten zu verlieren

mit ecryptfs bzw. der Unterordner-Verschüsselung von Ubuntu und Derivaten wäre ich vorsichtig

generell eigentlich mit Verschlüsselung und wenn man das Passwort vergisst ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir bei Btrfs aufgefallen ist: Grub 1.99 kann damit wohl noch nicht korrekt umgehen. Das knallt einem Fehler vor den Latz, wenn /boot in Btrfs ist. Die kann man zwar ignorieren, es nervt aber.
Für ne Platte mit vielen eiligen Zugriffen ist es aber trotzdem eine Option. Man kann ja alle 10 Minuten oder so über Tools wie Dirvish n Backup auf etwas robusteres wie Ext4 machen.
 
grub 2.00 ist raus, damit geht es vielleicht


ich weiß ja nicht, wieviel Daten du hast, aber in 10 Minuten ist rsync bei mir gerade einmal mit einem Teil der Daten bzw. den wichtigsten Ordnern durch (1.5 TB) ;)
 
freak01 schrieb:
grub 2.00 ist raus, damit geht es vielleicht
Hab ich mit bekommen, aber ich werd n Teufel tun und n funktionierenden Grub 1.99 aussem Ubuntu-Packet mit ner handkompilierten neuen Version ersetzen. Der Bootloader gehört zu den Teilen, die man einfach nicht anfasst, wenn sie grundsätzlich funktionieren.

ich weiß ja nicht, wieviel Daten du hast, aber in 10 Minuten ist rsync bei mir gerade einmal mit einem Teil der Daten bzw. den wichtigsten Ordnern durch (1.5 TB) ;)
Beim ersten Durchlauf, ja.... Aber es ist ja nicht so, dass du jede Datei permanent änderst. Ich sichere z.B. ab und zu meine MP3-Sammlung per LuckyBackup (auch rsync-basiert) auf meine Wechselplatte. Das Ding geht dann nur zackig durch, ob ich irgendwo ID-Tags geändert hab, ob was neu is oder so und das wars. Der letzte Durchgang diese Woche dauerte 3-4 Minuten, weil der letzte vorher schon n paar Monate her war und ich n paar neue Tracks hatte sowie bei anderen Texte und so ergänzt hab.

Das ist das Geheimnis von rsync: Es überträgt nur Änderungen. Wenn in deinen 1,5TB allein 800GB auf die großen Archive von Spielen oder Filme entfallen, dann passiert mit den Dateien gar nix. Die wird kurz verglichen und fertig.

Zorror schrieb:
Bei welchen Benchmarks denn genau? Zumindest laut Phoronix ist Btrfs nicht wirklich schneller als Ext4:
Kein Plan, ne Weile her...
 
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