Ja genau, es beschreibt die Organisation der Speicherchips auf dem DIMM. Ich habe versucht dafür eine schönes Schaubild oder eine Erklärung zu finden, die ich hier einfach zeigen kann. Aber so richtig erfolgreich war meine Suche nicht, also muss ichs selbst erklären
Beispiel: 4 GB 2Rx4, so wie die Module die joeblack hat.
2R = 2 Ranks
Ein Rank ist definiert als Array von Speicherchips, die gemeinsam einen 64 Bit breiten Datenbus haben, den der Speichercontroller immer am Stück anspricht. So ein Rank besteht aus einer variablen Anzahl an Speicherchips. Das sind die DRAM Chips, die man ja auch auf den Modulen sieht. Man kann einen Rank quasi als eigenes Speichermodul ansehen. Technisch gesehen gibt es praktisch kaum Unterschiede zwischen einem 2R Modul und zwei 1R Modulen.
Folgende Organisationen in Ranks ist möglich:
1R = Single Rank
2R = Dual Rank
4R = Quad Rank
Hier findet man durch die Bank eigentlich alles am Markt. Vorrangig sind natürlich nur die jeweils größten, verfügbaren Module quad ranked, allerdings gibt es tatsächlich auch 4 und 8 GB DIMM mit vier Ranks. Memory Controller, besonders frühere Modelle, können keine unbegrenzte Menge an Ranks ansprechen. Auch heute können sie das vermutlich nicht, jedoch lag die Grenze früher soweit unten, dass man entsprechend früh davon betroffen wurde.
x4 = 4 Bit Datenbus jedes DRAM Chips
Anzahl der Chips x Datenbusbreite = 64 Bit. Oder anders formuliert, 64 Bit geteilt durch die Datenbusbreite ergibt die Anzahl an DRAM Chips, die man benötigt um einen konformes DIMM nach der jeweiligen Spezifikation aufzubauen.
Andere Möglichkeiten wären hier x8 und x16. x16 Module findet man aber vergleichsweise selten, x4 und x8 sind die Regel.
Eins dieser 2Rx4 DIMM hat demnach 2x64/4 = 32 Speicherchips, die zusammen 4 GB ergeben. Das heißt also, dass dieses DIMM mit 32 Chips a 128 MB (bzw. 1024 Mbit = 1 Gbit) aufgebaut ist.
So, ich hoffe das war verständlich bis hierher
Die Organisation eines DIMM bestimmt jetzt maßgeblich zwei Dinge:
1. Die maximale Kapazität (gemeinsam mit der maximal verfügbaren Kapazität pro DRAM Chip)
2. Die Adressierung durch den Memory Controller
Und Letzteres wird jetzt hier zum Problem. Der Memory Controller erwartet DIMM in x8 Konfiguration. Wenn man andere einbaut passiert z.B. genau das, was joeblack da passiert ist.
Zusätzlich dürfen außerdem nur 1 GBit und 2 GBit Speicherchips verbaut sein. Das begrenzt die Größe der kompatiblen DIMM.
Ich vermute aber mal, dass auch 4 GBit Chips ok sind und die zum Zeitpunkt, zu dem die Memory Support Seite zusammengeklöppelt wurde (
http://www.supermicro.nl/products/Memory/3400_support.cfm?pname=MBD-X8SIL&DIMM=4), nur nicht verfügbar waren und diese Übersicht im Nachhinein nicht angepasst wurde. Es wurde lediglich die Übersichtsseite ergänzt und maximal 32 GB RAM als supportet angegeben, was bei einer x8 Konfiguration mit maximal acht Ranks, die der Controller verwalten kann, mit 2 GBit Chips garnicht umsetzbar wäre.
Diese Spezifikation gibt es jetzt nicht als einzelnes DIMM, dient aber nochmal als Rechenbeispiel und zum Verständnis: 8Rx8 = 8x64/8 = 64 Chips. 64 Chips x 2 Gbit pro Chip = 128 Gbit = 16 GB. Ohne 4 Gbit Chips könnte man bei der vorliegenden Limitierung des Memory Controllers (8Rx8) die angeblich supporteten 32 GB also garnicht erreichen.
So, ich glaub das wars zu dem Thema. Alle Klarheiten beseitigt?
edit:
Workstation-Fan schrieb:
Extrem abgekürzt:
x4 RAM = Dualsocket Boards
x8 RAM = Singlesocket Boards
Das trifft nicht immer zu!
Das ist so extrem abgekürzt, dass es eigentlich NIE stimmt
Es hängt auch nur zum Teil vom Board ab und bei "modernen" Boards quasi garnicht mehr. Grund dafür ist die Verlagerung des Memory Controllers vom Chipsatz in die CPU.
Als der noch im Chipsatz hockte war das Board daduch indirekt ausschlaggebend, da Chipsatz und Board fest verbunden waren. Heute sitzt er in der CPU und damit ist das Board praktisch raus aus dem Thema.
x4 DIMM in Single Sockel Systemen sind genau so üblich wie x8 DIMM in Dual Sockel Systemen.