Überarbeitung Backup-Konzept

paokara

Captain
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Hallo miteinander

Ich möchte für mich und ein Familienmitglied von mir das bestehende (teilweise nicht-existierende) Backup-Konzept überarbeiten und wäre diesbezüglich um euren Input dankbar.

Bei meiner Schwester müssen insgesamt vier Smartphones (iPhones) und vier Laptops (3x Windows und 1x Mac) gesichert werden. Aktuell werden keine Sicherungen durchgeführt, ein Zustand, der sich dringend ändern muss. Weitere Anforderungen (private Cloud, Zugriff von aussen, etc.) sind keine vorhanden. Für die Einrichtung einer Backup-Umgebung ist die Beschaffung folgender Hardware geplant:

  • 1x DS220+ (Festplattengrösse muss von mir noch evaluiert werden)
  • 2x WD Elements Desktop, auf welchen externe Backups durchgeführt werden, eine der beiden Festplatten soll dann bei mir gelagert werden
  • diverse USB-Sticks für Veeam-Recovery

Für das Sichern der Smartphones möchte ich die Synology Photos App einsetzen. Die neuen Bilder sollten dann hoffentlich direkt auf das NAS kopiert werden, sobald die Smartphones mit dem WLAN verbunden sind.

Für die Windows-Clients tendiere ich aktuell zur Gratis-Version von Veeam. Backups würden dann wöchentlich oder in kürzeren Abständen inrekemtell durchgeführt (bei der Retention Policy bin ich mir noch nicht ganz sicher). Eine Unterscheidung zwischen Daten und OS ist nicht geplant. Der Einfachheit halber würde ich den gesamten Laptop mittels Veeam sichern. Die Sicherung erfolgt leider ebenfalls über WLAN (ggf. kann die erste Sicherung via LAN-Kabel erfolgen, die inkrementellen Sicherungen dann im Anschluss über WLAN).

Da meine Schwester nicht sehr technikaffin ist sollte alles so automatisiert wie möglich erfolgen, weswegen ich zum Konzept noch die folgenden Fragen hätte:
  • Hat jemand von euch die neue Synology Photos App im Einsatz und könnte derjenige seine Erfahrungen kurz teilen? Funktioniert die App zuverlässig und werden die Bilder automatisch auf das NAS kopiert? Oder muss die App gestartet und das Backup manuell angestossen werden?
  • Kann das NAS so konfiguriert werden, dass beim Anschliessen einer externen Festplatte automatisch ein Backup durchgeführt wird?
  • Können diese Backups auch verschlüsselt werden?
  • Gibt es von eurer Seite ggf. Verbesserungsvorschläge?

Bei mir sieht die Lage ein wenig anders aus. Meine interne Harddisk wird aktuell mittels Robocopy auf zwei externe Harddisks gespiegelt. Eine davon liegt bei meinen Eltern. Versionierte Backups sind nur für das Betriebssystem vorhanden. Da die Harddisk mittlerweile 7 Jahre alt ist (und ich diese gerne aus meinem Rechner verbannen möchte), möchte ich mir nun ebenfalls ein NAS beschaffen. Die interne Harddisk in meinem Rechner würde ich durch eine 2TB SSD ersetzen, auf welcher meine wichtigsten Daten (Bilder, Dokumente, etc.) abgelegt werden. Backups würde ich dann ebenfalls mittels Veeam inrekementell auf das neue NAS durchführen.

Aktuell ist bei mir noch die Frage offen, ob es ein DIY NAS (Openmediavault) oder ebenfalls ein QNAP oder Synology NAS werden soll. Ich hätte zum Beispiel die Möglichkeit, günstig an ein TS-251D von QNAP oder DS218play von Synology heranzukommen. Beide kosten ohne Festplatten 150 Euro. Aber von QNAP hat man in letzter Zeit nicht sehr viel Gutes gehört. Ausserdem sieht die Oberfläche ziemlich 'überfrachtet' aus. Ein einfaches Linux oder Openmediavault-NAS könnte theoretisch meine Anforderungen ebenfalls erfüllen. Hat jemand von euch das TS-251D im Einsatz und könnte ggf. kurz berichten? Beim DIY-NAS tendiere ich aktuell zu einem gebrauchten SFF-PC von Dell, Lenovo oder HP.

Theoretisch würde für meine Anforderung auch eine neue, externe Festplatte ausreichen. In Zukunft könnte jedoch mein NAS als Off-Site Backup für das NAS meiner Schwester verwendet werden.

Vielen Dank für eure Antworten!

Viele Grüsse
 
paokara schrieb:
Eine Unterscheidung zwischen Daten und OS ist nicht geplant.
System u. Daten sollten m.E. immer getrennt werden - erleichtert alles.
Wirklich wichtig sind nur die Daten - System ist, vor allem privat, nur nice-to-have.

Ich würde die Daten eher ausschliesslich auf dem NAS vorhalten u. nicht auf den Geräten - dort nur work-copies.
Kann man per Shares, per Synology-Drive oder in Kombination gut erschlagen.

Backup zu verschlüsseln ist möglich, wichtiger wäre das aber eher auf den Clients (Verlust, Diebstahl etc.), als das Backup vom NAS.

Syno hat die "rundere" SW, bei QNAP bekommt man mehr HW fürs Geld - kommt halt auf den Einsatz an.
 
Ich hab ein ähnliches setup für die Fotos auf den Handys in der Familie. WAnn immer meine Söhne zu besuch Kommen, starten sie die Synology Photoapp und dann flutscht alles auf mein NAS. vollautomatisch geht das m.W nicht, aber ne App öffnen ist ja nun kein Hexenwerk..
Diese Daten werden dann noch von mir auf USB Platten in mehreren Versionen gebackupt, mit mind einer Kopie außer Haus und dann immer wieder im Wechsel Updates machen
 
Guten Morgen miteinander

Ich hätte nun die Möglichkeit günstig an eine normale DS218 inkl. 2x4TB WD RED Plus heranzukommen. NAS und Festplatten sind halbjährig (verfügen demnach noch über Garantie) und würden mich insgesamt 320 Euro kosten. Eine der beiden Festplatten würde ich in ein externes Gehäuse stecken welches bereits hier vorliegt. Ein RAID wird nicht benötigt. Docker-Container möchte ich ebenfalls nicht laufen lassen (habe hierfür ein RaspberryPi im Einsatz).

Für die Synchronisation der beiden NAS habe ich bereits ein VPN auf meinem RaspberryPi (Wireguard) eingerichtet. Der Zugriff von meinem Smartphone funktioniert einwandfrei. Ob Synology Wireguard unterstützt muss ich noch überprüfen. Als Alternative würde sich OpenVPN anbieten.

Meine interne Harddisk würde ich durch eine MX500 1TB ersetzen und zusammen mit den beiden Harddisks die fürs Backup verwendet werden nach sieben Jahren ausmustern.

Hat jemand von euch eine normale DS218 (mit Realtek CPU) im Einsatz? Ist das NAS nach vier Jahren weiterhin empfehlenswert?

Vielen Dank für eure Antworten.
 
paokara schrieb:
Hat jemand von euch eine normale DS218 (mit Realtek CPU) im Einsatz? Ist das NAS nach vier Jahren weiterhin empfehlenswert?

als reine Backupnas spielt es keine rolle ob es eine x15er oder x20er ist. Ob das Backup 37min oder 15min oder 2h über nacht läuft ist nicht so wichtig.

bei den Plus Modellen ist Syno Backup for Buisiness dabei. Dann würdest dir das Veeam sparen.
 
Skywalker27 schrieb:
bei den Plus Modellen ist Syno Backup for Buisiness dabei. Dann würdest dir das Veeam sparen.
Und Backup for Business kann mit BTRFS Deduplizierung auf Blockebene. Speichert also gerade wenn man mehrere PCs sichert schön platzsparend.
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Active Backup for Business wäre in der Tat ein Punkt der für eine DS220+ sprechen würde. Ich habe jedoch mit Veeam bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht. Lohnt es sich hier bei einem Rechner auf ABB zu wechseln? Immerhin würde mich die 220+ (inkl. 2x4TB WD Red Plus) im Vergleich zum DS218 200 Euro mehr kosten...

Bei meiner Schwester werde ich ABB bei drei Laptops definitiv in Erwägung ziehen.
 
also 200€ aufpreis wäre mir alleine das ABB nicht wert im privaten umfeld. Aber das ist halt geschmacksache.
Wobei die 218er "nur" 100€ günstier ist als die 220+
 
Wieviel es Dir wert ist kann Dir keiner beantworten. Wenn Du mit Veeam zufrieden bist, sehe ich das als keinen Grund an, warum Du mehr Geld ausgeben musst. ABfB ist meinem Empfinden nach aber auch flotter beim Backup.

Ein weiterer Grund für die 220+ wäre die Unterstüzung von BTRFS an sich, weil man damit dann auch automatische Snapshots definieren kann. Das ist wiederum ein zusätzlicher Schutz der Daten auf dem NAS gegen Verschlüsselungs-Malware. Die Daten werden zwar trotzdem verschlüsselt, die Ursprungsdaten bleiben in den Snapshots aber erhalten und können problemlos wiederhergestellt werden. Im schlimmsten Fall würde durch die Malware durch das Neuschreiben der vesrchlüsselten Dateien wohl den freien Speicher des NAS vollschreiben. Mehr nicht.
 
Guten Abend miteinander

Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mich nun für die gebrauchte DS218 entschieden. Ich konnte den Preis noch auf 300 Euro herunterhandeln. Im Endeffekt kostet mich das NAS nun ungefähr 100 Euro. Eine externe 4TB Festplatte für meine Backups (Hyper Backup) liegt ebenfalls bereit.

Die DS218 kann ebenfalls BTRFS und SHR. Ohne BTRFS Unterstützung hätte ich wohl zur DS220+ gegriffen.

Schönen Abend und viele Grüsse!
 
So, DS218 ist angekommen und bereits eingerichtet. Software-technisch funktioniert bis jetzt alles einwandfrei.

Zu meinem Bedauern musste ich jedoch feststellen, dass der verbaute Lüfter ziemlich laut rattert. Ggf. lässt sich hier auf Garantie etwas machen. Oder ich tausche den Lüfter selbst aus:

https://www.galaxus.de/de/s1/product/be-quiet-pure-wings-2-92-mm-1-x-pc-luefter-5978828

Im Internet liest man jedoch dass seit DSM 7.1 der Betrieb von anderen Lüftern nicht mehr möglich ist:

https://community.synology.com/enu/forum/1/post/142047

Kann das jemand von euch bestätigen?

Vielen Dank für eure Antworten.
 
Guten Abend miteinander

Sorry dass ich diesen alten Thread aus der Versenkung hole. Aber ich habe ich 'Problem' mit Hyper Backup, bei welchem ich ggf. euren Input gebrauchen könnte.

Und zwar möchte ich mit Hyper Backup ein offsite Backup mittels rsync einrichten. Habe hierfür einen alten RaspberryPi 3 mit einer externen Festplatte in Betrieb genommen. Wireguard, etc. ist alles soweit eingerichtet und betriebsbereit. Der Raspi steht noch bei mir. Nach dem Start des Hyper Backups Tasks musste ich leider feststellen, dass die Übertragungsgeschwindigkeit bei maximal 3.5 MB/s liegt. Dabei spielt es keine Rolle ob der Traffic durch den Wireguard Tunnel geht oder nicht. In beiden Fällen ist die Übertragungsgeschwindigkeit ziemlich lahm.

Am Raspi oder dessen externen 3.5" Festplatte kann es meiner Meinung nach fast nicht liegen. An der DS218 auch nicht (deren CPU-Auslastung liegt im Schnitt bei 5-10%).

Kann es sein dass Hyper Backup einfach extrem langsam ist? Was ist eure Erfahrung mit Hyper Backup (speziell bei der Durchführung von Off Site Backups)?

Vielen Dank für eure Antworten.
 
HyperBackup an sich ist definitiv nicht langsam.
Ich sichere jeden Tag mein NAS damit in die Cloud und kann meinen Upload der 100.000 Leitung (also ca. 5 MB/s) ohne Probleme ausreizen. Im internen Netzwerk geht es entsprechend schneller. Ich nutze allerdings WEBDAV.

Wie sieht denn die Auslastung auf deinem NAS während dem Backup abseits der CPU aus?
 
paokara schrieb:
Und zwar möchte ich mit Hyper Backup ein offsite Backup mittels rsync einrichten
rsync ist halt nicht besonders schnell, besonders bei vielen kleinen Dateien. Für jede Datei wird auf beiden Seiten ein Hash-Wert berechnet, um zu schauen ob die Dateien voneinander abweichen. Ich habe rsync jetzt länger nicht mehr benutzt, aber ich meine es gibt eine Option, rsync zu sagen, nur timestamps zu verwenden. Das hilft vielleicht etwas, aber viele kleine Dateien werden trotzdem bremsen. Und ein Raspi 3 hat außerdem nur USB 2.0 und die Festplatte sowie der 100Mbit LAN Port teilen sich eine USB 2.0 Schnittstelle, den der SoC hat nur einen USB Port.

Da kannst Du keine Performance erwarten….
 
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Vielen Dank für eure Antworten!

Ich werde das Off-Site Backup nun mittels HyperBackup realisieren. Habe hierfür bereits ein S2S-Wireguard-Tunnel zwischen dem OpenWRT Router meiner Eltern und meinem konfiguriert. Aktuell halte ich Ausschau nach einer älteren DS die ich als Backup-Target verwenden kann.

Dürfte ich euch um euren Rat bei einem anderen 'Problem' bitten? Und zwar ist aktuell bei meiner DS218 eingestellt, dass sich die Festplatten nach 20 Minuten inaktivität ausschalten sollen. Dies funktioniert eingentlich soweit einwandfrei. Sobald ich jedoch den Windows Explorer auf meinem Rechner öffne, springen die Festplatten direkt wieder an, obwohl ich kein Netzlaufwerk verbunden habe. Durch das ständige Ein- und Ausschalten erhöht sich natürlich auch der Verschleiss der Festplatten. Im Log auf der DS steht, dass mein Arbeitsplatz via SMB3 auf einen Share zugegriffen hat, obwohl kein Netzlaufwerk verbunden ist.

Habt ihr eine Idee was die Ursache für dieses Problem sein könnte? Auch mein LG Fernseher weckt die Festplatten ständig. Ich tendiere aktuell dazu die Festplatten einfach durchlaufen zu lassen...

Vielen Dank für eure Antworten.

EDIT:

Das Problem mit dem Windows Explorer konnte ich wohl bereits lösen (Wireshark sei Dank). Im Windows 10 'Quick Access' Bereich war ein Ordner von einer Synology Freigabe aufgeführt. Dieser aufgeführte Ordner war wohl die Ursache dafür, dass das NAS nach Öffnen des Explorers die Festplatten eingeschaltet hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist dann die Netzwerk- und Druckerfreigabe unter Windows, die bei dir eingeschaltet ist oder war.

Hast du Container oder VMs auf dem NAS?

Ansonsten bleibt dir nur der Weg über die Konsole um Herauszufinden, welche Dienste bzw. Anwendungen dein NAS wecken.
Da gibt es im deutschen Synology Forum seitenweise Themen dazu.
 
Habs aufgegeben und Hibernation deaktiviert. Ständig weckt irgendetwas die Festplatten auf. Das kann auf Dauer einfach nicht gut gehen...
 
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