Überblick zu Abspielgeräten für Kinder - aka Tonie, Jooki, Hörbert,...

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Auslöser für den Beitrag ist ein Offtopic-Abdriften in diesem Thread gewesen. Dank an @Azghul0815 und @eloy

Worum geht es?
Kinder wachsen auch mit Musik und Hörspielen auf.
Damals TM gab es Kassettenabspielgeräte und -rekorder, Walkmans und auch Schallplatten die die Welt des Hörens zu den Kindern brachte, was später von den CDs übernommen wurde. Das erste digitale Medium in der Aufzählung.
HeuteR ist meist auch die CD aus vielen Kinderzimmern verdrängt und es gibt diverse spezielle Audio-Player bzw. Abspielmöglichkeiten für Kinder.
Hier soll eine Liste an Produkten entstehen, denn nicht immer ist das meist beworbene Gerät auch das Sinnvollste für das eigene Kind und die eigenen Lebensumstände.

Und vielleicht schaffen wir es dies gemeinsam am Leben zu halten und neue Dinge hier immer wieder reinzubringen.

Versuch einer Kategorisierung

  • Haptik ist Trumpf ;-)
    Damit sind Geräte gemeinst, die den Kindern "etwas in die Hand geben". d.h. die Interaktion findet mit etwas Anffassbarem statt, in der Fachsprache meint man damit ein "tangible interface design". Das beste Beispiel dafür ist eine Spielfigur die auf das Abspielgerät gesetzt wird. Daraufhin startet die Musik. Nimmt man die Figur vom Gerät hört die Musik auf. Die Spielfigur fungiert hier als Interaktionsmedium, enthält aber übrigens nicht die Musik als Speicher. Meist findet hier nur ein Austausch zwischen Abspielgerät und Spielfigur über NFC statt.
    Eine andere Möglichkeit für ein haptisches Interface sind klassische Knöpfe, egal ob diese nun noch echt mit der Elektronik verdrahtet sind, oder nur Steuersignale weitergeben.

  • Touch as touch can ;-)
    Hier möchte ich alle Geräte einsammeln die primär über einen Touchscreen bedient werden.

  • Reden ist Silber - Schweigen ist Gold, nein - besser "Was man mit dem Mund verdienen kann, dafür braucht man mit den Händen nicht zu arbeiten", also Voice User Interface / Sprachsteuerung ;-)
    Hier können Geräte einsortiert werden, die hauptsächlich über die Sprache/Stimme gesteuert werden

Das Alter der Kinder lasse ich aktuell unberücksichtigt, denn natürlich hat ein ein Kleinkind andere Möglichkeiten und Bedürfnisse als ein Jugendlicher ;-)


Unsortierte Liste von Geräten:

  • Toniebox, tangible user interface, NFC:
    Der aktuelle Branchenprimus und wahrscheinlich vielen ein Begriff. Es gibt eine Toniebox, auf die Abspielfiguren gesetzt werden. Beim Aufsetzen startet die Wiedergabe, beim Abziehen endet diese. Zwei Ohren am Gerät dienen der Lautstärkeregelung. Simpel und leichtverständlich. Um in Stücken vor- oder zurückzuspulen muss man das Gerät nach rechts oder links neigen (schon neuer/innovativer/zumindest anders). Um ein Stück weiterzuspringen muss man dem Gerät einen "Klaps geben" (Originalton Tonie-Tutorials: Toniebox bedienen von Tonie, kein Scherz).
    Anbei ein schneller, sicherlich nicht kompletter Überblick:
    • Erstens: Die Spielfiguren haben keinen Speicher, sondern nur einen NFC-Tag, der intern mit der richtigen Playlist verknüpft sind.
    • Zweitens: Der NFC-Tag der Spielfigur liefert auch gewissermaßen die Lizenz zum Abspielen mit. Das jeweilige Audioprodukt wird beim ersten Aufsetzen vom Tonie-Server auf die Toniebox heruntergeladen und dort gespeichert (damit bei erneutem Aufsetzen es nicht erneut heruntergeladen werden muss, d.h. dann geht es ohne Cloud). Es gibt "vorbespielte" Figuren und "leere" Tonie-Figuren. Die "Vorbespielten" gibt es mit vielen Kinderserien und Hörspielen. Die "Leeren" kann man nutzen, um eigene Audiodateien damit zu nutzen.
    • Drittens: Aufgrund der Architektur der Tonies gilt: Ohne Cloud, kein Zugang (und sei es nur zur Aktivierung). Und Tonie bestimmt was mit dem Gerät geht und was nicht, also Vendor Lock-in.
      • Sollte es die Firma mal nicht mehr geben, hat man einen Berg Elektroschrott.
      • Wer reichlich alte Kassetten/Schallplatten digitalisieren will oder bereits hat - oder wer eine Menge Audio-CDs hat - oder we, das Angebot oder die Kosten der vorbespielten Toneis nicht zusage, sollte das berücksichtigen.
        Die "leeren" Tonies sind dafür zu teuer. So ein "leerer" Tonie, heißt "Kreativ-Tonie" und kostet (Stand 02/24) regulär 12,99 Euro und ist auf 90 Minuten Spielzeit künstlich beschränkt.
    • Viertens: Das Angebot der Toniefiguren wächst kontinuierlich. Es ist schon eine bequeme Möglichkeit an Audio-Inhalte zu kommen, gut zum Schenken und Schenken lassen, Verleihen, etc. UND es gibt Tonies in mehr und mehr Bibliotheken, d.h. man muss nicht zwingend kaufen.
    • Fünftens:
      • Weitere Informationen zu Tonies bei Wikipedia
      • Jetzt wird es nerdig : ChaosComputerClub 2023 zur Toniebox
        Ein Vortrag über den erfolgreichen Kinder-Audioplayer „Toniebox“ mit Content-Hosting in der Cloud, der nicht nur Einblicke in die (un-)heimliche Datensammlungspraxis bietet, sondern auch gleich passende Lösungen dazu. Custom-Firmware, selfhosted Cloud-Ersatz und Tools zum Erzeugen von Inhalten ohne Herstellercloud.
        In unserem Vortrag über die Toniebox konzentrieren wir uns zunächst auf das Innenleben und die Funktionsweise dieses beliebten Audiogerätes für Kinder. Wir beginnen mit einer detaillierten Einführung in das Prinzip der Toniebox aus technischer Sicht und geben einen kurzen Überblick über die Hardwarekomponenten, insbesondere die verschiedenen Prozessorvarianten wie CC3200, CC3235 und ESP32.

        Der Übergang zu den Limitationen des Systems ist fließend: Wir diskutieren die künstlichen Beschränkungen durch den Hersteller, den Zwang zur Verwendung von Originalfiguren, die Inkompatibilität mit NFC-Tags von Drittanbietern und die hohen Kosten für bespielbare Figuren. Besonders kritisch sehen wir die vollständige Abhängigkeit von einer Hersteller-Cloud, die bei einem Ausfall des Anbieters das Gerät obsolet macht. Ein weiterer Fokus liegt auf dem ausgeprägten Datenhunger des Herstellers, der fast schon obsessiv das Nutzungsverhalten unserer Kinder aufzeichnet.

        Im Kern des Vortrags stellen wir die von uns entwickelten Open-Source-Alternativen vor. Mit der TeddyBench stellen wir einen Offline-Editor vor, mit dem Audiodaten für eigene NFC-Tags erstellt und verwaltet werden können. Die TeddyCloud bietet als selbstgehostete Lösung volle Kontrolle über die eigenen Daten, eine persönliche Audio-Bibliothek und die Möglichkeit, Nutzungsdaten über MQTT in den Home Assistant einzuspeisen, ohne die Funktionalität der Box einzuschränken. Außerdem stellen wir Custom Firmwares für CC3200 und ESP32 vor, die neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen, und berichten über unsere Hardware-Modifikationen, die unter anderem Bluetooth-Audio ermöglichen und die Toniebox barrierefreier machen.
        In der Summe zeigt der Beitrag, das man die Toniebox auch mit einer eigenen Cloud betreiben könnte. Aber: Das ist echt was für Spezialisten, was @wickedgonewild hier auch bestätigt hat.

  • Jooki, tanglible user interface, NFC:
    Der Jooki hat belgische Wurzeln und ist über Crowdfunding 2016 entstanden. Die Grundidee in der Bedienung ist sehr nahe an der Toniebox. Also auch hier gibt es Figuren oder Tokens die auf das Gerät gesetzt werden, womit die dazugehörige Playlist beginnt abzuspielen. Dazu kommt noch ein Drehregler für die Lautstärke und ein weiterer Regler um Stücke vor- und zurückzuspringen:
    • Erstens: Auch hier sind die Figuren und Token nur RFID-Träger. Die Audiodaten sind dort nicht gespeichert
    • Zweitens: Die Audiodateien liegen als MP3-Dateien auf dem Gerät. Diese bekommt man der App von Smartphone auf den Jooki oder über das Webinterface des Jooki. D.h. man kann am PC die lokale URL des Jooki aufrufen (jooki.rocks) und erhält eine Oberfläche des Jooki im Browser die es einem erlaubt Dateien hochzuladen, Playlists zu erstellen und die Playlists dann an die Figuren zu hängen.
      Alles cloudfrei - der Datenaustausch bleibt im eigenen WLAN.
      Das ermöglicht es sehr flexibel zu bleiben. So kann man ohne Probleme Playlisten (z.B. Kinderlieder & Geschichten) unterschiedlicher Quellen/Dateien zusammenzumischen. Es gibt auch keine künstliche Beschränkung in der Länge (vgl. Kreativ-Tonie)
    • Drittens: Jooki kann auch Cloud: Man kann Playlisten auf Spotify mit einem Token koppeln.
    • Viertens: Es gibt keine vorbespielten Tokens.
      • D.h. man muss sich mit Audiodateien anderweitig versorgen, sei es aus alten Beständen (Kassetten/Schallplatten/CDs der eigenen Kindheit, dem Flohmarkt, etc.) oder neu gekauft (CDs, Amazon MP3, Thalia MP3,...).
      • Damit hat man freie Auswahl an Audioinhalten und ist nicht beschränkt auf einen Verlag/Sortiment.
      • Da man die Audiodateien getrennt vom Gerät hat, dann man diese später auf ein anderes Gerät umziehen (z.B. vom Jooki zum Smartphone)
      • Allerdings macht das definitiv mehr Arbeit!
    • Fünftens:
      • Als Hinweis: Vom Jooki gibt es zwei Versionen: Die erste Version aus der Crowdfundingversion (eher quadratisch in der Form) wurde vor ein paar Jahren durch den Jooki 2 (eher rechteckig in der Form) abgelöst.
      • Die alten Token des Jooki 1 funktionieren auch mit dem Jooki 2.
      • Wer die alten, runden, weißen Token (Jooki 1) mit Aufklebern versehen will (egal ob zum Bemalen für die Kinder oder zum Bedrucken) findet in "Herma Runde Etiketten No.5066" passgenaue Aufkleber (Durchmesser 40 mm)

  • Hörbert, tanglible user interface, Tasten/Knöpfe, DIY-Option:
    Der Hörbert dürfte (mit) das älteste Gerät in der Liste sein. Über die Zeit hat dieser auch neue Funktionen erhalten und liegt in mehren technischen Iterationen vor. Inzwischen kann der Hörbert auch Bluetooth und W-LAN. Der Hörbert kommt ohne Spielfiguren aus und er erinnert von der Form her eher an ein Kofferradio (aufgrund des Tragegriffs) und setzt dabei auf möglichst viel 'made in Germany' verbunden mit einem Holzgehäuse und möglichst wenig Plasitk.
    • Erstens: Die Bedienung findet über einen Kippschalter (an/aus) einem Drehregler (Lautstärke) und ein 3*3 mit unterschiedlichen Farben versehenen Tastenfeld (für bis zu neun Playlisten, sowie für das Weiterspringen innerhalb der Playlist, wenn man den Knopf nochmals drückt), sowie über zwei abgesetzte Tasten (Vor- und Rücksprungtaste) statt. Der Hörbert war auch der Anlass für mein "Haptik ist Trumpf", weil dies zusammen mit dem im Holz gefertigten Gehäuse nur so von Anfassbarem und Fühlbaren strotzt. Allein der Drehregler für die Lautstärke erinnert (oder soll ;-) an das Gefühl einer guten Stereoanlage (in klein). Das gleiche gilt für den Kippschalter...
    • Zweitens:
      • Gespeichert werden die Audiodateien auf einer SD-Karte. D.h. es gilt hier eigentlich das gleich wie beim Jooki: Hohe Freiheitsgrade bei der Audio-Dateiauswahl und kompletter Offlinebetrieb nicht nur möglich sondern auch so gedacht.
      • Es gibt auch einige vorbespielte Speicherkarten, so dass man zumindest nicht bei Null anfangen muss, sondern auch gleich ein fertig nutzbares Set haben kann.
      • Da man auch eine Streaming-URL als Playlist hinterlegen kann, kann man so z.B. einen (Kinder-)Internet-Radiosender einbinden. Dann wird der Hörbert sogar zum "Radio" oder zum Kinderpodcast-Abspielgerät.
    • Drittens: Der Hörbert hat auch ein Mikrofon, d.h. es lassen sich auch Tonaufnahmen machen. Das rückt das Gerät weiter in der Richtung "moderne Version des tragbaren Kassettenrekorders von früher".
    • Viertens: Es gibt auch die Möglichkeit das Innenleben des Hörberts zu kaufen, d.h. als Hörbert Elektronikbausatz mit Bluetooth, W-LAN , Mikrofon und Lautsprecher. Daraus lassen sich dann eigene "Hörberts" als DIY umsetzen. Die Webseite listet ein paar Beispiele für Kinder. Darüber hinaus kann man den Bausatz auch für nerdige Einzelradios nutzen (ohne Fokus auf Kinder).

  • Migros Storybox, tanglible user interface, NFC
    Da ich das Gerät nicht in der Hand hatte verweise ich eher auf die guten Webseiten die es dazu gibt. In der Summe handelt es sich um eine recht preiswerte Audiobox vertrieben 2017 von Migros als Eigenmarke 2017. Das Gerät gibt es nicht mehr zu kaufen. Wer die Toniebox oder Jooki kennt, wird die Anleihen der Storybox erkennen: Abspielgerät mit wechselbaren Spielfiguren. Dabei ist das deutlich einfacher & deutlich kleiner aufgebaut und noch verschlossener. Was mir aufgefallen ist:
  • Erstens:
    • Zu der Box wurden 12 unterschiedliche Spielfiguren (Superhelden) vertrieben.
    • Dazu gibt es 29 Hörspiele. Diese sind Stand heute kostenfrei als MP3-Dateien herunterladbar (633 MB)- also auch für andere Player nutzbar. Die Dateien teilen sich in die drei Blöcke "Disney", "Migroswichtel" und "Superhelden" auf. Der erste Block liegt in Standardhochdeutsch vor, die letzten beiden in Schwyzerdütsch.
  • Zweitens: Die Box tickt dabei schon durchaus etwas anders, da sie auch als PC Lautsprecher verwendet werden kann und sich bei Anschluss per USB am Computer als 2GB-USB-Stick ausgibt. Darüber hinaus kann die Box auch als Mono-Bluetooth-Lautsprecher verwendet werden. Dank Reverseengineering gibt es auch die Möglichkeit andere Dateien auf dem Gerät zu verwenden und mit den Spielfiguren zu verwenden.
  • Drittens - Weitere Quellen:
***
Erstverion mit Toniebox und Jooki, 18.02.2024
Erweiterung um Hörbert und Migros Hörbox und generelle Anpassungen, 18.02.2024
Kleine Korrekturen, 21.02.2024

So bis hier war die Liste etwas detaillierter gewesen. Das kann gerne noch detailliert werden - ich freue mich, wenn ich noch Infos von euch erhalte, dann trage ich das nach.
Mindestens fehlen folgende Player:
 
Zuletzt bearbeitet: (Hörbert ergänzt, Voice User Interface ergänzt, Migros-Box ergänzt)
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Super Idee, ich selbst habe keine Kinder im entsprechenden alter, aber immer Mal wieder die Diskussion mit Kollegen zu dem Thema.
 
Was ich an der Toniebox besonders kritisieren muss, ist die Tatsache dass mein Kind damit lernt Elektrogeräte zu schlagen. Zum Wechseln der Lieder muss man entweder links oder rechts auf die Toniebox hauen, und zwar nicht gerade leicht. In der Regel fliegt dann die Figur oben runter, wenn man sie nicht mit festhält.

Wer sich das ausgedacht hat, gehört ebenfalls geschlagen. Und zwar mit gleicher Härte.
 
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@Archivar
Lidl hat ebenfalls eine eigene Box.
Lidls Box heißt SpeakerBuddy. Den Rest hast du schon benannt.
 
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Auch wenn das sicherlich gleich kontrovers diskutiert wird, ich hab in jedem Kinderzimmer einen Echo Dot. Mit Amazon Music Unlimited Family gibt's Hörspiele ohne Ende.
Ich hab das ganze hinter einem PiHole und nehme den Geräten Nachts das WLAN weg.
 
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Bei deiner "Definition" hast du die in meinen Augen wichtigste "Geräteklasse" vergessen, die mit der Sprachsteuerung.

Ein Echo Kids kostet einen Bruchteil von dem was so mancher Hersteller für kindgerechte Abspieler abzocken will und kann im Gegensatz zu diesen, von der ganzen Familie und völlig unabhängig vom Alter genutzt werden.

Zudem beschränkt sich die Nutzung nicht nur auf Musik und Hörspiele, was spätestens im Schulalter an Bedeutung gewinnt.
 
Wie haben hier noch eine Art Billig-Tonie-Box: Deutlich kleiner und blau, mit einem MicroSD-Einschub, auf dem die Inhalt gespeichert sind. Im Zeitschriftenhandel gab es dazu dann Figuren ähnlich der Tonies mit einem Märchen-Bilderbuch. Der Text im Buch entsprach immer genau dem Text im Buch.
Die Bilderbücher gab es damals in regelmäßigen Abständen. Leider weiß nicht mehr, wie der Hersteller hieß.

Gegen die Vielfalt von Prime Music tut auch allerdings jede Toniebox schwer. Und die Bedienung via Spracheingabe haben die Kleinen schneller drauf als einen lieb ist....
 
Archivar schrieb:
In der Summe zeigt der Beitrag, das man die Toniebox auch mit einer eigenen Cloud betreiben könnte. Aber: Das ist echt was für Spezialisten.

Oh ja. Ich bin ja technisch echt fit, aber das war schon eine der kniffligeren und zuweilen auch frustrierenden Aufgaben.
Jetzt läuft zwar die eigene Cloud, custom tags, custom und official content usw. aber der Mehrwert ist imho zu gering, der Zeitaufwand zu hoch und man benötigt wirklich fundierte Kennnisse (Docker, DNS, Löten, Unix Shell). Erschwerend kommt hinzu, dass die Dokumentation noch recht lückenhaft uns stellenweise veraltet ist.

Wer es dennoch versuchen will, dieses Tutorial ist recht eingängig https://brazier85.de/2024/01/01/private-tonie-box-version-3200-with-teddycloud/ - Docker ist nicht zwingend notwendig, allerdings läuft die Windows Server Variante nicht ganz rund (Zertifikate können nicht erstellt werden, musste auf Docker/Linux ausweichen), Manipulationen an der Konfig im Web-Frontend werden nicht in die Konfig-Datei übernommen etc. Multi Tracks in der Cloud (mit direktem Upload und encoding) kann man gleich ganz vergessen, dazu benötigt man dann auch noch Teddybench (siehe Beitrag #17). Die Telegram Gruppe war mir nur bedingt hilfreich, dasselbe gilt für das Forum.

Lieber direkt bei einem reinem Bastelprojekt (wie https://www.voss.earth/tonuino/) ansetzen.
 
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Ich glaub ich hatte als Kind so ein Ding:
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Medien gab es als CD und Kassette in der Bücherhalle, so viel man will für ca. 30€ im Jahr (neben Büchern ...), CD hatte natürlich den Vorteil, dass man die auch gleich in fürchterlicher Qualität auf Kassette aufnehmen konnte. Radio hatte man auch, hab ich aber nie benutzt.

Kein Wunder aber, dass diese Geräte nicht mehr beliebt sind, kaum ein Kind heute wird damit vertraut sein. Der Hersteller kann nur ein Mal ein paar Euro mit dem Verkauf des Gerätes verdienen (denn zum Schluss waren die ja nicht mehr teuer wie in den 80ern) und dann hält es 20 Jahre, Content wird bei Dritten gekauft oder anderweitig beschafft. Da macht Marketing keinen Sinn.

II n II d II schrieb:
Was ich an der Toniebox besonders kritisieren muss, ist die Tatsache dass mein Kind damit lernt Elektrogeräte zu schlagen.
Na ja, Elektrogeräte zu schlagen ist oft keine schlechte Idee :)
 
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II n II d II schrieb:
Was ich an der Toniebox besonders kritisieren muss, ist die Tatsache dass mein Kind damit lernt Elektrogeräte zu schlagen. Zum Wechseln der Lieder muss man entweder links oder rechts auf die Toniebox hauen, und zwar nicht gerade leicht. In der Regel fliegt dann die Figur oben runter, wenn man sie nicht mit festhält.

Wer sich das ausgedacht hat, gehört ebenfalls geschlagen. Und zwar mit gleicher Härte.

Jetzt hab ich gefunden & gehört, dass die Firma hinter Tonies hier "von einem kleinen Klaps" (Abschnitt Kapitel Wechseln) spricht:
"Gib ihr einen kleinen Klaps".​

Und das in Bezug auf ein Produkt für Kinder.... 🤦‍♂️

Danke für den Hinweis - ich habe die Information oben mit eingefügt und gleich das Thema Spulen über Neigung ebenfalls ergänzt.
 
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wickedgonewild schrieb:
der Zeitaufwand zu hoch und man benötigt wirklich fundierte Kennnisse (Docker, DNS, Löten, Unix Shell). Erschwerend kommt hinzu, dass die Dokumentation noch recht lückenhaft uns stellenweise veraltet ist.
Ich weiß nicht, was du mit hohem Zeitaufwand meinst, insbesondere wenn du es mit dem Bau einer eigenen Box vergleichst. Es hängt ganz individuell von den eigenen Fähigkeiten ab. Löten ist beispielweise überhaupt nicht notwendig.
Der Stand der Doku war nach dem Vortrag noch recht dünn und verstreut. Mittlerweile wurde diese aber signifikant verbessert. (Veraltet war sie eigentlich nie)
Bei drei verschiedenen Hardwarestacks der Toniebox gibt es da viele Varianten, die abgedeckt werden müssen.

wickedgonewild schrieb:
die Windows Server Variante nicht ganz rund (Zertifikate können nicht erstellt werden, musste auf Docker/Linux ausweichen)
Die Zertifikatsgenerierung war Anfang Januar noch über ein Shellscript gelöst. Dies stand aber auch in der Dokumentation. Das Script hätte man einmalig und Linux oder WSL ausführen müssen. Mittlerweile ist diese aber direkt in teddyCloud generiert und so klappt es ohne Umweg auch unter Windows.

wickedgonewild schrieb:
Manipulationen an der Konfig im Web-Frontend werden nicht in die Konfig-Datei übernommen
Die Einstellungen werden erst in die Config übernommen, wenn man auf "Write Config" klickt.

wickedgonewild schrieb:
Multi Tracks in der Cloud (mit direktem Upload und encoding) kann man gleich ganz vergessen, dazu benötigt man dann auch noch Teddybench.
Der Audio Encoder war von Anfang an in teddyCloud integriert. Als Alternative wird teddyBench genannt, das ist richtig, ist aber nicht nötig, sondern vereinfacht nur das Handling teilweise.

wickedgonewild schrieb:
Die Telegram Gruppe ist nur bedingt hilfreich, dasselbe gilt für das Forum.
Was meinst du damit? Im Telegram Chat werden einfachere Probleme in der Regel sofort gelöst und im Forum die komplexeren. Ich sehe im Forum jetzt auch keine ungelösten Probleme

wickedgonewild schrieb:
Lieber direkt bei einem reinem Bastelprojekt (wie https://www.voss.earth/tonuino/) ansetzen.
Ich würde da lieber auf ESPuino setzen, anstatt auf den sehr eingeschränkten TONuino mit dem DFPlayer, der beispielsweise den Inhalt nicht nach der Dateinamensortierung abspielen kann, sondern nur nach der Reihenfolge, wie man die Dateien draufkopiert hat. Auch fehlt da eine Anbindung via WLAN.
Es gibt genug ESPs, bei dem direkt die Ladeelektronik mit integriert ist, das ist beim TONuino nur mit Klimmzügen zu lösen.
 
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3125b schrieb:
Der Hersteller kann nur ein Mal ein paar Euro mit dem Verkauf des Gerätes verdienen (denn zum Schluss waren die ja nicht mehr teuer wie in den 80ern) und dann hält es 20 Jahre, Content wird bei Dritten gekauft oder anderweitig beschafft. Da macht Marketing keinen Sinn.
Ja, da sind solche Boxen aus Marketingsicht geniale Produkte. Man nehme einfachste Produkte, die für sich alleine als Massenware in der Grabbelbox verramscht werden:
Lautsprecher mit Abspielfunktion aus WLAN oder lokaler SD Karte, Kleine Plastikfiguren und Hörspiele für Kinder (Da für Kinder alles neu ist, freuen die sich wahrscheinlich über Benjamin Blümchen aus den 80ern)

Aber in (restriktiver) Kombination mit einfachster Technologie (NFC Tag) wird ein begehrtes Produkt daraus, dass man vielfach teurer verkaufen kann und wenn man die Server abschaltet, kann man in 20 Jahren den ganzen Content erneut als neues Produkt verkaufen.
 
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scilor schrieb:
Löten ist beispielweise überhaupt nicht notwendig.
Aha, und wie spricht die Box dann die alternative CA an? Wie kommen die Client Zertifikate auf die Box?

https://tonies-wiki.revvox.de/docs/tools/teddycloud/dump-certs/cc3200/
https://tonies-wiki.revvox.de/docs/tools/teddycloud/flash-ca/cc3200/

Hier ist auch noch von der veralteten Hackiebox CFW die Rede. Bzw. warum ist dieser Part noch in der Doku, wenn er deiner Meinung nach nicht mehr relevant ist? Wo sind die aktuellen Infos zu finden?

scilor schrieb:
Das Script hätte man einmalig und Linux oder WSL ausführen müssen.

Das Script läuft unter WSL nicht, es werden keine Zertifikate generiert (Stand Anfang Februar 2024). Unter Linux geht es.

scilor schrieb:
Die Einstellungen werden erst in die Config übernommen, wenn man auf "Write Config" klickt.

Mir klar, funktioniert in Version v0.3.5 nicht unter Windows 11. Server Neustart ebenfalls nicht (crash), für reload config gilt dasselbe. Nur das Docker Image funktioniert reibungslos.

scilor schrieb:
Der Audio Encoder war von Anfang an in teddyCloud integriert.

Das ist mir auch klar. Wie bekomme ich über das Frontend Multi Tracks auf die Box (bsp. Auswahl mehrerer MP3 Dateien, die beim Upload encoded werden sollen und so einen Container erstellen. Ohne die Nutzung von TeddyBench.

scilor schrieb:
Ich sehe im Forum jetzt auch keine ungelösten Probleme

Wie erhält custom content die entsprechenden Metainformationen der Tracks über Teddycloud (custom tonies.json)? Das manuelle anpassen von json (selbst mit formatter) ist anstrengend und zeitaufwändig. OFW Patches sind auch wiederholt nachgefragt (no privacy 310 z. B.) und funktionieren teilweise nicht. Mir ist es auch nicht gelungen, über die Telegram Gruppe, zu erfahren, wie ich denn nun "no privacy" aktiviert bekomme, trotz das ich die patch Dateien korrekt lade. Ich wurde lediglich auf debugging via UART hingewiesen... hier sind wir wieder bei "kein löten notwendig".

Was das Nutzen von Custom Tags angeht kann man sich auch nur über Telegram belesen. Da müssen Mindestabstände zum Reader berücksichtig werden, der Magnet darf nicht ungünstig liegen etc. Mein Gedanke war auch, dass ich Tag anderer Standards verwenden kann, bisher ist es mir nicht gelungen herauszufinden, was ich nun abseits der viel propagierten Tags von rfidfriend verwenden kann.

--

Ich finde es klasse, was die Community hier leistet aber ich hätte lieber mit der "Bastelei" gewartet. Zwar läuft nun alles, aber der Weg dorthin war anstrengend und ich habe noch immer offenen Fragen und hätte, rückblickend, lieber mit einer eigenen Platine etwas gebaut.
 
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wickedgonewild schrieb:
Aha, und wie spricht die Box dann die alternative CA an? Wie kommen die Client Zertifikate auf die Box?
Dazu muss nur eine Verbindung mit den Debugging Pins der Box hergestellt werden. Wer löten will, kann da gerne löten. Es gibt dort aber alternative Möglichkeiten. Teilweise werden da Wäscheklammern genutzt. Hier ein konkretes Beispiel bei der CC3200 basierten Box.
https://forum.revvox.de/t/0-35mm-resistor-wires-as-tag-connect-alternative-tc2050/214

wickedgonewild schrieb:
Hier ist auch noch von der veralteten Hackiebox CFW die Rede. Bzw. warum ist dieser Part noch in der Doku, wenn er deiner Meinung nach nicht mehr relevant ist? Wo sind die aktuellen Infos zu finden?
Die Hackiebox CFW ist veraltet, weil sie auf einen veralteten Technikstack setzt, einsetzen kann man sie dennoch und ist auch nützlich. Warum sollte sie dann nicht mehr in der Doku genannt werden?

wickedgonewild schrieb:
Das Script läuft unter WSL nicht, es werden keine Zertifikate generiert (Stand Anfang Februar 2024). Unter Linux geht es.
Inwiefern? Was war die Fehlermeldung? Da es extrem abhängig von der installierten Linux Distribution ist, haben wir das in teddyCloud direkt integriert.

wickedgonewild schrieb:
Mir klar, funktioniert in Version v0.3.5 nicht unter Windows 11. Server Neustart ebenfalls nicht (crash), für reload config gilt dasselbe. Nur das Docker Image funktioniert reibungslos.
Wenn du einen Fehler findest, aber diesen Fehler für dich behältst, kann diesen keiner korrigieren oder schauen, woran es liegt. Optimalerweise ist da zur Dokumentation des Fehlers ein Issue auf GitHub hilfreich.

Der Neustart funktioniert bisher leider nur im Docker, da Docker in dem Fall den Neustart übernimmt.

wickedgonewild schrieb:
Das ist mir auch klar. Wie bekomme ich über das Frontend Multi Tracks auf die Box (bsp. Auswahl mehrerer MP3 Dateien, die beim Upload encoded werden sollen und so einen Container erstellen. Ohne die Nutzung von TeddyBench.
Indem du mehrere Dateien im Dateidialog auswählst, die du hinzufügen möchtest.

wickedgonewild schrieb:
OFW Patches sind auch wiederholt nachgefragt (no privacy 310 z. B.) und funktionieren teilweise nicht. Mir ist es auch nicht gelungen, über die Telegram Gruppe, zu erfahren, wie ich denn nun "no privacy" aktiviert bekomme, trotz das ich die patch Dateien korrekt lade. Ich wurde lediglich auf debugging via UART hingewiesen..
Die Patches funktionieren nur mit spezifischen Versionen. Daher die Nachfrage nach dem UART-Log, um herauszufinden, warum es nicht funktioniert. Ohne diese Informationen ist es nur raten.

Unabhängig davon wurde auf die Hackiebox CFW als Alternative verwiesen, die die Tags auch aus dem Privacy Mode holt.

wickedgonewild schrieb:
Da müssen Mindestabstände zum Reader berücksichtig werden, der Magnet darf nicht ungünstig liegen etc. Mein Gedanke war auch, dass ich Tag anderer Standards verwenden kann, bisher ist es mir nicht gelungen herauszufinden, was ich nun abseits der viel propagierten Tags von rfidfriend verwenden kann.
Es funktionieren nur SLIX-L Tags. Diese sind aber schwer zu beschaffen.
Es gab in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Fake-Tags, die vorgeben SLIX-L zu sein, aber auf Dauer in einen fehlerhaften Zustand zurückfallen.

Je nach Bauform der Antenne dieser Tags gibt es wegen der Metallplatte in der Toniebox einen Mindestabstand oder man muss die Tags außerhalb der Mitte aufsetzen. Das ist aber höchst individuell. Das ist auch bei den Original-Tonies der Fall.

Bei der CC3200 basierten Box können mit den Patches theoretisch andere SLI* Tags verwendet werden. Das müsste aber jemand verifizieren, da die Firmware seit jeher wieder aktualisiert wurde.

wickedgonewild schrieb:
Wie erhält custom content die entsprechenden Metainformationen der Tracks über Teddycloud (custom tonies.json)?
Das muss manuell geschehen, da hat bisher niemand einen schönen Editor oder eine Erweiterung von teddyCloud gebaut.

wickedgonewild schrieb:
Ich finde es klasse, was die Community hier leistet aber ich hätte lieber mit der "Bastelei" gewartet. Zwar läuft nun alles, aber der Weg dorthin war anstrengend und ich habe noch immer offenen Fragen
Du bist immer eingeladen, insbesondere bei komplexeren Problemen im Forum einen Thread zu eröffnen. Damit kann man dir helfen, es entsteht eine übersichtliche Wissensbasis für andere Nutzer und man kann ggbfs. Fehler beheben.
 
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Fehler, die ich finde (jetzt nicht für dieses Thema geltend), melde ich idR. auch über github issue, nur muss ich sie auch als solche erkennen. Ich habe lediglich auf einem System getestet und konnte meine Fehlerbilder halt weder durch Telegram oder über das Forum verifizieren, was ja eher ein Indikator dafür ist, dass nur ich das Problem habe, was meiner Unfähigkeit geschuldet sein kann.
In der Telegram Gruppe habe ich meine kleinen Problemchen aber tatsächlich gepostet.

Docker war (und ist) für mich völlig neu und nur wegen diesem Thema habe ich mich damit und tatsächlich, nach vielen Jahren mal wieder, auch mit Linux auseinandergesetzt.
Ich hab extra Ubuntu aufgesetzt und zu schauen, ob ich irgendwie zu blöde bin oder Windows mein Problem ist.
Ich habe gerade noch mal geschaut, was für einen Fehler das Shellscript bringt, musste aber feststellen, das docker meine wsl default distri und ubuntu verschwunden war. Dem werde ich direkt noch mal nachgehen.

Auf jeden Fall finde ich es, ernstgemeint, toll, dass du dich scheinbar extra wegen diesem Thema hier angemeldet und so ein umfangreiches Feedback gegeben hast.

Ich gebe zu, ich bin etwas zu kurzsichtig an das Thema herangegangen und bedanke mich für deine Hinweise. Ich bekomme bald eine zweite Box und starte einen neuen Versuch. Etwas feinfühliger und fundierter könnten meine Kommentare offensichtlich auch sein. Ich bin dran :D
 
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