Überprüfung des Laufwerks bricht ab - Festplatte vor dem Exitus?

sucb76

Cadet 1st Year
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Hallo zusammen,

mein Notebook läuft auf Windows 8.1 und wollte nach einem Windows-Update vor ein paar Tagen ordnungsgemäß neugestartet werden. Nach dem Neustart war der Rechner so langsam, dass er nicht mehr zu gebrauchen war (ca. 5 Minuten für das öffnen eines Browsers und sofortiges aufhängen bei eigentlich allem).
Seitdem springt er bei jedem Neustart in die Datenträgerüberprüfung, welche nach etwa 20 Minuten und 42% abbricht. Es gibt keine weitere Meldung, der Text verschwindet einfach und nur noch das Acer Logo ist zu sehen. Aus diesem Zustand kommt man nicht mehr raus, es bleibt nur ein weiterer Neustart. Nähert sich meine Festplatte dem Ende bzw. ist sie schon darüber hinaus? Was soll ich tun? Die Platte ist mir egal, möchte nur meine Daten.
Das Notebook ist 7 Jahre alt, durchschnittlich genutzt.
Es müsste das Acer Aspire E1-571-53238G50Mnks sein.

Specs:
500 GB HDD
8 GB RAM
I5 3rd Generation
GeForce GT 620M
Windows 8.1


Auf Hilfe hoffend,

Chris
 
Sieht stark nach der Platte aus.
Also ... kein Backup, richtig? Wie immer fällt einem das ein, wenns zu spät ist.
Dann die erste Frage. Sind dir die Daten sehr wichtig (Bachelorarbeit kurz vor der Fertigstellung drauf? Dann schalte den Laptop aus, baue die HDD aus und mache nichts mehr damit. Dann klick auf den Link in meiner Signatur und beauftrage Profis damit.
Daten nicht sooo wichtig? Dann darfst du gerne selbst probieren. Mit der Gefahr, alles schlimmer zu machen!
Zum Beispiel kann man die HDD in einen normalen PC einbauen. Und dann von dessen Betriebssystem, versuchen die Daten zu kopieren.

Jede Sekunde, die du die HDD weiter betreibst, kann Daten unrettbar zerstören. Deswegen erst denken, dann schnell handeln. Sinnlos hoch- und runterfahren und die Datenträgerüberprüfung die Platte extrem belasten lassen war schon mal keine gute Idee ;).
 
sucb76 schrieb:
Nähert sich meine Festplatte dem Ende
Sieht ganz danach aus. Wenn du noch irgend etwas retten willst, Notebook nicht mehr anschalten und HDD ausbauen. Entweder du wendest dich an eine professionelle Datenrettungsfirma (das kostet einiges) oder du versuchst dein Glück mit der HDD an einem anderen PC mit z.B. SystemRescueCD (hier im Download).
 
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sucb76 schrieb:
Die Platte ist mir egal, möchte nur meine Daten.
Die Platte kann dir nicht egal sein, wenn du deine Daten willst.
Wenn es im Laptop nicht mehr funktioniert, würde ich die als Zweitplatte in einen anderen Rechner stecken und so gut es geht die Daten versuchen zu sichern. Die Platte dürfte so gut wie ... ähm ja ... platt sein.
 
Wenn Du selbst Daten retten willst: nicht versuchen auf der möglicherweise sterbenden Platte zu basteln, sondern einen Klon der Platte erstellen.
 
sucb76 schrieb:
Was soll ich tun? Die Platte ist mir egal, möchte nur meine Daten.
  1. Notebook ausgeschaltet belassen. Nicht mehr hochfahren. Keine Datenüberprüfungsdurchläufe mehr zulassen! Jede weitere unnötige und nicht zielführende Belastung der Platte verringert die Chancen, noch Daten retten zu können.
  2. Stattdessen ein Live-System von einem USB-Stick booten, der an einem anderen(!) PC vorbereitet wurde.
  3. Für den USB-Stick am besten eine spezielle Forensik-Distribution verwenden, die mittels Rufus bootfähig auf einen zuvor leeren USB-Stick gebracht wurde.
  4. Wenn diese Distribution gestartet ist, ddrescue verwenden, um die noch auslesbaren Daten von der betroffenen HDD auf eine weitere, extern angeschlossene, mindestens gleich große HDD oder SSD schreiben zu lassen. Dazu benötigst Du am besten eine ganz leere bzw. ggf. neue externe Festplatte oder SSD.
  5. Alternativ eine professionelle Datenrettung beauftragen: https://www.seagate.com/de/de/services-software/recover/in-lab-recovery/
  6. Künftig unbedingt an ein funktionierendes Backup-Konzept denken, siehe dazu bitte die 3-2-1-0-Regel!
 
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Wow, danke, das ist mal eine Resonanz. Selten in so kurzer Zeit erlebt in einem Forum, klasse.
Naja, ein Backup habe ich schon, das dürfte aber 0,5-1 Jahre alt sein. Lebenswichtige Daten sind nicht drauf, hauptsächlich geht's um Fotos und ein paar Dokumente. Das machen zu lassen, kommt also wohl eher nicht in Frage...was kostet sowas denn? (Größenordnung reicht).
Für 100 Euro überlege ich es mir, für 1000 nicht.

Ich baue die Platte also aus und stecke sie in einen freien Steckplatz in einem Desktop PC. Passt das einfach so? Sind die Anschlüsse alle gleich? Bin kein Vollnoob, aber mit Hardware habe ich eher wenig am Hut...
 
sucb76 schrieb:
Ich baue die Platte also aus und stecke sie in einen freien Steckplatz in einem Desktop PC. Passt das einfach so?
Nein, nicht zwangsläufig. Wenn Du dann mämlich ins normale Windows bootest, werden wieder automatisch im Hintergrund Zugriffe (Indidzierung, Virenscanner, etc.) auf die Festplatte ausgeführt, die nicht gut sind. Bitte nicht ein "Standard-Windows" aus der Alltagsnutzung dazu verwenden!

Daher die Empfehlung zu spezieller Software für solche Fälle, die die Wahrscheinlichkeit einer Datenrekonstruktion auf das mögliche "Maximum" erhöht (Ausnahme professionelle Datenrettung, da ist das Maximum ggf. noch einmal deutlich höher; Kostenpunkt dafür, je nach Schadensbild, mind. mehrere 100 Euro).

sucb76 schrieb:
Naja, ein Backup habe ich schon, das dürfte aber 0,5-1 Jahre alt sein.
Hinweis: Ein "Backup", das schon so alt ist, ist kein Backup, wenn Daten, die man bei drohendem Verlust gerne retten würde, nicht gesichert sind. Da solltest Du in Zukunft dringend nachbessern, so wie es Dir z.B. 2018 schon in einem anderen Thread nahe gelegt worden war. Damit sparst Du Dir wiederholten Stress und Ärger, sowie natürlich Datenverluste.
 
@sucb76
Wenn Du nicht genau weißt, was Du alles machen musst, such' Dir einen lokalen Fachhändler, der entsprechende Erfahrung, Gerätschaften und Software hat. Wenn die Platte soweit noch lesbar ist, kommst Du (ohne Ersatzplatte) meist mit so 40-100 Euro hin.
 
Link aus meiner Signatur, also Seagate, sagt alks Festpreis:
€59.29 Auftragsgebühr + €786.50 Wiederherstellungsgebühr mit neuem Datenträger

Andere Dienste wie Convar rechnen nach Aufwand ab. Bzw.wollen die Platte erst zum Analysieren haben. Kann man aber anrufen.
Unter 500 kannst du aber gleich vergessen.
 
Dr. McCoy schrieb:
Hinweis: Ein "Backup", das schon so alt ist, ist kein Backup, wenn Daten, die man bei drohendem Verlust gerne retten würde, nicht gesichert sind. Da solltest Du in Zukunft dringend nachbessern, so wie es Dir z.B. 2018 schon in einem anderen Thread nahe gelegt worden war. Damit sparst Du Dir wiederholten Stress und Ärger, sowie natürlich Datenverluste.

Natürlich hast du recht. Mache das zu selten. Wenn sowas passiert, ist es aber auch kein Weltuntergang. Es sind keine wirklich wichtigen Daten. Es ist definitiv ärgerlich, aber es gibt schlimmeres.
Ich werde mal zum örtlichen Laden gehen und die Jungs dort befragen. Da ich mit dem Notebook ansonsten zufrieden bin, würde ich es gern behalten. Eine SSD rein macht wohl am meisten Sinn, oder?

@Smily: danke. Das ist mir dann in diesem Fall wohl zu teuer.
 
Eine SSD macht in einem Notebook schon vom Start weg Sinn. Gängige Empfehlungen für SATA sind derzeit Samsung 860 Evo, Crucial MX 500, Sandisk Ultra 3D und WD Blue 3D.
 
Eine SSD macht immer Sinn, vor allem in einem Notebook.
Wenn Du zum Laden gehst, kannst Du bischen abklopfen, ob Du vernünftige Rettungschancen hast mit Fragen wie z.B. "wie retten Sie die Daten? Machen Sie einen Klon, wenn sowas nicht direkt als Antwort käme usw.
 
sucb76 schrieb:
Ich werde mal zum örtlichen Laden gehen und die Jungs dort befragen.
Ehrlich gesagt, habe "ich" damit keine so guten Erfahrungen, wenn betroffene Nutzer "in einen Laden" gegangen sind, um ihre Daten retten zu lassen.

Wenn man da nicht Glück hat, und auf wirklich kompetente Leute trifft, passieren die haarsträubendsten Dinge; es werden "angeschlagene" Platten erstmal einem stundenlangen Komplettscan mit einem Virenscanner unterzogen, es wirst erstmal "chkdsk" ausgeführt, Platten werden an herkömmliche Windows-Installationen mit allerlei Hintergrundsoftware angestöpselt, es werden mit diversen Tools, auch Tools der Festplatten-Hersteller, Intensiv-Diagnosescans der Festplatte gestartet, man lässt nacheinander(!) verschiedene Datenrettungstools über die Festplatte laufen, usw.

Nein!

All sowas ist im Fall eines wahrscheinlichen oder alleine nur vermuteten Defektes der Festplatte (bei nicht bestehender vollständiger externer Datensicherung) ein absolutes Tabu! Stattdessen:

  • Jegliche Schreibvorgänge, und seien es auch nur die geringsten, gehören konsequent unterbunden!
  • Jegliche zusätzliche Belastung durch unnötige Lesevorgänge (Prüfungen, Scans, mehrere Datenrettungstools nacheinander, usw.) gehört ebenfalls konsequent unterbunden!
  • Das einzige, was man macht, ist, erstmal alles für eine Datenrettung vorzubereiten Das bedeutet:
    • Auf einem anderen System ein spezielles Datenrettungssystem bootfähig erstellen, z.B. auf einem USB-Stick; dieses Rettungssystem hat von sich aus, per se, die Eigenschaft, keine automatischen Lese- oder gar Schreibzugriffe auf angeschlossene Datenträger auszuführen, sondern sie müssen erst manuell und gezielt vom bedienenden Nutzer angestoßen werden. Dies sorgt dafür, dass a) keine unnötigen Belastungen auf die Platte erfolgen, und b) daraus folgend möglichst viele Daten gerettet werden können.
    • Zusätzlich muss ein Datenträger mindestens gleich großer Speicherkapaziät (wie jener mit den zu rettenden Daten) intern oder extern angeschlossen und korrekt vorformatiert, vorliegen. Dieser sollte bereits mit Schreibzugriff vorbereitet in das Rettungssystem eingebunden ("gemountet") sein, bevor man die beschädigte Festplatte anschließt bzw. aktiviert.
    • Am besten verwendet man dazu einen möglichst performanten PC, also mit der stärksten CPU, die zur Verfügung steht, und mit hinreichend schnellen Schnittstellen (mind. USB 3.0, falls extern, oder SATA III intern), sowie einem Zieldatenträger (siehe voriger Spiegelpunkt) , der möglichst schnelle Schreibzugriffe zulässt (SSD), sodass das Schreiben der Daten keinen unnötigen Flaschenhals bildet und den Rettungsprozess verlängern würde. Diese Maßnahme verringert die notwendige Zugriffs- und Belastungszeit des beschädigten Datenträgers, und erhöht somit gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, um so mehr Daten retten zu können.
    • Man startet im Rettungssystem die benötigten Programme, z.B. ddrescue bzw. gddrescue.
  • Erst jetzt, wenn alles fertig vorbereitet ist, kommt der (beschädigte) Quelldatenträger ins Spiel, damit jede Sekunde, in der die Platte noch "lebt", alleine für die Datenrettung genutzt werden kann.
  • Man schreibt nun mit ddrescue einen Klon, ein exaktes 1:1-Abbild, ausgelesen vom Quelldatenträger, auf den Zieldatenträger. Sobald dies abgeschlossen ist, wird die (beschädigte) Qell-Festplatte sofort wieder "offline" genommen und sicher bei Seite gelegt.
  • Alle Datenrettungsversuche werden nun ausschließlich an dem 1:1-Klon, der auf dem funktionierenden neuen (Ziel)Datenträger liegt, ausgeführt. Auf diesen Klon kann man dann auch prinzipiell, wenn es "sein muss", quasi "unendlich viele Tools" loslassen, die versuchen, Daten zu finden und zu rekonstruieren.
  • Diese Daten müssen dann auf einen weiteren, zusätzlichen Datenträger geschrieben werden, den man zu diesem Zweck anschließt, der selbstredend genügend Speicherkapazität bieten muss.
Und diese Abläufe beherrschen, alleine schon vom Wissen her, leider nur die allerwenigsten "Läden", so leid es mir tut. Von daher solltest Du unbedingt sicherstellen, dass ein etwaiger "Laden" auch genau nach so einem Schema arbeitet, bevor Du ihnen Deine Platte aushändigst!

Da ich mit dem Notebook ansonsten zufrieden bin, würde ich es gern behalten. Eine SSD rein macht wohl am meisten Sinn, oder?
Ja, das ist nachrangig. Erstmal ist das korrekte Vorgehen zur Datenrettung wichtig.

Nachtrag: Wenn Du allerdings schnell wieder einen funktionierenden Laptop brauchst, dann:
  • Die beschädigte HDD ausbauen.
  • Eine vernünftige SSD besorgen (Klcik!)
  • SSD einbauen.
  • Auf einem leeren USB-Stick mittels des MediaCreationTools ein aktuelles Windows-10-Setup (alternativ: 8.1, ich rate jedoch zur 10, dann bist Du gleich auf dem neuesten Stand) platzieren.
  • Vom Stick booten(!) (bitte im UEFI-Modus, nicht CSM), Setup starten, im Setup-Prozess "Ich habe keinen Key" auswählen, den holt sich das Setup dann aus dem UEFI, da ja auf dem Laptop Windows 8 vorinstalliert gewesen sein dürfte.
  • Damit erfolgt ein weiterhin kostenfrei mögliches Upgrade auf das aktuellste Windows 10.
  • Nach fertiger Installation siehst Du es letztlich mit "Digitaler Lizenz" automatisch aktiviert.
 
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@Dr. McCoy
Absolut richtig, deshalb hatte ich auch geschrieben, dass er die "Jungs im Laden" vor einem Auftrag abklopfen soll.
Als Zusatz hätte ich: Mir ist es schon öfter passiert, dass meine Rettungssysteme nichts mehr von einer Platte wissen wollten, eine Klonstation aber noch einen Klon erzeugen konnte und dann doch noch etwas ging.
 
Erst noch einmal vielen Dank. Der Support, den man hier in kürzester Zeit und dazu noch kostenlos bekommt, ist wirklich nicht selbstverständlich. Da können andere Foren (eigentlich alle) sich mal eine gehörige Scheibe abschneiden.

Um die SSD inkl. Neuinstallation von Windows kümmere ich mich selber, das sollte kein Hexenwerk sein. Nur an die Datenrettung traue ich mich nicht selbst. Ich werde die oben erwähnten Fragen dann vor Ort stellen. Wie seht ihr das tendenziell - lieber zu einem kleineren, lokalen Laden oder gleich zu einer größeren Kette? Ich kenne das nur von Autowerkstätten, da sind Ketten meist die schlechtere Wahl :D
 
Das Problem ist, dass durch unsachgemäße Handhabung die Daten zu 100% zerstört werden.
Ganz ehrlich? Ich würde lieber hier im Forum nachfragen und die Anleitung abarbeiten, ehe ich das in fremde Hände gebe. Weil ob die das können? Die können nachher immer sagen "Sorry, Platte war unrettbar defekt". Und dann hast du nix mehr. Und dabei haben die vielleicht einfach chkdsk angeschmissen und wundern sich später, dass nix wieder hergestellt wurde.

Aber deine Entscheidung. PC Läden sind eigentlich keine Datenretter! Ob du jemand kompetentes findest, ist reine Glückssache.
 
@sucb76
Die wichtige, richtige Vorgehensweise ist eben sofort einen Klon auf eine zweite Festplatte zu erstellen, dann die kaputt direkt vom Strom nehmen und nur noch auf dem Klon arbeiten. Und da geht es wirklich um Fachhandel, nicht um Mediamarkt oder K&M oder sowas. Die sichere Variante ist natürlich sowas wie Ontrack oder Seagate, aber da rechnet man normalerweise mit 500+ Euro
 
Kurzes Update - es war tatsächlich die Platte, der Rechner läuft nun mit neuer Crucial SSD und Windows 10 so gut wie noch nie. Ich werde mich nun an die Datenrettung begeben, bin bisher nicht dazu gekommen. Brauchte erstmal wieder einen funktionierenden Rechner. Bei Fragen melde ich mich wieder. Erneut vielen Dank für den Support.
 
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