Leserartikel UHD, WQHD, Full HD (oder auch Samsung U28D590D vs HP Z27x [vs Dell U2312HM])

Escapado

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Einleitung

Jahrelang stand die Entwicklung von PC Monitoren gefühlt still - zumindest gemessen an den Durchbrüchen der Mobilfunksparte bei hochauflösenden Displays. Seit einiger Zeit drängen jedoch erste UHD Displays auf den Markt und erreichen langsam preislich einen Bereich in dem auch ein normaler "Consumer" darüber nachdenken kann so ein Gerät zu kaufen. Aber lohnt es sich denn auch? Dieser Frage möchte ich in meinem Test anhand von 3 Monitoren nachgehen.


Motivation


Ich bin ein großer Fan von hohen Pixeldichten und habe sehnsüchtig darauf gewartet, dass Full HD und WQHD langsam abgelöst werden. Doch konnte man auch bereits in ersten Tests die möglichen Probleme von UHD Displays herauslesen. Die Hauptkritikpunkte sind dabei in der Regel: Skalierung, Performance, Preis/Leistung.
Was sollte ich also mit meinem hart erarbeiteten Geld machen? Sollte ich es wagen einen UHD Monitor zu kaufen? Oder doch lieber ein WQHD Monitor mit besserem Panel zum gleichen Preis? Oder lohnt sich all das nicht großartig im Vergleich zu Full HD? Ich selbst würde mich als relativ vielseitigen Anwender bezeichnen. Ich programmiere viel, muss für mein Studium ordentlich recherchieren und in LaTeX Dokumente verfassen, Spiele natürlich auch hin und wieder gern ein Spiel(weniger Shooter, eher RPGs) und bin hobbymäßig im Bereich Webdesign tätig. Was wird da wohl am besten passen?
Nach langem Hin und Her habe ich mich entschieden die Probe aufs Exempel zu machen.


Die Testgeräte


Es werden 3 Testgeräte mit jeweils unterschiedlichen Auflösungen und Panelen verglichen.

Name28UD590z27xU2312HM
HerstellerSamsungHPDell
Auflösung3840x21602560x14401920x1080
Größe28"27"123"
Pixeldichte157.35 PPI108.79 PPI95.78 PPI
Bildwiederholrate60Hz *60Hz60Hz
PanelTNAH-IPSE-IPS
Anschlüsse2 HDMI 1.4, DisplayPort 1.2, Lineout2 DisplayPort 1.2, 1 HDMI 1.4, (4+2) USB 3.0(2.0), Lineout, S PDIFVGA, DVI, Display Port, 4 USB 2.0
ErgonomieTiltTilt, Pivot, Swivel
Höhenverstellbar
Tilt, Pivot, Swivel
Höhenverstellbar
Preis€508,38€809,42€292,86
*nur mit DisplayPort 1.2

AH-IPS, IPS, TN ?


Die jeweiligen Unterschiede zu den Paneltechniken genau zu diskutieren würde wohl den Rahmen des Testes sprengen, weshalb auf die Links in der Tabelle verwiesen wird. Für die meisten potentiellen Käufer gibt es jedoch ein paar wesentliche Aspekte, die ich einmal auflisten möchte:


IPS Panele haben typischerweise eine hohe Blickwinkelstabilität. Das bedeutet, dass Farbverfälschungen kaum bis gar nicht vorhanden sind, wenn man seinen Kopf bzw. seinen relativen Blickwinkel zum Monitor ändert. Außerdem weisen viele bessere IPS Monitore eine höhere Farb/-treue und -tiefe auf, was interessant für alle ist, die eine farbsensitive Arbeit wie das Designen von Printmedien zu erledigen haben.


Dafür haben TN Panele den Ruf schnellere Schaltzeiten und weniger Inputlag zu haben, dass heißt also insbesondere bei schnellen Spielen kann sich das als nützlich erweisen. Fast jeder mir bekannte 120 oder 144 Hertz Monitor setzt beispielsweise auf diese Technik. Dafür leiden entsprechende Monitore oft unter Farbverfälschungen und schwacher Blickwinkelstabilität.


Testequipment und Systhematik


Die Tests wurden großteilig mit den Methoden der Seite http://www.lagom.nl/lcd-test/ erstellt. Als Kamera für die Messungen kam eine Nikon D5100 zum Einsatz. Ghosting Tests wurden mit der Seite http://www.testufo.com/#test=ghosting durchgeführt.
Es sei an dieser Stelle schon einmal angemerkt, dass die Testergebnisse einer gewissen Varianz unterliegen. Das ist zum einen der Kamera geschuldet, zum anderen dem Umstand, dass das Messen einiger Größen mit einer Spiegelreflex per se nicht optimal sind. Es ist jedoch möglich eine gute Abschätzung für bestimmte Werte zu bekommen und auch subjektiv ein gutes Vergleichsbild über einige wesentliche Monitorqualitäten zu erstellen.


Als Testsystem dient ein Setup mit Core-i5 2500k, 8GB Ram und eine AMD R9 280X.



Der Samsung U28D590 - Das UHD Modell

https://www.youtube.com/watch?v=cNzZQjJPBHg

Es ist der erste UHD Monitor den ich auspacken durfte und entsprechend gespannt war ich auf das Gerät. Der Monitor ist sehr modern designed, er ist sehr schlank, der Standfuß und der Rahmen(Klavierlack) sind hübsch anzusehen, aber umfangreiche Ergonomiefunktionen bleibt Samsung dem Käufer schuldig. Leidglich ein leichtes neigen ist möglich. Dazu kommt leider, dass der Standfuß sehr wackelig ist und man keine Möglichkeit hat eine VESA Halterung anzubringen. Die Anschlussmöglichkeiten sind recht begrenzt: 2 mal HDMI und 1 mal DisplayPort sowie ein LineOut für Kopfhöhrer baut Samsung ein. Auf USB wird verzichtet. Wer also gehofft hatte seine Webcam und/oder seine Tastatur/Maus an das Gerät anschließen zu können, wird leider enttäuscht werden. Das Netzteil ist extern gelagert, so bleibt der Monitor schlank:
Das Netzteil selbst ist mit einem Notebook Netzteil zu vergleichen. Schließt man das Gerät über HDMI an, so sind bei maximaler Auflösung lediglich 30 Hz möglich. In meinen Augen ist diese Bildwiederholrate absolut unerträglich. Schon das Verschieben von Fenstern wird optisch zur Qual. Ich empfehle also unbedingt den Monitor per DisplayPort anzuschließen. Das funktioniert dann allerdings problemlos - gesetzt dem Fall die Grafikkarte bietet einen entsprechenden Ausgang.


Die hohe Auflösung und damit einhergehende Pixeldichte ist zunächst beeindruckend. In einigen Foren und News zu UHD Monitoren bricht immer wieder die Debatte aus, ob man überhaupt so eine hohe Auflösung braucht, weil man den Unterschied ja ohnehin nicht sehen könnte.
Bei einem Betrachtungsabstand von etwa einem Meter und guter Sehkraft kann ich dem keineswegs zustimmen. Öffnet man ein hoch aufgelöstes Bild/Video oder startet ein Programm welches richtig bei so einer hohen Pixeldichte skaliert (wie viele Metro Apps z.B.), so sind Klarheit der Bilder und der Schrift hervorragend. Auch in Spielen sind 150ppi nicht zu verachten: Treppeneffekte(auch Aliasing genannt) werden minimiert - alles wirkt viel schärfer als gewohnt. Bei 28 Zoll Bilddiagonale hat man außerdem gefühlt erheblich viel mehr Platz auf dem Bildschirm im Vergleich zu 23 Zoll.


Leider hat das Ganze auch seine Schattenseiten. Viele Programme sind noch nicht für eine solch hohe Pixeldichte optimiert. Der Grund hierfür liegt vermutlich in dem sehr geringen Marktanteil entsprechender Monitore, sodass viele Entwickler keinen Bedarf sehen ihre Programme dafür zu optimieren. Oft steht man nämlich vor zwei Auswahlmöglichkeiten:
1. Man schaltet die Skalierung unter Windows 8.1 aus - dann sind alle Bedienelemente des Programms aber in der Regel sehr sehr klein.
2. Man schaltet sie ein und erhält vielfach ein unscharfes Bild.
Die 4 Fache Auflösung bedeutet in der Praxis also nicht unbedingt 4 mal so viel Platz. Beides strengt die Augen auf Dauer an, da man in einem Fall sehr genau schauen muss um etwas lesen zu können und in dem anderen ständig das Gefühl hat man würde das Objekt nicht richtig fokussieren. Selbst nach 2 Tagen Intensivnutzung trat bei mir keine Gewöhnung ein. Vielleicht sieht sie Situation bei einem 31.5 Zoll Gerät anders aus, bei 28 Zoll ist es jedoch wirklich problematisch.


Bei Spielen hingegen ist es oft möglich entsprechend hohe Auflösungen einzustellen. Insbesondere MMOs bieten z.B. häufig die Möglichkeit die Interface-Elemente zu vergrößern oder die Spiele machen es von vorn herein selbst. Jedoch fordert UHD aktuelle Hardware sehr, sodass lediglich mit einem High-End Setup spielbare Bildraten in aktuellen Titeln erreicht werden. Selbst eine R9 280x hat es oftmals (zu) schwer. Wen genaue Benchmarks interessieren, dem sei folgender Test nahgelegt: UHD-Benchmarks von Hardwareluxx. Es bleibt natürlich immer noch die Möglichkeit der Interpolation, also die Darstellung des Bildes in geringerer Auflösung wie z.B. Full HD. Das Bild wird dann einfach hochgerechnet, 4 reale Pixel werden mit der gleichen Farbe belegt. Leider macht das die Vorteile der hohen Auflösung vollständig zu Nichte.


Technisches:
Der Hersteller bewirbt das Gerät mit 1ms Reaktionszeit (grau zu grau) und einem Gaming-Modus. Es gibt nun eine Reihe von Verfahren wie man das versuchen kann zu messen. Die Kollegen von gamestar.de haben sich dem angenommen und eine Reaktionszeit (Schwarz-Weiß-Schwarz) von 20 ms ermittelt.
Auch wenn dieser Wert auf dem Papier nach viel aussieht, so stellt er in Spielen jedoch kein Problem dar. Schlieren sind nicht erkennbar. Das ist unter anderem auch dem Overdrive Feature des Monitors zu verdanken - welches man jedoch nur in mittlerer Stärke einschalten sollte, da sich sonst ein sichtbarer Corona-Effekt an den Rändern von bewegten Objekten ausbildet.


Das Anti-Glare Coating ist zum Glück wenig aggressiv aber dafür sehr effektiv. Hier hat Samsung einen guten Kompromiss gefunden.


Das OSD lässt sich mit einem kleinen Knopf-Pad hinter dem Monitor bedienen. So schafft es Samsung die Vorderseite minimalistisch zu gestalten. Die Menüführung ist recht eingängig - Die Einstellungsmöglichkeiten sinnvoll. Leider umfasst man den Monitor bei der Bedienung aber in der Regel so, dass man Fingerabdrücke auf dem Klavierlackrahmen an der Front hinterlässt.


Die Farbwiedergabe des Monitors ist für ein TN Gerät in Ordnung, wenn auch geringfügig matt. Eine Kalibrierung wirkt dem etwas entgegen. Leider ist die Blickwinkelstabilität im normalen Betrieb nur dürftig. Bei frontaler Betrachtung erkennt man bei einfarbigen Flächen deutliche Farbabweichungen zum unteren und oberen Ende des Bildschirms hin. Das ist ein klassisches Problem von TN Panelen, welches bei einem Monitor dieser Größe besonders deutlich zum Vorschein tritt. Das Feature Magic Angle im OSD hilft dort leider auch nicht richtig. Lediglich das Anschalten des Gamingmodus führt hier zu einer Verbesserung - jedoch deutlich auf Kosten des Kontrastes.
Der U28D590 weist einen statischen Kontrast von 658(+-12):1 auf und bleibt damit deutlich unter den beworbenen 1000:1. Selbst mit manueller Kalibrierung lässt sich daran nicht viel ändern, der Kontrast ist über alle Helligkeitseinstellungen recht stabil.
Der Schwarzwert liegt bei 0,35+-0,2cd/m^2, ebenso je nach eingestellter Helligkeit. Für einen LCD Monitor ist das in Ordnung. Die Leuchtdichte lässt sich zwischen 67 und 351 cd/m^2 regeln, sodass sowohl in dunklen als auch in sehr hellen Räumen damit gut gearbeitet werden kann.
Es bilden sich geringe Lichthöfe an den Seiten des Gerätes aus, welche jedoch nur bei ganz schwarzen Bildern bei sehr genauer Betrachtung erkennbar sind. Hier hat Samsung definitiv gute Arbeit geleistet. Die Bildhomogenität für schwarze und weiße Testbilder ist in Ordnung.


Der HP z27x - Das WQHD Modell

https://www.youtube.com/watch?v=n6qJl6376ws
Auch der HPz27x ist für mich eine kleine Neuheit gewesen - denn ein WQHD Modell stand bis dato auch noch nicht auf meinem Schreibtisch. Der Monitor ist für den professionellen Einsatz gedacht und das erkennt man ihm auch an. Ein sehr solider Standfuß, alle erdenklichen Ergonomiefunktionen (siehe Video) und 4(+2) USB 3.0 (2.0) Ports gehören zum Komfortpaket des Gerätes. Das Design ist schlicht, der Fuß wirkt recht groß im Vergleich zu dem U28D, dafür wackelt das Gerät nicht so leicht. Der Rahmen fällt mit 2cm Breite nur knappe 2 bis 3 mm breiter aus als die anderen beiden Kandidaten. Eine VESA Halterung lässt sich problemlos anbringen. Zu den Anschlussmöglichkeiten gehören neben den USB Ports zwei mal Display Port 1.2, 1 HDMI, Lineout,S PDIF und Ethernet, wobei letzterer für Fernmanagement des Monitors eingesetzt werden kann, wobei der Monitor einen kleinen Webserver integriert hat, sodass er sich über eine Weboberfläche ausgiebig einstellen lässt.


Das Gerät richtet sich vor allem an Kunden die ihrem Workflow hohe Ansprüche an Farbtreue, Farbräume und Einstellungsmöglichkeiten an dem Monitor legen. Ein 10Bit Panel, eine Abdeckung des AdobeRGB und sRGB Farbraums von 100% und eine Abdeckung des DCI-P3 Raumes von 99%. Dabei ist der Monitor werkseitig exzellent kalibriert. Über das OSD lassen sich problemlos die verschiedene Farbräume einstellen. Außerdem unterstützt das Gerät 4k (echte 4096x2160 Pixel) Input bei 30Hz, skaliert dann intern jedoch auf WQHD runter. Für jene, die bereits ihre Videos in 4k aufnehmen und direkt auf den Monitor zuspielen wollen ein Plus.


Der Ersteindruck: WQHD bei 27 Zoll sieht wirklich toll aus. Die Pixeldichte ist im Vergleich zu dem Dell Gerät etwa 14% höher, eine Skalierung der Elemente unter Windows ist jedoch bei einem normalen Betrachtungsabstand nicht notwendig. So wirkt auch auf diesem Modell alles scharf - nicht UHD scharf - aber scharf. Wie auch bei dem Samsung Gerät macht sich der Platzgewinn bei 27" im Vergleich zu 23" sehr positiv bemerkbar. Photoshop kann mit einer ganzen Reihe von Zusatzpanelen geöffnet werden, während ein Full HD Bild Nativ angezeigt wird, Dreamweaver lässt sich mit Codeteilung und Browser gut nebeneinander anzeigen. Im Moment scheint die Pixeldichte von ungefähr 109 PPI unter Windows gerade den richtigen Kompromiss zwischen Schärfe und Kompatibilität zu finden.


Auch WQHD fordert die Hardware ordentlich - wobei deutlich einfacher angenehme Bildraten erreicht werden können. Bei Computerbase findet sich ein aktueller Benchmark mit verschiedenen Grafikkarten. Die Verminderung des Treppeneffektes ist schwach, es empfiehlt sich vielfach auf eine Anti-Aliasing Methode zurückzugreifen.
Die Reaktionszeit des Gerätes beträgt laut Hersteller 7ms (Grau zu Grau). Subjektiv steht das Gerät den anderen beiden Kandidaten hier nicht viel nach. Es gibt nur sehr geringes Ghosting und der Input lag liegt in etwa auf dem Niveau des Dell U2312HM, sodass man durchaus als normaler Spieler auch auf diesem Gerät seine Freude hat.


Ganz besonders interessant sind natürlich nun bei diesem Monitor die Bildeigenschaften und Einstellungsmöglichkeiten. Und hier macht HP tatsächlich alles richtig. Die werkseitige Kalibrierung ist hervorragend. Das OSD bietet hier eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten und voreingestellten Farbräumen. Hat man ein HP Kolorimeter kann man sogar ganz ohne PC den Monitor nachkalibrieren. Hier hat sich HP wohl an den Wünschen der Zielgruppe für das Gerät orientiert. Solche Features sind natürlich für den Otto-Normal-Verbraucher eher zweitrangig.
Die Farben sind besonders im AdobeRGB Preset sehr knackig, die Bildhomogenität ist klasse. In Farb/- und Schwarz-Weiß-Verläufen findet sich absolut kein Banding und die Blickwinkelstabilität des 10bit Panels ist hervorrangend. Schwarze und weiße Bilder sind sehr homogen. Farbstiche sind nicht wahrnehmbar.
Der Statische Kontrast liegt bei 822:1 (+-25) und erreicht damit sogar einen höheren Wert als beworben. Auch hier ist der Kontrast über alle Helligkeitseinstellungen recht stabil. Der Schwarzwert liegt je nach Helligkeit zwischen 0,06 und 0,37 wobei sich die Leuchtdichte zwischen 48 und 250 cd/m² regeln lässt. Auch hier ist das Arbeiten bei hellem Tageslicht und im Dunkeln sehr gut möglich. Das AH-IPS Panel leistet dabei ganze Arbeit. Leider ist das Anti-Glare Coating geringfügig agressiver als bei dem Samsung Modell, jedoch schwächer als bei dem Dell U2312HM.






Dell U2312HM - Das Full HD Modell


Dieses Gerät wurde vielfach viel ausführlicher getestet als ich es mit meinem Equipment hier könnte. Deswegen verweise ich an dieser Stelle einmal auf die folgenden Tests.
http://www.prad.de/new/monitore/test/2011/test-dell-u2312hm.html
http://www.tftcentral.co.uk/reviews/dell_u2312hm.htm
Für den Vergleich ist das Gerät aber allemal sinnvoll, sodass es in diesem "Testfeld" als Gerät gelistet ist.




Fazit
Nach gut 3 Wochen Testzeit mit den verschiedenen Geräten kann ich sagen, dass meine Erwartungen teilweise erfüllt, teilweise übertroffen und teilweise untertroffen wurden. Die Vor und Nachteile von UHD, der Mehrwert eines farbtreuen Panels, die größere Bildschirmdiagonale - all das sorgt dafür, dass ein Fazit lediglich an Bedingungen geknüpft gezogen werden kann.


Samsung hat mit dem U28D590 eins der ersten massentauglichen UHD Produkte für den Heimanwender auf den Markt geworfen. Leider steckt UHD an vielen Stellen noch in den Kinderschuhen, insbesondere was Softwareunterstützung angeht, und es kommt dazu, dass für alle, die aktuelle Spiele in voller Auflösung genießen wollen sehr potente Hardware vorausgesetzt werden muss. Interpolation ist natürlich eine Option, aber eine die die Vorteile von UHD wieder zunichte macht. Die Qualität des Panels ist für TN gut, jedoch bei der Blickwinkelstabilität fällt das Modell hinter der IPS Konkurrenz in diesem Test deutlich zurück. Wer viel farbsensitiv arbeitet oder viel Wert auf solche Kriterien legt, dem sei eher von dem Monitor abgeraten. Auch die fehlenden Ergonomiefunktionen, das Fehlen von Vesa Bohrungen und die geringen Anschlussmöglichkeiten sind etwas störend - aber verschmerzbar. Trotz all dieser Nachteile beeindruckt eben die hohe Auflösung sehr und zum Beispiel für Spieler mit sehr potenter Hardware, denen eine hohe Pixeldichte am wichtigsten ist, oder jene, die gern in der Position des Early Adopeters sind und die die Kinderkrankheiten nicht stören, kann ich den Samsung U28D590 zu einem Preis von aktuell 500€ empfehlen.


Mit dem HP Z27x bietet HP einen Profimonitor mit WQHD an. Glücklicherweise macht die resultierende Pixeldichte unter Windows keine Probleme. Die Qualität des Panels ist hervorragend. Die Farbechtheit, der Schwarzwert, der Kontrast - es stimmt einfach alles. Die Anschlussmöglichkeiten sind mannigfaltig, die Ergonomiefunktionen lassen keine Wünsche offen und die Voreinstellungen des Panels sind wirklich sehr gut. Richtig wertvoll ist das Gerät aber vor allem für Leute die produktiv in gewissen Bereichen die vielfältigen Managementoptionen des Monitors und Anschlussoptionen brauchen.
Auch für Spieler ist das Gerät geeignet, jedoch nicht für jene die besonders schnelle Shooter spielen. Für alle anderen jedoch kann das Gerät genutzt werden.
Mit einem Preis von aktuell etwa 800€ ist der Monitor jedoch auch recht teuer. Wer mit einer Arbeitstätigkeit sein Geld verdient in dem die von dem Gerät gebotenen Features wertvoll sind, dem sei der Monitor in jedem Fall empfohlen. Wie sieht es aus mit dem normalen Heimanwender? Vermutlich ist das Gerät in diesem Falle ein Overkill - Bereits ab 450€ findet man IPS Monitore mit ähnlichen Panelen und gleicher Auflösung, die zwar mit Sicherheit weniger Features mitbringen, jedoch vermutlich durchaus ausreichen. Wen der Aufpreis nicht abschreckt, der findet in dem Z27x jedoch ein kleine eierlegende Wollmilchsau.




Und wie schlägt sich das ganze nun gegen Full HD?
Lohnt sich nun der Umstieg ? Der Umstieg von 23" Full HD zu 27" WQHD ist wirklich sehr angenehm. Etwas höhere Bildschärfe und mehr Arbeitsfläche sind eine Kombination die in fast allen Anwenungsbereichen sehr vorteilhaft ist.
Stellt man das UHD Modell daneben, so beeindruckt die Bildschärfe zunächst sehr, die Probleme der hohen Pixeldichte machen sich im Alltag jedoch zu häufig bemerkbar. Ich bin mir sicher, dass die Situation in 1 bis 2 Jahren deutlich anders aussehen wird - aber das hilft leider im Moment nicht so viel und vermutlich fallen auch die Preise für UHD Monitore bis dahin, oder es gibt dann auch für deutlich unter 1000€ entsprechende Geräte mit hochwertigen IPS Panelen (Siehe Intels Ankündigung).


Für jene, die im Moment mit dem Gedanken spielen sich ein neues Gerät zu kaufen und hin und her gerissen sind, was es denn nun sein soll, denen empfehle ich derzeit wohl einen qualitativ hochwertigen IPS/PLS Monitor mit WQHD Auflösung. Wer UHD haben möchte und noch warten kann, dem empfehle ich sich noch in etwas Geduld zu üben, bis sich die Gesamtsituation verbessert.



Noch etwas in eigener Sache:


Das hier ist mein erster größerer Testbericht. Ich bin mir sicher, dass an einigen Stellen noch Luft nach oben ist. Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir mit konstruktiver Kritik helfen könntet und fände es schön, wenn eine rege sachliche Diskussion zu dem Thema in diesem Thread angestoßen werden könnte. Ich behalte mir vor den Artikel zu ergänzen - insbesondere wenn es noch Fragen gibt, die ihr auf jeden Fall in dem Artikel gern beantwortet hättet.


Ein ganz herzlicher Dank geht an Samsung und HP für das zur Verfügung stellen der Testgeräte.

Edit: Kleinere Tippfehler entfernt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich benutze den Samsung UHD hauptsächlich zum zocken....der Unterschied von Full HD zu UHD ist gewaltig....BF4 ist knackscharf...zu den Anzeige - Problemen unter Windows gebe ich Dir recht, das ist noch nicht ausgereift...das Manko neben dem Monitor ist die Anschaffung neuer Grafikkarten, um das Bild auf den Schirm zu bringen....
 
Ich bin gerade eben auf einen 27" mit WQHD umgestiegen. Eben zuerst die Skalierung bis 150% ausprobiert. Manches sah besser aus, vieles aber auch schlechter.

Ich denke ich werde bei 100% bleiben, dafür aber z.B. im Browser manuell skalieren auf 125%. Das klappt sehr gut und Chrome merkt sich das auch für meine Webseiten.


Ich bin zu WQHD weniger gewechselt, weil mir der Full HD Platz nicht ausgereicht hat. Mehr bin ich da wegen der deutlich besseren Bildschärfe und DPI. 95 zu 109 hört sich nicht viel an, ist aber auf alle Fäle sichtbar und sehr angenehm!

Was denkt ihr, wird sich mit Windows 10 die Skalierungsgeschichte automatisch besser, das System einem die Skalierung noch besser abnehmen und wird es eine Art Retina geben. Also quasi internes runter rechnen, sodass ich z.B. FHD nutze, knackscharf, intern aber die WQHD Auflösung berechnet wird?

Sehr schöner Testbericht und gutes Thema übrigens. Sehr schade, dass keine Resonanz kam.
 
Die Pixeldichte ist im Vergleich zu dem Dell Gerät etwa 14% höher, eine Skalierung der Elemente unter Windows ist jedoch bei einem normalen Betrachtungsabstand nicht notwendig.
Ich habe den Z27x, bin nicht sehgestört und ich weiß nicht wie man den ohne Skalierung im täglichen Einsatz betreiben soll. Das hält man doch keine Stunde aus. Bei mir ist die Skalierung deswegen auf 125% eingestellt. Firefox, Thunderbird und Chrome übernehmen alle die DPI Einstellungen und das Ergebnis ist stellenweise so unscharf, dass es einfach nur nervt. Daher habe ich die Skalierung in den Anwendungen deaktiviert und manuell die Schriftgröße raufgesetzt. D.h. die Menüs und Bilder auf Websites sind nun 1:1, aber die Schriftgröße ist deutlich besser lesbar. Allerdings hat man dann immer noch Probleme (z.B. Fehler auf Internetseiten, die nicht so viel Platz für den Text vorsehen) und man muss eben jede Anwendung einzeln einstellen.

Das was betzer gemacht hat (Websiten manuell auf 125% zoomen) habe ich auch eine Zeit lang gemacht. Aber das bringt es auch nicht, weil innerhalb von Windows viele Programme bei 100% nicht langfristig zu benutzen sind. Die Menüs werden so filigran, dass die Maus sehr zaghaft bedient werden muss. Außerdem werden dadurch alle Bilder unscharf und man muss eben jedes mal zoomen, nur weil die Pixeldichte so ist wie sie ist.

Mein Fazit ist daher klar. Der nächste Monitor wird wieder im Bereich 90 PPI liegen. Hätte ich nicht gerade erst den Z27x gekauft, würde mich der BenQ BL3200PT interessieren. Der hat 92ppi und sollte damit für eine 100% Darstellung perfekt geeignet sein. Kann man ppi einfach prozentual hochrechnen? Dann müsste bei 4k das Optimum ja bei 180 ppi liegen und eben eine DPI Einstellung von 200%. Dann sind die Bilder auch scharf, weil die Pixel einfach nur vervierfacht werden und nicht interpoliert.
 
Die Softwareprobleme unter 4k bestehen nur unter Windows. Am Mac funktioniert es bestens.
Trotz wackligem, nicht verstellbaren Standfuss, fehlender Vesa-Halterung und schlechter Blickwinkelstabilität des Samsung ist das Arbeiten viel angenehmer als bei herkömmlichen Monitoren.
 
Wie sieht denn Firefox beim Mac aus?

Die Icons sind in Windows jedenfalls unscharf (was logisch ist bei 25 bzw. 50 Prozent Vergrößerung). Dann müssten diese Icons beim Mac ja auf Vektor basieren.

Anbei Screenshots von Windows:

1 = 100 Prozent (scharf)
2 = 125 Prozent (unscharf)
3 = 150 Prozent (unscharf)
 

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