Ulrich Wickert sagt Adieu

_DJ2P-GER_

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Am 31. August wird Uli Wickert, zum letzten mal die Tagesthemen moderieren, um dann nach 15 Jahre seinen Dienst "auf zugeben".

Hier Quelle und Infos

Meiner Meinung nach sehr schade, da ich ihn sehr gut fand. Er hat zwar alle Nachrichten seriös rübergebracht aber war immer trotzdem locker und "jungenhaf". Ich hätte ihn auch gerne noch weiter gesehen, da sein NAchfolger nie an ihn herankommen wird.
 
Hmm, wann habe ich den letzten Satz schon mal gehört?
Ach ja, als Hanns Joachim Friedrichs aufgehört hat.
 
Tom Buhrow kann Ulrich Wickert vielleicht nicht ersetzen, aber er wird wohl eigene Vorzüge in die Sendung einbringen können.
 
TV frisst sich selbst und refenziert immer wieder

... Dem Ersten Deutschen Fernsehen bleibt er treu: Seit 17. August moderiert er seine Sendung „Wickerts Bücher“.
Der Film begleitet Mr. Tagesthemen bei seiner Arbeit, in den Ferien in Südfrankreich, im Gespräch mit Freunden und Weggefährten. Kollegen und Freunde wie Günter Grass, Hellmuth Karasek, Jobst Plog, Anne Will und Fritz Pleitgen werden ebenso zu Wort kommen wie sein Bruder Wolfram, Stefan Aust und die Gefährten aus Studentenzeiten Maja Stadler-Euler und Friedhelm Drautzburg. ...
Tja ... was soll man zu einem derartig belanglosen TV Event dazu sagen?

Das TV frisst sich selbst und refenziert immer wieder die gleichen Nasen ...

Ich will persönlich nicht hören, was mal wieder ein kulturbeflissener Herr Karasek sagt, oder der ehemalige WDR Chef Fritz Pleitgen ... als wenn die zu selten zu sehen wären. Gibt es Deutschland tatsächlich so wenig Leute, die was im TV zu sagen haben?

Vom Talent und Wissen gibts sicherlich mehr frische Geister ... vom einstmaligen Anspruch eines freien öffentlichen Rundfunks, die eine unabhängige Macht sind, im bunten Bildermeer der privatwirtschtlich betriebenen Verlage ist kaum ein Unterschied zu erkennen.

Nur Quote & Proportz bringt immer wieder die gleichen Meinungsführer in das TV, nicht Talent, Wissen und Kreativität. Zugegeben der Wickert kann nichts dafür ... der nimm nur seine persönliche Chance wahr. Der Preis dafür ist, dass die Redaktionen im Hintergrund andere interessante Leute schlicht vertrocknen lassen (umsonst sind derartige "Gastauftritte" vermutlich nicht).

So jetzt könnt ihr weitermachen über die Anchormanqualitäten eines Herrn Wickert.

MFG Bobo(2006)
 
Ich fand den super, bin alerdings meist auf tagesschau.de, da trifft mich die Umstellung nicht so hart :lol:
 
ich finde es auch schade, dass er aufhört...aber nun ja, man kann nicht ewig dranbleiben.
wer auch immer nach ihm kommen wird, es wird einer aus einer anderen generation sein und dieser wird wohl oder übel die seine gut bedienen können...eine chance aber auch ein risiko. chance weil dann vielleicht auch etwas jüngere anfangen nicht nur auf rtl2 nachrichten zu schauen und risiko weil wickert nun mal klasse hatte...
 
Er hat mal in einem Interview gesagt, dass sich Zuschauer bei der Redaktion beschwert haben, sie könnten nicht schlafen, weil er vergessen hat, allen eine geruhsame Nacht zu wünschen:D
 
@siggi

der war gut! die "geruhsame nacht" war ja schon sowas wie eine echte institution :p :volllol:
 
ich fand herrn wickert noch nie gut. totale fehlbesetztung;resp. bloß als interim gedacht mussten wir diesen langweiler vom typ graue maus über und über ertragen, weil die verantwortlichten dann wohl dachten "na gut, wenn keiner sich wirklich beschwert fühlt" (und die verantwortlichen von damals sind klar auch lange weg, sind durch noch größere dumpfbacken ersetzt).

zeigt die stumpfheit "es blöden deutschen michels" (sorry): dem kannste alles vorsetzen, solange es bloß halbwegs nett daherkommt. (hrr wickert war ja nun wirklich nicht mehr als durchschnitt, und über seinen erfolg (sich selbst darin) mehr als erstaunt. wirkt ja heute noch so, wenn er bei frau heidenreich sitzt und bücher trinkt und belanglosen rotwein anpreist).

das ich klar gesagt habe, was meine meinung ist: das volk will graue mäusee, als (porporz-) abbild seiner selbst.

scholl-latour sagte vorgestern abend im interview ganz richtig: "wenn man heute informiert sein will muss man die ausländsiche presse dazu lesen (hier: sehen), sich mal die karrikaturen in der harold tribune von george w. bush anschauen wie total respektlos die sind" (..um zu sehen, dass wir schon längst wieder die deutsch-devote unteranen-presselandschaft haben, die zu heinrich manns untertan passt, usw., usf.)

auch an hernn wickert sieht man so gesehen "unsere" dekadenz, unser heile-welt-bedürfniss, "enn so fragen oder darstellen, dass die wehtuenden fakten auch wirklich wehtun, dass wollte doch keiner..". der deutsche michel jedenfalls nicht.

und bleibt hern wickerts verdienst, dass er das passend bedient hat, auch wenn ihm nicht immer selbst danach zu mute gewesen sein sollte.


bei uns ist es halt passend für "top-journalisten" (wickert war keiner, bloß die karrikatur einer möglichkeit davon?), dass sie zielgruppenkonform mit dem strickliesel in der hand bei buchbesprechungen sitzten, und dass aber über sie kolportiert wird, dass sie 20.000,- euro im monat verdienen und vom sender mit der luxuslimousine morgens um 11.00 in den sender abgeholt werden, darin er mit kugelschreiber und "anstreich"-faz als objekten sitzt - um ihre wichtigkeit zu unterstreichen. man beachte: da ist bei mir kein bißchen sozialneid. geht nur darum, warum bei uns solche meldungen lanciert werden/müssen:

eben weil der deutsche michel das gerne hat; er auch gar nicht beurteien kann (will(!)?), was im globalen massstab wirklich (fernseh-) journalismus ist/wäre, was anchorman sein heißen könnte. daher reicht das vorzeigen der (aus vergangenheiten eh bloß aus geborgten) insignien eines sonnenkönigs: dienstbote(n), wagen, zepter (kuli), gesetzestafeln (FAZ), auf dem weg ins schloß (sender) um ihn (..für ewig) als dauerhaft hochstehend und sozialen überleister zu identifizieren....

wir sind ansdheinend teilweise immer noch untauglich für die demokratie, jedenfalls wäre es schrecklich für die welt, denke ich, wenn wir der einzige hort, das einzig verbleibende rückrat der demokratie, meinungsfreiheit, denkerischer unanhängigkeit, des zivilen ungehorms etc. auf der ganzen welt sein müssten, von dem demokratie und pressefreiheit auf der ganzen welt in einem entscheidenden moment in in letzer konsequenz ganz und einzig abhingen ... .

demokratie und pressefreiheit machen wir höchstens unterstützend mit, im globalen windschatten der angelsaschsen.

Und ja: es gibt den spiegel, den focus und anderes. nur: für die wickert-claqueure gilt doch wohl weiterhin "mehr an journalismus und unabhängigem kritischem nachfragen als der herr wickert brachte, den wir stark und für uns völlig ausreichend fanden, haben wir aber auch schon immer nicht gebraucht". (oder?)


noch mal deutlich: und auch habe ich gesagt "in herrn wickert steckte sehr wohl auch mehr, als ihm an seiner arbeitstelle erlaubt war; er war auch dadurch beschränkt, weil mehr nicht abgefragt, abgerufen wurde", ja.


http://www.iht.com/

http://www.iht.com/pdfs/frontpagepdf/europefrontpage.pdf (darin z.B. "Movie depicts Bushs assassination" - und in folge die möglichen "einflüsse"auf die us-außenpolitik ...)


und bleibt zu befürchten, dass herr burow beim mangel-gang (*g*) durch die instanzen auch weichgespült und geplättet wurde. hoffen würde ich auf mehr und anderes. und sicherlich nicht als einziger.
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hm, nette einschätzung. allerdings frage ich mich, ob du hier nicht ein wenig am thema vorbei geschrammt bist. es ging doch lediglich darum, dass ein nachrichtensprecher 15 jahre lang seinen dienst verrichtet hat. ob man ihn mag oder nicht: er tat das, was er tun sollte. nachrichten verlesen, emotionslos und grade heraus. und wenn ich so die ganzen hurra nachrichtensender im tv sehe, war er mir noch einer der lieberen.
 
Das Leben im Rheinland muss ja wirklich langweilig und absolut provinzialisch sein, wenn man das von perfekt57 so ließt...

Buhrow ist aber wirklich für die Tagesthemen nicht zu gebrauchen - aber anscheinend das neue "Konzept" der ARD: Absolut emotionslos, ohne persönlichen Elain, ein reiner Nachrichtensprecher - so kannte man Buhrow eigentlich nicht. Schade für ihn, er verliert sich damit im Sprechen von Nachrichten, ohne persönliches Zutun.
 
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@blitzcon
perfekt!57 hat das thema nicht verfehlt, aber er hat auch nicht wirklich dargelegt warum er die sache so sieht wie er sie sieht. sein beitrag war wie immer voll von verallgemeinerungen die eher das niveau angetrockneten kaffees haben ;)...keine geschickten wendungen in seinen ausführungen, keine hergeleiteten erkenntnisse. netter versuch, aber mehr auch nicht.
 
Nachrichtensprecher, Journalist

@HighNoon Das hat nichts mit dem Leben im Rheinland zu tun, sondern mit dem Profil/Aufgabengebiet der Nachrichtensprecher der ARD.

Diese müssen vorwiegend repräsentieren, nett und adrett aussehen.

Das hat mit dem Berufsbild "Journalist" primär erst mal gar nichts damit zu tun.

Nachrichtensprecher sind eben nicht von Natur aus Journalisten, denn wie bei ein Schauspieler müssen Aussehen eines Nachrichtensprechers "stimmen", wie auch eine geschliffene prägnante klare Aussprache notwendig sind.

Ein Journalist sucht und recherchiert nach Inhalten und formuliert sie lesergerecht um. Solange er nicht als öffentliche Person in den Blickpunkt rückt, kann er stottern, hässlich wie die Nacht sein und eine vernuschelte Aussprache haben.

Bei dem ZDF hingegen sind die dortigen Nachrichtensprecher von Haus aus traditionelle ausgebildete Journalisten. Bei der ARD nicht.

In so fern ist der Herr Wickert eine wohltuhende Ausnahme bei der ARD gewesen, eben nicht nur "Journalist" gewesen zu sein, sondern tatsächlich auch schon in der Welt herumgekommen zu sein. Diesen "Weltflair" konnte er nach meinem Ermessen sehr erfolgreich durchblicken lassen.

MFG Bobo(2006)
 
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