Baal Netbeck
Fleet Admiral
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Erfahrungsbericht: Umbau einer Vega64 LC auf Aquacomputer Fullcover
Ich möchte hier von meinen Erfahrungen mit einem Kühlerwechsel auf meiner Vega64 LC berichten.
Und von meinem Versuch mit zusätzlichen Wärmeleitpads das Spulensurren/fiepen zu dämpfen.
Das Projekt mag komisch erscheinen, da ich von einer Wasserkühlung auf eine Wasserkühlung gehe.
Meine Custom Wasserkühlung hat jedoch ganz andere Möglichkeiten mit der Abwärme der Vega umzugehen als der originale 120mm Radiator.
Meine Wasserkühlung:
Restliches System:
Ausgangssituation
Wie man sieht, habe ich einen weiteren Lüfter an den Radiator gesetzt. Bei Bedarf habe ich diesen mit 12V verbunden um die Kühlleistung zu erhöhen. Das war unkomplizierter und besser als mit der Lüftersteuerung zu hantieren, welche immer wieder ihre Einstellungen vergessen hat. Mangels Platz im Gehäuse lag der Radiator immer neben dem Gehäuse auf dem Tisch(bzw. einem Filz-Untersetzer). Zimmertemperatur versuche ich bei 21°C zu halten.
Das Befestigungskreuz drückt den GPU Kühler gut an.
Die Backplate halte ich für kontraproduktiv was die Kühlung angeht. Sie ist aus Alu aber es gibt keinen thermischen Kontakt mit dem PCB oder Bauteilen darauf. Ein paar Schlitze ermöglichen etwas Luftaustausch, aber eine glatte Aluminiumschicht hat einen hohen Reflexionsgrad und ca. 90% der abgestrahlten Wärme wird wieder zum PCB zurück reflektiert.
Die Lüftersteuerung geht sehr zögerlich vor. Im Balanced Modus erreicht die Wassertemperatur laut GPU-Z und auch laut meinem IR-Thermometer(gemessen am Radiator-Einlass) 60°C. Das ist für meinen Geschmack viel zu viel und der zweite Lüfter senkt die Temperatur zumindest ein paar °.
Die alte Kühlkonstruktion abbauen....
Der neue Kühler von Aquacomputer
Etwas unschön. Die Kontaktfläche zu GPU/HBM2 hat eine sichtbare und fühlbare Spur der Fräse.
Alter und neuer Kühler im Vergleich. Es werden von Aquacomputer die gleichen Bereiche gekühlt. Das kleine Kabel versorgt einen LED Streifen auf der anderen Seite.
Nahaufnahme der Spannungsversorgung.
HBM2 und GPU sind nicht beschriftet. Der Übergang ist ziemlich eben und von schwarzen irgendwas unterstützt.
Wärmeleitpads sind drauf(über der GPU müssen noch drei Löcher geschnitten werden für die Schrauben).
Wärmeleitpaste habe ich aufgetragen. Lieber minimal zu viel als zu wenig.
So sitzt es montiert.
Es werden nicht alle Schraubenlöcher benutzt. Das Metallkreuz, das vorher die GPU angedrückt hat kann nicht montiert werden. Optional könnte man aber die Backplate nutzen. Da ich sie (ohne thermischen Kontakt)für wärmeisolierend halte, habe ich sie erstmal nicht montiert.
Der erste Eindruck war ernüchternd.
Dem Lautstärkevorteil durch den fehlenden GPU Lüfter und die fehlende AiO-Pumpe, tritt ein subjektiv besser wahrnehmbares Spulenfiepen bei hohen FPS bzw. Surren bei hoher Stromaufnahme entgegen.
Ich habe auch versucht die Unterschiede vergleichbar aufzunehmen. Leider habe ich kein gutes Mikrofon im Haus. Das beste schien in der Kamera meiner Freundin zu stecken. Also hatte ich aus 20cm Entfernung die Karte bei verschiedenen Lastzuständen/Anwendungen und Profilen gefilmt.
Ich habe die Pegelanpassung ausgeschaltet und die Rauschunterdrückung. Trotzdem scheinen die Aufnahmen nicht sehr zuverlässig zu sein. Eventuell veröffentliche ich auf Anfrage die Videovergleiche aber eigentlich traue ich meiner eigenen Messung nicht genug.
Die Temperaturen waren ebenfalls nicht so überzeugend. Ich hatte für die Lautstärkemessungen alle Lüfter bis auf die drei oberen abgestöpselt und die drei liefen auch praktisch unhörbar.
Die Wassertemperatur ist bei einer 2h Aufwärmphase im Turbo Profil auf 57° gestiegen(hab die Messung vergessen^^).
Die Temps waren auch nach einem Wechsel auf Balanced ein paar ° schlechter als mit dem Originalkühler @60° Wassertemperatur.
Da ich Aufwärmphase, Raumtemperatur, Wassertemperatur am Kühlereingang usw nicht genau bestimmt und protokoliert/gemittelt habe, möchte ich keine Daten angeben. Es waren aber je nach GPU/Hotspot/HBM2 Temps mehr als 2° und weniger als 10°. Ich möchte nicht komplett ausschließen, das ich konzeptionell falsch liege und der Aquacomputer Kühler gleichwertig bis minimal besser kühlt. Deutlich besser kühlt er aber nicht!
Nur weil der neue Kühler nicht besser als die originale Kühlplatte funktioniert, wird die Grafikkarte natürlich trotzdem deutlich besser gekühlt, weil ich im Alltag alle Lüfter auf den Radiatoren dauerhaft laufen habe(nicht nur drei @ minimum) und die Wassertemperatur deutlich unter 35°(und nicht@57°) liegt. Mit CPU und GPU Übertaktung mag es da nach stundenlanger Stresstestbelastung auch mal an die 40° gehen, aber weit entfernt von den 60° des Referenzkühlers.
Ich müsste mal den Originalkühler zerlegen, aber ich vermute eine feinere Struktur beim Kontakt Bodenplatte zu Wasser. Der Aquacomputer Kühler ist nicht schlecht, ich würde aber sagen, dass er eher auf hohen Durchfluss und niedrigere Wassertemperaturen hin optimiert ist.(Achtung! reine Spekulation meinerseits)
Wo ich mir ziemlich sicher bin, ist en schlechterer Anpressdruck. Aquacomputer warnt davor die Schrauben zu fest anzuziehen, damit sich das PCB nicht durchbiegt. Ohne diese Kreuz fehlt der Gegendruck auf der GPU Rückseite und man sieht schnell eine leichte Wölbung des PCB.
Weil ich schon vor hatte, das Spulenfiepen zu minimieren, habe ich nicht lange herumprobiert, sondern den Kühler wieder abgenommen.
Jetzt versuche ich die Karte mit Wärmeleitpads zu dämpfen...
Ich hatte eine Auswahl an verschieden dicken und verschieden guter Wärmeleitpads. Die günstigeren habe ich auf dieser Seite verwendet, und die besseren auf der anderen(Jetzt nutze ich wieder die Backplate).
Die Idee war es, den Zwischenraum zwischen PCB und Kühler mit Pad-Masse so auzufüllen, dass Schall sich nicht durch den Spalt ausbreiten kann. Die Pads haben eine Konsistenz zwischen Gummi und Knete...eher Richtung alter Knete.
Wie man sieht, habe ich die beiden Spulen links(ich schätze, die sorgen schonmal für eine Vorreduzierung der Spannung um die Effizienz zu steigern) rundum eingepackt. Ich mache mir leichte Sorgen um die Kühlung aber dafür bekommen sie auf der anderen PCB Seite einen Kontakt zur Backplate.
Die kleineren Spulen (jetzt rechts neben der GPU) habe ich einfach mit einem dicken Pad bedeckt(Kühler drückt das platt).
Entlang der Spulen der "Hauptversorgung" habe ich eine Art Wall richtung GPU gebaut. Die andere Richtung ist auch möglichst gut abgeschlossen. Rechts unten fehlt auf dem Bild noch ein Stück, das ich aber nachträglich ergänzt habe.
Ich bin ganz zufrieden mit der Menge an Wärmeleitpaste die ich aufgetragen hatte. Es ist alles gut bedeckt und nicht zu viel herausgequollen. Ich habe sie nicht neu aufgetragen sondern einfach so wieder aufgesetzt.
Kommen wir zur Rückseite...
Die Rückseite sollte natürlich auch gedämpft werden und weil ich festgestellt hatte, wie heiß die Rückseite und auch die kleinen Chips darauf werden, habe ich die Chips auch mit Pads versehen. Leider müssen diese recht viel Abstand überbrücken. Dieses graue Pad war recht teuer, und ich hoffe es kühlt mehr als dass es isoliert.
Ohne guten Airflow über die Rückseite, hätte ich die Backplate weggelassen und das PCB die Hitze abstrahlen lassen. Da der neue Radiator seitlich darüber positioniert ist, sollte dort jetzt einigermaßen Luftirkulation sein und daher hoffe ich auf eine brauchbare Kühlung.
Wichtig war mir, das Kreuz wieder anzubringen. Ich musste 4 der lange Schrauben nutzen, die mir dann bei der Backplate gefehlt haben(habe noch andere gefunden). Auch musste ich andere Sprungfedern nehmen (und diese falsch herum, um nichts kurz zu schließen).
Gerade mit den zusätzlichen Spannungen durch die Pads, glaube ich ,dass dieser Schritt wichtig war um die GPU fest an den Kühler zu drücken!
....Hat sich der Aufwand mit den Wärmeleitpads gelohnt?
Ich bin froh, den Umbau gemacht zu haben. Das mit den Pads war eine lustige Bastelarbeit und dank ordentlich Radiatorfläche, steht einem leisen Betrieb oder hohen Übertaktungen nichts mehr im Weg.
Der PC wandert jetzt auch wieder unter den Tisch und ich habe festgestellt, dass bei geschlossenem Gehäuse nur noch vernachlässigbar wenig von dem Spulenfiepen zu mir dringt. Das surren bei hohem Verbrauch ist praktisch weg und so viel Zeit verbringt man ja nicht in Spiele-Intros mit 6000FPS .
Wie man sieht stehen bei mir Funktionalität und Basteln vor Optik .
Was meint ihr zu dem Umbau?
Habt ihr schonmal versucht Spulenfiepen zu dämpfen und was für Erfahrungen habt ihr gemacht?
Ich möchte hier von meinen Erfahrungen mit einem Kühlerwechsel auf meiner Vega64 LC berichten.
Und von meinem Versuch mit zusätzlichen Wärmeleitpads das Spulensurren/fiepen zu dämpfen.
Das Projekt mag komisch erscheinen, da ich von einer Wasserkühlung auf eine Wasserkühlung gehe.
Meine Custom Wasserkühlung hat jedoch ganz andere Möglichkeiten mit der Abwärme der Vega umzugehen als der originale 120mm Radiator.
Meine Wasserkühlung:
Gehäuse ist ein CM Cosmos S
- eine Aquastream XT Pumpe
- ein 120x120x30mm Radi im Boden hereinsaugend
- ein 120x120x80mm Radi hinten(oben) von außen angebracht und herauspustend
- ein 360x120x30mm Radi nach oben herauspustend
- (erst nach dem 2. Umbau eingefügt)ein 240x120x30mm Radi seitlich einsaugend und über Ram und CPU pustend
- CPU gekühlt durch einen Cuplex Kryos HF
- GTX680 gekühlt durch einen Aquacomputer Fullcover block(im Moment nicht im Kreislauf)
- Vega64 gekühlt durch einen Aquacomputer kryographics für Radeon RX Vega 64/Vega 56
- eine Aquastream XT Pumpe
- ein 120x120x30mm Radi im Boden hereinsaugend
- ein 120x120x80mm Radi hinten(oben) von außen angebracht und herauspustend
- ein 360x120x30mm Radi nach oben herauspustend
- (erst nach dem 2. Umbau eingefügt)ein 240x120x30mm Radi seitlich einsaugend und über Ram und CPU pustend
- CPU gekühlt durch einen Cuplex Kryos HF
- GTX680 gekühlt durch einen Aquacomputer Fullcover block(im Moment nicht im Kreislauf)
- Vega64 gekühlt durch einen Aquacomputer kryographics für Radeon RX Vega 64/Vega 56
Ryzen 7@3,8GHz@1,264V
2x16GB DDR4 Trident Z 3200 CL14
Asus Crosshair Hero VI@Bios 1401
2x16GB DDR4 Trident Z 3200 CL14
Asus Crosshair Hero VI@Bios 1401
Wie man sieht, habe ich einen weiteren Lüfter an den Radiator gesetzt. Bei Bedarf habe ich diesen mit 12V verbunden um die Kühlleistung zu erhöhen. Das war unkomplizierter und besser als mit der Lüftersteuerung zu hantieren, welche immer wieder ihre Einstellungen vergessen hat. Mangels Platz im Gehäuse lag der Radiator immer neben dem Gehäuse auf dem Tisch(bzw. einem Filz-Untersetzer). Zimmertemperatur versuche ich bei 21°C zu halten.
Das Befestigungskreuz drückt den GPU Kühler gut an.
Die Backplate halte ich für kontraproduktiv was die Kühlung angeht. Sie ist aus Alu aber es gibt keinen thermischen Kontakt mit dem PCB oder Bauteilen darauf. Ein paar Schlitze ermöglichen etwas Luftaustausch, aber eine glatte Aluminiumschicht hat einen hohen Reflexionsgrad und ca. 90% der abgestrahlten Wärme wird wieder zum PCB zurück reflektiert.
Die Lüftersteuerung geht sehr zögerlich vor. Im Balanced Modus erreicht die Wassertemperatur laut GPU-Z und auch laut meinem IR-Thermometer(gemessen am Radiator-Einlass) 60°C. Das ist für meinen Geschmack viel zu viel und der zweite Lüfter senkt die Temperatur zumindest ein paar °.
Ich musste mir erst im Baumarkt einen Torx Schraubenzieher in Größe 5 kaufen. Mein Set mit Bits ging nur runter bis Größe 8.
Aufgefallen ist mir eine komische Verfärbung an der Kontaktreihe links. Soweit ich weiß ist hier eine Halterung für eine M2 SSD vorgesehen um den Speicher erweitern zu können(deshalb ist das PCB so lang). Das sollte also eigentlich ungenutzt gewesen sein. Eventuell einfach Fertigungsrückstände.
Die Backplate wird von kleinen Plastikblöcken auf Abstand gehalten.
Unter der Abdeckung kommt ein Schmuckstück einer AiO Wasserkühlung zum Vorschein!
Der große schwarze Block rechts ist ein unter Druck stehendes Wasserreservoir das verhindert, dass verdampfendes Wasser durch Luft ersetzt wird. Sehr cool.
Der rote Bereich ist mit Wasser durchflossen und mit unglaublich vielen Schrauben an der soliden Grundplatte befestigt. So wird die Grundplatte im Bereich der Spannungswandler gekühlt. Auch cool
In dem Block dazwischen sitzt logischerweise der GPU Kühler mit Pumpe. Er sitzt gesondert auf der GPU und ist nicht mit der Grundplatte verbunden.
Der Anschluss für die LED Beleuchtung hat sich stark gewehrt. Ich musste ihn am Ende mit einer Zange herausziehen und der Sockel hat dabei Risse bekommen.
Die Spannungsversorgung wird mit dünnen Wärmeleitpads gekühlt. Die Pads sind gut angepresst gewesen.
Die Spulen rechts im Bild und die kleinen links neben der GPU sind nicht mit Pads versehen.
Die Menge an Wärmeleitpaste ist gut gewählt gewesen. Alles war bedeckt ohne, dass zu viel herausgepresst wurde. Die Konsistenz ist zäh und ähnelt sehr stark der Thermal Grizzly Kryonaut Wärmeleitpaste, die ich für den neuen Kühler verwendet habe.
Aufgefallen ist mir eine komische Verfärbung an der Kontaktreihe links. Soweit ich weiß ist hier eine Halterung für eine M2 SSD vorgesehen um den Speicher erweitern zu können(deshalb ist das PCB so lang). Das sollte also eigentlich ungenutzt gewesen sein. Eventuell einfach Fertigungsrückstände.
Die Backplate wird von kleinen Plastikblöcken auf Abstand gehalten.
Unter der Abdeckung kommt ein Schmuckstück einer AiO Wasserkühlung zum Vorschein!
Der große schwarze Block rechts ist ein unter Druck stehendes Wasserreservoir das verhindert, dass verdampfendes Wasser durch Luft ersetzt wird. Sehr cool.
Der rote Bereich ist mit Wasser durchflossen und mit unglaublich vielen Schrauben an der soliden Grundplatte befestigt. So wird die Grundplatte im Bereich der Spannungswandler gekühlt. Auch cool
In dem Block dazwischen sitzt logischerweise der GPU Kühler mit Pumpe. Er sitzt gesondert auf der GPU und ist nicht mit der Grundplatte verbunden.
Der Anschluss für die LED Beleuchtung hat sich stark gewehrt. Ich musste ihn am Ende mit einer Zange herausziehen und der Sockel hat dabei Risse bekommen.
Die Spannungsversorgung wird mit dünnen Wärmeleitpads gekühlt. Die Pads sind gut angepresst gewesen.
Die Spulen rechts im Bild und die kleinen links neben der GPU sind nicht mit Pads versehen.
Die Menge an Wärmeleitpaste ist gut gewählt gewesen. Alles war bedeckt ohne, dass zu viel herausgepresst wurde. Die Konsistenz ist zäh und ähnelt sehr stark der Thermal Grizzly Kryonaut Wärmeleitpaste, die ich für den neuen Kühler verwendet habe.
Der neue Kühler von Aquacomputer
Etwas unschön. Die Kontaktfläche zu GPU/HBM2 hat eine sichtbare und fühlbare Spur der Fräse.
Alter und neuer Kühler im Vergleich. Es werden von Aquacomputer die gleichen Bereiche gekühlt. Das kleine Kabel versorgt einen LED Streifen auf der anderen Seite.
Nahaufnahme der Spannungsversorgung.
HBM2 und GPU sind nicht beschriftet. Der Übergang ist ziemlich eben und von schwarzen irgendwas unterstützt.
Wärmeleitpads sind drauf(über der GPU müssen noch drei Löcher geschnitten werden für die Schrauben).
Wärmeleitpaste habe ich aufgetragen. Lieber minimal zu viel als zu wenig.
So sitzt es montiert.
Es werden nicht alle Schraubenlöcher benutzt. Das Metallkreuz, das vorher die GPU angedrückt hat kann nicht montiert werden. Optional könnte man aber die Backplate nutzen. Da ich sie (ohne thermischen Kontakt)für wärmeisolierend halte, habe ich sie erstmal nicht montiert.
Dem Lautstärkevorteil durch den fehlenden GPU Lüfter und die fehlende AiO-Pumpe, tritt ein subjektiv besser wahrnehmbares Spulenfiepen bei hohen FPS bzw. Surren bei hoher Stromaufnahme entgegen.
Ich habe auch versucht die Unterschiede vergleichbar aufzunehmen. Leider habe ich kein gutes Mikrofon im Haus. Das beste schien in der Kamera meiner Freundin zu stecken. Also hatte ich aus 20cm Entfernung die Karte bei verschiedenen Lastzuständen/Anwendungen und Profilen gefilmt.
Ich habe die Pegelanpassung ausgeschaltet und die Rauschunterdrückung. Trotzdem scheinen die Aufnahmen nicht sehr zuverlässig zu sein. Eventuell veröffentliche ich auf Anfrage die Videovergleiche aber eigentlich traue ich meiner eigenen Messung nicht genug.
Die Temperaturen waren ebenfalls nicht so überzeugend. Ich hatte für die Lautstärkemessungen alle Lüfter bis auf die drei oberen abgestöpselt und die drei liefen auch praktisch unhörbar.
Die Wassertemperatur ist bei einer 2h Aufwärmphase im Turbo Profil auf 57° gestiegen(hab die Messung vergessen^^).
Die Temps waren auch nach einem Wechsel auf Balanced ein paar ° schlechter als mit dem Originalkühler @60° Wassertemperatur.
Da ich Aufwärmphase, Raumtemperatur, Wassertemperatur am Kühlereingang usw nicht genau bestimmt und protokoliert/gemittelt habe, möchte ich keine Daten angeben. Es waren aber je nach GPU/Hotspot/HBM2 Temps mehr als 2° und weniger als 10°. Ich möchte nicht komplett ausschließen, das ich konzeptionell falsch liege und der Aquacomputer Kühler gleichwertig bis minimal besser kühlt. Deutlich besser kühlt er aber nicht!
Nur weil der neue Kühler nicht besser als die originale Kühlplatte funktioniert, wird die Grafikkarte natürlich trotzdem deutlich besser gekühlt, weil ich im Alltag alle Lüfter auf den Radiatoren dauerhaft laufen habe(nicht nur drei @ minimum) und die Wassertemperatur deutlich unter 35°(und nicht@57°) liegt. Mit CPU und GPU Übertaktung mag es da nach stundenlanger Stresstestbelastung auch mal an die 40° gehen, aber weit entfernt von den 60° des Referenzkühlers.
Ich müsste mal den Originalkühler zerlegen, aber ich vermute eine feinere Struktur beim Kontakt Bodenplatte zu Wasser. Der Aquacomputer Kühler ist nicht schlecht, ich würde aber sagen, dass er eher auf hohen Durchfluss und niedrigere Wassertemperaturen hin optimiert ist.(Achtung! reine Spekulation meinerseits)
Wo ich mir ziemlich sicher bin, ist en schlechterer Anpressdruck. Aquacomputer warnt davor die Schrauben zu fest anzuziehen, damit sich das PCB nicht durchbiegt. Ohne diese Kreuz fehlt der Gegendruck auf der GPU Rückseite und man sieht schnell eine leichte Wölbung des PCB.
Weil ich schon vor hatte, das Spulenfiepen zu minimieren, habe ich nicht lange herumprobiert, sondern den Kühler wieder abgenommen.
Jetzt versuche ich die Karte mit Wärmeleitpads zu dämpfen...
Ich hatte eine Auswahl an verschieden dicken und verschieden guter Wärmeleitpads. Die günstigeren habe ich auf dieser Seite verwendet, und die besseren auf der anderen(Jetzt nutze ich wieder die Backplate).
Die Idee war es, den Zwischenraum zwischen PCB und Kühler mit Pad-Masse so auzufüllen, dass Schall sich nicht durch den Spalt ausbreiten kann. Die Pads haben eine Konsistenz zwischen Gummi und Knete...eher Richtung alter Knete.
Wie man sieht, habe ich die beiden Spulen links(ich schätze, die sorgen schonmal für eine Vorreduzierung der Spannung um die Effizienz zu steigern) rundum eingepackt. Ich mache mir leichte Sorgen um die Kühlung aber dafür bekommen sie auf der anderen PCB Seite einen Kontakt zur Backplate.
Die kleineren Spulen (jetzt rechts neben der GPU) habe ich einfach mit einem dicken Pad bedeckt(Kühler drückt das platt).
Entlang der Spulen der "Hauptversorgung" habe ich eine Art Wall richtung GPU gebaut. Die andere Richtung ist auch möglichst gut abgeschlossen. Rechts unten fehlt auf dem Bild noch ein Stück, das ich aber nachträglich ergänzt habe.
Ich bin ganz zufrieden mit der Menge an Wärmeleitpaste die ich aufgetragen hatte. Es ist alles gut bedeckt und nicht zu viel herausgequollen. Ich habe sie nicht neu aufgetragen sondern einfach so wieder aufgesetzt.
Die Rückseite sollte natürlich auch gedämpft werden und weil ich festgestellt hatte, wie heiß die Rückseite und auch die kleinen Chips darauf werden, habe ich die Chips auch mit Pads versehen. Leider müssen diese recht viel Abstand überbrücken. Dieses graue Pad war recht teuer, und ich hoffe es kühlt mehr als dass es isoliert.
Ohne guten Airflow über die Rückseite, hätte ich die Backplate weggelassen und das PCB die Hitze abstrahlen lassen. Da der neue Radiator seitlich darüber positioniert ist, sollte dort jetzt einigermaßen Luftirkulation sein und daher hoffe ich auf eine brauchbare Kühlung.
Wichtig war mir, das Kreuz wieder anzubringen. Ich musste 4 der lange Schrauben nutzen, die mir dann bei der Backplate gefehlt haben(habe noch andere gefunden). Auch musste ich andere Sprungfedern nehmen (und diese falsch herum, um nichts kurz zu schließen).
Gerade mit den zusätzlichen Spannungen durch die Pads, glaube ich ,dass dieser Schritt wichtig war um die GPU fest an den Kühler zu drücken!
Das ist schwer zu sagen, aber ich würde sagen Nein!
Meine Videoaufnahmen sind hier nicht wirklich zuverlässig. Durch das Montieren der Backplate usw. hängt die Karte weniger und die Aufnahmen lassen teils lauteres Spulenfiepen erahnen(Schall entweicht mehr richtung Kamera). Subjektiv hat sich das Fiepen nicht generell verbessert oder verschlechtert.
Ich habe den Eindruck, dass manche Frequenzen besser geschluckt werden.
Verändert sich die Tonlage, ist die Veränderung nicht mehr so gleichmäßig, sondern hört sich unterbrochen an. So als würde doch ab und zu etwas gedämpft.
Das kann aber auch einfach Zufall oder Wunschdenken sein.
Die Temperaturen sind jetzt deutlich besser, was daran liegen kann, dass mit dem Dämpfungskram auch der 240er Radi in den Kreislauf gebracht wurde(für den Temperaturtest ohne angeschossene Lüfter).
Und ich denke, dass ein Teil der Temperaturverbesserung durch den besseren Anpressdruck über das Kreuz auf der Rückseite erzielt wurde.
Meine Videoaufnahmen sind hier nicht wirklich zuverlässig. Durch das Montieren der Backplate usw. hängt die Karte weniger und die Aufnahmen lassen teils lauteres Spulenfiepen erahnen(Schall entweicht mehr richtung Kamera). Subjektiv hat sich das Fiepen nicht generell verbessert oder verschlechtert.
Ich habe den Eindruck, dass manche Frequenzen besser geschluckt werden.
Verändert sich die Tonlage, ist die Veränderung nicht mehr so gleichmäßig, sondern hört sich unterbrochen an. So als würde doch ab und zu etwas gedämpft.
Das kann aber auch einfach Zufall oder Wunschdenken sein.
Die Temperaturen sind jetzt deutlich besser, was daran liegen kann, dass mit dem Dämpfungskram auch der 240er Radi in den Kreislauf gebracht wurde(für den Temperaturtest ohne angeschossene Lüfter).
Und ich denke, dass ein Teil der Temperaturverbesserung durch den besseren Anpressdruck über das Kreuz auf der Rückseite erzielt wurde.
Ich bin froh, den Umbau gemacht zu haben. Das mit den Pads war eine lustige Bastelarbeit und dank ordentlich Radiatorfläche, steht einem leisen Betrieb oder hohen Übertaktungen nichts mehr im Weg.
Der PC wandert jetzt auch wieder unter den Tisch und ich habe festgestellt, dass bei geschlossenem Gehäuse nur noch vernachlässigbar wenig von dem Spulenfiepen zu mir dringt. Das surren bei hohem Verbrauch ist praktisch weg und so viel Zeit verbringt man ja nicht in Spiele-Intros mit 6000FPS .
Wie man sieht stehen bei mir Funktionalität und Basteln vor Optik .
Was meint ihr zu dem Umbau?
Habt ihr schonmal versucht Spulenfiepen zu dämpfen und was für Erfahrungen habt ihr gemacht?
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