Lightning58
Lieutenant
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--> Umbau Nvidia GTX 470 mit GELID Icy Vision VGA-Kühler <--
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grund des Umbaus
3. Testumgebung
4. Lieferumfang und Impressionen
5. Technische Details
6. Der Umbau
7. Temperaturvergleich
8. Lautstärke
9. Fazit und Sonstiges
1. Einleitung
Hallo liebe CB-User. Ich möchte euch hier in einem kurzen Bericht den GELID Icy Vision Grafikartenkühler vorstellen. Da dies mein erster Bericht ist, seid bitte ein bisschen nachsichtiger mit mir. Ich habe leider nicht so viel Zeit zum Testen zur Verfügung.
2. Grund des Umbaus
Als ich mir meinen neuen Rechner zusammengebaut habe war ich mit seiner Leistung vollkommen zufrieden. Im Zuge von ersten Overclocking-Versuchen an meiner MSI GTX 470 hab ich aber festgestellt, dass die Temperaturen von 92° C und die Lautstärke des Referenzlüfters unter Last nicht optimal sind.
Ich bin zwar nicht empfindlich gegenüber ein paar Lüftergeräuschen, aber die Lautstärke ist doch der primäre Grund gewesen einen alternativen Lüfter zu installieren. Der sekundäre Grund war zumindest eine moderate Übertaktung zu ermöglichen. Da ich aber einen "schlechten" Chip erwischt habe, war massives Übertakten eh nicht geplant.
Durch den Erfahrungsaustausch hier auf CB und einigen Recherchen im Internet bin ich dann zu dem Entschluss gekommen, dass ich mal schauen werde, ob die "Icy Vision" zur Wirklichkeit wird.
3. Testumgebung
CPU: AMD Phenom II X6 1090T Mobo: ASUS Crosshair IV Formula RAM: GSkill 8GB DDR3 1600er Gehäuse: Lian Li PC-P50 Gehäuselüfter: 1x 120mm Front, 1x 120mm Rückseite und 2x 140mm Oben Testort: Dachgeschoss bei ca. 28° C Raumtemperatur.
Bei Interesse könnt ihr weitere Details meinem sysProfile entnehmen.
4. Lieferumfang und Impressionen
Nach meinem Kauf über den Amazon Marketplace (ist immer noch nicht bei geizhals gelistet) hier ein paar Bilder des Kühlers in der OVP. Auf dem ersten Bild ist auch noch die GELID GC-Extrem (GC-3) Wärmeleitpaste zu sehen welche nicht im Lieferumfang ist, aber auch nicht zwingend benötigt wird, da dem Kühler eine eigene WLP beiliegt.
Hier erkennt ihr alle Bauteile die in der Verpackung enthalten sind. Von links nach rechts sind dort zu sehen: Die Anleitung (ATI + Nvidia), eine Adapter für die Stromversorgung um den Kühler an eine Lüftersteuerung oder das Netzteil zu hängen, einen Aufkleber, die GC-2 Wärmeleitpaste, die Unterlegscheiben, diverse Schrauben, 3 x große Kühler (Spannungswandler s. Mitte), 7 x kleine Kühler (alternativ Spawas), 1 x langer Kühler (Spawas Ati), 1 x Nvivo Kühlkörper, diverse 3M Wärmeleitklebepads, 12 x RAM Kühler und die Montagegrundplatte.
Hier noch ein paar weitere Bilder vom Kühler und Detailaufnahmen der Bauteile.
Der Kühler und die einzelnen Komponenten machen auf mich einen hochwertigen Eindruck. Ich habe keine Mängel bei der Verarbeitungsqualität finden können und auch keinerlei scharfe Kanten vorgefunden. Alle Bohrlöcher und Schrauben waren sauber gefräst.
5. Technische Details
GELID Icy Vision (GC-VGA-02-01)
Folgende Informationen sind der Herstellerseite http://www.gelidsolutions.com entnommen und können dort natürlich auch abgerufen werden.
Der Kühler besitzt 5 Heatpipes mit 10 Hitzeübertragungskanälen, welche die Wärme an 85 0,4mm dicke Aluminiumfinnen abgeben. Zwei 92mm Lüfter, die serienmäßig mit ca. 2000 upm laufen, sorgen für den nötigen Luftstrom um den Kühler und die Bauteile der Grafikkarte (RAM, Spannungswandler usw.) "auf Temperatur" zu halten.
DC Spannung (V): 12
Drehzahl (RPM): 2000 (+/- 10%)
Garantie (Jahre): 5
Gerӓuschniveau (dBA): max. 26
Gewicht (g): 465
Heatsink Dimensions (mm): 216 L x 95 W x 52 H
Kabellänge (mm): 200
Lüfter: 2 x 9215 S-förmige UV reaktive blaue Lüfter
Lager: 1 Ball & 1 Sleeve
Lebenszeit MTTF bei 40C (h): 50'000
Luftstrom (CMH): 114.13
Statischer Druck (mmAq): 1.3
Stromstärke (A): 0.5 (0.25 / fan)
Der Kühler ist mit folgenden Grafikkarten (Referenzlayout!) kompatibel:
ATI™: HD4850, HD4870, HD4890, HD5830, HD5850 & HD5870
Nvidia™: 9800GT, 9800GTX, GTS250, GTX260, 275, 280, 285, GTX465, GTX470 & GTX480
6. Der Umbau
Hier seht ihr die GTX 470 wie Gott... ähm ich meine natürlich MSI sie schuf. Unten hab ich die Verkleidung über der Grafikkarte abmontiert, was sehr leicht von der Hand ging (ist nur festgeklippt). Zum Vorschein kommen der massive Kühlkörper auf der GPU und der Lüfter, welche beide auf der Grundplatte montiert sind.
Hier habe ich den Kühlkörper ohne Probleme von der GPU abgeschraubt. Zum Vorschein kommt die "Warmeleitpaste", obwohl das Zeug eher eine Konsistenz zwischen Knete und Isolierschaum hat. Auf dem unteren Bild erkennt man die RAM- und Spawakühlpads nachdem ich die Grundplatte ab hatte. Leichter gesagt als getan, denn das war der schwerste Teil am gesamten Unterfangen. Das Problem war nämlich, dass die Grundplatte mit mehr als einem Dutzend winziger "Schräubchen" bombenfest von der Unterseite der Karte befestigt war. Es erforderte massiven Druck und einen guten Schraubenzieher um diese zu lösen. Des Rätsels Lösung: Alle Schrauben sind mit blauem Schraubensicherungslack überzogen. Im Netz hab ich sogar gelesen, dass jemand mehrere dieser "Schräubchen" von oben auf bohren musste!
Die RAMs und die kleinen Spannungswandler habe ich mit einem Radiergummi abgerubbelt um die Reste der alten Wärmeleitpads zu entfernen und sicherzustellen, dass die neuen Kühlkörper halten. Zur Erinnerung die Karte hängt ja "kopfüber" im Gehäuse. Auf dem unteren Bild habe ich die 10 RAMs mit Hilfe der doppelseitig klebenden Wärmleitklebepads von 3M befestigt. Das hat erstaunlich gut funktioniert, obwohl es etwas "Fuddelarbeit" ist bis man die Schutzfolien ab hat. Für die Spannungswandler habe ich mich für die 3 großen Kühlkörper entschieden, da diese leichter zu befestigen waren als die 7 "Kleinen" welche auch zur Verfügung gestanden hätten. Drei von den kleinen sind gleichgroß wie einer der "Großen". Was jetzt besser ist? Das kann ich euch leider nicht beantworten. Evt. testet das jemand in Zukunft mal. Den oberen großen Kühler könnte man noch mal halbieren, aber er hält bei mir auch so.
Zuerst hab ich die Unterlegscheiben um die Löcher, an denen der Kühler auf der Grafikkarte befestigt wird, geklebt. Danach habe ich die Kupferplatte mit 4 Senkschrauben am Kühler befestigt. Jetzt stecke man die Abstandshalter in den richtigen Bohrlöcher (steht in der Anleitung) und sichert diese mit Muttern. Der nächste Schritt ist die Wärmeleitpaste GELID GC-2 (ich hab die GELD GC-Extreme verwendet) auf der GPU gleichmäßig zu verteilen. Das vorher zusammengebaute Konstrukt kann man von der Rückseite der Karte mit 4 Federschrauben an seinem Platz fest verankern. Dann ist es fast geschafft. Entweder ihr steckt die Stromversorgung für die Lüfter direkt auf Grafikkarte oder ihr nutzt den beiliegenden Adapter und steckt sie an eine Lüftersteuerung oder das Mainboard. Letzteres ist zu empfehlen, aber dazu später mehr.
Hier sind noch weitere Bilder. Dort kann man die Grafikkarte in eingebauten Zustand und im Betrieb sehen. Also mit dem richtigen Mainboard sollte auch der SLI Betrieb möglich sein.
7. Temperaturvergleich
Für den Temperaturvergleich zwischen dem alten Referenzkühler und dem Icy Vision habe ich mir den Heaven Benchmark 2.1 ausgesucht. Mir geht es darum die Karte von der technischen Seite her alles abzuverlangen (u.a. Tessellation), aber nicht solche Situationen wie Furmark zu erzeugen. Dieses belastet, in meinen Augen, eine Grafikkarte so stark wie ein Spiel oder Programm das niemals tun wird. Darum werdet ihr hier auch nix vom realitätsfernen Furmark sehen.
Alle Tests wurden mit folgenden Einstellungen durchgeführt: Heaven 2.1 DX11, Shaders: High, Tessellation: extreme, AF: 16x, AA 4x @ 1920x1200. Vorher hab ich die Karte mit GPU Tool aufgeheizt. Ausgelesen hab ich die Daten mit MSI Afterburner 1.6.0 Beta 6. Das Overclocking (OC) und Undervolting (UV) erfolgt auch darüber.
Ich bin mir durchaus im klaren darüber, dass meine Ergebnisse beim OC bzw. UV nicht gut sind, aber ich habe es am Anfang schon erwähnt. Ich glaube bei mir ist ein "Montagschip" verbaut. Ich denke aber, dass man zumindest die Tendenzen erkennen kann.
Zu Spieletests bin ich nicht mehr gekommen, außerdem haben sich mittlerweile die Rahmenbedingungen geändert. Wenn jemand unbedingt Spieletest haben möchte, dann versuche ich das noch nachzureichen. Aber so viele Spiele zum Testen hab ich eigentlich auch gar nicht.
Eine Lüftersteuerung durch die Karte selbst erfolgt nicht mehr, daher wird beim Icy Vision immer "40%" angezeigt. Egal ob im IDLE oder unter Volllast, die Lüfter laufen immer mit ca. 2000 upm. Wer wieder eine Steuerung der Lüfters haben möchte, kann dies jedoch über den Anschluss an einer Lüftersteuerung oder das Mainboard erreichen. Allerdings verfügen die Lüfter über keinen PWM-Anschluss, auch wenn der Stecker der Lüfter den Anschein erweckt.
8. Lautstärke
Hier kann ich euch leider nur meine persönlichen Eindrücke mitteilen, da ich kein Gerät besitze, mit welchem man die Lautstärke ordentlich messen könnte. Da jeder aber ein anders Empfinden hat, was den nun laut oder silent ist kann ich zuerst auf die oben von Hersteller genannte Zahl von max. 26 dBA hinweisen.
Ich persönlich meine, dass man den Lüfter mit der Standartdrehzahl von ca. 2000 upm nicht als "silent" bezeichnen kann. Er geht etwas lauter zu Werke als die Referenz GeForce im IDLE. Dafür verändert sich das Lüftergeräusch nicht mehr.
Mir persönlich war das aber noch einen bisschen zu laut, obwohl man hier eigentlich nicht von laut sprechen kann (GTX470+480 Nutzer wissen was ich meine). Da kommt die Lüftersteuerung meines Crosshair IV Formula ins Spiel. Ich hab dort den Lüfter auf 80% seiner Kapazität herunter geregelt und die Grafikkarte noch leicht übertaktet, dass Ergebnis sieht man hier. Bin sehr zufrieden, aber absolut "silent" ist das nicht.
Ich hab zwar mal kurzfristig alle Gehäuselüfter so niedrig eingestellt wie es ging und die Grafikkartenlüfter auf 50-60% gestellt. Das war dann nach meinem Empfinden "Silent". Aber gebenchmarkt hab ich damit nicht (war mir zu gefährlich), da ich glaube, dass dann der Luftstrom zu gering ist um die Spannungswandler ausreichend zu kühlen; von der GPU her dürfte es kein Problem sein.
9. Fazit und Sonstiges
Was soll ich sagen. Meine Erwartungen wurden erfüllt und ich bin mit dem Kühler und der GTX 470 glücklich. An den Temperaturen kann man sehen, dass der Kühler auch höhere Übertaktungsversuche wohl überstanden hätte. Aber mit Gewissheit kann ich das leider nicht sagen, denn es gibt noch eine entscheidende Sache welche ich nicht messen konnte: Die Oberflächentemperatur der Kühlkörper, welche auf den Spannungswandlern sitzen. Das muss dann jemand anders mal machen. Also ganz "Icy" ist sie nicht, aber kommt doch nah dran.
Warum ich so lange mit dem Erfahrungsbericht gebraucht hab ist einfach zu erklären. Ich hatte 1-2 Wochen nach dem Einbau kleine "Ölflecken" auf meinem Seitenteil. Diese sind jetzt aber nicht mehr aufgetreten. Es war wahrscheinlich überflüssiges Schmiermittel der Lüfter, siehe auch --> hier. Das musste ich vorher noch klären.
Meine Schlussfazit in einem Satz: Der GELID Icy Vision gleicht alle "Schwachstellen" der Referenz Nvidia GTX 470 aus (ausgenommen den Stromverbrauch) und bietet Möglichkeiten zur Übertaktung oder für den "lautlosen" Betrieb.
Ich hoffe, dass euch mein, dann doch nicht ganz so kurz geratener, Erfahrungsbericht gefallen hat. Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen.
PS: Dies war ein Nachtarbeitsprojekt, daher kann es evt. auch zu (Rechtschreib-)Fehlern gekommen sein.
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