Umgang mit einer CMS-Anfrage, über die nie gesprochen wurde?

PvcZ

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98
Hallo, ich habe eine Website für einen Designer erstellt. Er hat mir eine PDF-Datei mit dem Design geschickt. Ich habe sie mit Jekyll erstellt. Normalerweise möchten meine Kunden (kleine Unternehmen oder Ein-Personen-Unternehmen) nichts mit der Website zu tun haben. Sie sind froh, dass sie mich anrufen oder mir eine kleine E-Mail schreiben können, damit ich ein Bild oder einen Text ändere.

Jetzt habe ich jedoch ein Problem mit einem neuen Kunden. Ich habe nie mit dem Kunden darüber gesprochen, ob er die Website selbst bearbeiten möchte. Er hat mir gesagt, dass er wirklich nicht technisch versiert ist, also dachte ich, es sei in Ordnung, die Website ohne CMS zu erstellen. Ich dachte, wenn er etwas ändern möchte, wie Bilder oder Texte, oder eine Seite hinzufügen möchte, würde er mich kontaktieren.

Jetzt, wo die Website fertig ist, sagte der Kunde, dass es für ihn selbstverständlich war, dass ein CMS bereitgestellt wird. Er sagte sogar, dass er, wenn er das gewusst hätte, die Website mit Wix erstellt hätte, was für ihn viel einfacher und billiger gewesen wäre (das brachte mich zum Schmunzeln...). Ich habe alles von Grund auf mit BEM und SCSS gebaut, ausgewählte schnelle und zuverlässige JS-Module für Lightbox und Carousel verwendet, Mailchimp integriert und ein Kontaktformular erstellt. Es ist eine Onepage mit sechs Abschnitten sowie einer Datenschutz- und einer Impressum-Seite.

Ich habe 900 € dafür berechnet und 26 Stunden dafür gearbeitet. Kann mir jemand bitte weiterhelfen, wie ich jetzt vorgehen soll? Ich weiß, dass ich Decap CMS einbauen könnte, aber das wäre viel Aufwand...
 
Erstmal das vertragliche klären. Dienstleistung Erfüllt Ja/Nein!
Sonst Mittelweg nehmen und Restkosten 50/50 teilen.

Das hier ist eher ein Thema "Kundenbeziehung".

Ist der Fokus das CMS einzubringen oder das Thema mit dem Kunden klären?
 
Vertrag lesen und schauen was vereinbart wurde.
 
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Wenn es im Vorfeld nicht fest vereinbart wurde sind das jetzt zwei Paar Schuhe. Der erste Part ist die ursprüngliche Dienstleistung. Ist der Teil erfüllt, gemäß den Absprachen, musst du für dich entscheiden was du machst. Auf volle Bezahlung beharren oder (wenn du Potenzial in dem Kunden siehst) ein Kulanzangebot machen und eine Lösung gemeinsam erarbeiten, wie er jetzt sein CMS bekommt und vor allem welches CMS. Er scheint ja irgendeine konkrete Vorstellung gehabt zu haben...
 
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PvcZ schrieb:
Er hat mir gesagt, dass er wirklich nicht technisch versiert ist, also dachte ich, es sei in Ordnung, die Website ohne CMS zu erstellen. Ich dachte, wenn er etwas ändern möchte, wie Bilder oder Texte, oder eine Seite hinzufügen möchte, würde er mich kontaktieren.
Nur mündlich abgesprochen oder wurde das schriftlich festgehalten?
"ich dachte" ist immer ein schlechter Ausgangspunkt. Es könnte sich um ein Mißverständnis handeln.
 
Hi Danke für eure schnellen Rückmeldungen.
Bzgl der Vertragsdetails habe ich folgendes im Angebot

Website
  • SSL-Zertifikat
  • DSGVO-Konformität
  • Mobile Layoutoptimierung
  • Technische Suchmaschinenoptimierung
  • inkludiert ist eine Revision innerhalb der ersten Woche nach Abschluss der Website
  • Mailchimp-Integration
mehr als dieses Angebot gibt es nicht, das vom Kunden etwas editierbar ist war nie die Rede und ist vertraglich auch nichts erwähnt.


duAffentier schrieb:
Erstmal das vertragliche klären. Dienstleistung Erfüllt Ja/Nein!
Sonst Mittelweg nehmen und Restkosten 50/50 teilen.

Das hier ist eher ein Thema "Kundenbeziehung".

Ist der Fokus das CMS einzubringen oder das Thema mit dem Kunden klären?
Naja eigentlich wollte ich kein CMS einbringen...
thealex schrieb:
Wenn es im Vorfeld nicht fest vereinbart wurde sind das jetzt zwei Paar Schuhe. Der erste Part ist die ursprüngliche Dienstleistung. Ist der Teil erfüllt, gemäß den Absprachen, musst du für dich entscheiden was du machst. Auf volle Bezahlung beharren oder (wenn du Potenzial in dem Kunden siehst) ein Kulanzangebot machen und eine Lösung gemeinsam erarbeiten, wie er jetzt sein CMS bekommt und vor allem welches CMS. Er scheint ja irgendeine konkrete Vorstellung gehabt zu haben...
Im Vorfeld war es nicht fest vereinbart.
 
PvcZ schrieb:
etzt habe ich jedoch ein Problem mit einem neuen Kunden. Ich habe nie mit dem Kunden darüber gesprochen, ob er die Website selbst bearbeiten möchte. Er hat mir gesagt, dass er wirklich nicht technisch versiert ist, also dachte ich, es sei in Ordnung, die Website ohne CMS zu erstellen. Ich dachte, wenn er etwas ändern möchte, wie Bilder oder Texte, oder eine Seite hinzufügen möchte, würde er mich kontaktieren.
Hä wie jetzt? Du hast mit dem Kunden nie vorher konkrekt besprochen und festgehalten, was er genau möchte? Du hast einfach drauf los gearbeitet, in dem Glauben der Kunde meldet sich wieder bei Änderungen an der Seite?

Gibt es denn etwas vertraglich festgehaltenes?
 
@Darkblade08 Siehe ein Post vor dir :) Also bis auf das CMS Thema ist alles recht genau festgehalten worden.
 
PvcZ schrieb:
[...]Er hat mir gesagt, dass er wirklich nicht technisch versiert ist, [...] Jetzt, wo die Website fertig ist, sagte der Kunde, dass es für ihn selbstverständlich war, dass ein CMS bereitgestellt wird.
Der Kunde ist so wenig technisch versiert, dass in seiner Welt Webseiten nicht ohne CMS existieren können.

Ich meine, dein Angebot beschreibt ganz gut, was man vom Ergebnis erwarten kann und überlässt die technische Umsetzung dir; da wird kein CMS versprochen:
PvcZ schrieb:
Bzgl der Vertragsdetails habe ich folgendes im Angebot

Website
  • SSL-Zertifikat
  • DSGVO-Konformität
  • Mobile Layoutoptimierung
  • Technische Suchmaschinenoptimierung
  • inkludiert ist eine Revision innerhalb der ersten Woche nach Abschluss der Website
  • Mailchimp-Integration

Kannst du den Kunden jetzt technisch versierter machen?
 
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@MojoMC Danke für deine Nachricht, sowie allen anderen Postern auch - das hat mich erstmal beruhigen können! :) Kunden technisch versierter zu machen, damit habe ich eher negative Erfahrung gemacht. Ich versuche nun die Lage zu entschärfen und biete an das Decap CMS nachzurüsten.
 
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Ich würde das aber nicht umsonst machen. Ich meine, 900 Euro (inkl. Umsatzsteuer?) und 26h Arbeit, das ist schon etwas krass wenig, oder? Da der Kunde dann die inhaltliche Pflege der Webseite selbst übernimmt, wird er dich ja kaum noch beauftragen -- oder habt ihr einen Wartungsvertrag?
 
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Hast du nicht festgehalten, WIE die Homepage erstellt wird? mMn muss das Angebot eine Beschreibung der technischen Basis enthalten. Das ist die wesentliche Information. Wenn du beim Konditor eine Torte bestellst, spricht man auch nicht von "einer Torte".
 
Ich hoffe, das ist das was er als Learning mitnimmt, seine Aufträge etwas genauer zu spezifizieren. Das Wort statisch oder Jekyll würde ich schon mal auftauchen lassen.
 
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PvcZ schrieb:
Danke für deine Nachricht, sowie allen anderen Postern auch
Welche Lösung nimmst du nun?
Alternativ:
  • Klärendes Gespräch: Ein offenes Gespräch mit dem Kunden führen, um Missverständnisse zu klären und seine genauen Wünsche zu verstehen. Deine Angebote besser verfassen
  • Kulanzangebot: Ein Kulanzangebot für die Integration eines einfachen CMS unterbreiten, eventuell zu einem reduzierten Preis. Den Mittelweg suchen, gemeinsam das Problem lösen.
  • Schrittweise Einführung: Eine schrittweise Einführung des CMS vorschlagen, damit der Kunde sich damit vertraut machen kann. Aber da er ja doch etwas Wissen hat, fällt dies ja weg.
  • Zukünftige Vereinbarungen: Klare, schriftliche Vereinbarungen für zukünftige Projekte treffen, um ähnliche Missverständnisse zu vermeiden. Das Angebot so schreiben, das du aus dieser Situation lernst. Alternativ ein Beratungsprotokoll (vereinfacht) dir erstellen.
Viel Erfolg dir.
 
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cubisticanus schrieb:
Ich würde das aber nicht umsonst machen. Ich meine, 900 Euro (inkl. Umsatzsteuer?) und 26h Arbeit, das ist schon etwas krass wenig, oder? Da der Kunde dann die inhaltliche Pflege der Webseite selbst übernimmt, wird er dich ja kaum noch beauftragen -- oder habt ihr einen Wartungsvertrag?
Genau, das CMS würde ich schon verrechnen. Ich bin mit meiner Arbeitszeit eh schon wie du merkst über meine Einschätzung gekommen. Bin hierbei noch am lernen...
duAffentier schrieb:
Welche Lösung nimmst du nun?
Alternativ:
  • Klärendes Gespräch: Ein offenes Gespräch mit dem Kunden führen, um Missverständnisse zu klären und seine genauen Wünsche zu verstehen. Deine Angebote besser verfassen
  • Kulanzangebot: Ein Kulanzangebot für die Integration eines einfachen CMS unterbreiten, eventuell zu einem reduzierten Preis. Den Mittelweg suchen, gemeinsam das Problem lösen.
  • Schrittweise Einführung: Eine schrittweise Einführung des CMS vorschlagen, damit der Kunde sich damit vertraut machen kann. Aber da er ja doch etwas Wissen hat, fällt dies ja weg.
  • Zukünftige Vereinbarungen: Klare, schriftliche Vereinbarungen für zukünftige Projekte treffen, um ähnliche Missverständnisse zu vermeiden. Das Angebot so schreiben, das du aus dieser Situation lernst. Alternativ ein Beratungsprotokoll (vereinfacht) dir erstellen.
Viel Erfolg dir.
Punkt Vier werde ich einführen und ich hab jetzt mal ein klärendes Mail verfasst, mit dem Argument das eine Mail bzw ein Anruf mit gewünschten Änderungen simpler ist als ein CMS zu lernen. Zugleich habe ich aber auch das Angebot gemacht das CMS einzufügen.

frames p. joule schrieb:
Hast du nicht festgehalten, WIE die Homepage erstellt wird? mMn muss das Angebot eine Beschreibung der technischen Basis enthalten. Das ist die wesentliche Information. Wenn du beim Konditor eine Torte bestellst, spricht man auch nicht von "einer Torte".
Genau, leider nicht. Ich werde aber in Zukunft die Seiten gleich so bauen das eine nachträgliche CMS Integration schnell von statten geht. Nur weil der Kunde nicht sagt das er es wünscht, heißt es nicht das er es braucht....
 
PvcZ schrieb:
wenn er das gewusst hätte, die Website mit Wix erstellt hätte, was für ihn viel einfacher und billiger gewesen wäre
Das sind mir die liebsten ... für jemanden der sich auskennt geht das doch ganz schnell, bla bla.

Wie lange bist du schon dabei? Am Anfang muss man ein paar Kröten schlucken, bis man für sich die Red Flags definiert hat, um solche Kunden mit zu teueren Angeboten zu "verschrecken" :-)
 
Sind die Sätze im Bereich Webseiten echt so niedrig? 26h Arbeit für 900(!) Euro und dann noch Erwartungen haben?
 
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Eben, die Kunden die am wenigsten Zahlen, sind meistens auch die mit den höchsten Ansprüchen. Das kann schonmal hässlich werden.
 
pizza4ever schrieb:
Sind die Sätze im Bereich Webseiten echt so niedrig?
Ist eben nur Webdesign, bei uns in der Stadt bekommst du teilweise eine Unternehmenswebsite für 500€. Es macht einfach jeder und die Konkurrenz ist einfach zu groß... rentiert sich vielleicht als One-Man-Show um bisschen mehr als Bürgergeld zu bekommen.
 
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