Umstieg auf Linux wegen Datenschutz in Windows 11

larska

Commander
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Liebe Community,

durch einen Artikel über das Thema Datenschutz in Windows 11 stelle ich mir gerade mal wieder die Frage auf Linux umzusteigen.
Folgende Frage hierzu (in der Hoffnung ihr kennt euch damit aus) Z. Zeit nutze ich noch Windows 10...

1. Wie schwierig ist es "anonym" mit Windows 11 zu arbeiten, besteht generell Account/online Zwang? Es gibt anscheinend ja sogar eine sogenannte "recall" Funktion, bei der Windows automatisch Screenshots erstellt und diese online archiviert, oder ist das "Quark"?

2. Wie kann man einen Dualboot einrichten und ist dieser auch wieder ohne Weiteres zu löschen, falls man doch bei Windows bleiben möchte?

3. Einige Funktionen scheinen mir in Linux nicht so leicht umsetzbar, wie z.B. automatische Backups, die ich momentan mit der Windows Augabenplanung und freefilesync laufen lasse...

4. Welches Linux würdet ihr als Einstieg empfehlen? Ich habe an ubuntu studio gedacht, da ich auch einige Musiksoftware nutzen möchte...

5. "Gaming" erscheint mir auch eher eine "Frickelei", oder ist das mittlerweile leichter?

besten Dank!
 
Vergleichbare Threads auf CB und im Netz mal suchen.

larska schrieb:
1. Wie schwierig ist es "anonym" mit Windows 11 zu arbeiten, besteht generell Account/online Zwang? Es gibt anscheinend ja sogar eine sogenannte "recall" Funktion, bei der Windows automatisch Screenshots erstellt und diese online archiviert, oder ist das "Quark"?
Ich habe privat keinen MS Acc, der PC wurde ohne eingerichtet, aber afaik ist Netz kurz nötig um die Lizenz zu prüfen und das Win zu aktivieren. Wüsste nicht das die Recall-Funktion bei mir aktiv wäre 🤷.

larska schrieb:
2. Wie kann man einen Dualboot einrichten und ist dieser auch wieder ohne Weiteres zu löschen, falls man doch bei Windows bleiben möchte?
Win installieren und danach Linux, ist ziemlich einfach, Google oder Forensuche, alles kein Problem.

larska schrieb:
3. Einige Funktionen scheinen mir in Linux nicht so leicht umsetzbar, wie z.B. automatische Backups, die ich momentan mit der Windows Augabenplanung und freefilesync laufen lasse...
Genau so einfach wie bei Windows...

larska schrieb:
4. Welches Linux würdet ihr als Einstieg empfehlen?
Mint, aber gibt andere empfehlenswerte Distris für Windows-Umsteiger.

larska schrieb:
5. "Gaming" erscheint mir auch eher eine "Frickelei", oder ist das mittlerweile leichter?
Das Meiste läuft ohne Probleme und ohne Frickelei via Proton@Steam, mit Wine könnte das "etwas" (höhöhö) schwieriger werden...
 
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larska schrieb:
5. "Gaming" erscheint mir auch eher eine "Frickelei", oder ist das mittlerweile leichter?
Gerade mit arch basierten distributionen wie endavourOS ist das wirklich einfach geworden
EndavourOS ist bei Anfängern auch weniger fummelei. Vor allem in Hinblick auf die Softwareverwaltung ist es dort deutlich homogener

Und es hat on-board schon im setup die Möglichkeit sehr komfortable Backup tools zu konfigurieren.
Zum beispiel kannst du lokale sicherungen alle 30 minuten oder bei jedem Update erstellen, und wenn mal was schief geht, kannst du dann einfach neu starten, und den systemzustand vor 30 Minuten wieder booten.

larska schrieb:
da sind halt ein paar Programme vor installiert. Das bei einer anderen Distri zu machen dauert ca 10 Minuten


larska schrieb:
2. Wie kann man einen Dualboot einrichten und ist dieser auch wieder ohne Weiteres zu löschen, falls man doch bei Windows bleiben möchte?
Ja. Gibt anleitungen. helfe gern suchen oder kommentiere bei welchen die du gefunden hast
 
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Beim Thema Datenschutz geht es um einen bewussteren Umgang mit den eigenen Daten und nicht um die vollständige Anonymität, die es im Netz nicht gibt.
Der Ansatz, das Betriebssystem zu wechseln, ist aus meiner Sicht komplett die falsche Herangehensweise.
Nein. Microsoft liest nicht mit, während du deinen Rechner nutzt.

Beim Thema "Datenbewusstsein" geht es eher um die Spuren, die du vor allem AKTIV durch das EIGENE Nutzungsverhalten hinterlässt. Da sollte man ansetzen. Welche Formulare füllst du im Alltag aus? Welche Daten gibst du dabei weiter? Welche Seiten surfst du an? Welche Medien nutzt du?

DARAN ändert auch ein Wechsel zu Linux nichts.

Das, was Windows sammelt, sind vor allem Nutzungsdaten, die letztlich dazu dienen sollen, sich auf dich einzustellen. Und diese "Sammelwut" kann man, wenn man es eben möchte, quasi vollständig ausstellen... Wie halt bei einem Google-Konto. Du kannst Google alles freiwillig geben oder halt nur das, was für die Nutzung relevant ist.
Wie eben mit jeden Anbieter von (Online-)Diensten.
 
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Ja, MS hat einiges an Diagnosedaten wenn man es zulässt.
Die Häkchen an der richtigen Stelle zu setzen hilft einiges, ansonsten halt O&O Shutup und gut.

Anonym im Netz geht eh nicht, unabhängig vom OS. Sehe hier falschen Aktionismus. Um ehrlich zu sein, es denken bestimmt mal Leute darüber nach, aber kenne keinen, der sich am Ende Linux angetan hätte.

Ich habe ein MS Konto mit meiner Mailadresse und einem Alias, mehr können die auch nicht zuordnen.
 
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also als quasi noch Anfänger nach zig Distributionen und Problemen sag ich mal ganz klar Endavour OS
top System, schnell, leicht, und entgegen anderer Aussagen gibt es nahezu alles, auch das was es nicht geben soll wenn man nach dem Namen vom entsprechenden AUR package sucht zu installieren per simple yay _s in der Konnsole
beim Start wird dir ein Fenster angeboten so denn irgendetwas upzudaten ist
backups lassen sich siher auch einrichten
ich surfe und zocke und hatte überall irgendwas, Ubuntu, Linux Mint, Pop OS, entweder im Desktop oder beim Zocken, lags, Ruckler
aber Endavour OS rennt einfach

nach zwei drei Tagen biste drin als hattest nie was anderes

zweite Platte für Linux, Installer folgen, zweite Platte wählen und dann beide Platten im UEFI hinterlegen 1/2 schon haste bei jedem Start die Wahl falls du doch mal auf Windows musst

https://endeavouros.com/
 
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Erstaunlich wie groß immer die Diskussion um Datenschutz ist seitdem Microsoft Einstellungen zur Steuerung der Telemetrie hinzgefügt hat. Und gleichzeitig wird Android, Apple, Facebook, Instagram und Co genutzt und zusätzlich zum Tracking noch freiwillig mit persönlichen Daten vollgehäuft.
 
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Das Tracking ist doch noch das kleinste Problem, da haste schon recht in der Generation TikTok, Payback etc.
Aber wer will nächste Woche schon zum xten Mal mein Smartphone und Co deinstallieren weil MS mit jedem Update wieder n Haufen Müll dazu packt.
Linux ist und bleibt halt wie die Ankunft im Urlaubsort, frisch, sauber und aufgeräumt.
 
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larska schrieb:
besteht generell Account/online Zwang?
(Den Anfang habe ich mal weggelassen, da "anonym" mMn von der Verwendungsweise abhängt.)
Bei Home ja, bei Pro kann man nach wie vor ohne MS-Account einrichten. Bei Pro ggf. einfach das Netzwerkkabel ziehen oder im Terminal im OOBE-Prozess ipconfig /release eingeben. Bei Home im Terminal oobe\bypassnro eingeben und neu starten. Oder das Installationsmedium mit Rufus erstellen und entsprechenden Tweak mit anhaken.
Bezüglich Recall kann ich nichts zu sagen, da ich noch Windows 10 verwende und in dem Thema nicht richtig into bin.

larska schrieb:
Wie kann man einen Dualboot einrichten und ist dieser auch wieder ohne Weiteres zu löschen, falls man doch bei Windows bleiben möchte?
Zuerst Windows auf die SSD installieren und dann die Linux-Distro deiner Wahl. Normalerweise sollte die Installationsroutine von diversen Linux-Distros dir die Option anbieten, Linux neben Windows zu installieren. Dann wird die Windows-Partition verkleinert und eine neue Partition dahinter erstellt. Es kann ggf. aber auch nötig sein, die Windows-Partition selber zu verkleinern (oder bei der Installation von Windows bereits eine kleinere Größe zu erstellen) und die Partition für Linux dahinter selbst erstellen, wenn die Routine dies aus irgendeinem Grund nicht anbietet.
Die Linux-Partition kann man dann später wieder löschen und der Windows-Partition den dann leeren SSD-Speicher zuweisen.
"Sicherer" bzgl. der Diva Windows ist es aber Windows und Linux jeweils auf einer eigenen SSD zu installieren, falls möglich.

larska schrieb:
Einige Funktionen scheinen mir in Linux nicht so leicht umsetzbar, wie z.B. automatische Backups, die ich momentan mit der Windows Augabenplanung und freefilesync laufen lasse...
Bezüglich Backups bin ich unter Linux noch nicht so into it, es gibt aber viele User, die das mit einem cronjob machen.

larska schrieb:
Welches Linux würdet ihr als Einstieg empfehlen? Ich habe an ubuntu studio gedacht, da ich auch einige Musiksoftware nutzen möchte...
Die Frage nach der Büchse der Pandora. Für den Einstieg erstmal Ubuntu, Fedora, Debian oder eine der anderen großen und beliebten Distros. Danach kannst du immer noch eine der spezielleren oder kleineren Distros verwenden.
Die Programme, die bei anderen Distros bereits von Haus aus mit dabei sind, kann man nachinstallieren. Das würde ich nicht daran festmachen. Kostet vllt. 3-5 Minuten, je nach Größe des Programms.

larska schrieb:
Gaming" erscheint mir auch eher eine "Frickelei", oder ist das mittlerweile leichter?
Steam zu installieren ist mittlerweile trivial. In der Softwareverwaltung nach Steam suchen, installieren, starten, anmelden und in den Einstellungen unter Kompatibilität mit Steam Play beide Haken setzen. Dann das gewünschte Spiel installieren. Sehr viele Steamspiele laufen dank Proton bereits unter Linux.
Es gibt nur wenige, die nicht funktionieren. Bei ProtonDB kannst du nachschauen, welche Spiele auf Steam funktionieren und welche nicht.
Für Nicht-Steam-Spiele gibts den Heroic Games Launcher für GOG, Epic Games und Amazon Games-Spiele sowie Lutris für alles andere.
Ich möchte nicht verhehlen, dass es ggf. auch Tricks benötigt, um ein Spiel, welches bei Steam oder Lutris nicht funktioniert, funktionsfähig zu machen, sei es bei Steam Startoptionen zu hinterlegen oder bei Lutris etwas an den Game-Configs zu ändern oder mit den Lutris-Einstellungen pro Game zu experimentieren, eine andere Wine-Version, ggf. eine Custom-Version installieren. Erfahrungen die ich damit bspw. gemacht habe (Anekdotische Evidenz!), kannst du hier lesen, in Absatz 5-7. Ich muss dazu sagen (da ich das im verlinkten Posting nicht erwähnt habe), dass ich mit (Grafik-)Treibern keinerlei Probleme hatte, da ich auch eine AMD-Karte verwende.

Anti-Cheat, insbesonders jene, die Kernel-Level Anti-Cheat verwenden, machen immer noch Probleme. Viele Spiele mit Easy Anti-Cheat und BattlEye und anderen laufen bereits unter Linux, viele aber auch nicht. Unter Are We Anti-Cheat Yet? kannst du nachschauen, welche Spiele mit Anti-Cheat laufen und welche nicht.

Gaming unter Linux wird dank Wine, Proton, GloriousEggroll, DXVK, VKD3D und Co. Stück für Stück immer besser und salonfähiger.
 
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TorenAltair schrieb:
Und gleichzeitig wird Android, Apple, Facebook, Instagram und Co genutzt und zusätzlich zum Tracking noch freiwillig mit persönlichen Daten vollgehäuft.
Du sagst es, bei Facebook und co macht man das freiwillig. Auch laufen auf Facebook oder Instagram nicht sämtliche Programme, die man im Alltag nutzt.
 
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Um nicht alles zu wiederholen und keine Religion daraus zu machen:

  • Dual Boot ist eine gute Idee (habe ich selbst), da Windows verständlicher und leichter ist und Linux mehr Freiheit bietet, zum Preis von teils zeitintensivem "gefrickel".
  • auf DistroWatch gibt es rechts kein Ranking der "beliebtesten" Distributionen, aber letztlich musst du dich nur zwischen Arch oder Debian als Unterbau entscheiden. Ich mag Pop!_OS am liebsten und es würde auch für deine Musikproduktion passen. (Für Beispiele einfach auf der Homepage runterscrollen)
 
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und dieses "feature" mit der recall Funktion ist bei Windows 11 nicht automatisch mit an Board aber auswählbar? Ist ja schon eine "krasse" Sache, wenn es so ist, wie ich es verstehe...
 
off topic: habe gerade mal versucht mit einem per LiLiCreator erstellten USB-Boot-Stick Ubuntu zu testen... aber leider bootet der PC damit nicht...
kann es daran liegen, dass Windows 10 nicht im UEFI installiert ist?
 
Manjaro möchte die Telemetrie erweitern
Wird im regulären Betrieb der systemd.service automatisch erstellt, folgt die Datensammlung dem in der Community unbeliebten Opt-out-Prinzip. Das zeigt sich auch in der Diskussion, in der die Kommentare überwiegend gegen Opt-out tendieren. Gilg glaubt dagegen, bei Opt-in würden die Daten so sehr verzerrt, dass man sich den Aufwand gleich sparen kann. Gilg ist insgesamt um größtmögliche Transparenz rund um das Tool bemüht, was in der Diskussion auch geschätzt wird.
 
larska schrieb:
Das Ding wird seit fast zehn Jahren nicht mehr gewartet. Lad dir das aktuelle Ubuntu 24.04. von der Ubuntu-Webseite und benutze dann Rufus oder Balena Etcher.

Erinnere dich auch daran, dass du das vor drei Jahren schon mal gemacht hast.
 
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Garmor schrieb:
Erinnere dich auch daran, dass du das vor drei Jahren schon mal gemacht hast.
you are right... und hast wohl sogar ein besseres Gedächtnis als ich... sorry...
 
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