Unterschied für den Verbraucher: profi Server-HDDs vs. Consumer Lösungen

Klokopf

Lt. Junior Grade
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Hallo CB-Community,

Bei mir steht mal wieder eine Aufrüstung auf dem Plan. Genauer gesagt gehts um eine alte HDD in meinem Server die ich ersetzen möchte.
Die Platte ist 24/7 im Betrieb und es wird auch recht häufig darauf zugegriffen.

Mein erster Gedanke war natürlich die vorhandene und völlig überforderte 2,5" HDD die ich aus einem alten Notebook ausgeschlachtet hab durch eine "richtige" Server HDD zu ersetzen, allerdings stell ich mir die Frage ob man das als "User" überhaupt braucht. Bei der Arbeit im Büro versteh ich das es sein muss aber merkt man zuhase einen Unterschied zwischen Beispielsweise einer WD-Red oder einer WD-SE?
 
Ich habe in meinem home server 7 Jahre lang wd greens gehabt ohne Probleme. Habe im Zuge eines upgrades auf 4tb Platten auch mal eine red. ausprobiert und merke keinen Unterschied. Ich denke das Hauptargument ist die verlängerte Garantie.
 
mit Greens im Dauerbetrieb hab ich schlechte Erfahrungen gemacht, das versuch ich zu vermeiden...
 
Das die Red in Frage kommen weiß ich auch, meine frage war ja ob man als Verbraucher einen Unterschied zwischen den Red Modellen und den eher professionellen Server Platten wie z.B. der SE Reihe bemerkt.
 
Bei verschiedenen Tests hat sich gezeigt, dass spezielle Server-Festplatten nicht länger halten als Consumer-Platten. Hauptvorteile der Serverplatten sind daher nur die längere Garantiezeit und die bessere Firmware für RAID-Betrieb. Wie wäre es mit einer NAS-Platten, wie z.B. WD Red , Seagate NAS, ...). Diese sind für Dauerbetrieb, aber nicht für Dauer-Volllast ausgelegt und liegen mit 3 Jahren Garantiezeit zwischen den normalen Consumer-Platten (2J) und den Server-Platten (5J). Preislich sind sie nicht so viel teurer als die Consumer-Versionen.
Die "richtigen" Server-Platten sind meist High-Performance Modelle, d.h. sie werden lauter und wärmer, schaffen dafür aber ein paar IO-Ops mehr als die normalen Platten. Den Unterschied kannst du messen, aber sicherlich nicht fühlen.
 
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Ich habe über eine reichlich 2 stellige Zahl an Jahren in sehr vielen PCs in der Industrie/ Produktion >150 Stck. 'normale' Festplatten im 24/7/365 Einsatz gehabt und die haben/ hatten sehr oft an die 70K und auch darüber Betriebsstunden auf dem Buckel.

In meinen Augen ist das reines Marketinggeschwätz mit der ein oder anderen minimalen Änderung in/ an der Firmware, um damit eine HDD für einen vorgeblichen besonderen Einsatz auf den Markt bringen und Geld scheffeln zu können. Fehlt nur noch, dass es demnächst eine WD Yellow extra für die Bild-/ Fotobearbeitung gibt, eine WD Turquoise für die Musikbearbeitung, eine WD Orange für den Einsatz beim Gamer, etc..
 
Kauf eine normale, mach regelmäßig ein Backup und erfreue dich an dem gesparten Geld.Man merkt keinen Unterschied, schon gar nicht in der Geschwindigkeit. Enterpriseplatten haben meist einen etwas längeren Garantiezeitraum und bei großen Anbietern von Storagelösungen auch ein bestimmtes SLA, was eine einzeln im Laden gekaufte Platte natürlich nicht hat.
 
Ich will AdoK nicht widersprechen, aber sowohl Betriebsstunden als auch die Anzahl der Inbetriebnahmen werden festgehalten, und die Hersteller sind ja nicht doof. Wenn du also eine Consumer-Platte im Dauerbetrieb nutzt für den sie ja nicht ausgelegt ist, dann kann im Schadensfall die Garantieleistungen verweigert werden da die Platte außerhalb ihrer Spezifikationen betrieben wurde.
Mir wäre das Risiko zu groß. Wenn ich z.B. die Seagate 7200.14 mit 1TB Kapazität mit der SV35.6, ebenfalls mit 1TB vergleiche, so ist da ein Unterschied von 7Euro. Ist es das dann auch wirklich wert?
 
hatte nie ein Problem mit der Garantie. Hatte selber eine Samsung Spinpoint F1 und die lief im Dauerbetrieb. Beim Defekt hatte die Platte etwas über 15k h und nur ca 30 Einschaltzyklen. Gab keine Probleme. Ansonsten muss der Hersteller wie bei den Auto die Garantie auf z.B 2 Jahre oder 10K h Festlegen.
 
AdoK schrieb:
Ich habe über eine reichlich 2 stellige Zahl an Jahren in sehr vielen PCs in der Industrie/ Produktion >150 Stck. 'normale' Festplatten im 24/7/365 Einsatz gehabt und die haben/ hatten sehr oft an die 70K und auch darüber Betriebsstunden auf dem Buckel.

In den normalen PC in Industrie und Produktion stecken auch keine speziellen 24/7/365 Platten, auch wenn die Rechner 24/7/365 laufen. Entweder liegt auf den Rechnern lokal gar nichts herum, man arbeitet auf Terminalservern und sie sind somit völlig austauschbar oder man hat, wenn es sich um Steuerungsrechner für Maschinen handelt die firmenkritisch sind, direkt einen identischen Ersatz auf Lager oder ein stets aktuelles Backup des Systems um Ausfallzeiten zu minimieren.

Je nach Umgebung (Staubbelastung, Luftfeuchtigkeit etc.) sind die Rechner im ganzen vielleicht robuster, aber das auch nur wenn's nicht eine hochkritische Anwendung ist und der Aufpreis im Rahmen liegt.

AdoK schrieb:
In meinen Augen ist das reines Marketinggeschwätz mit der ein oder anderen minimalen Änderung in/ an der Firmware, um damit eine HDD für einen vorgeblichen besonderen Einsatz auf den Markt bringen und Geld scheffeln zu können. Fehlt nur noch, dass es demnächst eine WD Yellow extra für die Bild-/ Fotobearbeitung gibt, eine WD Turquoise für die Musikbearbeitung, eine WD Orange für den Einsatz beim Gamer, etc..

Das "Marketinggeschwätz" ist spätestens dann keines mehr, wenn man den Hersteller einer speziell für den Serverbetrieb freigegebenen HDD (und darum ging es ja, nicht um normale PCs) mit einem Datenverlust, der auf die Platten zurück zu führen ist, auf die Garantie der Platten anspricht. Hat man 24/7/365 Platten gekauft, ist in der Garantie in der Regel auch auch eine Datenwiederherstellung enthalten wenn man den ordnungsgemäßen Betrieb nachweisen kann. Steckte auch nur eine Consumer-Platte im Raid ist das Thema vom Tisch.

Sind die Platten deswegen hochwertiger verarbeitet? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich nehmen die Hersteller dafür einfach eine Serie die bei internen Tests besonders gut abgeschnitten hat. Womöglich ist eine andere Firmware installiert, die die Platte besser geeignet für Raid-Systeme macht. Aber das war es vermutlich auch.

Ich nehme an, dass durch den Aufpreis der Platten die erweiterten Garantieleistungen gegenfinanziert werden, vergleichbar mit einer Versicherung die man abschließt.

Ob man das braucht muss man selbst entscheiden, aber nur wegen der paar Euro Aufpreis jammert man bei Servern nicht herum und kauft die entsprechend freigegebenen Modelle. Selbst wenn es keinen Unterschied in der Hardware gibt, so ist die erweiterte Garantie schon ein Pluspunkt dieser Modelle.
 
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daniel_m schrieb:

Hast du das schon versucht? Ich glaube nicht das irgendein Hersteller die Datenwiederherstellung bezahlt. Für die Itegrität und Sicherheit der Daten ist allein der Benutzer zuständig. Kein Backup? Selbst schuld. Hier geht es eher um SLAs und die hat keiner der Enterpriseplatten wie man sie im Onlinehandel oder Fachgeschäft zu kaufen bekommt, 24h Zertifizierung hin oder her und auch da übernimmt kein Storagesystemersteller die Datenwiederherstellung für dich, wenn etwas kaputt geht. Das sagt mir meine Erfahrung im Umgang mit HP, EMC² und NetApp.
 
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Die daten die auf der platte gespeichert sind werden ohnehin regelmäßig gesichert, im schlimmsten fall verlier ich die letzten 24 stunden, das ist im privatberreich durchaus zu verkraften. Nachdem was ich bisher an erfahrungen gemacht hab halten die modelle die für den 24/7 betrieb gedacht sind tatsächlich länger (allerdings hab ich Serverseitig bisher nur mit mitleren bzw High-End sas platten zu tun gehabt).
Nachdem was ich im verlinktem beitrag gelesen hab kauf ich mir wohl eine WD-SE, die kosten nicht soooo viel mehr als normale platten und kommen mit umfangreicher garantie.
 
daniel_m schrieb:
Das "Marketinggeschwätz" ist spätestens dann keines mehr, wenn man den Hersteller einer speziell für den Serverbetrieb freigegebenen HDD (und darum ging es ja, nicht um normale PCs) mit einem Datenverlust, der auf die Platten zurück zu führen ist, auf die Garantie der Platten anspricht.
Hast Du Dir z.B. mal die Garantiebedingungen von WD durchgelesen?
Wohl kaum, oder? Datenrettung kann man bei autorisierten Anbieter durchführen lassen ohne die Garantie zu verlieren, ist aber nie Teil der Garantie. Seagates Recovery Center bietet wohl eine Art Versicherung an, zumindest in den USA, die man abschließen kann, aber die ist auch nicht Teil der Garantieleistungen.

daniel_m schrieb:
Sind die Platten deswegen hochwertiger verarbeitet? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich nehmen die Hersteller dafür einfach eine Serie die bei internen Tests besonders gut abgeschnitten hat.
Das mag noch für Teile wie die Plattern gelten, aber Motoren und auch die Mechanik der Köpfe sind bei den echten Enterprise HDDs schon anders, die Steuerung sowieso. Wie weit eine Red nun wirklich anders als eine Green ist... ich würde hier trotzdem eine Red empfehlen, denn die Green hat im Prinzip gar keine Garantie, wenn sie 24/7 läuft und das kann man aus dem Verhältnis von Betriebsstunden und Einschaltungen ja leicht ableiten.

Andi07 schrieb:
Ich verweise mal auf den Thread im, wie ich finde, empfehlenswerten PC-Experience.
Das ist ja wieder eine tolle Seite voller Fehler, wie z.B.:
Es gibt bisher keine HDD mit 1:10^17, nur mit 1:10^16, aber die Hersteller schreiben das gerne als 10:10^17, so steht es auch im im Datenblatt der XE:
Wer schon keine Ahnung hat und dann auch noch keine Datenblätter lesen kann, der kann einem natürlich gewaltig wertvolle Informationen liefern :freak:
 
Ich hab mal die Datenblätter Verglichen und die SE hat (wie auch bereits erwähnt) einen Wert von kleiner 10 in 10^15. Die Red hat 10 in 10^14 und die Green denselben Wert wie die Red. Ein Freund von mir meinte das der unterschied hauptsächlich in der Qualität der Verwendeten Speicherscheiben und in der exaktheit der Verbauten komponenten (wobei er auch meinte die Green sei da eine ausnahme wegen dem Einsatz von leichter recyclebaren Materialien) liegt. Es ist wohl allgemein so das ein großteil der Standartteile vom selbem band kommen und einfach die die besser geworden sind auch in die "besseren" HDDs kommen. Weiß nicht in wie fern das stimmt, hab leider keine Möglichkeit das zu Prüfen.

Interessant finde ich allerdings auch die zahl der Load/Unload zyclen die in den Datenblättern angegeben ist.
Hier hat die Green und die SE den selben wert von 300k und die Red einen doppelt so hohen wert von 600k
 
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Klokopf schrieb:
Ich hab mal die Datenblätter Verglichen und die SE hat (wie auch bereits erwähnt) einen Wert von kleiner 10 in 10^15. Die Red hat 10 in 10^14
Bei der SE hast Du recht:
Aber bei der Red nicht:
Und bei der Green auch nicht, obwohl die Aussage stimmt beide hätten den gleichen Wert:
Das trifft aber auch auf die WD SE zu, denn 10 in 10^10^15 oder 1 in 10^14 ist das gleiche, soll nur besser aussehen und die Leute ködern, von denen es laut der Pisa Studie ja wohl gerade in Deutschland viel gibt: "Die Zahl der Leistungsschwächsten, die nur kurze Texte mit einfachem Vokabular verstehen, ist hingegen in der Bundesrepublik etwas größer als im Schnitt der anderen Industrienationen – 17,5 Prozent konnten nur kurze Texte mit einfachem Vokabular lesen und verstehen."

Bei allen Datenblättern von HDDs die ich bisher gelesen habe, gibt es immer nur < 1:10^14 für die normalen Consumer HDDs, < 1:10^15 für die Enterprise SATA und SAS HDDs wie die Ultrastar und nur die teuren, hoch drehenden und als für Mission Critical geeignet eingestufen SAS HDDs (meist 2.5" und ab 10.000 rpm) haben dann < 1:10^16, wobei vor allem bei denen gerne 10:10^17 geschrieben wird. Echte 1:10^17 habe ich noch nirgends gesehen und bei den SSD schreibt die JEDEC in der JESD 218 für Consumer (Client) SSDs 1:10^15 und für Enterprise 1:10^16 vor:

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Da gibt aber z.B. Intel für die 730er (eine High-End Consumer SSD mit einem Enterprise Controller) auch < 1:10^17 an:
 
Stimmt, hast recht. War wohl ne Müdigkeitserscheinung das ich die 1 und 10 überlesen hab...
 
Darauf legen es die Hersteller mit diesen 10: Angaben wohl auch an, denn sonst wäre es ja unsinnig die nicht immer mit 1: anzugeben.
 
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