Unterschied OpenOffice und LibreOffice

Caoscrischen

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Moin!
Ich benutze aktuell, das inzwischen etwas betagte, OpenOffice 3.3 und wollte mir jetzt mal was neueres installieren. Nun ist es ja so, dass sich das Entwicklerstudio aufgeteilt hat (zumindest wenn ich das richtig mitbekommen habe). Ein Teil entwickelt für Apache OpenOffice weiter und der andere Teil entwickelt unter freier Lizenz LibreOffice.
Wo sind die Hauptunterschiede zwischen den beiden? Wo liegen Vor- und Nachteile der beiden Programme?
 
Im Kern gibt es keine wirklich bedeutenden Unterschiede.

"Schon beim Starten fällt auf, dass OpenOffice viel schneller ist auch ohne aktivierten OpenOffice-Schnellstarter. Den Schnellstarter gibt es bei LibreOffice nicht einmal mehr, was Sie als Hinweis darauf sehen können, dass die beiden Projekte komplett unterschiedliche Wege in der Entwicklung gehen.
Trotz der umfangreichen Verbesserungen, die an beiden Paketen durchgeführt wurden, haben beide immer noch Probleme damit komplex formatierte Word-Dokumente zu konvertieren. Bei einem Dokument über 800 Seiten zeigten beide verschiedene Konvertierungsprobleme. Keine der beiden Anwendungen übertrug die Absatznummerierung richtig. Bei LibreOffice wurden die Seitenzahlen in der Fußnote nicht richtig konvertiert, bei OpenOffice wurden diese allerdings gar nicht konvertiert. Die Web-Layout-Ansicht in beiden Programmen schafft es nicht dem Nutzer eine richtige Seitenzahl zu präsentieren.
Die größten Unterschiede betreffen einen Aspekt, der für die meisten PC-Nutzer nicht von Belang ist: Die Lizenzierung des Quellcodes. OpenOffice ist jetzt ein Projekt von Apache, also gehören die Lizenzen Apache, wogegen die Lizenzen bei LibreOffice LGPLv3 sind. Daraus resultierend kann der Quellcode von OpenOffice in LibreOffice importiert werden, andersherum dagegen nicht.
Beide Projekte haben unterschiedliche Entwicklungszyklen. Bei OpenOffice gab es immer neue Versionen, wenn das Entwicklungsteam damit fertig ist. Das Entwicklerteam von LibreOffice dagegen verspricht alle sechs Monate neue Versionen, teilweise um für die Benutzer berechenbarer zu sein und teilweise, um das Projekt mit neuen Versionen von anderen Produkten zu synchronisieren.
Beide Projekte teilen sich eine gemeinsame Code-Basis und sind sich deshalb sehr ähnlich. Zur Zeit hat LibreOffice eine etwas bessere Auswahl an Textverarbeitungsfunktionen, während OpenOffice eine etwas bessere Performance aufweisen kann. Da beide Produkte kostenlos sind ist zumindest der Preis kein Kriterium und Sie können beide ausprobieren."
http://www.pcwelt.de/ratgeber/_Libr...ergleich-Kostenlose_Buero-Suiten-8163771.html
 
LibreOffice ist viel weiter! LO hat weitaus mehr Entwickler und wird seit Anbeginn mit enormer Geschwindigkeit weiterentwickelt. Dem PC-Welt-Bericht kann ich in einigen Punkten nicht zustimmen. Seit rund einem Jahr wird auch massiv am UNterbau von LO gearbeitet - wenn das abgeschlossen ist, wird LO mit noch mehr Speed OO abhängen.
Für die Zukunft hoffe ich, dass sich die Entwickler wieder zusammentun und gemeinsam auf Basis von LibreOffice weiterentwickeln.
 
Caoscrischen schrieb:
Ein Teil entwickelt für Apache OpenOffice weiter und der andere Teil entwickelt unter freier Lizenz LibreOffice.
Beide stehen unter freien Lizenzen. LO entstand lediglich, als Oracle die ursprünglichen Entwickler von OO (Sun) aufgekauft haben. Oracle haben es in ihrer grenzenlosen Dummheit erfolgreich geschafft, sämtliche guten Sun-Projekte vor den Baum zu fahren: Java, OO, MySQL...
Einigen Leuten war es zu blöde, auf Oracles Bürokratenärsche zu warten, bis sich bei OO.org was tut, und haben eben ihr eigenes Projekt, LO, abgespaltet. Später ging die Verantwortung für OO an die Apache Foundation, die sowohl die Mittel als auch (was wichtiger ist) den Willen hat, freie Software weiter zu entwickeln. Seitdem heißt es eben nicht mehr OpenOffice.org sondern Apache:OpenOffice, kurz A:OO.

LO und A:OO haben sich inzwischen etwas auseinander gelebt, aber beide vertreten identische Ideale von freier Software und beide bieten vergleichbare Funktionen. Nimmt sich beides also nix.

Schiller72 schrieb:
Trotz der umfangreichen Verbesserungen, die an beiden Paketen durchgeführt wurden, haben beide immer noch Probleme damit komplex formatierte Word-Dokumente zu konvertieren.
Oh. FREIE Software hat also ein Problem damit, GESCHLOSSENE Formate darzustellen... und das soll dann wohl die Schuld FREIER Software sein?

Sollen die Microsoft-Opfer eben ihre Word-Erzeugnisse in ODF statt DOC oder OOXML speichern. Schon kann JEDES aktuelle Office-Programm weltweit damit perfekt umgehen. Aber das wäre ja nicht im Sinne von Microsoft und seinen Schergen. Nö, wenn Dokumente jetzt standardmäßig in einem FREIEN Format gespeichert würden könnten Menschen merken, dass sie keine abstrusen Lizenzgebühren bezahlen müssen, nur um die Dokumente wieder zu öffnen.
 
Daaron schrieb:
Oh. FREIE Software hat also ein Problem damit, GESCHLOSSENE Formate darzustellen... und das soll dann wohl die Schuld FREIER Software sein?

Sollen die Microsoft-Opfer eben ihre Word-Erzeugnisse in ODF statt DOC oder OOXML speichern. Schon kann JEDES aktuelle Office-Programm weltweit damit perfekt umgehen. Aber das wäre ja nicht im Sinne von Microsoft und seinen Schergen. Nö, wenn Dokumente jetzt standardmäßig in einem FREIEN Format gespeichert würden könnten Menschen merken, dass sie keine abstrusen Lizenzgebühren bezahlen müssen, nur um die Dokumente wieder zu öffnen.

War zwar zitiert von mir, aber in Bezug auf die Quelle PC-Welt. ;)

Aber gut, wenn man schon bei diesem Thema ist. Man muss halt wissen, was man mit der Office-Software vor hat. Arbeitet man nur für sich oder hat hauptsächlich Dokumente nachzunutzen / zu bearbeiten von Leuten, die Open Office nutzen, klar, dann nimmt man auch Open Office.
Schlechter wird es dann halt, wenn man auch berufliches zu Hause macht oder machen muss, und mal als Bsp. 80% des Gesamtaufkommens an Textdokumenten doc oder docx sind, ggf. dann noch versehen mit so netten Features wie Korrekturverfolgung oder aufwändig gegliederten / formatieren Dokumenten oder eingebetteten Excel-Sheets bzw. Visio-Grafiken etc.
Das soll nicht heißen, dass ich die MS-Lizenzpolitik gut finde, aber ab und an hat man da leider keine Wahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe lange Open Office benutzt, auch nach der Teilung. Ein Test von LibreOfficePortable hat mich aber sofort überzeugt. Der Strang scheint der bessere zu sein. Libre Office ist für mich das neue Open Office. ;)
 
Schiller72 schrieb:
War zwar zitiert von mir, aber in Bezug auf die Quelle PC-Welt. ;)
Is mir schon klar... PCWelt sind genau solche Flachpfeifen wie Computer BILD.
Das Schlimme ist: Weil es Printmagazine sind und was mit "PC" oder "Computer" im Titel haben, glauben die Menschen auch noch den Schrott, der da drin steht.

Schlechter wird es dann halt, wenn man auch berufliches zu Hause macht oder machen muss, und mal als Bsp. 80% des Gesamtaufkommens an Textdokumenten doc oder docx sind, ggf. dann noch versehen mit so netten Features wie Korrekturverfolgung oder aufwändig gegliederten / formatieren Dokumenten oder eingebetteten Excel-Sheets bzw. Visio-Grafiken etc.
Sicher, hier muss man sich anpassen. Aber das beweist eigentlich nur eines: Microsoft hat eine marktdominierende Stellung und nutzt diese skrupellos aus. An dieser Stelle fehlt eine Gesetzgebung, die die priorisierte Verwendung proprietärer Formate untersagt.... zumindest im Öffentlichen Dienst wäre so ein Gesetz problemlos durchsetzbar.
 
Daaron schrieb:
Sollen die Microsoft-Opfer eben ihre Word-Erzeugnisse in ODF statt DOC oder OOXML speichern.

darauf würde ich mich nicht verlassen. MSO2010 sollte eigentlich mit .odt umgehen können, mein Dokument wurde total zerschossen geöffnet (also das was auch immer von OOo/LO bei .doc geschrieben wird) und konnte dann nur als .doc abgespeichert werden.
 
Die ODF-Funktionen von MSO2010 waren alles andere als vollständig. 2013 hingegen sollte problemlos damit klar kommen. Keine Ausreden mehr an der Stelle.
 
Tobi86 schrieb:
LibreOffice ist viel weiter! LO hat weitaus mehr Entwickler und wird seit Anbeginn mit enormer Geschwindigkeit weiterentwickelt. Dem PC-Welt-Bericht kann ich in einigen Punkten nicht zustimmen. Seit rund einem Jahr wird auch massiv am UNterbau von LO gearbeitet - wenn das abgeschlossen ist, wird LO mit noch mehr Speed OO abhängen.
Für die Zukunft hoffe ich, dass sich die Entwickler wieder zusammentun und gemeinsam auf Basis von LibreOffice weiterentwickeln.
Ich weiß ja nicht. Für mich als Anwender, der einige Zeit mit LO gearbeitet hat, hinkt es immer noch gewaltig hinter seiner kommerziellen Konkurrenz zurück. Und dabei mag ich den Writer immer noch lieber als Word... aber ohne OneNote (was ja noch Foren-Äußerungen von LO-Entwicklern eh nicht mehr ist als eine alternative Textverarbeitungsoberfläche) bringt mir die beste Office-Suite nichts...

Ich habe eher das Gefühl, dass LO zwar häufiger Updates bringt, sich aber an den wesentlichen Features bei beiden seit dem Ende von Sun nichts mehr getan hat.
 
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