Unterstützung für hilfsbedürftige Kinder

Dupp

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Hallo liebe Community,


ich möchte euch ein Hilfsprojekt von Kindernothilfe e.V. vorstellen, in dem Kindern in Port-au-Prince, Haiti, geholfen werden soll. Es geht darum, dass viele Kinder zur Arbeit gezwungen werden. Sie leben in purer Armut und müssen den ganzen Tag arbeiten. Anstelle dass sie eine Schule besuchen und für die Zukunft gebildet werden, müssen sie eine enorme Ausdauer haben, um täglich mit den schlimmsten Bedingungen zurecht zu kommwn. Sie haben meistens keine richtige Familie und müssen hungern und frieren. Es ist traurig, dass in unserer heutigen Zeit solche Kontraste weltweit herrschen. Wenn uns schon unsere täglichen Probleme eine zu große Last sind, dann kann ich mir nicht ausmalen, wie sehr diese Kinder dort leiden müssen. Sie haben leider nicht die Möglichkeit eigenständig aus dieser Situation heraus zu kommen. Deswegen möchte ich euch auf die Organisation aufmerksam machen, die dieses Projekt leitet und Spenden für Essenszuschlag, eine Berufsausbildung und Schulmaterial sammelt.

Informiert euch bitte und helft diesen Kindern, eine vernünftige und sichere Zukunft aufzubauen:
www.betterplace.org/de/projects/17943-schule-und-ausbildung-fur-restavek-kinder-in-haiti

Wenn man bedenkt, wie viel Geld für unnützige Sachen ausgegeben wird, dann sollte man nicht lange überlegen und eine kleine Summe für das Hilfsprojekt spenden. Wenn wir alle einen kleinen Beitrag leisten, können wir diesen armen Kinder helfen.
 
Wie wird das Geld aufgeteilt und eingesetzt? Wie sieht die dortige Infrastruktur der Insel aus? Wird die bessere Ausbildung dafür sorgen, dass diese Kinder später auch Arbeit bekommen? Werden dadurch WENIGER Kinder auf Haiti in solchen Bedingungen leben, oder sorgt es nur dafür, dass EINIGE Kinder nun besser ausgebildet werden, andere Kinder jedoch diese Arbeiten verrichten? Wird die dortige Regierung dies nicht ändern? Gibt es eine Regierung dort? Gibt es Wahlen? Demokratie? Sind Schulen vorhanden? Gesetze, die es verbieten, dass Kinder arbeiten müssen?

Und wie soll das alles besser werden durch eine Spende?

Wenn man bedenkt, wie viel Geld für unnützige Sachen ausgegeben wird,
Für selbiges halte ich eine Spende. Sie bewirkt nichts. Es wird den nachkommenden Generationen genauso schlecht ergehen. Es ist schlimm, aber mit Geld für Essen und Schulbildung wird das leider nichts.
 
Dupp schrieb:
Anstelle dass sie eine Schule besuchen und für die Zukunft gebildet werden, müssen sie eine enorme Ausdauer haben, um täglich mit den schlimmsten Bedingungen zurecht zu kommwn.
Mal ganz ehrlich: Bildung für was?
Haiti wurde über Jahrzehnte zugrunde gerichtet. Schnapp dir mal Google Earth. Zoom mal richtig schön ran. Auf Haiti gibt es quasi keine Bäume mehr. Ist das der natürliche Zustand der Insel? Nein, ein Blick über die Grenze in die DomRep verrät: Dschungel, Wald, wunderbare Natur.
Dieser radikale und nicht mehr behebbare Raubbau an der Natur ist nur ein Symptom eines tieferen Problems. Haiti ist hinüber. Dafür hat es kein Erdbeben mehr gebraucht, das war nur der letzte Tropfen.

Jetzt mal ganz skrupellos gesagt: Wenn du den Kindern dort Bildung angedeihen lässt, dann änderst du genau gar nichts. Da gibt es GAR KEINE Infrastruktur, in der mehr als pure Handwerksfähigkeiten irgend einen Wert besitzen würden.
Um auf Haiti auf einen grünen Zweig zu kommen müsste man...
- den Banden gnadenlos zeigen, wo der Hammer hängt
- den Bewohnern ermöglichen, erst einmal grundsätzliche Infrastruktur aufzubauen.

Sie haben leider nicht die Möglichkeit eigenständig aus dieser Situation heraus zu kommen.
Die Kinder nicht, deren Eltern schon. Wären die nicht als allererste in der Pflicht?

Wenn man bedenkt, wie viel Geld für unnützige Sachen ausgegeben wird...
Solche Spendenpakete sind unnütz. Die meisten der Gelder versumpfen bereits auf dem Weg ins Zielgebiet. Da bedient sich jeder Mitarbeiter der Hilfsorganisationen. Und das, was nicht schon auf dem Weg versickert, wird dann vor Ort von den lokalen Warlords gekapert. Damit machst du nur die Warlords reicher und die Hilforganisationen fetter.

Wenn du WIRKLICH helfen willst, dann fahr doch runter. Leiste praktische Hilfe
 
Bildung in diesem Zusammenhang heißt wohl kaum Philosophie und Raketenwissenschaft sondern Lesen und Schreiben, gesunde Ernährung, Verhütung, Aufklärung, Hygiene etc. Das gehört zur "grundsätzlichen Infrastruktur" im weiteren Sinne und ist durchaus Voraussetzung für Infrastruktur im engeren Sinn. Auch ein Verständnis dafür, dass ein absoluter Rohbau an der Natur keine gute Strategie ist, setzt Bildung und Aufklärung voraus. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Kind, welches nicht hungern muss und über ein Mindestmaß an Bildung verfügt, genannten "Banden" anschließt, sicherlich geringer.
Harte körperliche Arbeit bei schlechter Ernährung im Kindesalter kann auch zu erheblichen Entwicklungsschäden körperlich wie geistig führen, die die Kinder in einer Armutsspirale gefangen halten. Hilfsprojekte um diese Spirale zu durchbrechen, können absolut sinnvoll sein. Eltern, die selbst in der Armut gefangen sind, können dies nicht leisten.

Ich weiß nicht, wie gut die Kindernothilfe arbeitet aber Hilfsorganisationen a priori und pauschal Unfähigkeit zu unterstellen, wird der Sache sicherlich nicht gerecht.
Und selbst "runter zu fahren" ist wohl die ineffizienteste aller denkbaren Hilfestellungen.
 
Wieso? Wenn du selbst unten bist und selbst anpackst, dann kannst du wenigstens sicherstellen, dass sich nicht der nächste Warlord bedient oder die Mittel irgendwo versumpfen.
 
Keine Sprachkenntnisse, keine Ortskenntnisse, keine Netzwerke, kein sonstiges Know-How, kein Equipment, zu hohe Opportunitätskosten ... und zuletzt schlicht zu wenig Mittel (allein der Flug kostet schon mehr, als ein einzelner willens oder in der Lage ist zu spenden).
Arbeitsteilung und Spezialisierung erzeugen Effizienz. Selbst wenn einiges in einer Hilforganisation hängen bleiben sollte, ist deren Arbeit sicherlich effizienter als ein Volksschullehrer in Bermudashorts, der mit eigenem Spaten antanzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Mutter hat einige Jahre in der Buchhaltung vom Deutschen Roten Kreuz gearbeitet, und ich kann nur dazu raten, den Leuten direkter zu helfen als über solche Organisationen. Mehr sage ich dazu aus juristischen Gründen nicht.

Was die Leute tatsächlich machen sollten, ist selber in solche Länder zu reisen. Lernt die Leute doch einfach kennen, und helft jemandem den ihr mögt. Oder noch besser, macht einen Business Plan mit einer Idee, die den Leuten dort Arbeit verschaffen könnte.
 
Colonel Decker schrieb:
Meine Mutter hat einige Jahre in der Buchhaltung vom Deutschen Roten Kreuz gearbeitet, und ich kann nur dazu raten, den Leuten direkter zu helfen als über solche Organisationen.
Tja, leider werden dir die typischen Gutmenschen mit ihrem Hang zur Gewissensberuhigung jetzt nicht glauben. Du könntest ihnen Märchen auftischen. Ich für meinen Teil hab ähnliche Informationen aus einer ähnlich gearteten Quelle... und ich denke einfach rational. Wenn ich 1€ spende, dann gehen davon schonmal 20ct für Buchhaltung & Banken drauf. 50ct gehen in Löhne und allgemeine Betriebskosten, nochmal 20ct gehen an Steuern, Zölle,...

Was die Leute tatsächlich machen sollten, ist selber in solche Länder zu reisen.
Es gibt sogar größer angelegte Projekte, die genau auf so etwas abzielen. Vor einiger Zeit habe ich einen Bericht über eine Klasse Handwerks-Lehrlinge gesehen, die sich geschlossen und unter Anleitung/Mithilfe der großen Organisationen für einige Wochen in so ein Krisengebiet begeben haben, um dort ihr frisch erworbenes Fachwissen nutzbringend einzusetzen. Statt den lokalen Warlords nur die Arbeit zu erleichtern haben sie direkt angefangen, Behausungen, Schulen, Sanitätsgebäude,... zu errichten.

Und ja, man kann auch allein bzw. in kleinen Gruppen helfen. Nicht unbedingt auf Haiti, das ist wirklich etwas weit weg. Ein Gastwirt bei uns aus dem Ort fährt aber zum Beispiel alle 2-3 Jahre für einige Wochen mit seinem Jeep nach Afrika um dort aktiv zu helfen. Wenn er zurück kommt, dann hat er nicht Alibi-Gewissensberuhigung betrieben, sondern tatsächlich gesehen, dass er was bewirkt hat.

An dieser Stelle möchte ich mal die EAV zitieren:
Schau, do drin im Fernsehn, da liegt a klanes Kind!
Schau, dem fehln die Fusserln, geh, schalt um, mach geschwind!
Des kann sich kana anschaun, weils Essen nimmer schmeckt!
Und Spenden, das hat a kan Zweck, weils sowieso verreckt!
 
Natürlich ist Hilfe nachhaltiger, wenn sie vor ort geleistet wird - und zwar materiell und mit know how, statt nur finanziell.
Nach dem Motto "Gib einem Mensch einen Fisch und er hat für einen Tag zu essen - bring ihm bei zu fischen und er kann (u.U.) sein Leben lang Essen".

Und dennoch muss es Menschen geben, die so etwas auch machen (die z.B. die Zeit dafür haben, weil sie nicht 24/7 mit dem eigenen Brotwerwerb beschäftigt sind).
Man fährt nicht "mal eben" in die Sahel-Zone und buddeklt nen Brunnen (vorallem nicht als Volksschullehrer in Bermudashorts mit dem eigenen Spaten), dazu ist ein bisschen mehr nötig (z.B. Baumaterial, Werkzeuge u vllt Maschinen und vor allem das entsprechende Know-How). Und dieses bisschen mehr kostet Geld - das ändert sich auch nicht, wenn man aufzählt, wofür größere Organisationen dieses Geld noch so ausgeben (müssen).
Natürlich kommt mehr in den tatsächlichen Hilfeleistungen an, wenn man hinfährt und jemandem z.B. beibringt, wie man in der Sahara einen Brunnen baut, der nicht ein paar Jahre später ausgetrocknet und versandet ist. Aber mit dem Know-how alleine kann keiner einen Brunnen bauen - also braucht es doch wieder Geld. Mehr Geld als die meisten Privatpersonen aufbringen können.
Und an dieser Stelle kommen dann doch wieder Organisationen ins Spiel, die Spenden sammeln. Auch wenn davon nur 10% in bei der Hilfe ankommt, dann ist das unter Umständen noch sehr viel mehr Geld, als z.B. ein Gastwirt breitstellen könnte.

Natürlich kranken Spenden daran, das sie nicht komplett in die Hilfe fließen, in korrupten Systemen versickern (auch hier in DE), oder damit zunächst ein riesiger Verwaltungsapparat (Wasserkopf) gefüttert wird.
Allerdings gibt es in diesen Organisationen eben auch die Leute, die tatsächlich hinfahren und helfen (bezahlt von der Organisation), und das sind zumindest in meiner Erfahrung ein paar mehr, als private Ehrenämtler.
Mal als Beispiel: Das Geld, was ich momentan hergeben könnte, würde nichtmal für ein paar Steine füürs neue Schulgebäude reichen - da ist es eben besser angelegt, wenn es in den Spendentopf einer Hilfsorganisation fließt (auch wenn es weniger als 0.00000001% des gesamten Topfes ausmacht und davon nur 10% ankommen) mit diesen 10% kann unter Umständen eine ganze Schule gebaut werden. Weil das Geld nämlich durch die zentralisierte Sammlung viel besser kanalisiert werden kann, und auf diese Weise z.B. in eine Schule investiert werden kann, in deren Einzugsgebiet 10000 Familien wohnen. das ist mMn allemal besser, als wenn in jedem Dorf jemand versucht, einem Hilfsbedürftigen zu helfen in dem er 3 Steine und 2 Balken für die Neue Schule bereitstellt - damit wird die Schule nämlich nicht fertig.

Selbst hinfahren (wie z.B. im Beispiel mit der Lehrlingsklasse) ist natürlich direkter, und man sieht direkt die Ergebnisse der eigenen Arbeit. Das beruhigt das Gewissen noch viel besser, als eine kleine Spende. Aber auch das ändert nur punktuell etwas an der Situation. Ich selber war z.B. als Helfer in Guatemala - zum Bau einer Schule. Und diese Schule war von jemand privat iniziiert worden, dem dann mittendrin das Geld ausgegangen ist - 5 Jahre lang stand da dann ein Rohbau, an dem nicht weitergearbeitet wurde, bis wir dann in einem Schul-Projekt hingefahren sind, um zumindest das Gebäude zu vollenden. Bis der Schulbetrieb losgehen konnte sind allerdings weitere 5 Jahre vergangen, und die bausubstanz war bis dahin schon so vom Klima angegriffen worden, dass der ganze Bau zunächst saniert werden musste, um nicht ein Gesundheitsrisiko für Lehrer und Schüler darzustellen. Über zehn Jahre "Bauzeit" für eine Schule, die das Rote Kreuz (bspw.) in ein paar Wochen hätte hinklotzen können, in einem Rutsch vom Grundstein bis zur ersten Einschulung. Soweit ich weiß, steht die Schule heute wieder leer, weil der Staat sich den Unterhalt nicht leisten konnte/wollte/durfte. 10 Jahren Bauzeit stehen knapp 3 Jahre Schulbetrieb gegenüber. Momentan nutzen die Dorfbewohner das Schulgebäude nur noch als Steinbruch für die Instandsetzung der eigenen Häuser/Barracken. Ein Teil davon steckt im brandneu eröffneten McDoof, in der nächsten Stadt.
Direkte Aktion hilft definitiv, aber sie muss eben auch vollendet werden - und genau das passiert immer noch öfter, wenn eine große Hilfsorganisation ihre Finger im Spiel hat - ganz unabhängig von den Mängeln solcher Organisationen.

Ich habe in diesem Thread viele Legitimationsversuche für das komplette ausbleiben JEDER Hilfeleistung gelesen - das finde ich erschreckend. Wenn ihr das Hinfahren für die bessere Variante haltet, dann tut es verdammt nochmal, statt nur drüber zu reden.
Aber ich hör's schon "was kann ich als einzelner denn schon tun". Wahrscheinlich nicht besonders viel, aber auch das ist ganz scher mehr als nichts.
Und eurem Gewissen kommt es auch viel mehr auf den guten Willen an - den Menschen vor Ort ganz nebenbei auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und danke für eure Antworten!

Ich bin erstaunt über manch negative Aussagen hier. Es ist nicht falsch, diese Sache kritisch anzusehen, und sich
Gedanken zu machen, wohin zum Beispiel das ganze gespendete Geld hingeht und inwiefern diese als Hilfe dort eingesetzt wird. Nehmen wir mal an, dass die Spende von 5 Euro so aufgeteilt wird, dass am Ende (nach der Buchhaltung etc.) ein Betrag von 3 Euro übrig bleibt. So dieses Geld ist eine Spende eines einzigen Menschen. Natürlich macht es für uns nicht viel aus. Schon gar nicht, wenn die Mehrheit weiß, dass auch hier in Deutschland viele Menschen und auch Kinder armutsgefährdet sind. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Land in der Lage ist, eine Grundversorgung zu bieten oder nicht. Hier wird man als arm bezeichnet, wer nicht unbedingt im Jahr in den Urlaub fährt oder kein Auto, teure und luxuriöse Geräte Zuhause stehen hat. Ist das fair, diese Luxusprobleme mit einem täglichen Überlebenskampf zu vergleichen?

Keiner wird zur Spende gezwungen und keiner wird automatisch arm, wenn er seinen Euro für Schulmaterial oder Essen spendet. Leute, es geht hier nicht darum, dass ganze Land in einer rapiden Geschwindigkeit aufzubauen oder die Politik so zu ändern, dass den Menschen dort ein überlebenstauglicher Boden zur Verfügung gestellt wird. Es geht darum, dass wir NICHT nach Haiti reisen müssen, um doch auch Hilfe zu leisten. Wenigstens einigen dieser Kindern zu helfen und ihnen eine Hoffnung zu geben! Ob man sie mit den Spenden endgültig aus solchen Umständen retten kann, bleibt ein offenes Buch, aber ich persönlich "riskiere" diese Spende, um wenigstens die Chance zu erhöhen, dass man dort für das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen sorgt.

Die Infrastruktur der Insel ist eine Katastrophe, doch soll es auch gleichermaßen heißen, dass man nun eben den Menschen, die dort leben, die Schuld in die Schuhe schiebt und sich sagt, dass es nichts bringt? Selbst wenn es darum geht, irgendwo einen Anfang zu setzen, auch wenn es (wie es hier scheint) nur die Maßnahme für eine mögliche Ausbildung eines Kindes geht. Es kann nicht jeder gerettet werden und es bedeutet auch nicht zwangläufig, dass die Kinder, denen geholfen wird, aus dieser Region weg kommen und plötzlich ein zivilisiertes Leben führen. Wie denn, wenn sie den Begriff gar nicht kennen- nicht in der dort vorhandenen Lebensweise und den menschlichen Umgang.

Ich wollte einfach mit diesem Hilfsprojekt an euch appellieren.
 
Dupp schrieb:
Schon gar nicht, wenn die Mehrheit weiß, dass auch hier in Deutschland viele Menschen und auch Kinder armutsgefährdet sind. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Land in der Lage ist, eine Grundversorgung zu bieten oder nicht. Hier wird man als arm bezeichnet, wer nicht unbedingt im Jahr in den Urlaub fährt oder kein Auto, teure und luxuriöse Geräte Zuhause stehen hat.
So ein Quatsch. Die Armutsgrenze liegt aktuell bei ~940€ monatlich inklusiver aller staatlichen Hilfen (und betrifft ~15% der Bevölkerung). Hast du schon einmal von 940€/Monat gelebt? Also wirklich nur davon? Hast du von diesen 940€ deine Miete & Nebenkosten bezahlt (schwupp, 3-400€ weg), dein Futter gekauft (hier wären wir wieder deim Discounter und der ach so verwerflichen Massentierhaltung) und deine Kosten bestritten, die du zum Einkommenserwerb selbst leisten musst? Da kannst du im Mindesten noch 50-60€ für ne ÖPNV-Monatskarte abziehen.
Wenn dir, als Opfer der Armutsgrenze, am Monatsende noch ein dreistelliger Betrag bleibt, den du als Altersvorsorge oder ähnliches einsetzen kannst und du dabei deinen Körper NICHT mit Billig-Nahrung zugrunde richtest, dann solltest du ein Buch darüber schreiben, wie so ewas geht. Kleiner Tip: Bei Mutti wohnen zählt nicht...

Also ganz ehrlich: Bevor ich nach Warlordshausen Geld buttere, dessen Wirksamkeit ich nicht im entferntesten wahrnehmen kann, würde ich statt dessen eher was für Deutsche unter der Armutsgrenze tun... Wenn du ein armes deutsches Kind finanziell förderst, dann sorgst du tatsächlich für eine nachhaltige Wirkung.

Leute, es geht hier nicht darum, dass ganze Land in einer rapiden Geschwindigkeit aufzubauen oder die Politik so zu ändern, dass den Menschen dort ein überlebenstauglicher Boden zur Verfügung gestellt wird.
Bereits vor dem Erdbeben erhielt Haiti Unmengen an humanitären Leistungen. Seit dem Erdbeben wurde der Geldhahn noch weiter aufgedreht. Geändert hat sich genau NULL.
Sorry, aber wenn mit den bereits verfügbaren Geldern offensichtlich nichts geleistet wird, dann schüttest du hier nur gutes Geld schlechtem hinterher. Das einzige, was das Geld bewirkt: die lokalen Banden und Warlords werden noch reicher. Wenn du 20-30% der Mittel in Söldner investieren würdest, wäre das vielleicht sogar eine sinnvolle Maßnahme.

So grausam es klingen mag, aber die Haitianer haben ihre natürlichen Ressourcen soweit vernichtet, dass ihre Hälfte der Insel eben die Population nicht tragen kann. Daran kannst du nichts ändern, wenn du Kistenweise Geld hin schleppst, denn das ist einfach kein monetäres Problem.
 
@#7
Was die Leute tatsächlich machen sollten, ist selber in solche Länder zu reisen. Lernt die Leute doch einfach kennen, und helft jemandem den ihr mögt. Oder noch besser, macht einen Business Plan mit einer Idee, die den Leuten dort Arbeit verschaffen könnte.
Warum sollte ich dahin? Ich glaube ja durchaus, dass es dort vielen Menschen schlecht geht. Das bringt uns aber nicht weiter. Und warum sollten WIR das ausarbeiten? Ich sehe da keinen fruchtbaren Boden für eine Idee, die es dort umzusetzen gäbe. Denn die dortigen Machthaber werden es wieder ausnutzen. Und am Ende bringt es: Nichts.

@#9
Ich habe in diesem Thread viele Legitimationsversuche für das komplette ausbleiben JEDER Hilfeleistung gelesen - das finde ich erschreckend. Wenn ihr das Hinfahren für die bessere Variante haltet, dann tut es verdammt nochmal, statt nur drüber zu reden.
Aber ich hör's schon "was kann ich als einzelner denn schon tun". Wahrscheinlich nicht besonders viel, aber auch das ist ganz scher mehr als nichts.
Und eurem Gewissen kommt es auch viel mehr auf den guten Willen an - den Menschen vor Ort ganz nebenbei auch.
Weder noch. Weder spende ich Geld, noch spende ich Zeit, noch biete ich Hilfeleistung an. Denn es spielen ganz einfach viel zu viele Faktoren mit, die man nicht durchschauen kann. Was du als Einzelner tun kannst, versuchs doch im eigenen Land. Wir haben ja alle "die Wahl" und können es für alle Menschen in Deutschland besser machen, nicht wahr? Oder doch nicht? Für WEN denn besser machen? Mein Gewissen leidet jeden Tag an den Ungerechtigkeiten, die Mensch und Tier betreffen. Ich kann anfangen Vegetarier zu werden, und Veganer, und dann zusehen, wie die restliche Menschheit die Tiere dennoch abschlachtet. Ich kann spenden, damit keine Tiere getötet werden. Und damit rette ich einem Tier das Leben. Welches dann später wiederum stirbt. Wie Menschen. Ich fühle mich dennoch nicht schlecht, denn ich kann wirklich nichts tun, was nachhaltig das Leben von Menschen verbessern könnte. Außer eben nachzudenken, Themen anzuschneiden, und später evtl. einmal politisch aktiv zu werden und wirklich was bewegen (oder zumindest versuchen). Die Hilfe an Einzelschicksalen macht mich weder zufriedener, noch stellt sie mich ruhig solange es Menschen und Tiere gibt die leiden müssen. Und bis das weg ist, dauert es noch sehr lange. Sich dann deswegen jeden Tag schuldig zu fühlen, wie ein Gläubiger, der die Erbschuld mit sich trägt, um sein Gewissen permanent unter Druck zu halten ist lächerlich, denn das hilft keinem.

@#10
Schon gar nicht, wenn die Mehrheit weiß, dass auch hier in Deutschland viele Menschen und auch Kinder armutsgefährdet sind. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Land in der Lage ist, eine Grundversorgung zu bieten oder nicht. Hier wird man als arm bezeichnet, wer nicht unbedingt im Jahr in den Urlaub fährt oder kein Auto, teure und luxuriöse Geräte Zuhause stehen hat. Ist das fair, diese Luxusprobleme mit einem täglichen Überlebenskampf zu vergleichen?
Dass die Kinder armutsgefährdet sind kann man durch Regelungen im Gesetz verhindern. Dass es Menschen gibt, die bewusst sich für eine armutsgefährdung einsetzen und dort landen kann man nicht verhindern. Fairness hat damit nichts zu tun. Aber ich kehre deine Aussage um: Wenn du meinst, dass hier Menschen, denen es schlecht geht, immer noch besser geht, als in anderen Ländern, sollen wir dann die Geldmittel streichen, dafür stattdessen Essen verteilen und Wohnungen und das Geld dann anderen Ländern spenden, damit dort die Menschen überleben? Ich würde wohl nicht so weit gehen es "natürliche Selektion" zu nennen, denn es wird selektiert in diesen Ländern an den Machthabern und der armen Bevölkerung. Durch Spenden, auch wenns Essen ist, wird sich dann aber nichts ändern. Was sich ändert ist folgendes: Der Machthaber wird dann keinen Cent mehr ausgeben für Essen für seine Sklaven, weil diese ja von außerhalb ernährt werden. Hört sich vielleicht schlimm an, aber so ist es nunmal.

Wenigstens einigen dieser Kindern zu helfen und ihnen eine Hoffnung zu geben!
Wieso spendest du kein Geld in Deutschlan für die armen Rentner, die sich keine Pflegeheime leisten können weil sie kein Geld haben und dann elendig sterben müssen? Alleine. Ohne Geld. Trotz deutschem Sozialsystem (welches sie nicht in Anspruch nehmen).

Die Infrastruktur der Insel ist eine Katastrophe, doch soll es auch gleichermaßen heißen, dass man nun eben den Menschen, die dort leben, die Schuld in die Schuhe schiebt und sich sagt, dass es nichts bringt?
Letztlich ja. Du kannst da soviel Geld reinpumpen wie du willst. Kleines Beispiel: Wir spenden alle. Damit können 50 000 Kinder gerettet werden. Weil es den Kindern gut geht, werden mehr Kinder geboren. Also 10 000 Kinder mehr. Jetzt spenden wir wieder, damit diese Kinder auch überlebensfähig sind. Und deren Kinder. Und deren Kinder. Die können doch nichts dafür, dass sie dort leben. Letztlich spenden wir dann jedes Jahr Geld, damit sie dort weiter leben können, was ja nicht schlecht ist. Aber auch nicht gut. Sie leben dann permanent auf Kosten anderer und es führt zu nichts, außer dass dort die Ambition Kinder zu bekommen kein Risiko mehr darstellt, da diese ja versorgt werden.

Ich wollte einfach mit diesem Hilfsprojekt an euch appellieren.
Das kannt du ja durchaus tun. Da du aber in einem Forum schreibst, musst du auch gegenteilige Meinungen akzeptieren. Es mag auf den ersten Blick human erscheinen, generell Menschen zu helfen. Altruistisch, nobel und edel. Aber das bringt nichts, wenn die Folge ist, dass sich die Menschen nicht mehr erheben können, aus der Lage befreien, und im schlimmsten Falle von ihrer Freiheit und dem Nichtbesitz, in eine Abhängigkeit der Spenden kommen. Da treibt man den Teufel mit dem Belzebub aus.

@#11
Ja von 940€ kann man leben, überleben. Wenn du im Bioladen deinen Sellerie, Porree, Karotten etc. kaufst lebst du ebenfall gesund und kämst mit dem Geld locker aus. Es geht hier um einen Lebensstandard, keinen Luxusstandard. Das mit dem sparen hat sich auch erledigt, wir erinnern uns vor ich glaube nicht mal einem Jahr gab es eine behinderte Familie, die den Lebensunterhalt nicht bestreiten konnte. Auch hatten sie jemanden als Vormund. Dieser ging gut mit Geld um und sparte von der bekommenen Sozialhilfe (bin mir nicht sicher welches Land es war, könnte auch Österreich gewesen sein) auf ein Konto, damit später im Pflegefall alles bezahlt werden kann. Die wurden dann dazu verdonnert, das Geld aufzubrauchen, bis dahin gibt es kein neues Geld. Clever. Hätten sie das Geld lieber verpulvert!

und du dabei deinen Körper NICHT mit Billig-Nahrung zugrunde richtest, dann solltest du ein Buch darüber schreiben, wie so ewas geht. Kleiner Tip: Bei Mutti wohnen zählt nicht...
Könnte ich machen. Wird aber nicht jedem gefallen zu lesen, was man da isst. Und gesund war es allemal. Vielmehr geben wir jetzt auch nicht für essen aus (pro Person, vorher alleine).

Also ganz ehrlich: Bevor ich nach Warlordshausen Geld buttere, dessen Wirksamkeit ich nicht im entferntesten wahrnehmen kann, würde ich statt dessen eher was für Deutsche unter der Armutsgrenze tun...
Dann machst du es ebenfalls nur noch schlimmer. Unter der Armutsgrenze ist unter der deutschen Sozialhilfe also H4. Das geht ansich schon gar nicht, außer du WILLST es so oder weisst nicht wie es geht. Nehmen wir an, wir würden jetzt alle spenden an die Menschen in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze. Dann würde der Staat wiederum die Gelder niedriger ansetzen, weil ja dann Einkünfte aus Spendengeldern reinkämen. Ein Teufelskreis. Das heißt nicht die Armut müssen wir mit Geld verhindern, sondern die Armut muss erst einmal wieder Sozialstaatsmäßig und gesellschaftlich abgebaut werden.

Sorry, aber wenn mit den bereits verfügbaren Geldern offensichtlich nichts geleistet wird, dann schüttest du hier nur gutes Geld schlechtem hinterher.
Noch schlimmer. Denen gehts nicht besser, und du hast weniger Geld zur Verfügung (machst ja ansich auch das eigene Land mit kaputt, weil dort ja dann Kaufkraft fehlt, also wiederum Steuern mit denen die Armut im eigenen Land bekämpft wird).

Daran kannst du nichts ändern, wenn du Kistenweise Geld hin schleppst, denn das ist einfach kein monetäres Problem.
Eben, und wenn daher selbst Geld nicht mehr hilft, was würde denen noch helfen? Einzig die Demokratisierung durch westliche Staaten. Also wieder mal Krieg. Und dann bleiben ein paar zurück, die sich zurückerinnern an früher, als auf einmal die Truppen ins Land einfielen und Leute erschossen (ob gut oder böse ist ja egal für Geschichten) und schon kommt es zur Ablehnung der Kinder und Kindeskinder und der Rotz fängt alle 20-40 Jahre mit Bürgerkriegen wieder an. Es ändert sich: Nichts.

Warum dann also investieren, wenn es langfristig dazu führt, man möge mir das verzeihen, dass die Haitianer aussterben?
 
Onkelhitman schrieb:
Ich kann anfangen Vegetarier zu werden, und Veganer, und dann zusehen, wie die restliche Menschheit die Tiere dennoch abschlachtet.
Schlimmer noch. Vegane Ernährung ist nur möglich, weil es einige wenige Pflanzen (allen voran Soja) gibt, die tatsächlich zwingen notwendige Proteine bereitstellen, die anderweitig nur aus tierischer Produktion verfügbar sind. Nur... Wo genau wachsen diese Pflanzen? Genau, nicht hier. Soja ist keine in Europa heimische Pflanze. Die Verfügbarkeit von Soja & Sojaprodukten ist der Globalisierung geschuldet. Entweder, du schleppst sämtliche Produkte kosten- und umweltintensiv von ihrer natürlichen Quelle (Asien) hierher, oder aber du holst die Pflanzen selbst hier her. Ein Hoch auf Neophyten und deren vollkommen unvorhersagbaren Konsequenzen.

Ja von 940€ kann man leben, überleben. Wenn du im Bioladen deinen Sellerie, Porree, Karotten etc. kaufst lebst du ebenfall gesund und kämst mit dem Geld locker aus.
Das möchte ich stark bezweifeln. Dafür sind die Lebenshaltungskosten viel zu hoch. In Österreich mag das ja anders aussehen, aber in Deutschland lebst du teuer.

Dann machst du es ebenfalls nur noch schlimmer. Unter der Armutsgrenze ist unter der deutschen Sozialhilfe also H4. Das geht ansich schon gar nicht, außer du WILLST es so oder weisst nicht wie es geht.
Manche Personen sind soweit außerhalb der Gesellschaft, dass für die H4 (mit dem dafür notwendigen halbwegs geregelten Leben) nicht funktioniert. Ich hab genug persönliche Kontakte zu Sozialarbeitern um zu wissen, dass gewisse Spenden durchaus was bewirken. Ich denke da z.B. an die Heilsarmee.

Aber denken wir doch mal außerhalb der deutschen Armutsgrenze bei Personen. SChauen wir auf Gemeinden. Kann man da, mit Geld- und Sachsprenden oder gemeinnütziger Arbeit, nicht verdammt viel bewirken? Also ich kenn das bei uns aus der Gemeinde sehr wohl so, dass sich Kindergarten und die Schulen sehr wohl über Geld- und Sachspenden freuen, weil der Haushalt eben arg klamm ist. Dann können eben doch endlich mal die Fenster renoviert werden, da kann doch mal ein Computerkabinett eingerichtet werden, plötzlich gibt es mal anständige Volleybälle in der Turnhalle,...

Noch schlimmer. Denen gehts nicht besser, und du hast weniger Geld zur Verfügung (machst ja ansich auch das eigene Land mit kaputt, weil dort ja dann Kaufkraft fehlt, also wiederum Steuern mit denen die Armut im eigenen Land bekämpft wird).
Tja, den Hammer wollte ich nicht auch noch auf die notorischen Gutmenschen herabschwingen. Das nimmt ihnen dann auch noch die letzten Illusionen und sie sich danach den Strick...

Eben, und wenn daher selbst Geld nicht mehr hilft, was würde denen noch helfen? Einzig die Demokratisierung durch westliche Staaten. Also wieder mal Krieg.
Ich sag ja, du brauchst ein Söldner-Heer (oder wenigstens Blauhelme, aber die sind zu weich), dass den Warlords und Banden rigoros den Arsch aufreißt. Leider führt sowas auch nicht zu dauerhaftem Frieden.

Warum dann also investieren, wenn es langfristig dazu führt, man möge mir das verzeihen, dass die Haitianer aussterben?
Man müsste eine Lösung finden, die die DomRep mit einbezieht... aber die DomRep wird n Teufel tun und z.B. Flüchtlingsmassen aufnehmen. Aktuell gehts denen geil. Die Natur ist in Ordnung, die Wirtschaft läuft, die Touristen schleppen das Geld Säckeweise ins Land. Würdest du in der DomRep Urlaub machen, wenn neben deinem Hotel ein Flüchtlingscamp voll Haitianer wäre? Diese Flüchtlinge brauchen dann auch Platz, Feuerholz,... und fangen an, die andere Inselhälfte zu ruinieren. Willst du dann noch in der DomRep Urlaub machen?
 
Das möchte ich stark bezweifeln. Dafür sind die Lebenshaltungskosten viel zu hoch. In Österreich mag das ja anders aussehen, aber in Deutschland lebst du teuer.
Ich bin erst seit Januar in Österreich. In Österreich kostet es MEHR, und du hast auch kaum eine Verkehrsanbindung. Zu vergleichen mit ungefähr den Verkehrsanbindungen in außerortschaften und keine Großstädte. Und das Zeug ist auch noch teurer als im Aldi um die Ecke oder dem Gemüsemarkt.

Kann man da, mit Geld- und Sachsprenden oder gemeinnütziger Arbeit, nicht verdammt viel bewirken? Also ich kenn das bei uns aus der Gemeinde sehr wohl so, dass sich Kindergarten und die Schulen sehr wohl über Geld- und Sachspenden freuen, weil der Haushalt eben arg klamm ist. Dann können eben doch endlich mal die Fenster renoviert werden, da kann doch mal ein Computerkabinett eingerichtet werden, plötzlich gibt es mal anständige Volleybälle in der Turnhalle,...
Das kannst du machen. Zur Belohnung wird denen dann das nächste Budget auch wieder gekürzt, weils ja auch so geklappt hat. Das sind alles Anschaffungen, die auch so schon gemacht werden müssten. Geld wird aber gerne für andere Dinge aus dem Fenster geworfen. Ist aber eigentlich schon fast am Thema vorbei.

Wir sind jetzt zu dem Schluss gekommen, dass weder wir, noch die Haitianer etwas gegen ihre Situation machen können. Was soll also Geld bringen?
 
Ich habe in meinem ganzen Studium von ca. €650,- gelebt und davon ALLES bezahlt. Wenn ich es heute durchrechne, wundert es mich selbst, wie ich das hinbekommen habe. Bei ca. €250,- Miete, €150,- KK, €50,- für Strom und Telekommunikation, €20,-für Proberaummiete (damit auch weiterhin Geld eingespielt werden kann), ca. €50,- Raten für alte Schulden und studienbedingte Ausgaben (Semesterbeitrag, Studiengebühren, Lehrbücher oder einfach Kopien), blieben da meist noch knapp €100,- für Essen, Klamotten oder Freizeitaktivitäten (Regeneration der Arbeitskraft). Und die kompletten €650,- hatte ich auch nur in "fetten" Monaten.

Wahrscheinlich bin ich Magier, dass ich das über 10 Jahre so hinbekommen habe - oder ich hatte einfach entsprechende soziale Netzwerke deren Wechselspiel von Geben und Nehmen mir ein überleben ermöglicht haben.
Vielleicht liegt es aber auch an einem über die Jahre stark an diese prekäre Finanzsituation angepassten Lebensstil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entwicklungshilfen und andere Wohltaten müssen eingestellt werden. Dann wird sich die Bevölkerung auf ein gesundes Maß einpendeln. Haiti wurde 1805 als schwarzes Land proklamiert. Weiße wurden enteignet und umgebracht. Wie Hitman schon sagte, ist jeder Cent der an Haiti geht verschwendet.
 
inversematrix schrieb:
Entwicklungshilfen und andere Wohltaten müssen eingestellt werden. Dann wird sich die Bevölkerung auf ein gesundes Maß einpendeln.
Langfristig ist das ein sinnvoller Plan, denn langfristig stellt das die Stabilität der Bevölkerung sicher. Bloß... das kannst du den ganzen Gutmenschen mit Helferkomplex nicht verkaufen. Allein für deine Aussage wirst du hier mit Sicherheit angefeindet...
Außerdem müsste auch ein lokales Umdenken stattfinden, um den Prozess so schmerzlos wie möglich zu gestalten. Aktuell ist es doch eher so: Wenn das Kind verhungert, macht man halt 2-3 neue.
 
inversematrix schrieb:
Entwicklungshilfen und andere Wohltaten müssen eingestellt werden. Dann wird sich die Bevölkerung auf ein gesundes Maß einpendeln.

Ich bin ja der Erste, der in der Überbevölkerung grundsätzlich alle Probleme sieht. Aber der Zivilisationsgrad in uns allen sollte hoch genug sein, solche "hau ruck"-Entvölkerungen nicht zu befürworten.

Und schon gar nicht im Hinblick auf die Kinder. Denn die sind die Letzten, die etwas dafür können. Man kann ja Politik machen wie man will, aber die körperliche Unversertheit von Kindern darf nie zur Debatte stehen.
 
Kann denn nicht endlich jemand mal an die Kinder denken...

Ja, die Kinder können nichts dafür, sie können aber auch nichts für plötzliche Ausbrüche westlichen Helfersyndroms. Weißt du, was passiert, wenn du die Kinder dort durchfütterst? Mama und Papa machen gleich noch 2-3 mehr, denn die werden ja auch von westlichen Idioten mit sozialen Zwangsstörungen durchgefüttert. Zum Lohn haben Mama und Papa dann ihren Ruhestand gesichert, denn diese ganze Herde west-gefütterter Kinder können schön für Mama und Papa arbeiten.
Tja... und jedes Kind aus dieser Horde denkt sich nach Erreichen der Geschlechtsreife: Hey, wenn das alles so toll klappt mit den europäischen Idioten, dann höcker ich jetzt auch, bis der Schwengel glüht...
 
Ihr tut gerade so, als würde Entwicklungshilfe daraus bestehen, armen Menschen kommentarlos einen Haufen Reis vor die Nase zu schütten und sich ansonsten wieder zu verdrücken.
Der Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Wohlstand läuft in der Regel auch in die andere Richtung als hier unterstellt. Mehr Wohlstand führt nicht zu mehr sondern zu weniger Kindern.
Und abgesehen davon besteht Entwicklungshilfe nicht nur aus dem Abkippen von Reislastern sondern auch aus Bildungsangeboten, Aufklärungskampagnen, Selbstermächtigung der Frauen, Bereitstellen von Verhütungsmitteln etc. pp. Das sind alles Dinge, die sich ebenfalls dämpfend auf die Bevölkerungsentwicklung auswirken können.
Das hat nichts mit "sozialen Zwangsstörungen" und "Gutmenschen mit Helferkomplex" zu tun, sondern mit sinnvoller Arbeit.
Die oben genutzte Rhetorik von sich ungehemmt vermehrenden Wilden, die man am besten abnippeln lässt, empfinde ich als abstoßend!
Wer sich ernsthaft mit dem Thema befassen und nicht nur Stammtischparolen absondern will, dem empfehle ich "Poor Economics: Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut". Das Buch ist meilenweit entfernt von emotionsgesteuerter Entwicklungshilfe und zeigt dabei auf, wie nachhaltig wirksam gut designte Entwicklungshilfe sein kann!
 
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