@DerOlf
Mit Fatalismus meine ich die art von Realismus, die jede Idee im Keim erstickt - und genau dadurch die Zustände letztlich doch nur zementiert.All der Realismus sorgt ja auch bei dir dafür, dass alles auf eine "2do"- Liste reduziert wird, ohne Vorschläge, wie das zu erreichen sein könnte, was erreicht werden müsste (stattdessen werden gleich Gründe mitgeliefert, weswegen annähernd alle Punkte auf dieser Liste realistisch betrachtet nicht erreichbar sind).
Das ist der Punkt an dem ich einen anderen Diskussionsthread in erwägung zog. Und der mal wieder hart am Limit zu einem Tabuthema tendiert. Und zwar wäre das der Rückzug dieser Standorte von sämtlichen Ländern. Das Land müsste völlig unabhängig sein, von der Außenwelt gänzlich abgeschnitten. Entweder würde das Land sich dann fangen, mit dem, was dort vorhanden ist, oder gnadenlos vor die Hunde gehen. Das setzt ein Elend und sterben der Menschen voraus, und damit würden wir ja "nicht helfen", was einige hier im Thread aber möchten.
Auf den Fall Haiti gerichtet wäre das so: Alle Im- und Exporte von Haiti werden ausgesetzt, Flugzeugen fliege weder weg noch rein. Und dann mal sehen, was die Haitianer mit ihrer Insel machen. Wenn die dann was anbauen, wunderbar. Wenn nicht, zerstören die sich da gegenseitig bis zur Unkenntlichkeit.
Die Alternative wäre, sie selbst wegzubomben, sowas ist aber weder von Deutschland, noch von anderen Initiiert sinnvoll. Vor allen Dingen müsstest du dort wirklich
ALLE treffen, damit du keine Angst haben muss, dass Nachfahren randalieren und mit Hass aufwachsen. Selbiges passiert im übrigen, wenn du versuchst als Hilfsorganisation oder Unternehmen dort Fuß zu fassen. Die politische und Wirschaftliche Lage, sowie Menschen, können dich einen Tag lang mögen, und am nächsten gehts drunter und drüber, weil es auch gar keine ausführende Gewalt durch Polizei und dergleichen gibt. Es ist also gar nicht möglich, den Haitianern zu helfen, selbst wenn wir wollten.
Dieses Problem, und in anderen Ländern ist es zwar keine Insel, dort gibt es aber mit unter Machthaber die man eben auch nicht köpfen kann (Stichwort Hydra), sodass Hilfe dort nur erfolgen könnte durch einen, naja man mags kaum schreiben, aber in der Art eines Genozids, wobei ja keine Rasse direkt sterben soll/muss, sondern die Menschen nur aufhören müssten zu hassen. Da sie dies aber nicht können, durch äußere Einflüsse geblendet, keine Bildung, kein Lebensstandard, ist es kaum möglich etwas zu etablieren ohne dass man selbst Gefahr liefe tot auf der Straße zu liegen.
Es kommen Vorschläge und der Realismus reagiert IMMER nur mit "das geht nicht, weil...".
Das heißt nur, dass
das so nicht geht, nicht damit gar nichts geht. Es gibt Lösungen, die erfordern aber eine wirklich objektive Sicht der Dinge und kalkuliert auch Menschenleben als reine Statistikzahl nach dem Motto: "Wenn jetzt 90% sterben ist es evtl. möglich dass die restlichen 10% was gutes aufbauen und alle in einen Lebensstandard bringen." Oder es müssten 100% sterben damit es keine Racheakte gäbe. Das ist alles bitter, und das ist alles schlimm, und ich bin nicht dafür, einfach weil ich nicht alle Fakten kenne und weil ich auch gerne andere Möglichkeiten kennen würde, mir fallen nur keine ein.
Das mag zwar realistisch sein, bringt uns einer Lösung aber nicht näher - ganz im Gegenteil, es zementiert eher jetzige Zustände, und verhindert ganz nebenbei, dass eine "unrealistische" idee vielleicht doch ausprobiert wird.
Nein, es können immer mehr Vorschläge kommen. Das macht sie aber nicht besser oder schlechter angepasst an die Realität. Es wird nicht besser wenn 1 Million Vorschläge kommen, aber diese Möglichkeiten schon durch kleinste Schwankungen wie ein Kartenhaus zusammenfallen.
Wenn wir diese Art von Realismus zu Grunde legen, können wir die Diskussion gleich ganz lassen, damit kann das nämlich eigentlich nur zu dem Ergebnis führen, dass es realistisch betrachtet keine Lösung geben kann.
Ohne "Spinner" bewegt sich einfach nichts.
Man muss kein "Spinner" sein, um auch Unrealistisches zu fordern. Es bleibt nur aber unrealistisch. Wieviel Realismus steckt in Science-Fiction? Und doch wird unzähliges davon heutzutage gebaut und erfunden, wieder entdeckt. Staatsformen. Allen voran ist für mich immer Star Trek. Und selbst Star Trek ist eine Dystopie, da dort durch den dritten Weltkrieg sehr viele Leute sterben. Nachher haben sie Glück und es kommt zu einer Utopie. Einem von Sozialweltorganisation und gleichzeitig einem kapitalistischen Markt getrennte Möglichkeit der Strebsamkeit der Menschen. Jeder mit denselben Rechten und Pflichten sowie Möglichkeiten. Aber nicht Fähigkeiten und Genen. Gleichheit vor dem Gesetz, aber nicht Gleichheit der Menschen als Individuen.
So ist die Idee des Ganzen von einer Person erdacht auch nicht von einem "Spinner".
@Daaron
Was willst du denn? Ne Regierung durch die Linke? Dann hast du zwar das BGE/Bürgergeld, aber nach 2-3 Jahren niemanden mehr, der es bezahlen kann bzw. eine Hyperinflation, weil jeder Geld für alles hat und somit nichts mehr Wert besitzt.
Der Rest machts auch nicht besser. Schafft die Sozialsysteme permanent ab und enteignet wo er kann von unten nach oben hin. Was wichtig wäre, wäre endlich eine Trennung des Marktes/Wirtschaft und Sozialstaat. Die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Natürlich muss der Markt stark und offen sein, sodass es Potentiale gibt, Arbeitnehmer zur Verfügung stehen und und und. Auf der anderen Seite sollte man niemanden sterben lassen, weil er gerade ohne Arbeit ist, krank ist, oder eben Rente bezieht. Man versucht nur, die Sozialsysteme an das Wirtschaftssystem anzupassen und Geld zu sparen/zu reformieren/umlegen/sanktionieren/subventionieren und macht es für die Bürger schlimmer. Ein Lebensstandard, der da sein könnte aber nicht durchgeführt wird. Zur "Ent-Menschlichung" fürht und die Menschen als reine Zahlen sieht. Das klappt bei der Wirtschaft. Aber nicht im Sozialsystem.
Daher ist weder die eine Richtung, noch die andere Richtung im Sinne der Bürger
und der Wirtschaft (weil die ja von diesen Leuten lebt).