Uploadgeschwindkeit "schlecht" - Verstädnisfrage

[lovechan]

Hallo zusammen,

ich suche gerade nach dem Bottleneck von meinem Plex-Server und habe eine Verstädnisfrage zum Thema Upload.

Kurz zum Setup:
DG 1000/600 mbps Leitung
opnsense als Router
Wireguard Tunnel zu 400/400 mbps VPS


Nun zu dem Verständnisproblem:

Speedtest.net zeigt mir die volle Geschwindigkeit an.

Lade ich allerdings Dateien hoch, liegt die Uploadgeschwindigkeit bei ca. 30 mbps. Ich hatte zunächst den VPN-Tunnel als Ursache vermutet, aber auch ohne Routing durchs VPN liegt die Geschwindigkeit bei ca. 30 mbps. Gemessen mit zum Beispiel:

iperf3 -c speedtest.wtnet.de -p 5200 -4

Teste ich hingegen parallele Verbindungen, so stimmt die Geschwindigkeit:

iperf3 -c speedtest.wtnet.de -p 5200 -P 10 -4

Müsste ich nicht durchgehend die volle Uploadgeschwindkeit haben?
Mache ich nämlich einen Reserved-Test, schickt mir der Server schließlich auch die Datei mit voller Geschwindkeit, ohne dass ich explizit mehrere Verbindungen angebe:

iperf3 -c speedtest.wtnet.de -p 5200 -4 -R

Vielen Dank

 

[Sir_Sascha]

ist die Gegenstelle immer die selbe? Dann teste doch mal eine andere Gegenstelle. Sonst, ist die Gegenstelle vielleicht ausgelastet oder limitiert?

 

[wupi]

Scheint ausgelastet zu sein.

 

[DeusoftheWired]

Wieviel der 600 Mbit/s erreichst du denn, wenn du vom heimischen DG-Anschluß etwas zu Once-Click-Hoster XYZ hochlädst? Kommst du da auf die 600 Mbit/s?

Steht in deinem Szenario der Plex-Server zu Hause und ist via Wireguard zum VPS verbunden, während ein Mobilgerät ebenfalls via Wireguard zum VPS verbunden ist und sich damit über die VPS als Mittelsmann die Daten vom Plex-Server zu Hause holt? Bitte nachvollziehbar beschreiben oder mit einer Skizze visualisieren.

 

[IBISXI]

Da Speedtest den vollen Speed anzeigt, ist mit der Leitung alles I.O.
Es fehlt also am VPS.

Bei welchem Anbieter ist der gehostet?

Sonst lass mal ein Ticket raus.

 

[lovechan]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten - auch wenn ich noch mit keiner Grafik dienen kann, möchte ich auf einige Punkte eingehen.

Beim VPS ist die volle Leistung verfügbar. Das ist getestet. Ich habe auch nicht nur mit dem wtnet Server getestet, sondern mit mehreren. Auch habe ich zu den Testzwecken Ipv6 komplett deaktiviert auf den Clients, da die Verbindung zum VPS per ipv4 passiert.

Speedtest.net zeigt durch den VPN Tunnel (über den VPS) die volle Geschwindigkeit - analog zum Test ohne VPN und VPS. Ich habe jetzt auch herausgefunden, dass speedtest.net standardmäßig parallele Verbindungen verwendet. Stelle ich auf eine einzelne Verbindung, habe ich das selbe gedrosselte Ergebnis.

Nun ist die Frage, ob man mit einer Verbindung einfach nicht volle Bandbreite erreichen kann?
Wie ist das bei Euch, kann das vielleicht jemand testen?

Das ganze lässt mich jetzt vermuten, dass vielleicht PLEX einfach nur eine Verbindung zur Zeit kann und deswegen das Bottleneck entsteht.


@DeusoftheWired: Der VPS ist meine IPv4 nach aussen. Der gesamte Traffic wird getunnelt bis zum Plex-Server (hinter Deutsche Glasfaser Anschluss), sodass ich von außen erreichbar bin.


Edit:
https://www.reddit.com/r/PleX/comments/u5aqod/multithread_tcp_connections_for_streaming/
Hier beschreibt einer genau das selbe Phänomen.

https://forums.plex.tv/t/better-int...ltiple-parallel-connections-or-threads/236442
Gibt scheinbar sogar ein Feature request.

 

[DeusoftheWired]

Hrmm … okay. Eine Limitierung durch Plex möchte ich nicht ausschließen. Andererseits gibt es auch genügend Plex-Nutzer, die Material mit einer Bitrate von mehr als 30 Mbit/s problemlos streamen können. Wäre ja sonst ein prinzipielles Problem und das Plex-optionsmenü sollte dann auch keine Begrenzung von Bitraten über 30 Mbit/s anbieten. Habe während der Pandemie ab und an mit 3 Freunden über meinen Plex-Server Filme geschaut und konnte damit meine 40 Mbit/s Upload auslasten. Das waren dann allerdings 3 separate Verbindungen, dir geht’s ja um die Bitrate einer einzelnen.

Ehrlich gesagt würde ich der Einfachheit halber die VPS zum Testen mal aus der Gerätekette nehmen und von außen direkt auf deinen DG-Anschluß zugreifen, um sämtliche anderen Faktoren ausschließen zu können. Lad dir testweise mal ein paar der Jellyfish-Testvideos, die hübsch mit steigender Bitrate in 5-Mbit/s-Schritten verfügbar sind. Beispielsweise die 25-, 30-, 35- und 40 Mbit/s-Variante und dann bei Wiedergabe von draußen schauen, ob Plex wirklich ab 30 Mbit/s dichtmacht.

 

[lovechan]

@DeusoftheWired ich habe ihn rausgenommen und habe mit den Speedtest exakt das gleiche Ergebnis. Nur Plex kann ich nicht ohne testen, weil ich dann nicht per IPv4 erreichbar bin. Sollte aber auch irrelevant sein, da ja bereits die Tests versagen.

Du kannst ja mal spaßeshalber im Speedtest nur eine Verbindung testen. Würde mich interessieren, was dabei rauskommt.

Bis 35 mbps komme ich tatsächlich auch. Ich habe allerdings mittlerweile auch Dateien, die drüber liegen. Dadurch ist es mir aufgefallen.

Ich werde jetzt mal versuchen TCP BBR umzusetzen.



Update:
Ich habe BBR aktiviert und hatte tatsächlich einen höheren Durchsatz.
Nachdem ich es wieder testweise deaktiviert hatte, hatte ich den vollen Durchsatz. Auf allen drein Testclients.

Also entweder war was mit der Leitung und das ganze Herumgeteste hat irgendwas aufgeweckt oder ich weiß auch nicht.

Mal schauen, ob das jetzt so bleibt.

Update 2:
und zack ist die Geschwindigkeit wieder im Keller. Ich hoffe es liegt nicht am überlasteten Knotenpunkt ...