Mickey Cohen schrieb:
nochmal zum mitschreiben, wie man ein projekt umsetzt, das finanziert werden muss:
1. sei kreditwürdig
2. geh zur bank und und besorge dir einen kredit
3. entwickle das projekt
4. verkaufe es
5. zahle vom verkaufserlös deinen kredit zurück
wie man ein projekt NICHT umsetzt:
1. habe kein geld
2. versprich allen, dass sie das endprodukt erhalten, wenn sie in vorleistung gehen
3. stelle fest, dass nicht genug leute bereit sind, die vorleistung aufzubringen
4. enttäusche damit diejenigen, die die vorleistung bereits aufgebracht haben.
Ich würde sagen, ein Mittelweg zwischen beiden ist auch möglich und sinnvoll.
Ich sehe kein grundsätzliches Problem darin, wenn Intwressenten Geld vorstrecken, um die Entwicklung überhaupt möglich zu machen.
(Übrigens wurden so z.B. auch die ersten richtigen PCs, die Commodore PET finanziert. Die Kunden mussten Monate im Vorraus bezahlen und erst dieses Geld machte die Serienproduktion möglich. Ohne diese riskante Vorleistung hätte es diesen Computer nie gegeben und die IT-Geschichte wäre vielleicht ganz anders verlaufen.)
ihr könnte jetzt dann aufhören, news über gescheiterte crowdfunding-projekte zu schreiben, denn dass sie scheitern ist die regel. bringt stattdessen news über solche, bei denen es tatsächlich mal ausnahmsweise geklappt hat (oder hättet ihr dann nichts zu schreiben?)
Wie viele Artikel könnte man schreiben, über Spiele und andere Projekte, die niemals entwickelt wurden oder deren Entwicklung scheiterte/eingestellt wurde, weil sie von dem üblichen Publisher-System nicht oder nicht ausreichend finanziert wurden?
Ganze Spiele-Genres sind zwischenzeitlich ausgestorben, weil die großen Publisher (die einzigen, die mal eben selbst genug Geld aufbringen können) lieber nur noch auf vermeintlich sichere Pferde setzen wollen.Am liebsten die zigste Fortsetzung eines Erfolgstitels. Alles was nicht gerade besonders "hipp" ist, oder gar ganz neue Ideen, haben in der Regel erst überhaupt keine Chance.
Und als normale Privatperson kann man noch so "kreditwürdig" sein, ein größeres Spieleprojekt kann man nicht mal so eben komplett auf Pump oder aus eigener Tasche finanzieren. Und wenn man es trotzdem versucht, geht man das Risiko ein, sich und seine Familie komplett zu ruinieren, wenn es doch scheitert oder sich nur nicht ganz so gut verkauft, wie erhofft. Bei aller Liebe zu bestimmten Spiele-Genres und ihren treuen Fans, aber das wird man sich zweimal überlegen.
Crowdfunding ist und bleibt oft die einzige Möglichkeit, ein bestimmtes Projekt überhaupt zu realisieren.
Man muss sich als Plegder halt bewusst sein, dass nichts garantiert ist.
Die 9 $/€ wie in diesem Fall werden wohl auch niemanden ruiniert haben und so manchen war vielleicht schon das Spielen der Alpha-Version etwas wert.
Hätten die Entwickler versucht das Projekt allein selbst zu stemmen, stünden sie jetzt wohl locker fünfstellig in der Kreide.