USA stellen Adressen von Sexualstraftätern frei!

BlackSavage

Commander
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Das hier habe ich gefunden und ich bin entsetzt.
Was denkt ihr darüber?
Ist das richtig, oder drehen die USA jetzt vollends am Rad?
Also ich finde das Wahnsinn und kann das nur aufs schärfste verurteilen.

Schauts mal hier:

http://www.golem.de/0507/39389.html
 
Auskünfte dieser Art gibt es imo in den USA bereits länger, nur wurde das jetzt etwas komfortabler gestaltet.

Ich habe dazu eine - sagen wir mal - gespaltene Meinung:

Einerseits sehe ich den Vorteil, dass jeder informiert ist und entsprechende Maßnahmen treffen kann, die ohne direkte Diskriminierung der Betreffenden sich ausnehmen könnte; andererseits besteht die Gefahr, dass gerade im prüdesten Land der Erde Treibjagten auf vermeindliche Sexualstraftäter eröffnet werden.

Noch nicht Verurteilte haben da aber auf keinen Fall etwas zu suchen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nönö, nicht schon wieder.
Bitte unterlaßt solche dümmlichen Kommentare.
 
Schonmal was von Meinungsfreiheit gehört? :rolleyes: Nur weil dir meine Meinung nicht passt wird sie gleich gelöscht oder was? Und außerdem was is daran dümmlich? Wenn das meine Meinung ist, dann ist es so...:rolleyes:
 
Todesstrafentheads hatten wir schon zur Genüge.
Btw ist das nicht Thema des thread und somit fachgerecht von mir entsorgt und nicht gelöscht!

Und nun back to topic!

Gruß

olly3052
 
Hab gestern oder vorgestern Abend einen Bericht über einen in Florida zum Tode verurteilten Deutschen gesehen (Dieter R. ... wenn ich nur nicht so ein schlechtes Namensgedächtnis hätte), der angeblich seine Freundin erschossen hat.

Wie es zu seiner Verurteilung gekommen ist, das war schon beeindruckend: da wurden Zeugen vom ermittelnden Staatsanwalt persönlich gekauft, z. B. sollte sein Zellengenosse während der U-Haft aussagen, dass R. ihm den Mord gestanden hätte, dafür kam er frei, etliche grüne Schein in die Hand gedrückt und lebt jetzt in Dubai. Entlastungszeugen wurden abgelehnt oder gar nicht ermittelt.

Das ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass es mit der USA als Rechtsstaat nicht so weit her ist, auch wenn es immer mal wieder positive Lichtblicke gibt.

Wen verwundert dann noch so ein Schritt?

Wirklich schlimm ist, dass es tatsächlich Stimmen gibt, die so etwas auch hier in Deutschland fordern.

Gruß
Morgoth
 
Eine veröffentlichung der Adressen find ich auch unter aller Kanone... die einzigen Folgen sind dann Selbstjustiz und Hetzjagden.

Persönlich Würd ich sowas nicht für Deutschland forden. Sexualstraftäter, die erwischt worden sind, dürften nicht einen Schritt mehr in ihrem Leben aus dem Knast kommen. Wobei Knast noch zu nett ist.
Siehe aktuellen Fall Caroline, sofern sich der Tatverdächtige als Täter herausstellt.
 
hm, is n zweischneidiges schwert. auf der einen seite würde ich auch als elternteil wissen wollen wer in meiner nachbarschaft lebt, wenn man die möglichkeit solcher personen in betracht zieht. es gibt einfach n kleines gefühl der sicherheit oder steigert die aufmerksamkeit falls so jemand dort lebt.
aber auf der anderen seite... ich glaub nicht das die leute auf den listen ein langes leben haben. die schiessen sich ja teilweise schon grundlos übern haufen bei ner meinungsverschiedenheit, und wenns dann noch einer is der sich an kindern vergriffen hat..... gute nacht...
dann wiederrum kann man auch sagen das die die sich dran vergriffen haben, haben selbst schuld.. aber wer das amerikanische justiz wesen nur ansatzweise kennt, weiss wieviele prozesse da schon wegen nichtigkeiten geführt wurden und somit nicht ausgeschlossen werden kann, das da nicht vielleicht auch mal ein unschuldiger zwischen den namen steht auf dieser liste.
 
Du siehst den Fall Caroline und alle diejenigen, die rückfällig geworden sind.

Was mich interessieren würde, wäre die Zahl derjeniger, die wegen eines Sexualdeliktes zum Wiederholungstäter wurden in Bezug auf diejenigen, die sich nach abgebüsster Strafe nicht mehr haben zuschulden kommen lassen.

Ich weiß, daß jede Wiederholungsstraftat eine zuviel ist.

1. bei jedem Sexualstraftäter müßte ein medizinisches Gutachten über mögliches Gefahrenpotential des Probanten erstellt werden.

2. (illusorisch und fiktiv) müßte der Gutachter bei Rückfälligkeit seines Probanten seine Diagnostik unter ausgewählter Richterschaft und Kollegenkreis hinterfragen lassen müssen.
Fahrlässigkeit und Unstimmigkeiten seitens der abgegebenen Prognose müßten unter Strafe gestellt werden.

Gruß

olly3052
 
ich find das einfach wahnsinnig. wenn ich an diese beiden fälle denke. sollte man diese beiden auch gleich zur "schau stellen"?
hier ein kurzer auszug:

Der Fall Raoul
72 Tage lang war ein 10-jähriger Junge in einem amerikanischen Gefängnis eingesperrt, war nachts von zwei Sherrifs aus dem Bett geholt worden und in Handschellen abgeführt, weil er seine jüngere Schwester sexuell mißbraucht haben soll: Eine Nachbarin will es aus großer Entfernung und durch die Büsche hindurch gesehen haben. Weitere "Beweise" gibt es keine ...
Und im Knast nimmt man sich diesen "Verbrecher" offensichtlich vor: Die Wärter sollen lachend zugeschaut haben, wie er von älteren Häftlingen blutig geprügelt und ... man kann es nicht fassen: sexuell mißbraucht wurde. Nach jedem Besuch von Verwandten, erzählt Raoul seinem Therapeuten, mußte er sich außerdem nackt ausziehen, und gleich mehrere Wärter guckten ihm in den After, befühlten ihn und zupften an seinen Genitalien herum.
Entnommen aus: STERN, 22/2000

Nachtrag vom 18. Februar 2001: Ein amerikanischer Richter stellt fest, daß die Verhaftung Unrecht war (siehe folgende Meldung der Nachrichtenagentur dpa), aber nur, weil ein Haftbefehl fehlte ... (aber selbst darüber muß man ja schon froh sein).

Eine kleine Stadt in Ohio
Da wird eine Frau in Handschellen abgeführt, weil sie ihre 8jährige Tochter fotografiert hat, während diese nackt badete. Sie wurde angeklagt wegen "illegal use of a minor in nudity-oriented material," und wegen "pandering sexually oriented matter,", Vorwürfe, auf die eine Höchststrafe von 16 Jahren steht ...
Quelle: stern 22/2000


So, und nun werden diese Menschen verurteilt und angeprangert. Also die haben echt eine Vollmeise.
 
Ja: Amerika: Das Land mit den meißten Klagen. Ich finde es schon schlimm genug, dass die sich auf Aussagen berufen, die einfach ein Fake sein müssen. Aber damals, zur Zeit, als Hitler regierte, war es in Deutschland auch nicht anders. Es war z. B. verboten, einen Radiosender, der aus dem Ausland gesendet wurde, zu hören. Wenn dein Nachbar dann gesagt hat, du hast dies und jenes gehört, wurdest du verhaftet.

Aber wo leben wir heute? Heißt es nicht, es lebe die Demokratie? Will Amerika nicht den Terror bekämpfen? Haben sie im Irak nicht die Demokratie durchgesetzt, (durchsetzen wollen)? Aber die schauen sich ja nur an, was andere Länder machen. Was sie selber für Verbrechen begehen, ist natürlich egal. Schlimm so etwas, wirklich schlimm.:(

Ach ja: Der Hauptgrund, warum sie den Irak angegriffen habe (davon bin ich fest überzeugt) ist, weil sie ans Öl wollen. Die Leute, deren Adressen rausgegeben wurden, können doch gar nicht mehr Fuß fassen. Entweder, sie setzen sich ab oder werden wohl von anderen immer aufgezogen. Was da nicht noch alles kommen mag, will ich gar nicht wissen.

Gruß Andy
 
Zuletzt bearbeitet:
Dies ist die moderne Art des mittelalterlichen Prangers.

Eine ziemlich prekäre Angelegenheit. Der Schutz der Menschenwürde ist in diesem Falle nicht mehr gegeben. Andererseits kann ich Eltern sehr gut verstehen, die auf diese Weise herausfinden wollen, ob in Ihrem Umfeld ein solches "Subjekt" zu finden ist.

Doch ich möchte nicht wissen, welches "Feedback" die Leute, die da zu finden sind, von Außenstehenden erhalten. Ein Spiessrutenlauf ist sicher nichts dagegen. Ich sehe schon den nächsten Schritt zu Lynch- und Selbstjustiz. Und was ist in dem Falle, dass jemand zu Unrecht da verzeichnet ist?! Soll ja schon häufiger vorgekommen sein... :rolleyes:

In Deutschland wäre soetwas wahrscheinlich verfassungswidrig, da bereits der erste Artikel dem Schutz der Menschenwürde gilt. (es ist wohl auch der wichtigste)
 
@Morgoth

Die Reportage habe ich auch gesehen - ich konnte es wirklich kaum glauben.

@Topic

Wenn jemand zweifelsfrei als Sexualstraftäter überführt ist (zweifelsfrei = DNA-Test), hat die Allgemeinheit imho das Recht darauf dies zu erfahren. Der Schutz der Mehrheit geht da einfach vor; erst Recht da die Therapien, wie der jetzige Fall (nicht zum ersten Mal) zeigt, eher von bescheidenem Erfolg sind.
 
Meinst du also, wenn du ne Sexualstraftat begangen hast und deine Strafe abgesessen hast, dass die Allgemeinheit erfahren soll, was du dann getan hast? Findest du das nicht etwas krank? Wenn ich so was gemacht hätte und dann meine Adresse veröffentlicht wird, kann ich mich gleich umbringen.

Gruß Andy
 
Joshua schrieb:
Wenn jemand zweifelsfrei als Sexualstraftäter überführt ist (zweifelsfrei = DNA-Test), hat die Allgemeinheit imho das Recht darauf dies zu erfahren. Der Schutz der Mehrheit geht da einfach vor; erst Recht da die Therapien, wie der jetzige Fall (nicht zum ersten Mal) zeigt, eher von bescheidenem Erfolg sind.


Obendrein noch in einem Land wie in den Staaten, wo jeder zweite eine Waffe besitzt und Selbstjustiz da nicht gerade selten ist.
Es ist ein spaziergang auf einer sehr scharfen Klinge.
 
andy4 schrieb:
Meinst du also, wenn du ne Sexualstraftat begangen hast und deine Strafe abgesessen hast, dass die Allgemeinheit erfahren soll, was du dann getan hast?

Gegenfrage: habe ich und vor allem meine Kinder nicht das Recht, vor solchen Personen gewarnt zu sein, erst Recht da es eine erhebliche Rückfallquote von 20% gibt? Die abgesessene Haft macht gerade hier eben nicht alles ungeschehen.

@BS:

Um die USA geht es mir nicht, sondern um hiesige Verhältnisse. Aber auch da gilt, was ich oben geschrieben habe.
 
@Joshua

Naja, sicherlich hast du das Recht dich und deine Kinder geschützt zu sehen. Das verstehe ich auch. Aber ich denke das Problem wäre dann, daß es schwierig ist, eine Grenze zu ziehen. Irgendwann kommen dann eine andere Art Straftaten ins Internet, und irgendwann steht da der kleinste Dieb drin. So etwas bleit nicht dabei, das würde sich weiterentwickeln denke ich.
 
Nur komisch, dass die Sexualstraftaten in den letzten Jahren zurück gegangen sind. Es wird also nicht mehr, sondern weniger.

Gruß Andy
 
Was ändert das? 20% sind 20 zuviel, und da spielt es auch keine Rolle ob wir von 10 oder 1000 Personen reden - 20% davon sind eben potentiell gefährlich.
 
Viele Menschen wünschen sich eine Sicherheit die es in der Praxis einfach nicht geben kann.
Es kann doch wirklich nicht angehen das man die Demokratie und Freiheit eines Landes dafür opfert (zugegeben, davon kann man in den USA ja eh nicht sprechen).

Das Veröffentlichen solcher Listen oder auch nur die Bekanntmachung von einzelnen Personen gibt es im Übrigen schon längst. Einzelne Richter verhängen immer wieder Urteile wo angebliche Sexualstraftäter mit Schilder um den Hals oder Schilder vor ihren Haus leben müssen.

Wenn ich nicht wüsste das es in den USA auch ganz vernünftige Menschen gibt könnte man geneigt sein zu glauben es handelt sich um ein ganzes Land voller Irre.
 
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