USB-Stick - Speicherkapazität plötzlich reduziert

Scyllo

Ensign
Registriert
Juli 2013
Beiträge
137
Moin!

Ich bin gerade etwas perplex....

Seit wenigen Wochen habe ich einen 64 GB USB-Stick (Transcend JetFlash) in Gebrauch, welchen ich in exFAT formatiert hatte.

Als ich mir soeben per Rechtsklick auf "Eigenschaften" anzeigen lassen wollte, wieviel Speicherplatz momentan darauf belegt ist, wurde mir eine Speicherkapazität von lediglich 56 GB angegeben. Dies erscheint mir doch recht wenig.

Sollten es bei einem 64 "GB" Stick nicht mindestens 59,6046 Gibibyte sein?

Bei einem 32 GB Stick (ebenfalls Transcend JetFlash) werden mir, wie erwartet 29,4 "GB" (eigentlich ja GiB) Speicherkapazität angezeigt.

Ich habe schon eine Neu-Formatierung mittels des HP USB Disk Storage Format Tools in NTFS und exFat probiert. Das bringt aber leider nichts.

Wo kann denn der verschwundene Speicherplatz abgeblieben sein?
 
Hallo,

die nutzbare Kapazität hast du richtig berechnet.
Eventuell könnten sich versteckte Dateien darauf befinden (sollte aber nach einer frischen Formatierung nicht sein).
Vielleicht hilft CrystalDiskInfo.

Viele Grüße

Panzerfahrer
 
Schau doch mal welche Größe der Stich in der Datenträgerverwaltung hat, dann erkennst Du auch gleich ob es ggf. einen unpartitionierten Bereich gibt. Ansonsten gilt, dass sich gerade bei den Stick eben nicht alle an die IDEMA Vorgaben halten, die ja meine ich auch nur für HDDs und SSDs verbindlich sind. Die International Disk Drive Equipment and Materials Association (IDEMA) hat nämlich eindeutig definiert wie viele LBAs eine HDD oder SSD bei einer beworbenen Kapazität haben muss bzw. welche Kapazität bei wie vielen nutzbaren LBAs beworben werden darf.

Bei den für SSDs und HDDs die nicht 4kn Modelle sind, üblichen 512 Byte pro LBA lauten die Formeln:
Panzerfahrer schrieb:
Vielleicht hilft CrystalDiskInfo.
Da nur die wenigsten Sticks S.M.A.R.T. Werte haben, eigentlich nur solche mit einem SSD Controller, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Stick dort erscheint.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Keine Geduld!
Michael-Menten schrieb:
kreativem Industriestandard decadisch zu rechnen

Diese Marketingunschärfe hat @Scyllo schon berücksichtigt (mal unabhängig davon, dass das bei den verwendeten SI-Einheiten korrekt wäre).

Panzerfahrer schrieb:
die nutzbare Kapazität hast du richtig berechnet

Nicht berechnet, sondern umgerechnet!

Holt schrieb:
Bereich gibt. Ansonsten gilt, dass sich gerade bei den Stick eben nicht alle an die IDEMA Vorgaben halten, die ja meine ich auch nur für HDDs und SSDs verbindlich sind. Die International Disk Drive Equipment and Materials Association (IDEMA) hat nämlich eindeutig definiert wie viele LBAs eine HDD oder SSD bei einer beworbenen Kapazität haben muss bzw. welche Kapazität bei wie vielen nutzbaren LBAs beworben werden darf.
Bei den für SSDs und HDDs die nicht 4kn Modelle sind, üblichen 512 Byte pro LBA lauten die Formeln: ...

Kannst Du das erläutern? Was hat die Adressierungsmethode mit der vom Hersteller aufgelöteten Kapazität zu tun? Bzw. mit der Diskrepanz, für die der TE eine Erklärung sucht.

Zur Fragestellung: Ich neige eher dazu, dass das auf die 'hochkomplexen & enorm komplizierten' Produktionsschritte beim bekleben der Bulkware mit dem eigenen Logo zurückzuführen ist...

...btw, passen die o.g. 56 GB überhaupt drauf?
 
Zuletzt bearbeitet:
koech schrieb:
Kannst Du das erläutern?
Was ist daran unklar? Die IDEMA hat das für HDDs und SSDs definiert, die Hersteller von USB Sticks halten sich meistens daran, aber vielleicht nicht immer und wenn her nicht ein unpartitionierter Bereich die Erklärung liefert, daher der Hinweis auf den Blick in die Datenträgerverwaltung, dann scheint diese Stick ein Beispiel zu sein, dass sich eben nicht jeder Hersteller bei jedem Stick auch an die IDEMA Vorgaben hält bei welcher tatsächlichen Kapazität mit welcher Kapazität geworben werden darf bzw. wie viel Kapazität tatsächlich vorhanden sein muss um mit einer bestimmten Kapazität zu werben.

Die IDEMA ist aber eben nur eine Interessengemeinschaft von Herstellern und kein Gesetzgeber, die Billighersteller in China wo viele Unternehmen die Stick einkaufen um ihr eigene Logo drauf zu kleben, geben bekanntlich oft selbst auf Gesetze eher wenig und schei**en erst recht auf solche Industriestandards.
 
@Holt
also sorry

LBA = Logical Block Addressing

Was Du meinst, hat -IMHO- hiermit nicht direkt etwas zu tun, denn die angesprochene Interessengemeinschaft legt nur fest, wie die nativen LBAs zusammengezählt werden müssen, um eine bestimmte Kapazität anzugeben.
Zweiffellos auch eine Möglichkeit Kapazitäten kreativ mit anderen (Zähl-)Methoden zu 'generieren'.

Wir haben aber einen gegebenen (formatierten) Stick.

Wenn der Hersteller also -sagen wir mal- weniger Speicher auf dem Stick verlötet als beworben, dann verstößt er zweifellos auch gegen die Richtlinien der IDEMA (insofern er die überhaupt anerkennt).

Dann sollte man aber schon den Betrug ansprechen und nicht irgendwelche Industrie(Interessen)standards verlinken...
 
Falls es nicht rechnerisch zu einem Fehler kam, könntest Du noch nachschauen ob Diskpart etwas ausspuckt (Kommt öfters mal beim erstellen von Installationssticks (Linux/BSD) vor). Dort werden Partitionen erstellt die man in diskmgmt.msc nicht sieht. Nach löschen dieser, sollte der Stick "leer" sein und alles an Platz wieder anzeigen. Natürlich nur wenn rechnerisch oder physisch alles mit dem Ding sonst in Ordnung ist..
 
Erstmal danke an alle.

Ich habe nun folgendes gemacht:

1. Bei Transcend das Tool "JetFlash Online Recovery" heruntergeladen und ausgeführt

"JetFlash Online Recovery ist eine Software speziell für die Reparatur von Transcends JetFlash USB-Sticks. Falls Ihr USB Stick einmal nicht mehr von PCs oder anderen Geräten erkannt wird, ermöglicht die Recovery Software ein Zurücksetzen auf die ursprünglich gelieferte Werkseinstellung."

2. Diskpart ausgeführt und Stick "bereinigt" (clean) bzw. Partition erstellt (create partition primary ) und formatiert (format fs=ntfs quick )

3. Mit Windows in ((nach?) exFAT formatiert.

4. Die Datenträgerverwaltung zeigt mir an:

"JetFlash 64 F:
56,32 GB exFAT
Fehlerfrei (Primäre Partition)"

Nach einer Formatierung in FAT32 verhält es sich gleich.

Bedeutet dies nun, dass der Stick wirklich nur eine Speicherkapazität von 56,32 G(i)B aufweist und mir das bislang noch nicht aufgefallen sein sollte?

Das würde mich irgendwie wundern, da ich so etwas eigentlich immer nach Erhalt überprüfe.

Und Ihr kennt doch bestimmt auch dieses "Gefühl", dass man beim Betrachten einer Sache (hier das Eigenschaftsfenster) plötzlich denkt: "Hier ist plötzlich irgendetwas anders."

Kann ich sonst noch etwas tun?
 
koech schrieb:
denn die angesprochene Interessengemeinschaft legt nur fest, wie die nativen LBAs zusammengezählt werden müssen
Weiß meinst Du mit "wie zusammengezählt"? Die LBA sind immer von 0 an aufsteigend bis zu höchsten LBA durchnummeriert, ohne Lücken, es gibt also keine Frage wie man diese zusammenzählt, da dies immer gleich ist.

Die IDEMA definiert wie viele LBAs es mindestens geben muss, wenn mit einer bestimmten Kapazität geworben wird bzw. umgekehrt, mit welcher Kapazität bei einer bestimmten Nutzkapazität dann geworben werden darf. Aber eben nur für HDDs und SSDs, die Hersteller von USB Stick fühlen sich da nicht immer dran gebunden.
Scyllo schrieb:
Kann ich sonst noch etwas tun?
Poste mal den Screenshot der Datenträgerverwaltung, da sieht man ob es einen unpartitionierten Bereich gibt und wie groß der ist. Ansonsten kannst Du Dir überlegen von welchem Hersteller Du künftig USB Sticks kaufst.
 
Hallo Meister @Holt, meine Englischkenntnisse sind zwar überschaubar, aber das von Dir verlinkte PDF beschreibt, WIE die LBAs zusammengezählt werden sollen. Dieser Industriestandard möchte gern die Abweichungen (bei der Zählweise), die es offenbar quer durch die Industrie gab eliminieren. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich habe aber immer noch nicht verstanden, was das hier mit dem Thema zu tun haben soll.
Wäre schön, wenn Du das erklären würdest.
Danke
 
Holt schrieb:
Aber eben nur für HDDs und SSDs, die Hersteller von USB Stick fühlen sich da nicht immer dran gebunden.

Aber eine derartige Abweichung...? Finde ich schon relativ viel. Denn 56,32 GiB sind ja nichtmal 61 GB.

Der Stick wurde mir mittlerweile vom Händler erstattet.

Holt schrieb:
Poste mal den Screenshot der Datenträgerverwaltung, da sieht man ob es einen unpartitionierten Bereich gibt und wie groß der ist. Ansonsten kannst Du Dir überlegen von welchem Hersteller Du künftig USB Sticks kaufst.

Nee, da war kein unpartitionierter Bereich.

Welche Hersteller sind denn zu empfehlen?

Ist man denn mit SanDisk, Samsung oder Kingston auf der "sicheren" Seite?

Und gibt es da eine Art Abfolge (also A besser B besser C)?
 
Scyllo schrieb:
Welche Hersteller sind denn zu empfehlen?
Also ich kaufe Produkte mit NAND Flash (SSDs, USB Sticks, Speicherkarten) nur noch von den NAND Herstellern bzw. deren Tochterfirmen, also Kioxia (ehemals Toshiba Memory), Micron mit der Tochter Crucial, Intel, Samsung, SK Hynix, WD mit Tochter SanDisk. Ebenso bei RAM, da bauen Micron, SK Hynix und Samsung über 95% der DRAM Chips und nur Kingston ist bei RAM Riegel auch noch akzeptabel, aber bei SSDs und Sticks würde ich die Finger von Kingston lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: AlphaKaninchen
Zurück
Oben