Coolermaster HAF Stacker- die etwas andere Review
Hallo und Moin Moin,
das ist in diesem Forum meine erste Review, und mein erster öffentlicher Text seit einer Ewigkeit.
Dies geschah einfach aus dem Impuls heraus (naja, auch weil mich das Wetter bis dato nicht biken ließ ) und ich hoffe das Lesen macht euch soviel Spaß wie mir die Vorbereitung.
Ich versuche meine beiden Hobbies miteinander zu verbinden, aber dazu komme ich später.
Wie komme ich auf das Cooler Master Stacker? Ein Umzug aus dem tollen Ruhrpott in die wunderschöne Stadt Hamburg hatte eine Verkleinerung der Wohnung zur Folge.
Viel Technik, wenig Platz - und ganz ehrlich? Mein Low-Budget Gehäuse machte mich einfach wahnsinnig.
(im Verlauf dieser Review überkam meinem Nachbar die Lust auf das Gehäuse. Sein PC ist aufgrund des Platzes und der schöneren Hardware öfter zu sehen als meine)
Inhaltsverzeichnis
•Informationen zum Produkt
•Preis
•Verpackung und beigelegtes Zubehör
•Erster Eindruck
•Vertiefter Eindruck / Gesamterscheinungsbild
•Innenaufbau / Einbau der Hardware
-HAF Stacker 915R + 915F
-HAF Stacker 925
•Temperaturen / Lautstärke
•Zusammenfassung
•Subjektives Fazit
Informationen zum Produkt
Offensichtlich, die Ähnlichkeiten zu seinen kleinen Brüdern aus der HAF Serie sind nicht zu leugnen, lässt sich das Konzept des HAF Stacker (Herstellerbezeichnung HAF-935-KWN1) jedoch nur schwer mit anderen aus der Familienbande vergleichen.
Obgleich es viele große Gehäuse gibt, bei denen viel Platz auch für große Hardwarekomponenten zu finden ist, scheint Cooler Master dieses mal einen anderen Weg gegangen zu sein.
Das Stacker zielt auf Anwender, die mehr als nur ein Gehäuse brauchen.
Denn dieses Gehäuse ist anders. Konzipiert um außergewöhnliche Anwendungsmöglichkeiten für jeden Kunden zu bieten.
Die Dimensionen des Stacker 935: mit 23,5cm Breite, 71,7cm Höhe und 57.8cm Länge ist es schon ein Eye-Cather im Wohnzimmer und bietet Platz für microATX, ATX und EATX Mainboards.
Erweiterbar durch die 915er Module (verbaut werden können hier nur mini-ITX Boards), addieren sich 24cm zu der Gesamthöhe. Das 935 bringt leer stolze 15,6kg auf die Waage und erhält durch weitere Module jeweils ca. 5kg on Top. Die von mir getestete Version liegt damit bei 96cm und etwa 20kg Leergewicht. Somit u.a. wunderbar als Sportgerät geeignet ("Spannung aufbauen" wurde mir von meinem Deutsch-Lehrer gepredigt).
Preis
Vor dieser Review wollte ich, aufgrund der unterschiedlichen Preise nicht auf eben diese eingehen.
Da die von mir getestete Kombination aber nur eine von vielen ist, hier eine kurze Übersicht:
HAF Stacker 925 (Grund-Miditower) und das 915R bilden eine Verkaufseinheit.
Diese nennt sich daraufhin Stacker 935. Dieses liegt zur Zeit ( März 2014) bei ~ 169€
Die Kombinationsmöglichkeit bildet sich mit den separat verfügbaren kleineren Modulen 915R und 915F, welche jeweils bei ~69€ liegen.
Die Version aus 925+915R+915F wird Stacker 945 genannt.
Zugegeben, eine gewöhnungsbedürftige Namensgebung.
Mir würde bei einer derartigen Vielfalt an Kombinationen aber auch nichts besseres Einfallen - euch etwa?
Verpackung und beigelegtes Zubehör
Dazu zitiere ich am besten den UPS-Fahrer: "Gut, dass Sie im Erdgeschoss wohnen!".
Nachdem ich dem Fahrer einen guten Physiotherapeuten empfohlen habe, widmete ich mich den kleinen und großen Paketen. Das gelieferte 915F wurde Separat, in einem handlichen Paket, angeliefert. Danach begab ich mich an das 935.
Das war gar nicht so einfach, denn der Karton war unerwartet groß - gut 90cm. Das kleine Modul 915R ist jedoch mithilfe einer stabilen, horizontalen Zwischenlage aus Styropor vom Hauptcase getrennt. Im Inneren des Miditowers ist eine Papp box verstaut, indem sich ein I/O Shield-Dummy und Befestigungs- / Entkoppelungsmaterial befindet.
Erster Eindruck
Unerwartet schlicht, diese zwei Wörter waren die ersten die mir durch den Kopf schossen, obwohl mir schlichtere Gehäuse wie das Fractal Design R4 oder das Cooler Master Silencio 652 durchaus bekannt sind.
Denke ich jedoch an einige Modelle von Thermaltake oder Antec, wirkt die Optik des Stacker 935 weder zu bieder noch zu verspielt.
Zu gefallen weiß die matte Lackierung des Innenraums, ein muss in diesem Preissegment.
Zwei USB 3.0 Ports, zwei USB 2.0 sowie die Audio Ports liegen gut erreichbar am oberen Teil des 925.
Der Powerbutton (kein Resetbutton vorhanden) gibt knackige Resonanz.
Am 915R (Verkaufseinheit mit dem 925) befinden sich von Werk aus keine Ports oder Powerbutton.
Das Window ist leicht getönt. Ich bin kein Fan von Plexiglas, aber mit vernünftigen Mitteln wird das getönte Polymethylmethacrylat sicher einfacher zu Pflegen als 100% durchsichtiges. Wie sich das auf den Lichteinfall bei verbauten Komponenten auswirkt, sehr Ihr später anhand eines Bildes.
Die Gummielemente an den Kabeldurchführungen lassen hoffen, dass Cooler Master wert auf ordentliches Kabelmanagement legt - und darauf freue ich mich schon sehr.
Vertiefter Eindruck / Gesamterscheinungsbild
Sehr praktisch sind die integrierten Thumbscrews in den Seitenteilen sowie die Fertigung der Arretierung. Alle Seitenteile lassen sich, ohne das bekannte Ausrichten, leicht ansetzen und verschließen. Die "Schienen" die zur Befestigung der einzelnen Module dienen machen ebenfalls einen soliden Eindruck.
Während ich versuchte, mit logischem Denken das System zu verstehen, hatte ich bereits alle Komponenten in den Fingern - und das ohne Schnittwunden.
Erwartungsgemäß ist die Verarbeitung bei allen Bauteilen einwandfrei, sowohl die Kunststofffront als auch der Metallkorpus fühlen sich wertig an. Die Kunststoffclips die zur Befestigung der Fronten sind nur bei beidseitig geöffnetem Case zu erreichen. Diese enthalten ein Mesh-Gitter, welches als Staubfilter fungiert. Alle Seitenteile (sowohl die großen des 925er als auch die länglichen der 915er Module) "schwingen" nicht.
Einzig die Fronten sind sehr leichtgewichtig. Im ersten Moment zu leicht. Jedoch spätestens hier wird klar, dass sich CM auch Gedanken für die Benutzung mehrerer Module gemacht hat. Denn trotz seines schon beachtlichen Gewichts traut man sich zu, weitere Module aufeinander zu setzen.
Materialien zur Schalldämmung sucht man jedoch vergebens. Wie sich das im laufenden Betrieb äußert, wird sich beim bestückten Gehäuse zeigen.
Danach: Fragezeichen. Wie funktioniert dieses "Stacken".
Ein kurzer Blick auf den beiliegenden "how to Stack" sollte es richten - und tatsächlich war das Grundverständnis der Technik schnell begriffen. Ein Bild sagt tatsächlich mehr als tausend Worte.
Hat der Käufer sein gewünschtes Case im Kopf, kann es an den Aufbau gehen.
Innenaufbau / Einbau der Hardware
"Wozu ein Kabelmanagement?" "Reicht es nicht, die Kabel irgendwo zusammenzuknoten?"
Legt man Wert auf eine aufgeräumte Optik durch das Seitenfenster als auch optimalen Airflow für gute Temperaturen - Klar, das kannst du schon so machen. Aber dann ist es halt Kacke...
Wichtig beim Stacker ist die Planung der Module. Wie nutze ich den Raum, welche Komponenten stehen mir zur Verfügung? Einige der Variationen:
• Hauptsystem + Gast PC
• Folding oder Mining Farm
• NAS Box
• Radiator Box
• Hauptsystem + Home Server (meine Wahl) mit Option für einen weiteren:
• Game Server
HAF Stacker 915R + 915F
Kabelmanagement
Die 915er Module warten mit keinen besonderen Features auf, die das Kabelmanagement in sich vereinfachen. Einzig die Zu - / Durchführungen für weitere Hardware aus dem 925 bleibt zu nennen.
Kompatibilität
Das liegt auch daran, dass diese für die Unterbringung von z. Bsp. NAS-Systemen oder Wasserkühlungsradiatoren dienen. Dort finden Radiatoren mit bis zu 360mm Platz. Um dies zu ermöglichen, befinden sich in den Modulen Durchführungen die sowohl komplette Netzteilkabelstränge als auch Schläuche von Wasserkühlungen hindurch lassen. Die Befestigung an den Seitenteilen ist einfach und intuitiv.
Das 915R eignete sich bestens für den Einbau meines NAS.
Ich wechselte aus diesem Grund die Bedienelemente (Power und USB) des 915F in die Front des 915R um, welches in 2min und einem Kreuzschraubendreher zu bewerkstelligen ist.
Zwei von möglichen drei HDDs (eine vierte per 3,5" auf 5,25" Adapter wäre ebenfalls möglich) fanden ihren Platz und werden gut Entkoppelt. Kauft euch bitte keine To***ba HDDs, die Entkopplung hat alle Hand voll zu tun, diese Vibratoren ruhig zu stellen. ATX-Netzteile werden direkt über dem Mainboard verbaut. Dies schränkt zwar die Höhe des CPU-Kühlers auf 80mm ein, der Ausbau des gesparten Raums durch Festplattenkäfige (woher zu entnehmen erzähle ich euch gleich) lässt jedoch den Einbau eines ganzen Server-Racks zu. Der 92mm Lüfter in der Front sorgt für Frischluft im Dauerbetrieb.
Im 915F besteht die Möglichkeit, entgegen der Höhenlimitierung des 915R, ein starkes Zweitsystem mit Leistungsoptimiertem CPU-Kühler zu montieren. Das wird durch die Montage des Netzteils in der Front ermöglicht. Selbst aktuelle Grafikschlachtschiffe finden, sofern diese über eine
Dual-Slot-Kühlung (max. wenige mm darüber hinaus ) verfügen, ausreichen Platz und Frischluft durch die Mesh-Seitengitter.
Auch hier besteht die Möglichkeit, unabhängig von meiner Nutzung, weiter mit HDDs oder Wasserkühlungen zu experimentieren. Ich habe gemerkt dass bei längerem Grübeln immer weitere spannende Ideen Ihren Urspung finden.
HAF Stacker 925
Legen wir das Hauptaugenmerk nun auf den Miditower, das HAF Stacker 925 (hier bereits zur Version 945 zusammengebaut)
Kabelmanagement
Entgegen der 915er Modulen bietet der Haupttower allerhand Befestigungs- und Durchführungsmöglichkeiten für die Stromleiter. PC-Freunde, die sich mehr oder minder regelmäßig mit dem Bau dieser Boliden auseinandersetzen, werden sich über viele Befestigungsnasen freuen. Die für mich prägnanteste ist die für das P8-Kabel (CPU Strom, alternativ 2x P4). Sehr wenige Hersteller lassen den Käufer in diesen Genuss kommen.
Gummierte Kabeldurchführungen lassen das Management aufgeräumter wirken, die Gesamtfläche wirkt dadurch ruhiger. Hervorzuheben ist die Öffnung am unteren Teil des Mainboards, oft genutzt für das HD-Audio Kabel sowie USB. Muss dort oft gequetscht werden oder gar direkt unter dem Mainboard verlegt werden, bietet das Stacker eine gute Lösung.
Haben sich während der Verlegung einige Kabel angesammelt, steht man oft vor einem riesigen Kabelknäuel aufgrund dessen das Schließen des Seitenteils zur Kraftprobe wird.
Dies konnte ich beim Stacker umgehen, alle Kabel hatten viel Platz auf der Fläche.
Für solch ein Kabelmanagement, vor allem die Verlegung des P8, ist ein Netzteil mit langen Kabeln Notwendig - nicht nur im Stacker.
Meckern auf hohem Niveau, jedoch:
Bei der Durchführung des P8-Kabels ist jedoch Fingerspitzengefühl gefragt. Einfacher ist dort ein 2xP4, leider bietet nicht jedes Netzteil diese Möglichkeit. Eine größere Aussparung wäre dort zu wünschen gewesen.
Die Länge der Kabel für USB 3.0, kommend vom Bedienelement, ist sehr großzügig bemessen, wohl wissend dass dieses Element nicht nur das Board des 925 steuern kann, sondern auch die der 915.
Zuerst verwirrend lang, ergibt aber im Nachhinein Sinn.
Kompatibilität
Platz in der Front finden drei 5,25" Laufwerke sowie sechs HDDs. Erweiterbar durch 3,5" auf 5,25" Adapter. Halt finden die HDDs in Handelsüblichen Schienen mit vier Haltenasen.
Erwähnenswert sind die herausnehmbaren HDD-Käfige. Diese lassen sich nach Lösen durch (pro Schacht) zwei Schrauben im Inneren und vier Schrauben unter der Front am jeweils oberen Griff entfernen.
Dies dient u.a. dazu, noch größeren Karten als bis dahin möglich (354mm) Raum zu geben.
Mir fällt nur gerade keine ein, die dermaßen ausladend baut. Schön sieht des dennoch aus
Desweiteren habt ihr damit HDD-Schächte zur Nutzung im 915er Modul.
Sinnig wäre für mich auch die dortige Platzierung einer Pumpe für Wasserkühlungen im Eigenbau bzw. eines 240er Radiators der Serie Seidon 240M bzw Eisberg 240L. Der hintere 140mm Gehäuselüfter lässt sich nach Belieben durch einen Radiator mit dem gleichen Durchmesser austauschen. Informationen für die Kompatibilität mit anderen Marken, bedingt durch die schiere Masse der Anbieter, bleibt meist Käuferrisiko.
Weitere, optionale Lüfter mit dem Durchmesser von 120mm / 140mm finden an der Oberseite des 925 Platz. CPU-Kühler dürfen mit einer Höhe von 180mm vom Mainboard ragen.
Temperaturen / Lautstärke
Genutzte Hardware
Mainboard: AsRock Z77 Extreme 3
CPU: Intel i5 3470 @ 3,8ghz / 4 Kerne (Stock Voltage)
Kühler: be quiet! Dark Rock Advanced (mit Arctic MX-2 Wärmeleitpaste)
Grafik: Nvidia GTX670 Gainward Phantom 2gb
Netzteil: be quiet! Power Zone 650 Watt
RAM: Corsair Vengeance 8gb
SSD/ HDD: Samsung 840, Verbatim / Samsung St3100
CPU benched und Temperaturen gemessen mit HWMonitor / Core Temp
Grafik benched und Temperaturen gemessen mit HWMonitor / Furmark / ASUS GPU Tweak
Keine der Komponenten litt unter Hitzestau, der Airflow des Stacker scheint ausreichend zu sein.
Meine Gehäuselüfter werden durch magische Hand meines PowerZone geregelt.
Zu keiner Zeit entwickelte der PC eine unangenehme Geräuschkulisse.
Eine, eher als Anhaltspunkt zu nennenden, Dezibelmessung einer Smartphone App:
Aus 50cm im 45° Winkel entwickelten sich etwa 7-9db. Ist aber außerhalb jeder wirtschaftlichen Messung.
Der TV meiner holden Gattin war zu jeder Zeit lauter ;D
Zusammenfassung
Ein kurzes Pro:
•Modularer, schneller Aufbau
•Verbindung von Hardware im Case / Austausch der HDD Käfige
•Support für große CPU-Kühler und Radiatoren
•Gutes Kabelmanagement incl. Gummidurchführungen
•Staubfilter in allen Richtungen
•Robuste Bauweise
•"All you need right nearby" - Alles was du brauchst direkt neben dir
Ein kurzes Kontra:
•Durchführung des P8
•915R bei Auslieferung keinen eigenen Powerbutton
•Wenige Kabelbinder mitgeliefert
•Mobilität im ausgebauten Zustand
Subjektives Fazit
Der Preis ist in Ordnung, man bekommt zwei Gehäuse für diesen Preis - trotz der fehlenden integrierten Lüftersteuerung oder Dämmung. Das Gehäuse ist klar an Enthusiasten und Bastler gerichtet, daher werden wohl geringere Absatzzahlen erwartet.
Cooler Master hat versucht ein Gehäuse zu entwickeln dass für alles und jeden Platz bietet.
Sei es für seinen Gaming PC mit großen Kühler, riesigen Grafikkarten oder ausladenden Wasserkühlungen.
Wer versucht es jedem Recht zu machen, landet Umgangssprachlich oft auf der Nase. Zuerst dachte ich, es wäre einfach nur groß, aber es ist wirklich intelligent gebaut.
Jede Komponente lässt sich schnell umbauen, verlegen oder ausbauen.
Das getönte Seitenfenster ist chique und in den letzten Tagen kratzfrei geblieben.
Nutzt man gute Lüfter, bietet das Gehäuse zwar keine Alternative zu einem echten gedämmten Gehäuse, trotzdem ist ein sehr leiser Betrieb ohne weiteres möglich.
Betrachtet man die Gehäuse, z. B. das 915, für sich, gibt es gute Alternativen.
Das Fractal Node ist schlichter und auf dem gleichen preislichem Niveau.
Ein Blick in meine Gehäusevergangenheit lässt das 925 optisch klar hinter das 690 fallen.
Jedoch sind diese abgekapselt, nur für sich gut. Erweiterbar sind keine dieser Gehäuse.
Mehrere Geräte im Haushalt bedeuten Inkompatibilität zueinander.
Sofern mehr als ein Standardgerät verbaut werden soll, schaut euch das Stacker gern an, ich bin überzeugt vom Konzept!
Und nun die etwas andere Nutzung des Stacker
Zuletzt bearbeitet:
(Bilder hinzugefügt #4 / Textfehler behoben)